Greifswalder Oie

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    • Greifswalder Oie

      Seltene Singvögel gehen auf Ostseeinsel ins Netz


      Greifswalder Oie (dapd-lmv). Auf der Ostseeinsel Greifswalder Oie sind im Oktober besonders seltene Singvögel auf ihrem Herbstzug in den Süden registriert worden. Für Aufsehen sorgten vor allem zwei in Deutschland sehr seltene Blauschwänze. Die beiden Tiere seien fast zeitgleich Mitte Oktober in aufgespannten Netzen gefangen, beringt und sofort wieder freigelassen worden, sagte Mathias Mähler, Leiter der Vogelstation auf der Insel im Greifswalder Bodden.

      Blauschwänze ziehen in Norddeutschland äußerst selten durch. Sie leben im Gebiet von Estland bis Sibirien und ziehen im Winter bis nach Indien, Korea und Japan. Die Blauschwänze sind sehr scheu und nisten auf den Böden dichter Kiefern- und Fichtenwälder. Auf der Oie war erstmals im Jahr 2002 ein Exemplar der teilweise kobaltblauen Vögel gesichtet worden. Als Gründe für die Verlagerung der Zugroute der Blauschwänze vermuteten die Experten unter anderem Wetterveränderungen, sagte Mähler. Möglich seien aber auch genetisch vorgegebene Zugroutenveränderungen.

      Beobachtet wurde auf der nördlich von Usedom gelegenen Ostseeinsel auch ein hierzulande seltener Gelbbrauen-Laubsänger. Von der asiatischen Singvogelart würden in Deutschland jährlich nur etwa zwei Dutzend gesichtet, sagte Mähler. Allerdings häuften sich in den vergangenen zehn Jahren die Nachweise. "Die Art scheint sich offenbar ganz allmählich hier zu etablieren."

      Für Überraschung auf der Inselstation sorgten während der noch bis Samstag andauernden Beringungsaktion auch der Fang einer etwa 350 Gramm schweren Sumpfohreule, mehrerer Waldohreulen sowie von sechs Ziegenmelkern, sogenannten Nachtschwalben, die in Deutschland stark gefährdet sind und derzeit zum Überwintern nach Afrika ziehen.

      Aus dem Nachweis dieser Zugvögel könne man jedoch nicht automatisch darauf schließen, dass Singvögel in diesem Herbst vermehrt aufgetreten seien und möglicherweise ein besonders harter Winter bevorstehe, sagte Mähler. Auch die gegenwärtige Invasion von Eichelhähern in Norddeutschland sei nicht unbedingt ein Anzeichen für eine lange Frostperiode. "Im Gegenteil, sogenannte Teilzieher wie Meisen, Gimpel und Amseln, die oft erst unmittelbar vor einem stärkeren Kälteeinbruch gen Süden starten, haben wir bislang sehr wenig registriert."

      Seit dem Beginn der Untersuchungen durch den Verein Jordsand im Jahre 1994 wurden auf dem 54 Hektar großen Eiland rund 300.000 Vögel von 171 Arten registriert. Insgesamt wurden auf der Greifswalder Oie in diesem Herbst bislang etwa 14.100 Zugvögel für wissenschaftliche Untersuchungen beringt. Allein am 10. Oktober gingen den Forschern 1.046 Vögel in die Netze, die stündlich abgesammelt werden. Die diesjährige Statistik der 81 Arten wird von 4.400 Rotkehlchen, 1.600 Wintergoldhähnchen, dem kleinsten Vogel Europas, sowie 1.300 Fitisen angeführt. Nach dem Abzug von Schwalben, Neuntötern, Dorngrasmücken und Störchen würden in den nächsten Tagen auch Kraniche, Gänse und die viele Amseln Norddeutschland verlassen, kündigte der Experte an.

      Sorgen bereitet den Ornithologen die geplante Errichtung riesiger Windparks vor der deutschen Ostseeküste. Die Fachwelt sei sich nicht einig, welche Auswirkungen die 150 Meter großen Anlagen, deren Sog noch weit in die Höhe reichen werde, auf den Vogelzug haben werden, warnte Mähler. Gerade in nebligen Regennächten bestehe die Gefahr, dass die von den Warnleuchten angelockten Tiere an den Türmen und Rotoren zu Tode kämen. Daher sei es wünschenswert, dass in bestimmten Nächten die Beleuchtung der Meeresanlagen abgeschaltet oder durch andere Lichtanlagen ersetzt werde.

      dapd


      de.news.yahoo.com/17/20101101/…uf-ostseei-e24321a_1.html
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Original von thur
      ja, hast Recht habe Dich auch entdecken können :D.
      Noch ein Tipp von Jens, in der NDR-Mediathek kann man sich diesen Film über die Option Suchen (Oie eingeben) ansehen. Es lohnt sich.

      Viele Grüße
      thur


      Danke für die Erklärung, lieber thur. Ich zweifelte schon am meinem Verstand, wei ich alles, nur nix von der Oie fand ...

      Toller Film und wirklich sehenswert... wenngleich ich auch so meine Probleme mit der Vogeleinfängerei habe ...
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Trächtiges Weibchen vor Ostseeküste -
      Sehnsüchtiges Warten auf das erste Robbenbaby Vilm/Greifswalder Oie · 22.01.2015 Robbennachwuchs in Sicht? Forscher haben eine trächtige Kegelrobbe auf der Greifswalder Oie ausgemacht. Sollte in den nächsten Tagen ein Junges geboren werden, wäre das ein wichtiger Meilenstein bei der Rückkehr der einst in der südlichen Ostsee ausgerotteten Tiere.
      Die erste Geburt eines Kegelrobbenbabys vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns seit Jahrzehnten steht wahrscheinlich kurz bevor. Auf der Insel Greifswalder Oie befinde sich eine Gruppe von mehr als 20 Kegelrobben, von denen ein Tier trächtig sei, sagte der Wissenschaftliche Direktor für Meeresnaturschutz am Bundesamt für Naturschutz (BfN), Henning von Nordheim. "Wir sind uns ganz sicher, dass das Tier trächtig ist. Es ist deutlich dicker als die anderen Tiere und bewegt sich schwerfällig." Der Wurf ist von Nordheim zufolge "jeden Tag" möglich.
      Geburt wäre eine Sensation Für die Wissenschaftler wäre ein vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns geborenes Robbenbaby eine Sensation. "Eine Geburt sehen wir als Signal, dass die Tiere die Küstenregion als Lebensraum akzeptieren", sagte von Nordheim. Ende des 19. Jahrhunderts lebten in der Ostsee etwa 100 000 Kegelrobben, davon vermutlich nur wenige hundert an der deutschen Küste. Durch Bejagung war der Bestand in der südlichen Ostsee bis in die 1920er Jahre ausgerottet worden.
      In späteren Jahrzehnten hatte die hohe Schadstoffbelastung in der Ostsee durch giftige Chlorverbindungen einen Großteil der weiblichen Tiere unfruchtbar gemacht. Anfang der 1980er Jahre war der Bestand der Tiere in der ganzen Ostsee auf rund 5000 Tiere geschrumpft. An der Küste Mecklenburg-Vorpommerns wuchs der Bestand in den vergangenen 15 Jahren langsam an und hat sich inzwischen auf maximal 50 bis 60 Tiere stabilisiert.
      Babys bleiben in den ersten Wochen an Land Robben bringen ihren Nachwuchs im Winter an Land zur Welt. Dort bleibt auch das Junge in den ersten Lebenswochen. Bislang gingen die Wissenschaftler aber davon aus, dass vor Mecklenburg-Vorpommern geeignete Liegeplätze mit "guter Rundumsicht" fehlen, wo die Tiere ungestört liegen, Fellwechsel betreiben und auch Nachwuchs zur Welt bringen können. Die nordöstlich zwischen Rügen und Usedom gelegene Greifswalder Oie, auf der der Verein Jordsand eine Vogelbeobachtungsstation betreibt, sei der ideale Ort zur natürlichen Wiederansiedlung der Meeressäuger, sagte von Nordheim.
      Der Leiter der Vogelbeobachtungsstation, Mathias Mähler, hatte das trächtige Tier aus etwa 50 Meter Entfernung fotografiert. Die Bilder wurden vom Bundesamt für Naturschutz ausgewertet. Schon im vergangenen Jahr habe er ein trächtiges Weibchen beobachtet, das allerdings nach starken Ostwinden von der Oie abgewandert sei, sagte Mähler. Ein Kegelrobbenbaby sei nie beobachtet worden. Deshalb sind auch in diesem Winter die Erwartungen noch gedämpft.
      Der Bestand an Kegelrobben in der gesamten Ostsee wird aktuell vom BfN auf rund 30 000 Tiere geschätzt. Die Art ist durch die Helsinki-Kommission zum Schutz der Meeresumwelt (Helcom) und das deutsche und europäische Naturschutzrecht streng geschützt.
      Aus (dort auch Foto):
      nordkurier.de/mecklenburg-vorp…obbenbaby-2212494701.html