Bedrohte Tierarten

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    • Es ist doch immer wieder zum K........., das es Menschen gibt, die nicht an die Zukunft der Erde denken, bloß, weil sie jetzt viel Geld verdienen können.

      Und dann gibt es ein paar andere, die ihr bisschen Geld noch opfern, um ein paar Kraturen zu retten.

      Manchmal könnte man den Mut verlieren.
      Liebe Grüße von Bärbel und Hans
    • Großes Massensterben?
      Artenschutz rettet Wirbeltiere



      Die Erde erlebt gerade das sechste Massensterben in ihrer Geschichte, erklärt die internationale Naturschutzorganisation IUCN. Doch immerhin greifen Schutzprogramme. Ohne diese besonderen Maßnahmen wäre der Verlust von Wirbeltieren weltweit um 20 Prozent höher.

      Ein Fünftel der bedrohten Wirbeltierarten auf der Welt sind einer Studie zufolge durch Schutzmaßnahmen vor dem Aussterben bewahrt worden. Der Verlust von Wirbeltieren wäre weltweit um 20 Prozent höher, wenn keine Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Arten ergriffen worden wären, erklärte die Naturschutzorganisation International Union for the Conservation of Nature (IUCN) in der Studie, die am Rande der UN-Artenschutzkonferenz im japanischen Nagoya vorgestellt wurde.

      Programme zur Aufzucht bedrohter Tiere, der Erlass von Jagdverboten, die Einrichtung von Naturschutzgebieten und Maßnahmen gegen die Ausbreitung fremder Arten hätten positive Wirkungen erzielt, heißt es in der Studie, an der 174 Wissenschaftler mitarbeiteten. IUCN zufolge handelt es sich um die erste weltweite Erhebung zum Verlust von Wirbeltierarten.

      Natürliche Lebensräume zerstört
      Als Hauptursache für den "besorgniserregenden" Rückgang der Artenvielfalt bei Säugetieren, Vögeln, Amphibien, Reptilien und Fischen nannte IUCN die Zerstörung der natürlichen Lebensräume. Besonders problematisch sei die Situation in Südostasien, wo angesichts steigender Bevölkerungszahlen die tropischen Regenwälder zerstört würden.

      IUCN zufolge erlebt die Erde derzeit das sechste Massensterben in ihrer Geschichte. Das Letzte war demnach das Verschwinden der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren.

      AFP
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Das hat Ursula Spenke in Hartmuths Forum gepostet ...

      Illegale Jagd

      Nashörner werden zum Überleben verstümmelt




      [URL=http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,729124,00.html]Fotostrecke AFP[/URL]


      Nashörner sind akut vom Aussterben bedroht, weil ihre Hörner auf dem Schwarzmarkt enorme Preise erzielen. Artenschützer greifen jetzt zu drastischen Maßnahmen, um die Giganten zu schützen: Sie sägen ihnen den begehrten Körperteil ab.

      Die kreischende Kettensäge schneidet durch das Horn des zusammengesunkenen Dickhäuters und wirbelt kleine Splitter in die flirrende Hitze. Nur Sekunden dauert es, bis die Rhinozeros-Kuh ihr stolzes Horn verloren hat. Wenige Minuten später springt sie auf und flüchtet - verstümmelt, doch immerhin am Leben. Denn es waren nicht Wilderer, die das Tier vom Hubschrauber aus mit einem Pfeil betäubten und danach seines Horns beraubten, sondern Tierärzte von der Umweltstiftung Lowveld Rhino Trust.

      Mit solch drastischen Maßnahmen versucht Simbabwe, die vom Aussterben bedrohten Tiere vor dem illegalen Abschuss zu schützen. Denn ohne das wertvolle Horn sind die Rhinozerosse für Wilderer uninteressant. Im vergangenen Jahr erreichte die Nashorn-Wilderei in Afrika nach Angaben der International Rhino Foundation einen absoluten Höchststand. In Simbabwe wird der Bestand der Rhinozerosse auf nur noch 700 geschätzt, etwa 400 davon sind vom Aussterben bedrohte Spitzmaulnashörner und 300 weniger gefährdete Breitmaulnashörner. In den frühen achtziger Jahren lebten in dem südostafrikanischen Land noch bis zu 3000 der massigen Dickhäuter.

      "2006 und 2007 bemerkten wir den steilen Anstieg illegaler Jagd", sagt Joseph Okari, Nashorn-Experte bei der Umweltorganisation WWF. Es gebe Verbindungen zu der aus Südafrika gesteuerten bandenmäßigen Wilderei. "Das ist der große Unterschied zwischen der Wilderei heute und der in den achtziger und frühen neunziger Jahren", sagt Okari. "Damals war sie nicht so straff organisiert und koordiniert wie heute."

      14.000 Euro für ein Kilo Horn

      Auch Raoul du Toit vom Lowveld Rhino Trust im wasserarmen Südosten von Simbabwe bestätigt: "Die Wilderer schießen, wenn sie ein Nashorn sehen. Sie operieren in sehr aggressiven Einheiten." Den zur Strecke gebrachten Tieren hacken sie das Horn ab, das auf dem asiatischen Medizinmarkt enorme Preise erzielt. Nach offiziellen Schätzungen werden für ein Kilo des aus Keratin bestehenden Horns mehr als 14.000 Euro bezahlt. In Asien gilt das Horn nicht nur als Schmuck, sondern als Wundermittel bei der Behandlung von Kopfweh, vor allem aber als Aphrodisiakum.

      Derartiger Aberglaube bedroht auch vielen anderen Tierarten, wie etwa Elefanten oder den Amur-Tiger. Die Asservatenkammern der Behörden sind voll von beschlagnahmtem Schmuggelgut. Die Regierung von Simbabwe lagert inzwischen fünf Tonnen Horn in der Hauptstadt Harare.

      Das Enthornen schützt die Tiere jedoch nur, bis das Horn nachgewachsen ist. Zudem ist die für die Rhinozerosse schmerzlose Prozedur teuer, zeitaufwändig und riskant: Die mächtigen Tiere müssen während des Absägens mit Sauerstoff und kühlendem Wasser versorgt werden und können unberechenbar reagieren.

      "Die Hörner abzusägen reicht nicht, man muss dies mit weiteren Strategien verbinden", sagt Geoffreys Matipano, nationaler Koordinator zum Schutz der Nashörner. So werden den Tieren teilweise Mikrochips oder Sender eingepflanzt, um sie immer orten zu können. Vielerorts laufen schwer bewaffnete Ranger-Trupps Streife. Manchmal werden die Wilderer-Banden sogar mit Spionen unterwandert.

      Anti-Wilderer-Einheiten liefern sich teils heftige Kämpfe mit den Wilderern. "Die Banden senden Spähtrupps aus, wenn sie auf Nashorn-Jagd sind, und sie eröffnen ohne Zögern das Feuer", sagt Du Toit. "Es gab viele Schießereien, einige Wilderer kamen ums Leben." Seit gegen die Wilddiebe kompromisslos gekämpft wird, finden sich in der Region Lowveld wieder mehr junge Rhinozerosse und weniger tote Tiere. "Wenn es so weiter geht, könnte der Bestand wieder steigen", heißt es beim Lowveld Rhino Trust. Allerdings hat sich die illegale Jagd nur verlagert: Im benachbarten Südafrika stieg die Zahl getöteter Nashörner nach Angaben von Artenschützern von 122 im vergangenen Jahr auf bereits mehr als 210 in diesem Jahr.

      Von Justine Gerardy, AFP
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • "Ermutigendes Zeichen"
      Zahl der Tiger steigt in Indien


      2010 zählt die indische Regierung 1706 Tiger im Land. Vier Jahre zuvor sind es nur 1411. Endlich gelingt es den Behörden, den Rückgang der großen Raubkatzen aufzuhalten.

      Erstmals seit mehreren Jahren ist in Indien die Zahl der Tiger wieder gestiegen. Wie die staatliche Organisation zum Schutz der Raubtiere, Project Tiger, mitteilte, lebten im vergangenen Jahr 1706 Tiger in Indien. Im Jahr 2006 waren es nur 1411. Der indische Umweltminister Jairam Ramesh begrüßte den Anstieg als ein "sehr ermutigendes Zeichen". Allerdings erklärt sich der Anstieg zum Teil dadurch, dass erstmals die gesamte Fläche des Landes erfasst wurde. So wurde auch das schwer zugängliche Gebiet der Sunderbans an der Grenze zwischen dem indischen Bundesstaat West Bengal und dem Nachbarland Bangladesch in die Zählung einbezogen.

      In Indien lebt mehr als die Hälfte der weltweiten Tigerbevölkerung, doch ist es den Behörden in den vergangenen Jahrzehnten nicht gelungen, den Rückgang der großen Raubkatzen aufzuhalten. Zur Zeit der Unabhängigkeit Indiens 1947 lebten geschätzte 40.000 Tiger im Land, und noch 2002 wurde die Tigerbevölkerung auf 3700 geschätzt. Neben Wilderei ist vor allem die Zerstörung des natürlichen Lebensraums der Raubkatzen verantwortlich für ihr Verschwinden.
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    • Unter der Überschrift "Willkommen zu Hause" gibt es einen interessanten Bericht im April-MAgazin "mobil" der Deutschen Bahn. Leider scheint er in der Online-Ausgabe nur teilweise wiedergegeben:

      deutschebahn.com/site/bahn/de/…__bleibt/artenschutz.html
      Deshalb hier ein kl. "Ausschnitt":
      ........
      Während es Wölfe immer wieder in die Berichterstattung der Medien schaffen, spielt sich die Rückkehranderer Tierarten von der Öffentlichkeit unbemerkt ab. So die des Waldrapps, der einst unsere Wälder besiedelte. Der ibisartige Vogel mit skurilem Federkranz um den Kopf und prägnantem roten Schnabel ist seit dem 17. Jahrhundert ausgestorben - die Menschen haben ihn während der Hungerjahre des 30-jährigen Kriegs schlicht gegessen. Im Jahr 2007 starteten Biologen im bayrischen Burghausen erste Schritte, Waldrappe wieder anzusiedeln. Dabei entdeckten sie ein grundlegendes Problem: Den in Zoos herangewachsenen Jungtieren mußte der Voelzug erst beigebracht werden.
      Natürlich haben die Waldrappe das Zugvogel-Gen - nur kennen sie die Richtung zum Winterquartier nicht. Von den ebenfalls im Zoo lebenden Elterntieren konnten sie es nicht lernen. Das Problem lies sich auf ungewöhnliche Weise lösen: Mit Hilfe eines Ultraleichtfliegers wurden die Tiere in Gruppen von 10 bis 15 Tieren dazu animiert, nach einer Trainingszeit den mehrtägigen Flug in die Toskana anzutreten. 2010 wurde die dritte menschengestützte Waldrapp-Migration erfolgreich abgeschlossen, inzwischen machen sich immer mehr Tiere eigenständig auf den Weg und bringen dabei auch ihren Jungen bei, wo sie den Winter verbringen sollen.
      .....
      Das hat mich nun doch besonders angesprochen und auch erstaunt- deshalb wollte ich es Euch nicht vorenthalten. War zwar die April-Ausgabe, wird aber doch wohl kein Aprilscherz sein?
      Liebe Grüße
      antje
    • Trotz Schutzmaßnahmen: Immer weniger Schweinswale

      Stralsund/Kiel (dpa) - Trotz der bereits 2002 eingeleiteten Schutzmaßnahmen für den bedrohten Ostseeschweinswal ist keine Erholung der Bestände in Sicht.
      Im Gegenteil: Der Bestand in der westlichen Ostsee sei regelrecht eingebrochen, sagte der Walforscher und Direktor des Deutschen Meeresmuseums, Harald Benke, am Donnerstag in Stralsund. Von 1994 bis 2005 sei die Zahl der Tiere von 27 800 auf 10 900 zurückgegangen. In der zentralen Ostsee leben nach Expertenschätzungen nur noch 100 bis 400 Schweinswale.
      «. Der Schweinswal könnte auch in der westlichen Ostsee bald aussterben, wenn die Ostseeanrainer die Schutzbestimmungen des Kleinwale-Abkommen ASCOBANS nicht endlich umsetzten. «Es muss etwas geschehen.» Im Jahr 2002 hatten sich die Staaten auf einen Rettungsplan (Jastarnia-Plan) verständigt, der alternative Fangmethoden in der Fischerei vorsieht.
      Als Haupttodesursache machen die Wissenschaftler den Beifang in Stellnetzen der Fischer aus. Studien zufolge seien 47 bis 80 Prozent der Todfunde in der Ostsee auf den Beifang zurückzuführen, sagte Benke. Zum Internationalen Tag des Ostseeschweinswals, der am Sonntag begangen wird, fordern sie ein konsequentes Umlenken in der Fischerei zu verträglicheren Fangmethoden und den Verzicht auf die Stellnetzfischerei. Reusen, Fischfallen oder auch professionelle Angelmethoden, wie vor Norwegen praktiziert, seien praktikable Alternativen, sagte Benke. Im vergangenen Jahr wurden an der deutschen Ostseeküste 138 tote Tiere gefunden.
      Angesichts des erwarteten Baus weiterer Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee sprechen sich die Wissenschaftler für den konsequenten Einsatz von schallschluckenden «Blasenschleiern» während des Einrammens der Fundamente aus. «Die Industrie ist dieser Methode noch nicht aufgeschlossen genug, weil sie zeitraubend und teuer ist», sagte Stefan Bräger, langjähriger ASCOBANS-Vorsitzender. Darüber hinaus sollten auch alternative Verankerungsmethoden wie das Bohren oder der Einsatz von sogenannten Schwerkraftfundamenten genutzt werden.
      Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist der Bau von 23 Offshore-Windparks in der Nordsee und von drei Parks in der Ostsee genehmigt. Beim BSH liegen zudem Anträge für weitere 56 Windparks in der Nordsee und 15 in der Ostsee vor
      Gruß Peter

      Tierschutz ist die Erziehung zur Menschlichkeit !
      Albert Schweitzer
    • Die Hoffnung bleibt
      Arten können gerettet werden




      Durch die erfolgreiche Wiederansiedlung der seit den 1970er Jahren in freier Wildbahn bereits ausgestorbenen Arabischen Oryx Antilope gibt es trotz der wachsenden Zahlen wieder Hoffnung. Das erklärt die Weltnaturschutzunion bei der Vorstellung der aktuellen Roten Liste - der Bestandsaufnahme von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten.
      Die Zahl der bekannten vom Aussterben bedrohten Arten hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) zählt in der Neubewertung ihrer Roten Liste der gefährdeten Arten 3801 Exemplare auf, sowohl Tiere als auch Pflanzen. In der Liste des vergangenen Jahres waren es noch 3565 gewesen. Doch es gebe auch Hoffnung durch konsequenten Einsatz gegen die Artenausrottung, hieß es weiter.

      Als Beispiel für eine gelungene Rettung einer gefährdeten Art beschreibt die Union in einer in Gland bei Genf herausgegebenen Erklärung die Antilope Arabische Oryx (Oryx leucoryx). Diese einst nur auf der arabischen Halbinsel vorkommende Art war bis zu ihrer Ausrottung gejagt worden. Das letzte frei lebende Tier soll 1972 erschossen worden sein. Danach überlebten Exemplare nur noch im Zoo, bis sie wieder in freier Wildbahn eingegliedert wurden. Dass es sie wieder gebe, sei "eine wahre Erfolgsgeschichte der Umwelterhaltung"" wird der IUCN-Experte Razan Khalifa Al Mubarak zitiert. "Wir hoffen, dass das auch weiterhin mit anderen bedrohten Arten geschieht."

      "Rote Liste" ist nicht vollständig
      Auch einheimische Tier, wie die Feldlerche, sind bedroht.
      (Foto: picture alliance / dpa)
      Von der Antilope soll es wieder 1000 Tiere geben. Damit wurde sie in der Liste nun auf den Platz für "gefährdete Arten" gesetzt. Es ist das erste Mal, dass eine als ausgestorben geglaubte Art wieder in der Liste umbewertet wurde. Die Zahl der ausgerotteten Arten ist mit rund 790 im Vergleich zum Vorjahr fast gleich geblieben. Dabei nimmt die weltweit beachtete Rote Liste nicht für sich in Anspruch, vollzählig und umfassend zu sein. Sie versteht sich eher als Bestandsaufnahme und zeigt die am meisten gefährdeten Arten auf. Das soll zu deren Schutz beitragen.

      Dagegen sind von den 19 Amphibien wie Frösche, Kröten und Salamanderarten, die zum Teil als besonders gefährdet in die Rote Liste aufgenommen wurden, schon acht von der Ausrottung bedroht. Insgesamt gelten 41 Prozent der Amphibien als hoch gefährdet, etwa wegen schwindenden Lebensraums oder Umweltverschmutzung.

      dpa
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Klimawandel bedroht Schnabeltier

      Der Klimawandel bedroht das Schnabeltier in Australien. Die steigenden Temperaturen trocknen die Gewässer aus, an denen die Tiere leben, außerdem wird ihr dichtes Fell bei steigenden Temperaturen zu warm.

      Durch ein wärmeres und trockeneres Klima könnte der Lebensraum des Schnabeltiers um bis zu ein Drittel schrumpfen. Das geht aus einer Studie der Manosh-Universität in Melbourne hervor. Die Forscher hatten Daten zum Wetter und zur Verbreitung des eierlegenden Säugers aus mehr als 100 Jahren verglichen und dabei einen Rückgang der Population bei Hitze und Dürren festgestellt. Seit dem Jahr 1960 sei es an manchen Orten in Australien bereits zu warm für die ungewöhnlichen Säugetiere geworden, sagte die Forscherin Jenny Davis. "Ihr Lebensraum wird kleiner."

      Durch steigende Temperaturen trocknen nicht nur die Gewässer aus, an deren Ufern die nachtaktiven Tiere mit dem platten Schwanz in tiefen Erdbauen leben. Auch das dichte, wasserabweisende Fell des Schnabeltiers kann nach Angaben der Forscher bei steigenden Temperaturen schnell zu warm werden. Schlimmstenfalls könnten die Schnabeltiere auf dem australischen Festland ganz aussterben und nur noch auf Tasmanien und den südlichen King- und Kangaroo-Inseln geeignete Lebensräume finden. Die Abholzung von Wäldern und der Bau von Dämmen könnte nach Angaben der Forscher zu einem weiteren Problem für die Tiere werden.

      Das im Osten Australiens lebende Schnabeltier wird als Säugetier eingestuft, weil es einen Pelz hat und Milch produziert. Die Jungen saugen die Milch jedoch nicht aus Zitzen, sondern aus der Haut am Hinterleib der Mutter. Vogelartige Eigenschaften des Schnabeltiers sind sein flacher, entenähnlicher Schnabel und die Schwimmhäute an seinen Füßen. Mit Reptilien hat das Schnabeltier gemeinsam, dass die Weibchen Eier legen und die Männchen Angreifer mit einem Gift ähnlich dem von Schlangen abwehren können.

      AFP
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Ein seltsamer Vogel in Wasentegernbach


      Auf Rudi Schwabls Haus hat es sich der Waldrapp gemütlich gemacht: „Nachdem die Kinder von einem komischen schwarzen Vogel auf einer gemähten Wiese berichteten, der dort mit seinem langen Schnabel im Boden pickte, ließ sich das Tier schließlich am Firstende unseres Einfamilienhauses nieder. Dort ließ sich der Vogel völlig ohne Scheu vom Balkon aus etwa eine Stunde aus wenigen Metern Enfernung beobachten und fotografieren“, erzählt der Hausherr. Seine Frau löste das Rätsel und identifizierte das Tier als Waldrapp.
      Ein Team von österreichischen Ornithologen hat es sich zur Aufgabe gemacht, den imposanten Vogel - er wird etwa 65 Zentimeter groß und bis zu 20 Jahre alt - wieder in die Natur einzugliedern. „Der Waldrapp war im 17. Jahrhundert in Mitteleuropa ausgestorben - er wurde wegen seines Fleisches intensiv gejagt“, sagt Dr. Johannes Fritz, Leiter des Waldrappteams in Mutters. Auch in Burghausen gibt es einen Projektstandort.
      Zur Wiederansiedelung werden die Vögel von seinem Team per Hand aufgezogen. „Den Weg in ihr Winterquartier zeigen wir den Jungvögeln, indem wir sie im Ultraleichtflugzeug begleiten. Den Weg zurück müssen sie alleine finden“, so Fritz. Mittlerweile sind auch ältere Waldrappe in der Lage, den Nachwuchs ans Ziel zu bringen.
      Um ein schon routiniertes Exemplar handelt es sich beim drei Jahre alten Mikesch. Fritz: „Er ist Anfang August in Burghausen gestartet und noch nicht auf dem Weg in den Süden. Er will wohl noch die Gegend erkunden. Mikesch ist sehr auf Menschen bezogen.“ Bis zur italienischen Grenze macht Fritz sich keine Sorgen um den Waldrapp. Aber dann wird’s gefährlich: „In Italien hat die Jagdsaison begonnen. Wir haben dadurch schon einige Vögel verloren.“
      Etwa 50 Waldrappe in vier Generationen haben die Österreicher in den vergangenen Jahren aufgezogen und auf dem Weg in die Natur gebracht. 200 Vögel würden eine Population bedeuten, die sich dann selber in der freien Natur fortpflanzen kann. Fritz: „Da mache ich mir keine Sorgen, dass das gelingt.“
      Am 20. August ist der jüngste Formationsflug vom Camp in Anif bei Salzburg mit 16 Vögeln gestartet und nach 4:42 Stunden Flugzeit und 237 Kilometer Wegstrecke in Obergrafendorf bei St. Pölten gelandet. Bis auf einen haben die 15 Jungvögel die Reise aus eigener Kraft geschafft. Ziel ist das vom WWF Italien betreuten Schutzgebiet Laguna di Orbetello in der italienischen Toskana. Fritz: „Waldrappe werden in der Regel nach der dritten Überwinterung geschlechtsreif und kehren dann auf der als Jungvogel erlenten Route an ihren Aufzuchtort zurück, um dort zu brüten.“
      Schwabl hat außer dem Foto noch eine weitere bleibende Erinnerung an Mikesch: „Bevor der verirrte Ibisvogel sein Navi hoffentlich richtig programmierte, hinterließ er noch ein größeres Andenken auf dem Balkon.“ ml


      merkur-online.de/lokales/dorfe…entegernbach-1393809.html
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Hirschkäfer zurück in der Region Oberbayern

      Der in Deutschland bedrohte Hirschkäfer ist zurück in der Region. Seit vergangenem Jahr sei er mehrfach gesichtet worden, erklärte ein Biologe vom Ingolstädter Umweltamt. In den Donauauen läuft seit Jahren ein Projekt.Stapel mit verschiedenen Holzarten wurden aufgebaut, um optimale Lebens- und Brutbedingungen für den Käfer zu bieten. Auch andere bedrohte Insektenarten finden dort ein neues zu Hause.
      Gruß Peter

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      Albert Schweitzer
    • Bio-Obst nicht viel gesünder

      Wer ökologisch angebautes Obst und Gemüse kauft und meint, sich damit gesünder zu ernähren, liegt falsch. Eine groß angelegte Studie zeigt: Bio hat höchstens einen minimalen Effekt auf die Gesundheit. Dennoch gibt es gute Gründe, ökologisch einzukaufen.

      Bio-Lebensmittel sind nach einer neuen Studie nur wenig gesünder als konventionelles Essen. Die Forscher fanden keinen deutlichen Nachweis, dass biologische Lebensmittel nährstoffreicher sind oder ein geringeres Gesundheitsrisiko bergen. Zu diesem Ergebnis kommt eine umfangreiche Meta-Analyse der Universität Stanford, die im Fachblatt "Annals of Internal Medicine" erschienen ist. Bio-Essen verringert nach Erkenntnissen der US-Forscher aber das Risiko, Pflanzenschutzmittel zu sich zu nehmen. Agrarforscher und Bio-Verbände betonen den Nutzen der biologischen Landwirtschaft für Gewässer, Böden, Klima und Artenvielfalt.

      Für die Stanford-Studie sichteten Wissenschaftler um Dena M. Bravata tausende Untersuchungen und wählten davon 223 aus, die entweder den Nährstoffgehalt oder die Belastung mit Bakterien, Pilzen oder Pestiziden verglichen. 17 Studien – darunter sechs randomisierte klinische Versuche – betrachteten außerdem Gruppen, die sich biologisch oder herkömmlich ernährten. Eine Langzeitstudie, die sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen der Ernährungsweisen beschäftigt, war aber nicht darunter. Die Untersuchungszeiträume betrugen zwei Tage bis zwei Jahre.


      Die Ergebnisse zeigten keinen wirklichen Gesundheitsvorteil für die Bio-Lebensmittel: Der Vitamingehalt unterschied sich den Forschern zufolge kaum, Fette und Proteine waren ähnlich verteilt. Krankheitserreger kamen in keiner der beiden Gruppen häufiger vor. Auch besonders gesunde Bio-Früchte oder Bio-Gemüse konnten die Wissenschaftler nicht ausmachen. "Wir waren ein bisschen erstaunt, dass wir nichts gefunden haben", meinte Co-Autorin Crystal Smith-Spangler laut einer Mitteilung der Universität Stanford.

      Allerdings waren die Bio-Lebensmittel seltener mit Pestiziden kontaminiert – auch wenn sie nicht zu 100 Prozent frei davon waren. Zwei Studien wiesen etwa nach, dass sich im Urin von Kindern, die sich biologisch ernährten, geringere Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln finden. Auch scheint es, als würden Bio-Hühner und –Schweine weniger Antibiotika-resistente Bakterien aufweisen, doch ist die klinische Bedeutung dieser Befunde laut den Forschern unklar.

      Der Umweltschutzorganisation Greenpeace liegen ähnliche Ergebnisse vor. "Konventionelles Obst ist nicht weniger gesund für den menschlichen Organismus als Bio-Obst und -Gemüse", meint Christiane Huxdorff, die bei Greenpeace für nachhaltige Landwirtschaft zuständig ist. "Wir sagen nie, dass Bio gesünder ist." Sie betonte allerdings, dass beim biologischen Anbau auf Pestizide verzichtet werde. Dies könne sich positiv auf Mensch und Umwelt auswirken. "Biologische Lebensmittel sind in der Regel frei von Pestizid-Rückständen, es kann aber mal sein, dass Spuren gefunden werden."

      "Paket an positiven Eigenschaften"
      Die Studie sei "nicht überraschend", kommentierte Agrarforscher Urs Niggli vom wissenschaftlichen Beirat des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft. Wenn konventionelle Lebensmittel lebensverkürzend wären, müssten sie schließlich vom Markt genommen werden. Allerdings gebe es noch keine Studie über die kombinierten Effekte von Rückständen, die am zulässigen Limit liegen. "Im Apfelanbau etwa werden mehrere Fungizide, Insektizide und Herbizide verwendet, außerdem Phytohormone, um die Früchte auszudünnen. Die Auswirkungen dieser Chemikalien werden nie summiert."

      Niggli betonte zudem die "unglaublich positive Wirkung" von ökologischer Landwirtschaft auf die Biodiversität. "Auf dem Land von Biobetrieben herrscht eine viel größere Artenvielfalt – von den kleinsten Mikroorganismen bis hin zu den Vögeln", sagte der Direktor des Forschungsinstituts für Ökologischen Landbau im schweizerischen Frick. Auch werde das Grundwasser viel weniger belastet – nicht umsonst wollten Wasserwerke, dass in ihrem Einzugsgebiet die Flächen ökologisch bewirtschaftet werden. "Mit Bio kauft man sich immer ein Paket an positiven Eigenschaften."

      Das finden auch die Produzenten der Bio-Lebensmittel, die im vergangenen Jahr bereits 6,1 Prozent der Agrarfläche in Deutschland bewirtschafteten – Tendenz steigend. "Die Gesundheit ist nicht unser Hauptkampffeld", sagte Gerald Wehde, Sprecher des Anbauverbands Bioland. Kernziel der Öko-Landwirtschaft sei es vielmehr, die Umwelt zu erhalten. "Gewässerschutz, Klimaschutz, Artenschutz, Bodenqualität – da erbringen wir eine große ökologische Leistung."

      Doreen Fiedler, dpa
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    • Liste bereitet Experten Sorge

      100 bedrohteste Arten ermittelt
      Saola-Wildrind, Zagros-Molch und Java-Nashorn - sie alle könnte es bald nicht mehr geben. Naturschützer haben eine Liste mit 100 Arten veröffentlicht, die am stärksten vom Aussterben bedroht sind.

      Das Tarzan-Chamäleon, der Kalifornische Schweinswal oder das Zwergfaultier könnten nach Ansicht von Experten schon bald aussterben. Eine Liste mit den 100 am stärksten bedrohten Arten hat die Weltnaturschutzunion (IUCN) veröffentlicht.

      "Alle aufgelisteten Spezies sind einzigartig und nicht zu ersetzen. Wenn sie verschwinden, kann sie kein Geld mehr wiederbringen", kommentierte die Mitverfasserin der Liste, Ellen Butcher von der Zoologischen Gesellschaft von London (ZSL).

      Zwergfaultiere sind ausschließlich auf einer kleinen Insel vor der Küste Panamas beheimatet. Erst vor zwei Jahren hatten Forscher von der Entdeckung einer neuen Chamäleonart berichtet, die sie nach dem Fantasie-Dschungelhelden Tarzan benannten. Das Tier lebt in den Regenwäldern Madagaskars. Auf der Liste der am stärksten vom Aussterben bedrohten Arten stehen auch das Saola-Wildrind, der Zagros-Molch, das Java-Nashorn, der in Südafrika vorkommende Kap-Gespenstfrosch und Meerengel, die zu den Haien zählen.

      Doch in dem IUCN-Bericht mit dem Titel "Unbezahlbar oder wertlos?" sind nicht nur Tierarten aufgelistet - auch Pflanzen und Pilze könnten bald für immer verschwinden. So wächst der Pilz Cryptomyces maximus nur in einem kleinen Gebiet im britischen Wales.

      "Äußerst alarmierend"
      Die Umweltstiftung WWF bezeichnete die Ergebnisse in einer Mitteilung als "äußerst alarmierend" und forderte Sofortprogramme zur Rettung der bedrohten Spezies. Ursache für das Artensterben seien unter anderem die ungebremste Lebensraumzerstörung, der Klimawandel und die Wilderei. "Die 100 Arten auf dieser Liste sind nur die Spitze des Eisbergs", betonte Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland.
      Nur der Mensch als Verursacher des Artensterbens kann es auch beenden." Die aufgelisteten Arten spiegelten auch die Verschiedenheit der bedrohten Spezies wider, sagte Homes der Nachrichtenagentur dpa. "Neueste Erhebungen gehen davon aus, dass die derzeitige Aussterberate durch den Menschen um den Faktor 100 bis 1000 über dem natürlichen Wert liegt", heißt es in der WWF-Mitteilung.

      Nach IUCN-Angaben haben Wissenschaftler in fast allen Fällen noch Hoffnung, das Verschwinden verhindern zu können. So seien beispielsweise in der Vergangenheit das Przewalski-Pferd und der Buckelwal durch gezielte Aktionen gerettet worden. Zum ersten Mal seien mehr als 8000 Wissenschaftler - darunter auch WWF-Experten - zusammengekommen, um die 100 bedrohtesten Arten aufzulisten.

      Die IUCN (Genf) ist das weltweit größte Netzwerk staatlicher und nichtstaatlicher Umweltorganisationen. Sie erstellt auch die Rote Liste gefährdeter Arten.
      Quelle: n-tv.de, dpa
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    • 13:07 Hamburger Abendblatt
      Gefährdete TierartenScheue Schlingnatter ist "Reptil des Jahres 2013"Die ungiftige Schlange ernährt sich vor allem von Mäusen und Eidechsen. Sie gilt als gefährdet und ist streng geschützt.[/B]



      Mannheim. Die scheue Schlingnatter ist das "Reptil des Jahres 2013". Die ungiftige Art gehöre zu den wenigen europäischen Schlangen, die sich vor allem von Mäusen und Eidechsen ernährten, teilte die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) am Montag in Mannheim mit.

      [B]Das Reptil gilt in Deutschland, Österreich und der Schweiz als gefährdet und ist streng geschützt.

      Vor allem die Ähnlichkeit mit der giftigen Kreuzotter wird den harmlosen Schlingnattern laut DGHT häufig zum Verhängnis, weil sie vertrieben oder verbotenerweise getötet werden.
      Die Schlingnatter (Coronella austriaca) lebt versteckt und ist nur selten in der Natur zu beobachten. Sie schätzt trockene und warme Lebensräume, etwa helle Laubwälder mit Geröllhalden, trockenen Rasen, Heiden und Moore. "Aufgrund der komplexen Lebensräume der Schlingnatter kann es für den Einzelnen oft schwer sein, konkrete Schutzmaßnahmen selbst umzusetzen", erläuterte der DGHT-Biologe Richard Podloucky.
      Die Aktion "Reptil des Jahres 2013" wird unter anderem vom Naturschutzbund Nabu unterstützt und ist eingebettet in die internationale Kampagne "2013 – Year of the Snake" ("2013 – Jahr der Schlange").
      Gruß Peter

      Tierschutz ist die Erziehung zur Menschlichkeit !
      Albert Schweitzer

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    • 50 bis 60 Tiere vor Rügen gezählt - Wieder mehr Kegelrobben in der Ostsee

      Freude und Enttäuschung zugleich: Der Bestand der Kegelrobben an der deutschen Ostseeküste entwickelt sich prächtig. Doch der erhoffte Nachwuchs blieb in diesem Jahr aus. Die Tiere nehmen die Liegeplätze noch nicht an.

      Die Kegelrobben fühlen sich zunehmend in den Ostseegewässern vor Mecklenburg-Vorpommern heimisch. Einer aktuellen Bestandserfassung des Bundesamtes für Naturschutz zufolge leben in den Gewässern um Rügen rund 50 bis 60 Tiere - davon 30 allein im Greifswalder Bodden. «Vor über zehn Jahren haben wir in den Wintermonaten drei bis vier Tiere gesehen», sagte der Wissenschaftliche Direktor für Meeresnaturschutz am Bundesamt für Naturschutz (BfN), Henning von Nordheim, am Mittwoch. Die Entwicklung sei erfreulich, weil die Meeressäuger ihren angestammten Lebensraum wieder zurückeroberten.

      Allerdings erfüllte sich die Hoffnung der Forscher auf ein erstes Robbenbaby in diesem Jahr noch nicht. Liegeplätze gebe es zwar ausreichend, sagte von Nordheim. Aber die würden von den Tieren noch nicht angenommen. Der Meeresbiologe zeigte sich aber optimistisch, dass in den kommenden Jahren mit dem ersten Robbenbaby an der deutschen Ostseeküste zu rechnen ist. Die dafür erforderlichen Lebensraumvoraussetzungen seien gegeben. «Auf Helgoland hat es auch Jahre gedauert, bis die Tiere Nachwuchs zur Welt gebracht haben.» Beeindruckend sei, dass dort die Tiere an Badestränden lägen und sich nicht von Touristen stören ließen. Eine Geburt werten Wissenschaftler als Durchbruch bei der Rückkehr der Tiere. Der Grund: Kegelrobben kehren immer wieder an ihre Geburtsorte zurück, wie von Nordheim sagte.

      Innerhalb der vergangenen 15 Jahre hat sich die Population der Kegelrobben aufgrund verbesserter Lebensbedingungen von 10 000 auf 25 000 Tiere in der Ostsee erhöht. Die Tiere leben vorrangig in der nördlichen und zentralen Ostsee und tasteten sich inzwischen langsam in ihren früheren Lebensraum an der südlichen Ostseeküste vor. Bei den in den deutschen Gewässern vorkommenden Kegelrobben handele es sich vor allem um Jungbullen und -weibchen. Westlich des Darßes kommen Kegelrobben bislang nicht vor. Möglicherweise sei damit auch gar nicht zu rechnen. Bereits früher sei die «Darßer Schwelle» die natürliche Verbreitungsgrenze gewesen, sagte von Nordheim.

      Ende des 19. Jahrhunderts lebten nach Angaben des Deutschen Meeresmuseums in der Ostsee etwa 100 000 Kegelrobben. Durch die Bejagung ist der Bestand in der südlichen Ostsee bis in die 1920-er Jahre vollkommen ausgerottet worden. Zudem hatte die hohe Schadstoffbelastung in der Ostsee durch PCB einen Großteil der weiblichen Tiere unfruchtbar gemacht. Anfang der 1980-er Jahre war der Bestand der Tiere in der Ostsee auf 2500 Tiere geschrumpft. Eine Wanderausstellung tourt derzeit durch die Badeorte Vorpommerns, um Einheimische und Urlauber für die Robben zu sensibilisieren.

      Nach Einschätzung von Nordheims hat die Rückkehr der Kegelrobben bislang zu keinen größeren Konflikten mit der Fischerei geführt. Der BfN-Fachmann plädierte dafür, den Stubber - eine Untiefe im Greifswalder Bodden - auf einer Fläche von 100 Quadratmetern wieder aufzutragen. Die Untiefe war ein durch Menschen abgebauter ehemaliger Robben-Liegeplatz und wäre am besten für die Rückkehrer Rückzugsort für den Fellwechsel und als Gebärplatz geeignet, sagte von Nordheim.

      Das Agrarministerium erteilte diesem Wunsch eine Absage. Maßnahmen wie eine Aufspülung der Untiefe Stubber sollen nur im Einklang mit den Interessen der Fischerei realisiert werden, teilte das Ministerium mit. Die Fischer sperren sich gegen eine Aufspülung, weil sie um ihre Fanggebiete fürchten.
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      Trassenheide.Solch einen Anruf aus der Leitstelle in Greifswald hat Wehrführer René Bleyl von der Freiwilligen Feuerwehr in Trassenheide noch nie zuvor bekommen. Am Sonntagabend meldeten Urlauber den Fund einer toten Robbe am Strand zwischen Trassenheide und Karlshagen. Zu viert rückten die Kameraden in Richtung Campingplatz aus und fanden den Kadaver an beschriebener Stelle. „Die Urlauber waren zwar neugierig, hatten sich dem Tier aber nicht genähert“, berichtet Bleyl.
      Mittels eines Sackes und einer Schubkarre bargen die Feuerwehrmänner das Tier. „Um die 45 Kilogramm wog es. Das war schon etwas Besonderes, etwas, was wir nicht alle Tage bergen“, so der Wehrführer. Die Robbe müsse schon länger im Wasser getrieben sein. Sie wies etliche Blessuren an der Haut auf. Über die Todesursache könne Bleyl jedoch nur mutmaßen: „Vielleicht hat sie sich in einem Netz verfangen. Vielleicht hatte sie aber auch einen Zusammenstoß mit einem Schiff.“ Das Meeresmuseum Stralsund hat das Tier am nächsten Tag abgeholt, um es genauer zu untersuchen.Mitgenommen hat der Museumstechniker Bernd Schirmeister allerdings nicht nur den Trassenheider Fund. Bereits in der vergangenen Woche hatten Urlauber am Strand von Karlshagen eine tote Robbe gefunden. Der Rettungsschwimmer und Naturschutzbund-Mitglied Werner Scheibelt aus Karlshagen hatte den Kadaver sichergestellt und ihn im Naturschutzzentrum Karlshagen in einer für solche Fälle vorgesehenen Tiefkühltruhe aufbewahrt. Scheibelt hatte das Tier als Kegelrobbe und aufgrund seiner Größe und Fellfärbung als Jungtier bestimmt. Auch in Zinnowitz wurde vor Kurzem eine Robbe gefunden.
      Dass es derzeit zu solchen Anschwemmungen kommt, sei, so der Biologe Klaus Harder vom Stralsunder Meeresmuseum, allerdings nichts Ungewöhnliches. Knapp 23 000 Kegelrobben gebe es mittlerweile wieder in der zentralen Ostsee. Feste Liegeplätze hätten sie bislang zwar nur auf Erdholmen, das sind mehrere nordöstlich von Bornholm gelegene Klippen. „Im Winter und Frühjahr sind sie allerdings häufiger auf der Oie anzutreffen. Zu dieser Zeit stellen sie dem Hering nach, der zum Laichen in die Boddengewässer wandert“, erklärt der Meeresbiologe.
      Dass gerade jetzt Tiere an die Usedomer Strände angespült werden, liege vor allem an der Nordostströmung der vergangenen Wochen.Harder: „Genaues über die Todesursache können wir erst nach Untersuchung der Tiere sagen. Eine Epidemie wie die Seehund-Staupe schließe ich aber aus.“ Am Donnerstag will das Meeresmuseum Stralsund zusammen mit einer Tierärztin eine Sektion an den Usedomer Tieren vornehmen.
      aus:
      nordkurier.de/cmlink/nordkurie…an-usedoms-kuste-1.581106