Nationalpark Siebengebirge

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    • Nationalpark Siebengebirge

      Merten:

      Wildnisgebiete sind fragwürdiges Naturschutzprojekt

      Bad Honnef. (hek) Heftige Kritik äußert Karlheinz Merten, Mitinitiator des erfolgreichen Bürgerbegehrens gegen den Nationalpark Siebengebirge, an den Plänen für Wildnisgebiete.

      "Der Öffentlichkeit und speziell den Mitgliedern wird vorgegaukelt, dass die künstliche Verwahrlosung von Waldflächen biologische Vielfalt und Erhalt der Biodiversität sicherstelle", so Merten. Wissenschaftlich sei jedoch nachgewiesen, behauptet Merten, dass Wildnis nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit größerer Artenvielfalt und Förderung der Biodiversität sei.


      "Das ist auch der Grund, weshalb Wildnisgebiete keine anerkannte Naturschutzkategorie im Sinne der deutschen Naturschutzgesetzgebung sind", so Merten weiter. Mit der Bereitstellung und Umwandlung von über 500 Hektar Wald zu Wildnisgebieten habe der Verschönerungsverein Siebengebirge (VVS) "ein naturfachlich mehr als fragwürdiges Naturschutzpilotprojekt" auf den Weg gebracht.

      Der Vorstand des Vereins richte "sein Wildnisgebiet nämlich weitgehend auf dem Gebiet der Stadt Bad Honnef ein und missachtet dabei die Hoheitsrechte der Stadt Bad Honnef", glaubt Merten. Verwunderlich sei, dass die Honnefer Bürgermeisterin Wally Feiden, die dem VVS-Vorstand angehört, ihre Stimme "beim Ausverkauf der Hoheitsrechte der Stadt, der indirekten Entmachtung des Stadtrates und der Sperrwirkung des Bürgerentscheids" in diesem Zusammenhang nicht erhoben habe.

      Die Befürchtungen der Nationalparkgegner, über die Errichtung von Wildnisgebieten zum Nationalpark zu gelangen, scheinen Merten trotz des Dementis des VVS und des Landesumweltministeriums begründet zu sein. "Der VVS hat angekündigt, auf dem Stöckerhof künftig eine Rangerstation einzurichten," glaubt Merten einer VVS-Veröffentlichung entnehmen zu können. Dabei werde missachtet, dass der Bürgerentscheid sich in besonderem Maße auch gegen den Einsatz von Rangern gerichtet habe.
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