Klima

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    • Steigender Bedarf an Ackerland
      Rodungen schaden dem Klima



      Die Abholzung des Tropenwaldes zur Landgewinnung kurbelt den Klimawandel kräftig an. Die Rodungen zerstören die Kohlenstoffspeicher in den tropischen Wäldern, so dass doppelt so viel klimaschädliches Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt wie nach Rodungen in gemäßigten Zonen. Nur eine starke Aufforstung und optimierte Erträge auf bestehenden Ackerflächen können diese Entwicklung stoppen.

      Das Umwandeln natürlicher Ökosysteme in Ackerflächen wirkt sich in den Tropen besonders verheerend aus. Dort gelangt je umgewandelter Flächeneinheit etwa doppelt so viel Kohlenstoff in die Atmosphäre wie in den gemäßigten Zonen. Gleichzeitig ist der landwirtschaftliche Ertrag aber nur halb so groß. Das berichtet eine Gruppe um Paul West von der University of Wisconsin in Madison (US-Staat Wisconsin). Die Studie ist in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS") veröffentlicht. Statt immer mehr tropische Wälder abzuholzen, sollten die Erträge auf den vorhandenen Ackerflächen verbessert werden, folgern die Forscher.

      Durch Brandrodungen werden zusätzlich klimaschädliche Gase freigesetzt.
      (Foto: picture-alliance/ dpa)
      Es ist ein klassisches Dilemma: Einerseits benötigt die wachsende Weltbevölkerung immer mehr Ackerland für Lebensmittel, Tierfutter oder Biokraftstoff. Anderseits zerstört das Abholzen, Abbrennen und Unterpflügen natürlicher Lebensräume bedeutende Kohlenstoffspeicher, was den Klimawandel begünstigt. Allein zwischen 1980 und 2007 wurde die landwirtschaftlich genutzte Fläche jährlich um etwa 10 Millionen Hektar erweitert, schreiben West und seine Kollegen. Dies wirke sich stark auf die freigesetzten Treibhausgase aus. Allein das Abholzen der Wälder verursache jährlich zwischen 12 bis 20 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen.

      Um das Ausmaß weltweit zu erfassen, rasterten die Wissenschaftler die Landfläche der Erde in zehn mal zehn Kilometer große Flächenabschnitte. Für jedes Quadrat ermittelten sie dann zum einen, welche Feldfrüchte angebaut werden und wie hoch die Erträge sind. Zum anderen werteten sie Daten darüber aus, wie viel Kohlenstoff in der jeweiligen natürlichen Umgebung gespeichert ist – in den Pflanzen selbst und im Boden – und wie viel davon bei der Umwandlung zu Ackerland in die Atmosphäre entweicht.

      Mehr Menschen, andere Bedürfnisse

      Resultat: Wer in den Tropen Wald in Äcker wandelt, setzt besonders viel Kohlendioxid frei. Gleichzeitig ist der Ertrag auf den Flächen deutlich geringer als in gemäßigten Regionen. Auch daher ist der Bedarf für neue Ackerfläche in den Tropen besonders hoch. Hinzu kommen das dort starke Bevölkerungswachstum und die veränderten Ernährungsgewohnheiten der Menschen.

      Aus diesen Gründen werden auch künftig natürliche Lebensräume zu Ackerland, erwartet das Team. Grundsätzlich sollten die tropischen Wälder aber verstärkt aufgeforstet und die Erträge auf den vorhandenen Ackerflächen verbessert werden. Nur so ließen sich die negativen Folgen für das Klima möglichst gering halten.

      dpa
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Neulich habe ich einen Film über die Seyschellen gesehen.

      Dort Urlaub machen kostet richtig viel Geld. Aber wie man die wenigen Urlaubsvillen gestaltet hat, einfach traumhaft - in die Natur und mit der Natur. Ich muss mal suchen, ob ich davon Bilder finde. Von weitem sieht man diese "Gebäude" überhaupt nicht, weil sie so aus Naturmaterialien gestaltet sind.

      Und was man damit verdient, wird in die Renatuierung investiert. Alle Fehler der Vergangeheit werden beseitigt. Es geht also, wenn man will.
      Liebe Grüße von Bärbel und Hans
    • Erderwärmung gab es schon vor Millionen Jahren


      Frankfurt/Main (dapd). Die tropischen Regenwälder vertragen die Erderwärmung möglicherweise besser als bisher angenommen. Diese Hoffnung nähren nach Angaben der Goethe-Universität in Frankfurt am Main Forschungsergebnisse, wonach während einer extrem warmen Zeit vor rund 56 Millionen Jahren die Artenvielfalt am Äquator noch zunahm. In der Mitteilung vom Freitag berief sich die Hochschule auf wissenschaftliche Arbeiten aus Panama, an denen auch eine jetzige Doktorandin der Frankfurter Uni mitgewirkt hat.
      Damals habe nach einer plötzlichen globalen Erwärmung die Temperatur um drei bis fünf Grad höher gelegen als heute, hieß es. Die Wärmephase habe rund 200.000 Jahre angehalten, der Kohlendioxid-Gehalt in der Atmosphäre habe sich innerhalb von nur 10.000 Jahren verdoppelt.

      Geowissenschaftler der Frankfurter Universität und des Smithsonian Tropenforschungsinstituts in Panama haben den Angaben zufolge kürzlich Bohrmaterial und Sedimentseinschlüsse aus Venezuela und Kolumbien untersucht und festgestellt, dass die Biodiversität in dieser Zeit stark zugenommen habe. Vieles spreche dafür, dass sich der Regenwald während der warmen Phase gut entwickelt habe. Auch gebe es Anhaltspunkte dafür, dass die Feuchtigkeit nicht wesentlich abgenommen habe.

      Bisherige Analysen bezogen sich demnach vor allem auf Proben aus kühleren Regionen. Um durch einen Rückblick in die Erdgeschichte zu prognostizieren, wie der Regenwald auf das zu erwartende feucht-heiße Klima reagieren werde, müsse man jedoch noch Material aus tropischen Regionen untersuchen, hob die Universität hervor.

      dapd
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Gedämpfte Erwartungen vor Weltklimakonferenz in Cancun

      New York (dapd). In der Nähe von Cancun, wo kommende Woche die Weltklimakonferenz beginnt, wurde schon vor 125.000 Jahren Klimageschichte geschrieben. Als der Meeresspiegel während vergangenen Warmperiode zwischen den Eiszeiten vor der mexikanischen Halbinsel Yucatan um mehr als zwei Meter stieg, zeigte sich, wie rasant die Erwärmung der Ozeane Küstengebiete verändern kann. Das alles ist wissenschaftlich untersucht.

      Wenn nun vom 29. November bis zum 10. Dezember Delegierte aus 194 Nationen an dem bei Touristen beliebten Ferienort zusammenkommen, wird es um weitaus dramatischere Klimaentwicklungen gehen. Aber der enttäuschende Ausgang der letzten Weltklimakonferenz in Kopenhagen, der nur mit unverbindlichen Zugeständnissen endete, dämpft die Hoffnungen auf ein umfassendes Klimaabkommen zur Reduktion der Treibhausgase.

      "Es ist klar, dass sich der UN-Klimaprozess nach Kopenhagen in der Probezeit befindet", räumt Alden Meyer ein, Direktor der in Washington ansässigen Organisation Union of Concerned Scientists. Zweifel daran, ob die bisher langwierigen Verhandlungen jemals zu einem gesetzlich bindenden Abkommen zur Bekämpfung des Klimawandels führen werden, äußern sogar die mexikanischen Gastgeber. So stellte Umweltminister Juan Rafael Elvira Quesada die Frage, ob die Einbindung von 194 Ländern in den UN-Klimaprozess dazu der beste Weg sei.

      Das größte Versagen der Beteiligten besteht darin, dass bislang noch kein verbindlicher Konsens zur Reduzierung des Ausstoßes von CO2, anderer Treibhausgase sowie industrieller und landwirtschaftlicher Abbauprodukte gefunden werden konnte. So haben die USA die Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls abgelehnt und verlangt, dass sich aufstrebende Schwellenländer wie China und Indien an den klimapolitischen Bemühungen zur Reduktion der Emissionen beteiligen. Diese sind wiederum nur zu einem verbindlichen Abkommen bereit, wenn sie bei der Umstellung auf grüne Umwelttechnologien finanzielle Unterstützung erhalten.

      Nun erwartet indes niemand, dass das Treffen in Cancun zur Lösung der Pattsituation führen wird. "Wir hoffen auf eine positive Einstellung und eine Wiederherstellung des Vertrauens in das multilaterale System", sagt Dessima Williams, UN-Botschafterin für Grenada und Vorsitzende eines Verbunds von Inselstaaten, die schon jetzt mit den ersten Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert sind. Das Hauptaugenmerk der Delegierten liegt vielmehr auf einer Vereinbarung eines "grünen Fonds" für Entwicklungsländer, dem Schutz der Wälder, und der Schaffung von Voraussetzungen für eine mögliche Verabschiedung eines umfassenden Abkommens bei der nächsten Klimakonferenz in Südafrika oder bei dem UN-Erdgipfel im brasilianischen Rio de Janeiro im Jahr 2012.

      Während die Klimagespräche seit langem vor sich hindümpeln, scheinen sich die Folgen des Klimawandels zunehmend zu beschleunigen. So steigt der Meeresspiegel laut Angaben des Genfer Weltklimaprogramms infolge des Temperaturanstiegs durch die vom Menschen erzeugten Treibhausgase doppelt so schnell wie durchschnittlich im vergangenen Jahrhundert. Grund für die Ausdehnung des Wasservolumens sind die schmelzenden Polkappen. So schmelzen in Grönland und der Antarktis mehr Eismassen als befürchtet, wie Wissenschaftler berichten.

      Damit ließen sich offizielle Prognosen, wonach der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 nur um bis zu 60 Zentimeter steigen wird, nicht mehr aufrechterhalten. Umweltschützer und Wissenschaftler haben wiederholt erklärt, dass nur ein verbindliches Klimaabkommen die Welt vor dem schlimmsten Umweltkatastrophen bewahren kann.

      Die Überflutungen im Sommer im Pakistan haben nach Ansicht von Refugees International die Regierung und internationale Hilfsorganisation völlig überfordert. "Die massive Überschwemmung war ein Weckruf, der die Aufmerksamkeit auf die Bedrohungen lenkt, die von klimabedingten Naturkatastrophen ausgehen", sagte der Präsident von Refugees International, Michel Gabaudan. "Angesichts der hohen Kosten, die solche Katastrophen verursachen, liegt es in unserem eigenen Interesse, uns auf massive Flüchtlingsbewegungen vorzubereiten und die am stärksten bedrohten Menschen zu beschützen."

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    • Nasa: Klimawandel lässt auch Seen wärmer werden


      Washington (dpa) - Der Klimawandel geht nach einer Studie der US- Raumfahrtbehörde Nasa auch an den Seen rund um den Globus nicht spurlos vorbei. In den vergangenen 25 Jahren sei die Wassertemperatur der über 160 größten Binnengewässer gestiegen.

      Das geht aus der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung hervor. «Die Ergebnisse stimmen mit den durch die Klimaerwärmung erwarteten Veränderungen überein», schreiben die Forscher. Es sei die erste umfassende Studie zur Temperaturentwicklung in großen Seen. In jedem Jahrzehnt sei die Temperatur im Durchschnitt um 0,45 Grad Celsius gestiegen, in manchen Seen sogar um ein Grad.

      Die stärkste Erwärmung habe es in den Binnengewässern Nordeuropas gegeben, gefolgt von Sibirien, der Mongolei, Nord-China und Südost- Europa rund um das Schwarze Meer, heißt es in dem Bericht.

      Schon kleine Veränderungen der Temperatur könnten zu verstärktem Algenwachstum führen, merken die Forscher Philipp Schneider und Simon Hook an. Dies könne den Lebensraum von Fischen zerstören oder dazu führen, dass sich bislang fremde Arten ausbreiten, was wiederum das natürliche Ökosystem der Seen verändere.

      Für die Untersuchung werteten die Forscher Satellitendaten aus. Es wurden nur Gewässer von mindestens 500 Quadratkilometern in Betracht gezogen, um den Einfluss der Landtemperatur zu vermeiden.
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    • Der Klimawandel ist schuld
      Eisbären müssen länger hungern


      Im offenen Wasser sind Ringelrobben viel zu schnell, um einem Eisbären zum Opfer zu fallen. Holt eine Ringelrobbe aber kurz Luft in einem Eisloch, dann kann der Bär zugreifen. Das setzt jedoch voraus, dass das Meer zugefroren ist.

      Churchill liegt an der kanadischen Ostküste und ist für sein alljährliches Eisbärenspektakel bekannt. Die Tiere kommen dorthin, um auf das Zufrieren des Meeres zu warten. Dieser Zeitpunkt verschiebe sich infolge der globalen Erderwärmung immer weiter, sagt WWF-Sprecher Roland Gramling. Und damit verändert sich auch der Eisbär-Tourismus. Nach Angaben des WWF haben sich Reisen zu den Tieren in Churchill im Kalender deutlich nach hinten verschoben. Bislang lagen die Termine zwischen Ende Oktober und Anfang November, nun würden die Touren Ende November angeboten.

      Eisbären fressen vor allem Ringelrobben. Diese können sie nur auf einer Eisdecke fangen - wenn die Beutetiere kurz zum Luftschnappen in einem Eisloch auftauchen. Im offenen Wasser sind die Robben viel zu schnell für ihre Verfolger. Weil die vor Churchill gelegene Hudson Bay immer später zufriert, müssen die Eisbären nun unfreiwillig länger fasten. "Die Jagdphase wird kürzer, die Hungerphase länger", sagte Gramling.

      Diesmal keine Drillings-Mutter
      Seit 30 Jahren misst die Umweltschutzorganisation die Wurfgröße und das Gewicht der Polartiere. Letzteres sei im Mittel um 20 Prozent zurückgegangen, berichtet WWF-Artenschutzexperte Stefan Ziegler, der erst vor kurzem in Churchill war. Auch gebe es einen Trend zu weniger Nachwuchs. "Diese Tendenz macht uns Sorgen." Früher hätten die Forscher in dem Küstenort häufig Eisbären mit drei Jungen gesehen, in diesem Jahr wurde keine einzige Drillings-Mutter gesichtet. "Wenn die Mütter nicht mehr so viel angefuttert haben, nisten sich nicht so viele Eizellen ein", erklärt der Artenschutzexperte.

      Die Forscher vermuten zudem, dass die Mütter ihren Nachwuchs beim Schwimmen nun häufiger auf den Rücken nehmen, weil sie durch die Eisschmelze deutlich längere Strecken im Meer zurücklegen müssen. Dies konnten die Wissenschaftler jedoch nicht mit Zahlen belegen. Die kleinen Bären seien so durch die Körperwärme der Mutter geschützt und nur teilweise im kalten Wasser. Darin könnten sie sonst nicht überleben, weil sie noch nicht genug Körperfett aufgebaut haben.


      .dpa
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    • Röttgen ruft zur Solidarität beim Klimaschutz auf


      Trackback-URL.Nachrichten, 08.12.2010, Jürgen Polzin


      Greenpeace-Aktivisten versenkten in Cancún symbolisch Modelle berühmter Bauwerke im Meer. Foto: afp


      Cancún. Wenige Tage noch bleiben den Vertretern von 194 Staaten, um sich bei der UN-Klimakonferenz im mexikanischen Cancún auf konkrete Maßnahmen gegen die globale Erwärmung zu einigen. Die Angst vor einem zweiten Pleitegipfel wächst.

      Am Ende werde der politische Wille über Erfolg oder Misserfolg entscheiden, sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) am Mittwoch (Ortszeit). Beides, Einigung oder Scheitern der UN-Klimakonferenz im mexikanischen Cancún , sei immer noch möglich. Laut Röttgen sind Übereinkünfte in Teilbereichen wie Waldschutz, Technologietransfer und Finanzhilfen für arme Länder möglich. Völlig offen ist weiterhin die Zukunft des Kyoto-Klimaschutzprotokolls, das 2012 ausläuft. Verbindliche Regeln für die Zeit danach gibt es nicht.

      In seiner Rede im Plenum der Konferenz rief er die Delegierten eindringlich zu „gemeinschaftlichem und solidarischem Handeln“ auf. „Hier in Cancún müssen wir beweisen, dass wir entschlossen und fähig sind, multilateral zu handeln.“ Röttgen sprach sich dafür aus, die internationalen Verhandlungen weiter unter dem Dach der UN zu führen: „Die Vereinten Nationen sind das Forum, in dem solche Regeln vereinbart werden sollten.“

      Bei einigen Staaten geht es ums Überleben

      Klimaschutz sei auch eine wirtschaftliche Chance, sagte Röttgen vor Journalisten. „Wir können damit Wachstum erreichen und Arbeitsplätze schaffen, aber eben nicht auf Kosten der Natur und der kommenden Generationen.“ Beides, Wachstum und gemeinsames Handeln, sei im Interesse aller Staaten. „Das verbindet uns und sollte uns motivieren, zu einer Einigung zu kommen. Und das sollte auch USA und China erreichen.“ Röttgen sagte, dass Cancún ein Wirtschaftsgipfel sei. „Hier sprechen aber auch Vertreter von Staaten, die absaufen werden. Bei ihnen geht es um die Existenz, ums Überleben.“

      Zu Beginn der Ministerrunde hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in einem dramatischen Appell den angereisten Umweltminister und Unterhändler ins Gewissen geredet und zu Kompromissen aufgefordert. Notfalls sollten sich die Staaten auch weniger ehrgeizige Ziele setzen, um wenigstens in kleinen Schritten voranzukommen. „Wir dürfen das Perfekte nicht zum Feind des Guten machen“, sagte Ban. „Je länger wir warten, desto mehr müssen wir zahlen – mit Geld, Gesundheit und Menschenleben.“

      Verlängerung nicht ausgeschlossen

      Vor den Folgen des Klimawandels warnte das UN-Umweltprogramm Unep, das in Cancún eine Studie über das Abschmelzen von Gletschern vorlegte. Danach sind wegen des Verlusts wichtiger Wasserspeicher hunderte Millionen Menschen erst durch Überflutungen und später durch Dürre bedroht. Der Bericht zeigt einen weltweiten, rapiden Rückgang der Gletschermasse, neben Asien besonders massiv in Südamerika und Alaska. Allerdings gebe es regional auch gegenläufige Trends, zum Beispiel bei Gletschern in Europa und Neuseeland.

      Die Verhandlungen in Cancún sind offiziell bis Freitag angesetzt. Am Mittwoch legten die beiden Hauptarbeitsgruppen ihre Beschlussvorlagen vor. Die immer noch strittigen Punkte sollen nun in kleineren Gruppen von insgesamt 30 Staaten auf mögliche Kompromisse durchleuchtet werden. Eine Verlängerung der Konferenz bis Samstag oder gar Sonntag wird nicht ausgeschlossen.

      derwesten.de/nachrichten/Roett…schutz-auf-id4037402.html
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    • Gabriel rechnet nicht mit neuem Klima-Abkommen



      Berlin (dapd). SPD-Chef Sigmar Gabriel sieht kaum Chancen für ein neues weltweites Klimaschutz-Abkommen. Der SPD-Vorsitzende sagte am Freitag, von einem Erfolg auf der Weltklimakonferenz im mexikanischen Cancún könnte man nur sprechen, wenn sich die Industriestaaten verpflichteten, den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids deutlicher zu mindern als bislang vereinbart. Und die großen Entwicklungsländer, allen voran China und Indien, müssten sich bereitfinden, den Anstieg ihrer Klimagase zu verringern.
      "Ich glaube, ein Erfolg ist in Cancún überhaupt nicht zu erreichen", sagte Gabriel. "Es wird, wenn überhaupt, zu Formelkompromissen kommen." Schuld daran sei auch die EU, die sich von ihrem Ziel verabschiedet habe, den Ausstoß ihrer Klimagase bis 2020 um 30 Prozent zu senken, kritisierte der frühere Umweltminister. Auch die Bundesregierung habe einer solchen Führungsrolle nicht mehr zugestimmt.

      Der FDP-Umweltexperte Michael Kauch warf dem SPD-Chef vor, "auf billigste Weise sein innenpolitisches Süppchen" zu kochen, während die Bundesregierung in Cancún um einen Erfolg der Klimakonferenz ringe. Gabriels Behauptung, die EU und damit Deutschland hätten sich aus der Führungsrolle herauskatapultiert, sei abwegig. "Die christlich-liberale Koalition hat im Energiekonzept ohne Vorbedingungen 40 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2020 und 80 bis 95 Prozent bis 2050 beschlossen", erklärte Kauch.

      Auch für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bleibt der Gipfel mit seinen absehbaren mageren Ergebnissen weit hinter den Erfordernissen des Klimaschutzes zurück. Dies sei kein Paket, das ausreichenden Klimaschutz sichern und die Erderwärmung unter zwei Grad Celsius halten könne. "Extrem negativ hat gewirkt, dass Deutschland und die Europäische Union vor Cancún ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. "Die Zusage einer CO2-Minderung um mindestens 30 Prozent bis 2020 hätte den internationalen Klimaverhandlungen Auftrieb gegeben."

      Der Vizepräsident der Welthungerhilfe und frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer sagte, nötig sei eine finanzielle Regelung für die Länder, die schon jetzt Leidtragende des Klimawandels seien. Dies koste 30 Milliarden US-Dollar - umgerechnet rund 22,5 Milliarden Euro - bis 2012. Erforderlich seien auch überprüfbare Zusagen von Ländern wie China. "Wird das nicht erreicht, wird auch Durban ganz sicherlich nicht die Wundertüte sein, aus der dann alles fällt, was wir dringend brauchen", sagte Töpfer. In Südafrika findet die UN-Klimakonferenz 2011 statt.

      dapd
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Röttgen dringt auf verschärfte EU-Klimaziele



      Berlin (dapd). Nach dem Klimagipfel von Cancún verlangt Umweltminister Norbert Röttgen von Europa verstärkte Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung. Die Gemeinschaft solle ihren Treibhausgasausstoß bis 2020 nicht nur um 20, sondern um 30 Prozent verringern, erklärte Röttgen am Montag. Das Umweltbundesamt (UBA) erklärte dieses Ziel für machbar. Auch die Grünen drangen auf eine Vorreiterrolle Deutschlands und Europas.

      Ein Kompromiss in letzter Minute hatte den Weltklimagipfel in Mexiko am Wochenende vor dem Scheitern bewahrt. Erstmals bekannte sich die Weltgemeinschaft dazu, den Anstieg der globalen Temperatur auf zwei Grad zu begrenzen. Der Beschluss gilt als mögliche Grundlage für ein Klimaabkommen nächstes oder übernächstes Jahr.

      Die Bundesregierung sieht den Abschluss von Cancún als "großen Erfolg", wie Sprecher Steffen Seibert sagte. Die Weltgemeinschaft habe sich fähig zum Handeln gezeigt. "Cancún hat noch nicht alle Antworten gegeben, aber doch Hoffnung gemacht, dass wir diese Antworten finden", sagte Seibert.

      Röttgen sprach dagegen bereits von den nächsten Schritten. "Europa wird seine Führungsrolle im Klimaschutz nur behalten, wenn wir entschlossen voranschreiten und unsere Emissionen bis 2020 um 30 Prozent gegenüber 1990 reduzieren", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post". "Dies ist ein angemessener Beitrag zur Einhaltung des Zwei-Grad-Zieles und zugleich eine strategisch äußerst wichtiger Wachstumsbeitrag."

      Bisher hat die EU versprochen, ihre Emissionen bis 2020 auf jeden Fall um 20 Prozent unter den Wert von 1990 zu drücken. Falls ein internationales Abkommen zustande kommt, will die EU eine Minderung um 30 Prozent zusagen. Dann müsste Deutschland die eigenen Emissionen um 40 Prozent senken.

      Die Bundesregierung hat sich bereits einseitig auf diese Marke festgelegt. Ein 30-Prozent-Ziel der EU wäre also keine zusätzliche Last für Deutschland. Vielmehr könnte es der deutschen Wirtschaft im Wettbewerb helfen, weil auch die Partner mehr in den Klimaschutz investieren müssten. Röttgen wirbt seit geraumer Zeit dafür, dass die EU in jedem Fall 30 Prozent Minderung anstrebt.

      "Das bisherige EU-Ziel einer 20-prozentigen Treibhausgasminderung ist kein ehrgeiziges Klimaschutzziel", erklärte auch das Röttgen unterstellte Umweltbundesamt. "Die restliche EU sollte sich an der ambitionierteren deutschen Zielsetzung von minus 40 Prozent orientieren und europaweit 30 Prozent Minderung festlegen."

      Dies wäre nicht nur machbar, sondern auch ökonomisch vernünftig, erklärte UBA-Präsident Jochen Flasbarth. "Mehr Klimaschutz bedeutet mehr Jobs und angesichts der Signale von Cancun auch bessere Chancen auf den Weltmärkten."

      Grünen-Chef Cem Özdemir bewertete die Ergebnisse von Cancún verhalten positiv, warf der Bundesregierung aber zu wenig Ehrgeiz vor. Sie orientiere sich zu sehr an den USA, von denen aber auf absehbare Zeit keine Impulse ausgehen würden. "Das ist wie Warten auf Godot", sagte Özdemir.

      Auch Wirtschaftsminister Rainer Brüderle habe kürzlich von einer "Pause" beim Klimaschutz gesprochen, monierte der Parteichef. Offenbar habe die Regierung diese wichtige Aufgabe zum "Gedöns" herabgestuft. Özdemir forderte eine "Klimapolitik der zwei Geschwindigkeiten", bei der Vorreiter ohne Rücksicht auf Bremser vorangehen sollten.

      dapd
    • Baumringe dokumentieren den Zusammenhang von Klima und Historie

      Washington (dapd). Klimaschwankungen haben die europäische Geschichte maßgeblich beeinflusst. Das schließt ein internationales Forscherteam aus den Ergebnissen einer Studie, in der das Klima der vergangenen 2.500 Jahre mit Hilfe von Jahresringen in Bäumen detailliert erfasst wurde. Diese Daten stellten die Wissenschaftler historischen Ereignissen und Epochen gegenüber und entdeckten so interessanten Parallelen. Demnach zeigen Völkerwanderungen, Kriege sowie wirtschaftliche und kulturelle Blütezeiten einen auffälligen Zusammenhang mit Veränderungen des Klimas. Obwohl die Stärke der aktuell messbaren Klimaerwärmung alle Entwicklungen in der untersuchten Zeitspanne übertreffe, habe es auch in der Vergangenheit starke Schwankungen bei Temperatur und Feuchtigkeit gegeben, schreiben die Forscher um Ulf Büntgen von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in Birmensdorf in der Schweiz im Fachmagazin "Science" (Onlinevorabveröffentlichung, doi: 10.1126/science.1197175).

      Die Ergebnisse des Teams aus Archäologen, Geografen, Historikern und Klimatologen beruhen auf der Untersuchung der Jahresringe von rund 9.000 fossilen und historischen sowie heutigen Bäumen. Die Exemplare stammen aus Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich. Mit Hilfe der Ringe, die je nach Temperatur und Feuchtigkeit im entsprechenden Jahr breiter oder schmaler ausfallen, ist eine zuverlässige Einschätzung des Klimas während der Wachstumsperioden einzelner Jahre möglich, erläutern die Wissenschaftler. Sie konnten so die Schwankungen des europäischen Sommerklimas von der späten Eisenzeit vor 2.500 Jahren bis ins 21. Jahrhundert hinein lückenlos dokumentieren. Ihre Daten bestätigen die außergewöhnlich starke Erwärmung in den letzten zwei Jahrhunderten. Was die Niederschläge betrifft, seien die Schwankungen in der früheren Geschichte hingegen mitunter deutlicher stärker gewesen als heute.

      Der eigentliche Fokus der Arbeit lag jedoch auf einer Gegenüberstellung der Daten mit Ereignissen und Epochen der europäischen Geschichte. Dabei ergaben sich laut den Forschern klare Zusammenhänge: So gingen Perioden mit warmen und feuchten Sommern mit Blütezeiten einher, vermutlich dank höherer landwirtschaftlicher Erträge. Schlechtes, kaltes Wetter korrelierte dagegen mit schweren Zeiten. "Das Klima während der Blüte Roms war beispielsweise überwiegend feucht-warm und vergleichsweise stabil", berichtet Ulf Büntgen. Zeitgleich mit dem Zerfall des Weströmischen Reiches wurde es dagegen ab 250 nach Christus deutlich kälter und wechselhafter. Diese Phase starker Klimaschwankungen dauerte drei Jahrhunderte an. In diese Zeit fällt auch die kulturelle und wirtschaftliche Katastrophe der Völkerwanderung, sagt der Studienleiter.

      Die folgende kulturelle Erholung Europas im Mittelalter lässt sich den Ergebnissen zufolge ebenfalls wieder mit zunehmenden Temperaturen und Niederschlägen ab dem siebten Jahrhundert in Einklang bringen. Auffallend seien zudem schlechte klimatische Bedingungen um das Jahr 1347, als die Pest Europa entvölkerte. Genauso scheint eine Kältephase während des Dreißigjährigen Krieges am Anfang des 16. Jahrhunderts die verbreiteten Hungersnöte verstärkt zu haben.

      Die Ergebnisse lassen einen deutlichen Einfluss des Klimas auf das Schicksal der Menschheit vermuten, sagen die Forscher. Das Autorenteam betont aber in diesem Zusammenhang auch die Komplexität dieser Beziehung, die in weiteren Studien genauer eruiert werden müsse.

      dapd
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    • Widerstandsfähiger gegen Infektionen
      Klimastress macht Korallen resistent



      Bisher nahmen Forscher an, dass Korallenriffe durch den weltweiten Anstieg der Wassertemperatur anfälliger für Krankheiten seien. Zwei australische Wissenschaftler hinterfragen die These: Durch die schnellere Vermehrung seien künftige Korallen-Generationen immer widerstandsfähiger gegen Seuchen.

      In den vergangenen Jahrzehnten führten Seuchen zu einem großflächigen Korallensterben.
      (Foto: REUTERS)
      Die zukünftige Entwicklung eines Ökosystems lässt sich nicht zwingend an seinem Verhalten in der Vergangenheit ablesen. Dies illustrieren Forscher am Beispiel von Korallenriffen unter dem Einfluss des Klimawandels. Sie zeigen, dass sich infolge des Temperaturanstiegs die Zusammensetzung der Riffe verändert. Die neuen Riffe beherbergten schneller wachsende Arten, was sie viel widerstandsfähiger gegen Krankheitserreger mache. Wenn es darum geht, die Folgen des Klimawandels zu prognostizieren, müssten solche Effekte künftig berücksichtigt werden, schreiben die Wissenschaftler in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften.

      Der Klimawandel hat den Korallenriffen in der Karibik in der Vergangenheit schwer zu schaffen gemacht. Für Jahrhunderte wurden die Riffe von großen, langlebigen Arten gebildet, die sich nur langsam veränderten oder neuen Arten Platz boten. In den vergangenen Jahrzehnten führten Seuchen allerdings zu einem großflächigen Korallensterben. Experten führten dies zurück auf den Anstieg der Wassertemperaturen infolge des Klimawandels. Dies stresse die Korallen und steigere gleichzeitig die Virulenz der Krankheitserreger, was – so lautete die Annahme der Fachleute – in der Zukunft wiederum den Ausbruch weiterer Seuchen begünstigen würde.

      Prognose nicht zwangsläufig zutreffend
      Laith Yakob und Peter Mumby von der University of Queensland in Brisbane (Australien) stellten nun fest, dass diese Prognosen so nicht unbedingt stimmen. Ihrer Theorie zufolge führt das Korallensterben dazu, dass schnell wachsende Arten die absterbenden Korallen ersetzen und neue Riffe aufbauen. Aufgrund ihrer schnelleren Vermehrung sind diese Arten weniger anfällig für Krankheitserreger – sie leben schlicht nicht lange genug, um infiziert zu werden und die Infektion weiterzugeben.

      In einer Modellrechnung stimmten die Ergebnisse gut mit Beobachtungsdaten aus dem Freiland überein. So erkläre ihre Theorie die beobachtete erhöhte Widerstandsfähigkeit der Stern-Ellipsen-Korallen (Dichocoenia stokesii) in den Florida Keys nach dem Ausbruch der Seuche White Plague vom Typ 2. Krankheiten, so glauben die Forscher, werden die Riffe in der Zukunft womöglich weniger verändern als angenommen.


      .dpa
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    • Klima erreicht 2010 wieder Rekordwerte


      Genf (dapd). Das Jahr 2010 hat den Trend der langjährigen Erderwärmung bestätigt. Wie die Weltmeteorologieorganisation (WMO) am Donnerstag mitteilte, war es im vergangenen Jahr 0,53 Grad wärmer als im Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990. Damit erreichte 2010 die Rekordwerte von 2005 und 1998.
      Die Angaben der Vereinten Nationen liegen etwas niedriger als der vom US-Klimazentrum errechnete Anstieg, der vor einer guten Wochen veröffentlicht wurde. In die UN-Zahlen gehen aber auch mehr Messwerte ein, unter anderem die Angaben der NASA und der britischen Meteorologiebehörde.

      "Die Daten bestätigen den Trend der langfristigen Erderwärmung", sagte Michel Jarraud von der WMO. Die zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen 1854 seien alle seit 1998 gemessen worden. Die globale Durchschnittstemperatur im 20. Jahrhundert lag demnach bei 13,9 Grad.

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    • Gletscher-Debatte
      Brisantes Klimaarchiv auf Mallorca entdeckt

      Von Christoph Seidler

      Die Eiszeiten auf der Erde könnten anders abgelaufen sein als bisher vermutet. Das glauben zumindest einige Forscher nach Untersuchungen auf Mallorca. Demnach waren die Polkappen vor 81.000 Jahren ebenso klein wie heute - trotz niedriger CO2-Werte. Doch wie aussagekräftig sind die Ergebnisse?



      Die Geheimnisse der Tiefe bleiben vielen Urlaubsgästen verborgen. Dabei ist der Boden von Mallorca löchrig wie ein Schweizer Käse. Im weichen Kalk der Ferieninsel sind zahllose Höhlen versteckt, die das Wasser über die Jahrtausende in das Gestein gespült hat. Besonders groß und prächtig ist die Tropfsteinhöhle von Vallgornera im Süden der Sonneninsel. Und ausgerechnet dort wollen Forscher nun Hinweise darauf gefunden haben, dass die Geschichte der Vergletscherung unserer Erde ganz anders abgelaufen sein könnte als bisher vermutet.

      Ein Wissenschaftlerteam um Jeffrey Dorale von der University of Iowa hat Mineralablagerungen aus Vallgornera und aus vier anderen küstennahen Kavernen untersucht. Mit Hilfe sogenannter Speläotheme - zu denen Stalagmiten und Stalaktiten gehören - haben die Forscher die Geschichte des Meeresspiegels rund um Mallorca rekonstruiert. Mal wurden die Höhlen von den Fluten des Mittelmeers gefüllt, mal lagen sie frei - je nachdem, wie stark die Erde von Gletschern bedeckt war.

      Denn unser Planet pendelt zwischen den Extremen: Immer wieder wechseln sich kalte Phasen, die sogenannten Glaziale, mit wärmeren Zeiträumen, den sogenannten Interglazialen, ab. In der jüngeren Vergangenheit geschah das in einem Zyklus von etwa 100.000 Jahren. Extrem warm war es zuletzt vor 125.000 Jahren, besonders frostig vor rund 20.000 Jahren. Zumindest eine Mitschuld an dem Rhythmus sollen die sogenannten Milankovic-Zyklen haben, nach denen die Sonneneinstrahlung auf der Erde periodisch schwankt. Ersonnen hatte das Konzept der serbische Ingenieur und Mathematiker Milutin Milankovic vor fast 100 Jahren. Der 100.000-Jahr-Zyklus ergibt sich demnach, weil der Radius der Erdbahn um die Sonne schwankt. Weitere Zyklen, verursacht durch regelmäßige Veränderungen der Erdachse, sind etwa 23.000 und rund 41.000 Jahre lang.

      "Meeresspiegel mit wirklich hoher Präzision rekonstruiert"

      In der Zeit zwischen dem letzten Glazial und dem letzten Interglazial veränderte sich der Meeresspiegel um geschätzte 130 Meter: Bei starker Vergletscherung lagen die Pegel besonders niedrig - und umgekehrt. Je nach Höhe des Meeresspiegels seien auf den Speläothemen in den Höhlen Mallorcas charakteristische Ablagerungen aus Calcit oder Aragonit zurückgeblieben, berichten die Forscher um Dorale im Fachmagazin "Science".

      Bei der Datierung ihrer Proben mit der Uran-Thorium-Methode kamen die Wissenschaftler zu einem überraschenden Befund: Die Ablagerungen deuten demnach darauf hin, dass der Meeresspiegel vor rund 81.000 Jahren etwa einen Meter über dem aktuellen Wert lag. "Wir haben den Meeresspiegel mit wirklich hoher Präzision rekonstruiert", sagt Forscher Dorale im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.

      Doch lassen sich mit Messungen an einem Punkt überhaupt verlässliche Aussagen zu den globalen Pegeln machen? "Wir glauben, dass unsere Stelle großartig dafür geeignet ist", sagt Co-Autor Bogdan Onac von der University of South Florida. Mallorca sei tektonisch stabil. Außerdem habe sich die Insel durch das Anwachsen und Schmelzen der riesigen Gletscher weder gehoben noch gesenkt, so wie es in anderen Regionen der Fall war.

      "Keine direkten Aussagen zu den globalen Temperaturen"

      Falls der Meeresspiegel vor 81.000 Jahren tatsächlich dort lag, wo es die Forscher in "Science" vermuten, würden sich interessante Fragen ergeben. Dann wäre nämlich die Vergletscherung der Erde damals ähnlich niedrig gewesen wie heute, obwohl die Konzentration des Treibhausgases Kohlendioxid bei weitem niedriger lag.

      Diese These birgt für die Klimaforschung einigen Zündstoff: Der bisher vermutete 100.000-Jahr-Zyklus ließe sich dann zwar auf die Konzentrationen der Treibhausgase CO2 und Methan anwenden, nicht jedoch auf das Wachstum der polaren Eiskappen - auch wenn Dorale einschränkt: "Unsere Arbeit macht keine direkten Aussagen zu den globalen Temperaturen."

      Andere Forscher reagieren skeptisch auf die Ergebnisse. Andrey Ganopolski vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hält die Schlussfolgerungen für "übertrieben". Sie belegten keineswegs, dass der 100.000-Jahr-Zyklus nicht universell gelte. Die Ergebnisse des Dorale-Teams ließen sich mit Hilfe der Milankovic-Zyklen erklären. In der Zeit vor rund 81.000 Jahren seien die Sommer in den hohen Breiten durch kräftige Sonneneinstrahlung extrem warm gewesen. So sei es trotz vergleichsweise niedriger CO2-Werte zur großen Schmelze gekommen.

      Auch Heinz Miller vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) will der neuen Arbeit keine weltweite Aussagekraft zubilligen. Die Forscher um Dorale hätten "ein vielversprechendes Archiv" aufgetan, lobt der Glaziologe. "Doch ich würde dem Ergebnis eher lokale als globale Bedeutung beimessen." Änderungen des Meeresspiegels könnten regional ganz unterschiedlich ausfallen.

      Dass das Treibhausgas nicht der einzige Faktor für Temperaturänderungen während der Eiszeitzyklen ist, hatte PIK-Forscher Ganopolski bereits in der Vergangenheit mit globalen Klimamodellen dargelegt. Neben den Milankovic-Zyklen spielten demnach auch durch die Gletscherschmelze veränderte Meeresströmungen eine Rolle. "Man sollte nicht versuchen, erdgeschichtliche Klimaänderungen nur über CO2 zu erklären", meint Ganopolski.

      Kritiker der These vom menschlichen Einfluss auf den Klimawandel werden sich die aktuellen Ergebnisse vermutlich zu eigen machen, so wie sie es bereits mit Ganopolskis früheren Resultaten getan haben - gegen seinen Willen, wie der Potsdamer Forscher erklärt. Und auch Dorale und Onac wollen Klimawandel-Skeptikern ausdrücklich keine Munition liefern, wie sie im Gespräch betonen. Denn am Einfluss des Menschen auf die aktuelle Erwärmung der Erdatmosphäre haben sie keinen Zweifel: "Was vor 80.000 Jahren passierte, ist nicht dasselbe wie das, was heute passiert", so Onac.
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Eisbohrkerne liefern neue Einblicke in die Klimageschichte

      Bremerhaven/London (dpa) - Klimaveränderungen auf der Nordhalbkugel haben die Eisentwicklung in der Antarktis möglicherweise weniger beeinflusst als jahrzehntelang von Forschern angenommen wurde. Das zeigen neue Analysen von Eisbohrkernen am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI). Langfristige Temperaturschwankungen in der Antarktis könnten auch durch lokale Klimaveränderungen auf der Südhalbkugel ausgelöst worden sein, schreiben drei AWI-Physiker im britischen Fachjournal «Nature». Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gilt die Theorie eines Zusammenhangs zwischen Norden und Süden.

      Bei ihrer neuen Beurteilung betrachteten die drei Wissenschaftler erstmals den besonders starken Einfluss der Wintertemperaturen auf das Klimageschehen in der Antarktis. Dieser ist deutlich größer als der Einfluss der Sommertemperaturen in der Region. «Im Ergebnis ist zu sehen, dass dieser Einfluss genauso als Ursache angesehen werden kann wie der bis jetzt vermutete Zusammenhang zwischen Norden und Süden», sagte der Physiker Martin Werner.

      Auf der Basis von Berechnungen des serbischen Mathematikers Milutin Mlankovitch hatten die meisten Wissenschaftler bislang vermutet, dass Veränderungen in der Sonneneinstrahlung im Norden nahezu parallel Klimaveränderungen im Süden auslösten. Dem Norden wurde der Erdkugel-umspannende Einfluss wegen seiner größeren Landmassen zugeschrieben. Zahlreiche Klimarekonstruktionen auf der Basis von Eisbohrkernen, Meeressedimenten und anderen «Klimaarchiven» schienen diese Theorie zu stützen.

      Allerdings gab es bislang keine physikalische Erklärung, wie der Zusammenhang funktionieren könnte. Die neuen Erkenntnisse stellten die alten Ansichten zwar nicht völlig infrage. «Wir haben aber ein kräftiges Indiz gefunden, dass man früher einfach falsch gedacht hat», sagte Werner.

      Die Klimaveränderungen, mit denen sich die Wissenschaftler beschäftigten, vollzogen sich in einem Zyklus von Zehntausenden oder sogar Hunderttausenden Jahren. Mit dem aktuellen, wahrscheinlich vom Menschen verursachten Klimawandel hätten diese Veränderungen nichts zu tun, sagte AWI-Sprecher Ralf Röchert.
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    • EU-Kommissar Oettinger warnt vor zu ehrgeizigen Klimazielen


      Berlin (dapd). EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat eine Verpflichtung Europas zu einer CO2-Reduzierung von 30 Prozent abgelehnt. "Die Europäische Union hat bereits mit 20 Prozent bis 2020 eine verbindliche Vorgabe gemacht. Ich glaube, die 20 Prozent sind der ideale, mittlere Weg", sagte Oettinger der "Welt am Sonntag" laut Vorabbericht. Hintergrund sind Pläne von EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard, die kommende Woche vorgestellt werden sollen. Darin spricht sich die Kommissarin für ein Heraufsetzen des Klimaziels auf 25 bis 30 Prozent bis 2020 aus, auch ohne Zusagen anderer Industrienationen wie China oder der USA.

      "Es gibt eine wachsende Anzahl von Branchen, die Produktionskapazitäten verlagern", warnte Oettinger. "Dann verlieren wir nicht nur Arbeitsplätze mit allen Steuern und Sozialabgaben. Wir haben auch keine CO2-Reduktion. Denn in den Regionen, in die diese Unternehmen abwandern, gelten die Emissionsziele gar nicht", fügte Oettinger hinzu.

      dapd
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    • Eisige Zeiten statt Erderwärmung

      Fehrbellin/Temnitz

      Meteorologe Donald Bäcker glaubt nicht an die Erderwärmung. Wahrscheinlicher sei eine längere Phase der Abkühlung, sagt der Walslebener am Freitagabend im Gemeindezentrum bei seinem Vortrag über den Klimawandel. Der könne sich viel übler auswirken.

      Bäcker ist deutschlandweit bekannt, nicht zuletzt, weil er im ARD-Frühstücksfernsehen das Wetter moderiert. Zuvor hatte er die inzwischen auf Automatikbetrieb umgestellte Wetterstation am Ruppiner See in Neuruppin geleitet.
      Dorfbürgermeister Burghard Gammelin empfängt ihn herzlich: „Donald Bäcker wird seine Sicht auf den Klimawandel vorstellen.“ Es sei eine andere als die landläufige. Gammelin findet: „Erkannte Gefahr ist gebannte Gefahr“ und wünscht sich von den gut 20 Zuhörern, dass sie am Ende ihre eigenen Schlüsse ziehen.
      Weil zurzeit die von Natur und Menschen gemachte Katastrophe in Japan alles überschattet, steht auch am Beginn dieses Vortrags der Blick dorthin. Bäcker nennt es „ein Glück, dass nur zehn Prozent der deutschen Energie aus Atomkraft stammen“. Konzentrierte Windparks in der Nord- und Ostsee wären eine gute Variante umweltfreundlicher Energiegewinnung. Auch deutsche Atomkraftwerke seien nicht sicher. Hier gebe es zwar keine Tsunamis, doch „es ist vorstellbar, dass Terroristen Kraftwerke attackieren“. Vor der Strahlung aus Japan aber brauche hier in Europa niemand Angst zu haben. Extrem wenig davon komme an, viel weniger als einst von Tschernobyl. Bäcker: „Wer Wildschweinbraten oder Pilze ist, bekommt wahrscheinlich mehr Tschernobyl-Strahlung ab als die, die uns demnächst von Japan her erreicht.“
      Jetzt geht es ans Klima. Bäcker belegt anhand von Kurvendiagrammen, dass es im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte mehrfach kältere und wärmere Perioden gab. So machte im 17. Jahrhundert eine kleine Eiszeit den Europäern das Leben schwer. Die Alten Meister aus den Niederlanden haben die gefrorenen Grachten auf ihren Bildern festgehalten. Es gab Missernten und vermehrte „Hexen“-Verbrennungen: „Irgendwer musste ja schuld daran sein, dass die Menschen derart litten.“ Im 13. Jahrhundert hingegen sei es im Winter oft gar nicht kalt geworden. In Aufzeichnungen steht, dass Kirchen zu Heiligabend mit frisch gepflückten Blumen geschmückt wurden.
      Kaum ein gutes Haar lässt Becker an einigen seiner Kollegen. Klimaforschung sei heutzutage ein Sektor, der sehr stark von Sponsoren abhänge: „Wenn ein Forscher sagt, dass wir alle sterben werden, weil es immer heißer wird, kriegt er gleich noch eine Fördermillion. Schließlich muss dagegen ja etwas unternommen werden.“ Bäcker selbst glaubt viel eher daran, dass es für eine gewisse Zeit deutlich kälter werden könnte: „Weil alle nur von der Erderwärmung reden, haben wir kein Sicherheitskonzept für den Fall, dass es eisig wird.“ Die Kraft der Sonne habe in den vergangenen 25 Jahren nachgelassen: „Etwa stimmt nicht mit ihr.“ Der Winter 2009/10 sei in Deutschland sogar extrem kalt gewesen.
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    • Ökologisch wertvoll
      Mangroven helfen beim Klimaschutz



      Mangroven gehören zu den größten Kohlenstoffspeichern in den Tropen. Das bestätigen jetzt umfassende Daten, die Forscher im Fachblatt "Nature Geoscience" veröffentlichten. In den letzten fünf Jahrzehnten ging der Bestand der tropischen Küstenwälder aber um 30 bis 50 Prozent zurück.

      Mangroven, die sich an das Leben im Gezeitenbereich der Meeresküsten angepasst haben, machen nur 0,7 Prozent der tropischen Wälder aus. Ihre Zerstörung aber verursacht zehn Prozent der globalen Kohlendioxid-Emission durch Entwaldung, schätzen die Wissenschaftler um Daniel Donato vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium USDA. 20 bis 120 Millionen Tonnen Kohlenstoff jährlich würden nicht mehr durch die Salzpflanzen aufgenommen und im Boden gespeichert. Das bedeutet zusätzliches Kohlendioxid in der Atmosphäre.

      Die Forscher untersuchten 25 Mangrovenwälder im indopazifischen Raum - dort gibt es die meisten Flächen und die größte Artenvielfalt der Pflanzen - auf ihren Kohlenstoffgehalt. Das größte Vorkommen (49 bis 98 Prozent) fanden sie in Bodenschichten von einem halben Meter bis drei Metern Tiefe. Die Pflanzen wandeln Kohlendioxid über die Photosynthese in organisches Material um, das sich zum Teil als Humus im Boden ablagert.

      Wegen ihrer wichtigen Funktion für den Klimaschutz fordern die Wissenschaftler, dem Schutz der Mangroven mehr Priorität einzuräumen. Die Wälder bieten außerdem Wohnraum für zahlreiche Tierarten sowie Schutz gegen Küstenerosionen und vor Flutwellen.

      Der Mangroven-Schutz alleine greife allerdings zu kurz, sagte Tim Rixen vom Zentrum für Marine Tropenökologie in Bremen der Nachrichtenagentur dpa. "Mangroven sind Teil der tropischen Küstenzone, die zusammen mit tropischen Torfen, Seegraswiesen und Korallenriffen häufig eine Einheit bilden, die auch als solche geschützt werden sollte."

      dpa
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    • Forscher: Klimawandel bedroht arktische Küsten

      Geesthacht/Bremerhaven (dpa) - Die Arktis taut: Die Küstenlinie in den Dauerfrostgebieten zieht sich durch den Klimawandel im Schnitt jedes Jahr um einen halben Meter zurück. Das hat die Untersuchung von rund 100 000 Kilometern arktischer Küste ergeben.
      Gruß Peter

      Tierschutz ist die Erziehung zur Menschlichkeit !
      Albert Schweitzer
    • Ozonloch verursacht feuchtere Tropensommer

      Washington (dpa) - Das Ozonloch hoch über der frostigen Antarktis beeinflusst das Wetter in den südlichen Tropen. Dies berichten Forscher aus Kanada und den USA in dem Fachjournal «Science».
      Ozonloch

      Durch den Abbau der Ozonschicht über dem Südpol würden zahlreiche klimarelevante Prozesse verändert, wodurch es letztlich zu vermehrten Regenfällen in den subtropischen Regionen komme.

      Vermehrte Regenfälle im Sommer werden in den Subtropen seit einigen Jahrzehnten festgestellt. Sarah Kang von der Columbia University in New York und ihre Mitarbeiter zeigten nun, dass es zwischen beiden Ereignissen einen Zusammenhang gibt. Mit Hilfe von vier unterschiedlichen Klimamodellen belegten sie, dass das Ozonloch nicht nur auf das Wettergeschehen in der Polarregion einwirkt, sondern sein Einfluss bis in die Tropenregion reicht.

      Den Modellen zufolge verursacht das Ozonloch eine Abkühlung in der unteren Stratosphäre, wodurch sich die Grenzschicht zwischen Troposphäre (0 bis 15 Kilometer Höhe) und Stratosphäre (15 bis 50 Kilometer Höhe) nach oben verschiebt. Dadurch verlagern sich westlichen Starkwinde außerhalb der Tropen polwärts. All dies führt schließlich in den subtropischen Sommern zur Zunahme der Regenfälle, unter anderem über dem südwestindischen Ozean und dem östlichen Australien.

      Das Ozonloch zeigte sich erstmals in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts über dem Südpol. Es wurde hervorgerufen durch die extreme industrielle und kommerzielle Nutzung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen, die in die Atmosphäre gelangten und dort den Abbau der Ozonschicht verursachten.
      Gruß Peter

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    • Meeresspiegel steigt stärker als erwartet

      Alarmierende Zahlen für tief gelegene Küstenregionen: Bis zum Ende des Jahrhunderts steigt der Meeresspiegel laut einer neuen Prognose um etwa einen bis anderthalb Meter. Damit wurden frühere Schätzungen nach oben korrigiert.

      Der Arktische Rat sagt einen dramatisch höheren und schnelleren Anstieg des globalen Meeresspiegels voraus als bisher angenommen. Wie die Kopenhagener Zeitung "Politiken" berichtete, warnt die Expertengruppe AMAP in einem noch unveröffentlichten Bericht vor einem durchschnittlichen Anstieg des Meeresspiegels von 0,9 bis 1,6 Meter bis zum Jahr 2100. Weltweit leben 150 Millionen Menschen auf einer Höhe von bis zu einem Meter über dem Meeresspiegel.

      Bei der letzten großen Prognose zu dieser Frage hatte der Weltklimarat (IPCC) 2007 angenommen, dass der Klimawandel zu einem um 0,19 bis 0,59 Meter höheren Meeresspiegel führt. Zwischen 2003 und 2008 ist der Meeresspiegel pro Jahr um rund drei Millimeter angestiegen. Dazu habe das geschmolzene Arktis-Eis zu 40 Prozent beigetragen, heißt es in dem AMAP-Bericht. In den letzten Wochen dokumentierten mehrere Studien ein verstärktes Abschmelzen des Grönlandeises.

      In dem am Dienstag zur Veröffentlichung anstehenden Report heißt es, dass vor allem das beschleunigte Abschmelzen der arktischen Gletscher und des grönländischen Inlandeises zur unvermutet hohen Änderung des Meeresspiegels beitrage. Am 12. Mai steht die neue Prognose auf der Tagesordnung bei einem Außenministertreffen des Arktischen Rates in Grönlands Hauptstadt Nuuk.

      EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard meinte zu der neuen Prognose, sie könne den Verhandlungen zum Klimaschutz vielleicht eine neue Perspektive geben: "Die Daten zeigen, dass es in die falsche Richtung geht." Nach dem gescheiterten Klimagipfel in Kopenhagen habe sich die Lautstärke bei diesem Thema "kräftig vermindert".

      Mehrere Studien hatten zwischenzeitlich ebenfalls darauf hingewiesen, dass der Meeresspiegel schneller steigt, als vom IPCC berechnet worden war. So könnte er nach einer Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und der Technischen Universität Helsinki im Jahr 2100 um 75 bis 190 Zentimeter höher stehen als heute. Für die Expertise, die 2009 im Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences" erschien, hatten die Wissenschaftler Meeresspiegel- und Temperaturmessungen aus den vergangenen 130 Jahren ausgewertet.

      wbr/dpa
      Gruß Peter

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    • Klimawandel lässt Getreideernten schrumpfen

      Washington/Stanford/New York (dpa) - Der Klimawandel lässt die Getreideernten weltweit schrumpfen und die Lebensmittelpreise in die Höhe klettern. Das schreiben Forscher der US-Universitäten Stanford und Columbia im Fachjournal «Science» vom Donnerstag.
      Dürre

      Ihren Untersuchungen zufolge hat die Landwirtschaft in den vergangenen 30 Jahren weltweit 5,5 Prozent weniger Weizen produziert, als ohne Klimawandel möglich gewesen wäre.

      Das bedeute einen absoluten Ausfall von 33 Millionen Tonnen und komme damit dem gleich, was Frankreich in einem Jahr an Weizen produziere. Den weltweiten Ertrag von Mais habe der Klimawandel um knapp 4 Prozent und damit um 23 Millionen Tonnen verringert. Dadurch seien die Lebensmittelpreise um über 6 Prozent gestiegen, haben die Wissenschaftler berechnet.
      Gruß Peter

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    • Ozon − Killer der Städte

      Frankfurter Umschau online

      Früher war "Wann wird's mal wieder richtig Sommer..." ein Schlagerhit. In Zukunft wird die Freude auf den Sommer gering sein: Hitzewellen, Trockenphasen und Schadstoffe in der Luft werden den Menschen das Leben extrem unangenehm machen.
      Ausgetrocknete Flüsse, Hitze und hohes Ozon - schlechte Bedingungen für menschliches Leben.
      Die Vorfreude auf den Sommer in Deutschland wird in den Städten künftig womöglich nicht mehr so ausgeprägt sein wie noch heute. Denn immer öfter muss für Mitteleuropa mit Temperaturen gerechnet werden, die den Menschen insbesondere in den Metropolen arg zusetzen werden. „Extreme Hitzewellen wie 2003 in Süd- und Westeuropa werden ab 2040 fast der Regelfall in Mitteleuropa sein“, sagt Professor Helmut Mayer, Vorsitzender der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft (DMG).

      Damals waren in Frankreich und Deutschland zwischen 22.000 und 35.000 Menschen der Hitze zum Opfer gefallen. Hintergrund der erwarteten Hitzeextreme ist der Klimawandel, der nach Auskunft der Forscher bis 2050 zu einer Erhöhung der Durchschnittstemperaturen von mindestens zwei Grad im Vergleich zum Niveau vor der Industrialisierung führen wird.

      Stadtbewohner sterben früher
      Laut Weltbank sterben in den Metropolen schon heute wegen der Luftbelastungen weltweit jährlich 1,8 Millionen Menschen früher, davon allein 600.000 in China und eine halbe Million in Indien. In Deutschland liegt die Lebenserwartung der Städter um zwölf Monate unter der von Menschen auf dem Land. In Zukunft dürften diese Zahlen weiter steigen, weil der Klimawandel die Konzentrationen schädigender Substanzen erhöhen wird.
      Gruß Peter

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    • Meteorologie Ein außergewöhnlicher Frühling

      Mittwoch, 11.05.2011, 15:07 · von FOCUS-Online-Autorin Stefanie Reiffert
      Sonnenbaden
      dpa Der Frühling ist in diesem Jahr ungewöhnlich warm
      Waldbrände, niedrige Wasserpegel und hohe Temperaturen: Der Frühling 2011 ist auf jeden Fall außergewöhnlich. Grund ist eine Wetteranomalie.
      Eigentlich ist er ja immer ein wenig wechselhaft, der Frühling. Und eine Menge Regen sind wir auch von ihm gewohnt. Doch dieses Jahr ist das Wetter warm, trocken und relativ stabil. Das schöne Wetter hat aber auch seine Schattenseiten. Die ungewöhnlich trocken-warme Witterung sorgt für erhöhte Waldbrandgefahr, die niedrigen Wasserpegel etwa im Rhein beeinträchtigen die Schifffahrt.

      Zwar ist der Frühling, der für die Meteorologen den Zeitraum vom 1. März bis zum 31. Mai umfasst, noch nicht vorbei. Doch auch wenn die nächsten Wochen laut Vorhersagen deutlich kühler ausfallen sollen, erleben wir 2011 einen ungewöhnlich warmen Frühling. So war bereits der März deutschlandweit 1,4 Grad wärmer als normal, erklärt Jörg Rapp vom Deutschen Wetterdienst. Der April war sogar um durchschnittlich 4,2 Grad wärmer.
      Für ihre Statistiken orientieren sich Meteorologen am langjährigen Durchschnitt, der aus dem Beobachtungszeitraum von 1961 bis 1990 errechnet wird.

      Einer der trockensten Aprilmonate
      Weit bedeutsamer ist laut Rapp aber die geringe Niederschlagsmenge. Sie betrug im März 20,6 Millimeter, dies sind 64 Prozent weniger als normal, im April waren es 25 Millimeter, 58 Prozent weniger als der langjährige Durchschnitt. Dafür genoss Deutschland im März 1888, im April 242 Sonnenstunden – das sind 70 beziehungsweise 59 Prozent mehr als normalerweise. Der April 2011 war einer der zehn trockensten Aprilmonate in Deutschland seit 1881. Ähnlich trocken waren auch die Aprilmonate 2007, 2009 und 2010.

      „Problematisch ist, dass die Trockenheit nicht erst im März eingesetzt hat“, sagt Rapp. „Bereits im Februar hatten wir mit 30 Millimetern 39 Prozent weniger Niederschlag. Es war also drei Monate hintereinander sehr trocken.“ Von dieser Trockenheit ist aber nicht nur Deutschland betroffen, sondern ganz Mitteleuropa. An den Rändern Europas war die Trockenheit nicht so extrem. Sizilien und Griechenland bekamen mehr Regen ab als gewöhnlich.

      Temperaturen sinken wieder
      Grund für die trockene und warme Wetterlage ist eine Anomalie in der Nordatlantischen Oszillation, erklärt der Meteorologe. Normalerweise sorgen ein Tief in Island und ein Hoch in den Azoren dafür, dass feuchte und milde Luft vom Atlantik aus dem Westen nach Europa kommt. Zuletzt hat sich diese Luftdruckkonstellation aber wieder umgedreht. Nun lag Mitteleuropa häufiger im Zustrom trockener Festlandsluft aus dem Osten beziehungsweise im Bereich eines Hochdruckgebiets. „Diese Luftdruckkonstellation ist in den vergangenen anderthalb Jahren öfter aufgetreten“, erklärt Rapp. Sie war etwa auch für den kalten Dezember 2010 verantwortlich.
      Ab dem Wochenende soll es dann aber vorbei sein mit der Trockenheit. Laut den Vorhersagen werden die Temperaturen unter 20 Grad sinken und das Wetter wird unbeständiger. Nur: Das Defizit an Niederschlägen lässt sich nicht so schnell wieder ausgleichen. „Dafür müsste es viele Wochen lang regnen“, sagt Rapp.
      Gruß Peter

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    • „Müssen mit Extremen rechnen“

      Frankfurter Umschau 17.05.2011 Interview: Oliver Ristau


      Die Schneemassen im letzten Winter haben Bäume unter ihrem Gewicht erdrückt. Im März gibt es Sandstürme in Deutschland. Flüsse treten über die Ufer nach Regenfluten - anderenorts bleiben die Böden viel zu trocken. Der Klimaforscher Mojib Latif über Wetterextreme.
      Mojib Latif ist Klimaforscher am Leibniz-Institut für Meereswissenschaften Geomar in Kiel.

      Schnee- und Eismassen im Dezember, Sandstürme im März. Nehmen die Wetterextreme zu?
      Ja, aber man muss einen sehr langen Zeitraum betrachten, um solche Trends zu erkennen. Es gibt in Deutschland nur eine Wetterstation, die uns Aufschluss geben kann, weil sie Niederschläge seit 1871 misst. Im Mittel zeigt sich, dass sich die jährlichen Regenmengen dort nicht verändert haben, wohl aber die Niederschlagsextreme. Es hat in den letzten Jahrzehnten deutlich mehr Starkniederschläge auf der einen und Trockenheiten auf der anderen Seite gegeben.

      Eine Folge des Klimawandels?
      Durch die Erderwärmung werden Wetterextreme wahrscheinlicher, weil die Basistemperatur steigt. Wir müssen in Zukunft deshalb immer häufiger mit Ereignissen wie extremen Niederschlägen, Temperaturen und Stürmen rechnen.

      Was sind die Folgen?

      Starkregen und Trockenheit wirken sich vor allem auf die Landwirtschaft aus. Berechnungen zeigen, dass die Bauern insbesondere im Osten und Süden Deutschlands unter Einbußen von 30 Prozent zu leiden haben werden. Stürme führen außerdem zu schweren Schäden und kosten Menschenleben. Das konnte man zuletzt in Mecklenburg-Vorpommern sehen. Die Folgen können also verheerend sein.

      Ist das Ziel, die Erderwärmung bis 2050 auf zwei Grad Celsius zu begrenzen noch zu schaffen?

      Ja, wenn in den nächsten 20 Jahren wirklich Ernst gemacht wird. Spätestens 2030 müssen die weltweiten Emissionen den Scheitelpunkt erreichen und danach massiv fallen. Das bedeutet, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent und bis 2050 um 80 Prozent zu senken. Dafür muss man übrigens gar nicht sofort, sondern allmählich aus der Kohleverstromung aussteigen.

      Sollte Kohle Atomkraft ersetzen?

      So weit darf es nicht kommen, denn dadurch heizen wir das Klima noch mehr auf und die Wahrscheinlichkeit von Wetterextremen nimmt zu. Die Kohle hat die schlechteste Klimabilanz aller fossilen Energien. Deutschland muss dem Rest der Welt zeigen, dass es mit dem Ausbau der regenerativen Energien geht. Dann machen auch China und Indien mit.
      Gruß Peter

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    • Ozonloch-Studie :Zwischen Euphorie und Hysterie

      Freitag, 20.05.2011, 11:11 · von FOCUS-Redakteur Michael Odenwald

      Umwelt - Stärkere Sonnenbrandgefahr in Europa durch Ozonloch

      Das Ozonloch in der Atmosphäre über der Antarktis schließt sich. Das ist die gute Nachricht, die eine Forschergruppe um den Ökologen Murry Salby von der Macquarie University im australischen Sydney verkündet
      Die schlechte ist, dass die Erholung relativ langsam vonstatten geht. Noch nach 2085, prognostiziert Salby, wird es Jahre geben, in denen die Ozonkonzentration unter den Wert von 1980 fällt.
      Gruß Peter

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    • Wasser im Atlantik wird auch in Tiefen immer wärmer

      Welt online 20.05.2011

      Die Wassertemperatur im Atlantik nördlich der Antarktis steigt. Auch über einen Kilometer unter der Meeresoberfläche wird es zunehmend wärmer.

      Als Folge des Klimawandels wird das Wasser in den Tiefen des Atlantiks nördlich der Antarktis immer wärmer. Das haben Wissenschaftler des Bremerhavener Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung (AWI) während der jüngsten Expedition des Forschungseisbrechers „Polarstern“ herausgefunden.
      Gruß Peter

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    • Klimawandel Domino auf der Südhalbkugel

      Das Ozonloch hat einen größeren Einfluss auf das Klima der Erde als bisher angenommen. Es verschiebt sogar die Klimazonen. In den Subtropen regnet es jetzt beispielsweise häufiger.

      Das Ozonloch über dem Südpol lässt nicht nur gesundheitsschädliche UV-Strahlung passieren, es beeinflusst auch das Klima. Und diese Klimawirkung reicht viel weiter als gedacht. In einem Streifen zwischen 15. und 35. Grad südlicher Breite – dort liegen etwa Australien und Südafrika – ist der Regen im Sommer stärker geworden. Diesen Zusammenhang zwischen dem Ozonloch und den Regenfällen in den Subtropen haben Forscher um Sarah Kang von der Columbia Universität in New York nun erstmals nachgewiesen. Sie berichten darüber im Fachblatt „Science“ (Band 332, Seite 951).
      Gruß Peter

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    • KLIMA : Gasgruft unterm Meer

      Spiegel online

      Geologen wollen erkunden, ob sich Kohlendioxid aus deutschen Kraftwerken in der Nordsee - etwa vor den Ferieninseln Sylt, Amrum und Helgoland - endlagern lässt.
      Als CO²-Gruft sind ausgebeutete Erdgaslagerstätten tief unter dem Grund besonders gut geeignet. Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften IFM-Geomar in Kiel brechen noch diesen Monat mit dem Spezialschiff "Alkor" in die Nordsee auf, um zu testen, wie sicher ein solches CO²-Endlager wäre. Ziel ihrer Reise ist das Erdgas-Fördergebiet Sleipner, wo der norwegische Energiekonzern Statoil schon seit geraumer Zeit Kohlendioxid in die Tiefe pumpt. "Bisher hat aber noch niemand gemessen, ob das CO² nicht doch irgendwo am Meeresboden wieder herausblubbert", sagt Geologe Klaus Wallmann, Leiter des von der Europäischen Union geförderten Projekts. Zweifel bestehen: So steigt der Druck in der Gasgruft vor Norwegen nicht an - ein möglicher Hinweis darauf, dass das Kohlendioxid an Gesteinsverwerfungen austritt.
      Gruß Peter

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    • Frühling war so trocken wie seit 100 Jahren nicht

      Offenbach - In diesem Frühling war es so trocken wie seit mehr als 100 Jahren nicht mehr. Die Dürre macht der Landwirtschaft zu schaffen. Gleichzeitig freuten sich die Menschen in Deutschland über den frühen Sommereinbruch mit außergewöhnlich viel Sonne und Wärme.
      Kein Frühjahr seit Beginn der Messungen habe mehr Sonnenschein gebracht und nur der Frühling 2007 sei wärmer gewesen, heißt es vom Deutschen Wetterdienst. Der Juni soll am Mittwoch mit Schauern und Gewittern beginnen und könnte die extreme Trockenheit etwas lindern.

      Mo, 30. Mai. 2011, 15:12 © Rhein-Zeitung
      Gruß Peter

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    • CO2-Ausstoß erreicht Rekordwerte

      Aktualisiert am Montag, 30.05.2011, 12:01 Focus Online

      Statt den Treibhausgas-Ausstoß zu drosseln, wird immer mehr CO2 in die Atmosphäre geblasen
      Der Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen hat im vergangenen Jahr ein neues Rekordhoch erreicht. Es ist der Internationalen Energieagentur zufolge der höchste Wert, der seit Beginn der Messungen aufgezeichnet wurde.
      Im Jahr 2010 betrug der weltweite Kohlendioxid-Ausstoß 30,6 Gigatonnen. Nach einer von der britischen Zeitung „The Guardian“ am Montag veröffentlichten Bilanz der Internationalen Energieagentur (IEA) stieg der CO2-Ausstoß 2010 um insgesamt 1,6 Gigatonnen an. „Das sind die schlimmsten Nachrichten zum Thema Klima“, sagte IEA-Chefökonom Faith Bristol dem Blatt. „Es wird zu einer außerordentlichen Herausforderung, wollen wir das Ziel noch erreichen und die Klimaerwärmung unter zwei Grad halten.“

      Wissenschaftler glauben, dass eine Erwärmung von mehr als zwei Grad gefährliche Folgen für das Klima nach sich ziehen wird. Im vergangenen Dezember hatten sich die Teilnehmer des UN-Klimagipfels im mexikanischen Cancún deshalb erstmals geschlossen zur Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad bekannt.
      Gruß Peter

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      Albert Schweitzer
    • Gigantische CO2-Speicher
      Mammutbäume sollen das Klima retten



      Ob Redwoods oder Giant Sequoias: Die Baumriesen aus dem Westen der USA sind Spitzenreiter in der Kohlendioxid-Speicherung. Werden ihre Klone weltweit gepflanzt, könnten sie die globale Erwärmung bremsen - meint eine Umweltgruppe aus Michigan.

      Sie tragen große Namen wie "General Sherman", "Helios" oder "Atlas". Sie sind älter und größer als jedes andere Lebewesen auf der Erde. Geht es nach einer Umweltgruppe aus dem US-Staat Michigan, sollen sie nun auch das Weltklima retten: Redwoods und Giant Sequoias, die Baumriesen aus Kalifornien und dem Pazifischen Nordwesten der USA, sind Spitzenreiter im Speichern des Treibhausgases Kohlendioxid. Kopien solcher Rekordbäume könnten bald in aller Welt wachsen. Denn wohl zum ersten Mal ist es gelungen, aus den ältesten, größten und widerstandsfähigsten Exemplaren geklonte Nachfahren zu züchten.

      Treibende Kraft hinter dem Klon-Projekt ist David Milarch, ein Baumzüchter aus Copemish in Michigan. Gemeinsam mit der Geschäftsfrau Leslie Lee gründete er 2008 das Archangel Ancient Tree Archive. "98 Prozent unserer Urwälder sind abgeholzt oder auf andere Weise vernichtet worden", sagt Milarch. "Von den restlichen zwei Prozent sichern wir das Erbmaterial der besten Exemplare für die Nachwelt." Das zweite Ziel sei, "diese Wälder wieder aufzuforsten und weltweit möglichst viele Klone zu pflanzen, damit sie die Luft reinigen, das Wasser filtern und die globale Erwärmung bremsen".

      Je älter der Spender, desto instabiler der Klon
      Wissenschaftlichen Rat holt sich das Archangel-Team bei William Libby, einem pensionierten Forstgenetiker der kalifornischen Berkeley-Universität. An sich ist die Pflanzenvermehrung durch Klone gang und gäbe, in der Landwirtschaft etwa oder bei Orchideenzüchtern. Doch in diesem Fall bestehe zumindest ein ähnliches Problem wie beim Klonen von Tieren oder von menschlichen Stammzellen, erläutert Libby: Je älter der Spender-Organismus, desto instabiler und kurzlebiger der Klon. "Bis zu 3000 Jahre alte Bäume sind da eine echte Herausforderung."

      Einzelne Exemplare wachsen bereits in aller Welt. Nirgends sind sie zur Plage geworden.
      (Foto: ASSOCIATED PRESS)
      Arboristen wie David Milarchs Sohn Jake kletterten deshalb bis in die Spitzen der ältesten Bäume, um die jüngsten Triebe zu kappen. Und das obwohl Redwoods mehr als 100 Meter hoch werden können. Selbst aus den mächtigen Stümpfen solcher Giganten lässt sich gutes Erbmaterial gewinnen, wie Libby betont: "Aus ihnen sprießen noch immer neue Triebe. Deren DNA ist identisch mit der des alten Baumes - aber eben ganz jung."

      Von diesem Punkt an ist das Klonen der Pflanzen einfacher als bei tierischen oder menschlichen Zellen: Aus den Triebspitzen, gut einen halben Zentimeter lang und nicht dicker als ein Pfeifenreiniger, werden in Nährlösungen Wurzeln gezogen. Und so wachsen seit diesem Frühjahr zum Beispiel die ersten 16 Klone des Stagg Tree, des fünftgrößten lebenden Baums der Welt aus dem kalifornischen Giant-Sequoia-Nationalpark, im Archangel-Gewächshaus.

      Keine aggressive Verbreitung
      Dem Vorwurf, mit den geklonten Bäumen würden Monokulturen geschaffen, setzt die Gruppe entgegen, gepflanzt werde stets eine Mischung verschiedener Klone. Dazu kämen noch Setzlinge, die aus Samen gewachsen seien. "Solche Mischwälder sind widerstandsfähiger als natürlich gewachsene Wälder", behauptet Libby. Auch dass exportierte Redwoods und Giant Sequoias heimische Pflanzen verdrängen könnten, ist wohl nicht zu befürchten. Der beste Beweis: Seit es im 19. Jahrhundert in Europa Mode wurde, Parks mit exotischen Bäumen aus aller Welt anzulegen, wachsen einzelne Exemplare bereits in aller Welt - auch in Deutschland. Doch nirgends seien sie zur Plage geworden, sagt Libby: "Keine von beiden Arten neigt zur aggressiven Verbreitung."

      Klone als Geschenk
      Als nächstes Projekt will das Archangel-Team klonbares Erbmaterial der hundert langlebigsten Baumarten weltweit sammeln und archivieren, vom afrikanischen Affenbrotbaum bis zur Libanon-Zeder. Große Spender sollen dann je eine Palette solcher Klone als Geschenk erhalten - für öffentliche Parks, Firmengelände oder auch Privatgärten. Auch der Verkauf von Baumklonen sei geplant, sagt Milarch. Als Echtheitsnachweis dienen genetische Fingerabdrücke der Mutterbäume.

      "Wir wollen keinen Profit machen", betont Leslie Lee. "Aber ohne Geld können wir unsere Arbeit nicht fortsetzen. Bekommen wir genug Spenden, geben wir die Bäume gerne gratis ab."


      .Ute Mehnert, AFP
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    • Klimarettung Australien plant Abschuss Hunderttausender Kamele

      DPA
      Australien ist im Kampf gegen den Klimawandel auf eine ungewöhnliche Idee gekommen: Die Regierung will Hunderttausende wilde Kamele töten lassen.

      Mit dem Abschlachten rülpsender Kamele will Australien zur Klimarettung beitragen. Außerdem plant die Regierung, für jeden getöteten Paarhufer CO2-Zertifikate auszugeben.
      Ein getötetes Tier könnte nach Schätzungen 70 australische Dollar bringen - rund 50 Euro.
      Ein entsprechender Vorschlag kommt nächste Woche ins Parlament - und hat schon Zuspruch von allen Parteien. "Die Zertifikate könnten im In- und Ausland an Firmen verkauft werden, die Verschmutzungsrechte brauchen", sagte der zuständige Staatssekretär, Mark Dreyfus, am Donnerstag.
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      Kamele sollen im Jahr rund 45 Kilogramm Methan ausstoßen. Das entspricht etwa einer Tonne Kohlendioxid, da Methan 21-mal klimawirksamer ist als CO2.
      Alle Tiere in Australien zu töten( 1,2 Millionen), würde im Jahr so viel Treibhausgase sparen wie die Stilllgegung von 300.000 Autos, erklärte der Oppositionssprecher für Agrarfragen, John Cobb. Die US-Umweltbehörde EPA geht davon aus, dass ein Kamel etwa auf ein Sechstel des CO2-Ausstoßes eines Autos kommt. Damit entspräche die Gesamtemission der Höckertiere immer noch rund 200.000 Fahrzeugen, da in Australien geschätzte 1,2 Millionen wilde Kamele leben.

      Ein zusätzlicher Anreiz für den Feldzug gegen die Paarhufer dürfte die Tatsache sein, dass Australien Emissionszertifikate dringend braucht. Das Land hat wegen seiner großen Bergwerksindustrie einen der weltweit höchsten Luftverschmutzungswerte pro Kopf.
      Im Klimaschutz-Index der Umweltorganisaton Germanwatch belegt das Land aktuell den drittletzten Platz. Nur Kasachstan und Saudi-Arabien tun noch weniger gegen die globale Erwärmung.
      mbe/dpa/dapd/AFP
      Gruß Peter

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    • Klimakiller Kohlendioxid
      Mensch erzeugt mehr als Vulkane



      Das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) ist eine maßgebliche Ursache der Erderwärmung.
      (Foto: picture-alliance/ dpa)
      Der Mensch setzt in etwa drei bis fünf Tagen so viel klimaschädliches Kohlendioxid frei wie alle Vulkane der Erde über das ganze Jahr zusammen. Das berichtet Terrance Gerlach vom U.S. Geological Survey. "Die häufigste Frage, die ich in den vergangenen 30 Jahren als Geochemiker gestellt bekommen habe – und weiter gestellt bekomme – ist: Stoßen Vulkane mehr Kohlendioxid aus als menschliche Aktivitäten?”, betont Gerlach in einer Mitteilung der American Geophysical Union (AGU).

      Und er antwortet dort: "Forschungsergebnisse zeigen eindeutig, dass die Antwort auf diese Frage Nein lautet. Der menschengemachte Kohlendioxidausstoß lässt den globalen Ausstoß der Vulkane zwergenhaft klein erscheinen.”

      Gerlach hatte mehrere Studien zu diesem Thema erneut ausgewertet und geht davon aus, dass Vulkane etwa 250 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) im Jahr freisetzen. Dem standen im Jahr 2010 rund 35 Milliarden Tonnen vom Menschen freigesetztes CO2 gegenüber, notiert er. Seine Ergebnisse werden im Magazin "Eos” (Bd. 92, Nr. 24) der AGU vorgestellt.

      n-tv.de/wissen/Mensch-erzeugt-…lkane-article3605406.html
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    • Klimaschutz Neue Bäume bringen wenig

      Tagesspiegel online


      Das Aufforsten großer Flächen bremst die Erderwärmung kaum. Das behaupten zwei Forscher aus Kanada - und stellen damit ein wesentliches Element der Klimapolitik infrage.

      Bäume pflanzen rettet das Klima. Diese Formel ist ein zentrales Element der Klimapolitik.
      Die Idee dahinter: Jeder Hektar, der wieder zu Wald gemacht wird, nimmt über die Pflanzen Kohlendioxid (CO2) aus der Luft auf und fixiert es im Holz. So sinkt der CO2-Gehalt in der Atmosphäre, die Erderwärmung wird gebremst.

      Doch der Effekt der Wiederaufforstung wird offensichtlich stark überschätzt. Zu diesem Schluss kommen Vivek Arora von der Universität Victoria in Kanada und sein Kollege Alvaro Montenegro. Die Wissenschaftler berechneten, wie sich die Temperatur bis zum Zeitraum zwischen 2081 und 2100 entwickelt, wenn in den nächsten Jahrzehnten landwirtschaftliche Flächen in Wald umgewandelt werden.

      Im weltweiten Durchschnitt könnte der Temperaturanstieg um gerade 0,25 Grad Celsius gebremst werden, wenn die Hälfte aller Äcker und Wiesen mit Bäumen bestückt würde, berichten sie online in „Nature Geoscience“.
      Selbst im utopischen Fall, dass alle Flächen zu Wald würden, würde die Erwärmung um nur 0,45 Grad geringer ausfallen, als im „A2-Szenario“ zu erwarten wäre. Mit „A2“ wird eine Entwicklung beschrieben, bei der die Wirtschaft im Wesentlichen so weiterwächst wie bisher – einschließlich der damit verbundenen Kohlendioxidemissionen – und nur wenige Klimaschutzmaßnahmen greifen. Für diesen Fall rechnen die Experten mit einem Anstieg der globalen Mitteltemperatur um zwei bis fünf Grad bis zum Ende des Jahrhunderts.
      Warum aber kann die Wiederaufforstung diese Steigerung kaum aufhalten? Die neu gepflanzten Bäume beeinflussen das Klima nicht nur, indem sie Kohlendioxid aufnehmen, begründen Arora und Montenegro. Wälder verändern auch die Oberfläche der Erde. Dazu gehört zum einen das Reflexionsvermögen, „Albedo“ genannt. Wüsten, Gletscher und helle Getreidefelder werfen Sonnenlicht sehr effektiv zurück in Richtung Weltraum. Dunkle Wälder hingegen nehmen viel Sonnenstrahlung auf und erwärmen sich deshalb. Selbst Rasen und unbestellte Äcker haben noch eine höhere Albedo als Wälder, werden die eingestrahlte Wärme also besser los als baumbestandene Flächen.
      Wälder beeinflussen das Klima außerdem, indem sie die Oberfläche „rauer“ machen, was beispielsweise den Wind bremst. Diese Zusatzeffekte der Aufforstung seien in den Analysen der Vereinten Nationen nicht berücksichtigt worden, schreiben die Forscher. Ihr Klimamodell jedoch habe das getan, zumindest für das unterschiedliche Reflexionsverhalten.
      Gruß Peter

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    • Kamele als Klimakiller


      Australien erwägt den Abschuss hunderttausender wilder Kamele – weil sie die ohnehin schlechte CO2-Bilanz des Landes belasten.

      Berlin - Schon den Aborigines waren die Kamele nicht geheuer. So ein Wesen hatten die australischen Ureinwohner noch nie gesehen, und wie diese Geschöpfe da in der Ferne in einer Reihe ein Tier nach dem anderen über die Bergketten trotteten – da sahen sie aus wie ein einziges riesiges ungeheuerliches Fabelwesen.

      Jetzt wollen die Nachkommen der Kolonialisten, die das Wüstentier einst nach Australien importierten, dem Kamel an den Kragen: Das Amt für Klimaschutz und Energieeffizienz hat die Einführung von CO2-Zertifikaten für getötete Kamele vorgeschlagen. Die Behörde beruft sich in ihrem Diskussionspapier auf einen Vorschlag des Beratungsunternehmens Northwest Carbon aus Adelaide, das von Hubschraubern aus insgesamt 1,2 Millionen Kamele abschießen will, die Australiens Hinterland unsicher machen.

      „Die Zertifikate könnten im In- und Ausland an Firmen verkauft werden, die Verschmutzungsrechte brauchen“, meinte Staatssekretär Mark Dreyfus.

      Noch aber bringen Australien-Touristen jede Menge Fotos mit nach Hause, auf denen sie sogar am Ayers Rock – der nach alter Aborigine-Bezeichnung wieder Uluru heißt – vor lauter Kamelen nicht zu sehen sind. Doch die Australier prüfen jetzt, hunderttausende Paarhufer abschießen zu lassen, weil die Menge des Methangases, das jedes Tier pro Jahr ausstößt, etwa einer Tonne des Treibhausgases CO2 entspricht – etwa ein Sechstel dessen, was ein durchschnittliches Auto im Jahr emittiert.

      Jetzt berät das Parlament, bis zum Jahresende soll eine Entscheidung fallen. Dass die Idee des Unternehmens in dem Diskussionspapier der Behörde auftaucht, bedeutet, dass die australische Regierung sie für bedenkenswert hält. „Wir sind eine Nation von Erfindern und reagieren mit innovativen Lösungen auf unsere Herausforderungen – die ist ein klassisches Beispiel“, sagte Northwest Carbon- Geschäftsführer Tim Moore der australischen Nachrichtenagentur AAP.

      Die Regierung ist im Zugzwang: Der Kontinent hat wegen seiner mächtigen Bergwerkindustrie einen der weltweit höchsten Luftverschmutzungswerte pro Kopf. Obgleich in vielen Landesteilen dauerhaft die Sonne scheint und Solarenergie sinnvollerweise zum Einsatz kommen könnte, wird der überwiegende Teil der Energie auf dem Kontinent mit Kohlekraftwerken erzeugt. Australien ist zudem Spitzenexporteur von Kohle – für Kraftwerke nach China. Das alles ergibt eine ziemlich erschütternde Bilanz, kritisieren Umweltschützer. Die Folgen sind bereits spürbar: In diesem Jahr übertrafen sich die Medien mit Analysen dazu, warum der Kontinent mit immer mehr Klimaextremen wie Überschwemmungen, Dürren, Zyklonen und Feuersbrünsten gestraft ist. Auf den Urlauberinseln halten schon Klimaexperten Vorträge über den Meerespegelanstieg wegen der Ozeanerwärmung. Alles zusammen zum Großteil eine Folge der globalen Erwärmung infolge des Treibhausgas-Ausstoßes.

      Doch das CO2 kommt nicht nur aus den bei den zahlreichen deutschen Touristen beliebten Geländewagen für Outbacktouren, sondern eben auch aus Kamelmägen. Weil die Doppelhöcker Wiederkäuer sind, stoßen sie immer wieder diese Gase auf. Derzeit leben laut der Agentur AFP auf dem gesamten Kontinent verteilt Schätzungen zufolge mehr als 1,2 Millionen wilde Kamele. Und alle knapp zehn Jahre verdoppelt sich die Population.

      Die ersten Strafgefangenensiedler brachten die hitzeresistenten Säugetiere aus Pakistan, Indien und Pakistan auf Schiffen mit, seit Mitte des 19. Jahrhunderts und noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit den Transporttieren konnten frühe Expeditionen bis zu 40 Kilometer täglich in den Wüstenregionen zurücklegen. Doch schon früh erwies sich die landesfremde Art als Plage. Weil Kamele viel Wasser trinken, saufen sie den einheimischen Tierarten wie Känguruhs, Emus und Wallabies kostbare Wasserquellen leer. Kamele zertrampeln den Farmern Vegetation und Zäune – und auf ihrer Suche nach Wasser nehmen Kamele in Siedlungen im Outback schon mal Badezimmer auseinander oder beißen Schläuche und Wasserleitungen auf. Nachts stoßen Autofahrer auf herumvagabundierende Tiere, Unfälle sind die Folge. Die meisten Kamele leben längst wild in freier Natur. Dennoch sind die ungewöhnlichen Ideen im Kampf gegen die globale Erwärmung im Land umstritten. Das sei doch nichts als Kosmetik, schimpft ein Blogger im Internet, man solle lieber auf regenerative Energien umsteigen. Und was sei mit den zahlenmäßig stärkeren Rinder- und Schafpopulationen? Ein anderer Internetleser auf der Homepage der „news.sky. com“ schlägt vor, daraus ein Jagdgeschäft für die Tourismusindustrie zu machen – das Fleisch soll ohnehin in die arabische Welt zum Verzehr exportiert werden. Schon jetzt nimmt die Tourismusindustrie mit Kamel-Reitshows Geld ein. Ein weiterer Australier regt provokativ an, man könne ja gleich mal den CO2- Ausstoß des menschlichen Körpers messen.

      Der Oppositionssprecher für Agrarfragen, John Cobb, sagte zur Debatte im Parlament, alle Kamele in Australien zu töten spare im Jahr so viel klimaschädliche Gase wie der Ausstoß von 300 000 Autos. Immerhin sieht man in Sydney, Brisbane und Alice Springs schon weit mehr Hybridfahrzeuge auf den Straßen. Und in manch einem baumelt auch ein kleines Kamel am Rückspiegel.
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    • WelthungerhilfeMilliarden Menschen droht Wasserknappheit

      Dienstag, 21.06.2011, 14:07 Focus online

      Dürre und Klimawandel drohen, in den ärmsten Ländern die ohnehin große Wasserknappheit weiter zu verschärfen.
      Bis 2025 werden laut Welthungerhilfe 8,5 Milliarden Menschen betroffen sein.
      Fast 900 Millionen Menschen weltweit haben laut Welthungerhilfe keinen Zugang zu sauberem Wasser. „Im vergangenen Jahrhundert hat sich die Weltbevölkerung verdreifacht, der Wasserverbrauch jedoch versechsfacht“, sagte die Präsidentin der Hilfsorganisation, Bärbel Dieckmann, bei der Vorstellung des Jahresberichts der Welthungerhilfe am Dienstag in Berlin. Um dieser enormen Herausforderung zu begegnen, müsse das Thema „einen Spitzenplatz“ auf der politischen Agenda bekommen.

      Nutzbare Landfläche schrumpft
      Insgesamt seien mehr als 30 Länder von Wassermangel bedroht, in denen zudem 80 Prozent aller Krankheiten auf verschmutztes Trinkwasser zurückgingen. Weltweit sterben den Angaben zufolge jährlich 1,9 Millionen Menschen an Durchfallerkrankungen durch schmutziges Wasser. Zwar habe die UNO im Juli vergangenen Jahres das Recht aller Menschen auf Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung in einer Resolution anerkannt, sagte Dieckmann. Da dies aber völkerrechtlich nicht bindend sei, müsse dieses Menschenrecht in den Rechtsordnungen der einzelnen Staaten verankert werden.
      Die wachsende Weltbevölkerung und vor allem der Klimawandel verschärfen das Problem weiter. „Durch den Klimawandel verschieben sich die globalen Wasserkreisläufe, was regional sowohl zu zunehmenden, aber auch zu abnehmenden Niederschlägen führen kann“, sagte Dieckmann. Angesichts der weltweit zunehmenden Trockenheit könnte bis Ende des Jahrhunderts ein Drittel der globalen Landfläche nicht mehr für die Landwirtschaft nutzbar sein, warnte sie unter Berufung auf Daten des Weltklimarats.
      Gruß Peter

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      Albert Schweitzer
    • Naturschauspiel am Sommerhimmel
      Nachtleuchtende Wolken erwartet


      Ein Schauspiel der besonderen Art lässt sich in den nächsten Wochen beobachten: Wolken, die nachts am Himmel leuchten, während am Boden Dunkelheit herrscht.

      .Nachtschwärmer können in den nächsten Wochen ein seltenes Naturschauspiel am Himmel erleben: Mit etwas Glück sind nachtleuchtende Wolken zu sehen. Voraussetzung sei allerdings eine sternenklare Nacht, denn die nachtleuchtende Wolken ("noctilucent clouds") bildeten sich in einer Höhe von 85 Kilometern und damit weit über der normalen Wolkendecke, sagte der Meteorologe Michael Theusner vom Klimahaus Bremerhaven.

      Zu sehen ist die nachtleuchtende Wolke in den späten Abend- und frühen Morgenstunden nur im Sommer in unseren Breiten. Die Erklärung des Phänomens ist nach Worten des Wissenschaftlers ganz einfach: "Die Wolken befinden sich so weit oben in der Atmosphäre, dass sie praktisch die ganze Nacht von der Sonne angeleuchtet werden, während bei uns am Boden Dunkelheit herrscht."

      Klimawandel als Ursache vermutet
      Dokumentiert wurden nachtleuchtende Wolken erstmals 1885. Inzwischen seien sie häufiger als noch vor 10 bis 20 Jahren zu sehen. "Dieses Phänomen steht vermutlich im Zusammenhang mit dem Klimawandel", sagte der Wissenschaftler. Die Wolkenart bildet sich in einer extrem dünnen Luft bei Temperaturen, die unter minus 120 Grad Celsius liegen müssen, damit der Wasserdampf zu Eiskristallen gefriert. "Das sehen wir dann als Wolke", erklärte Theusner.

      Die meisten Wolken hängen zu tief, um nachts zu leuchten.
      Ein Grund für die vermehrt zu sehenden nachtleuchtenden Wolken könnte nach Ansicht des Meteorologe der in den vergangenen Jahren gestiegene Methangehalt in der Atmosphäre sein. Auch eine vom Klimawandel verursachte Abkühlung der sogenannten Mesosphäre in 85 Kilometern Höhe könne ursächlich sein.

      Normale Wolken befinden sich in Deutschland auf einer Höhe von bis zu 12 Kilometern, die leuchtende Wolke dagegen liegt fast an der Grenze zum Weltraum. Am besten zu sehen ist das Phänomen zwischen 23.30 und 00.30 Uhr sowie zwischen 02.00 und 03.00 Uhr. "An der Nord- und Ostseeküste können sie sogar tief am nördlichen Horizont die ganze Nacht über sichtbar sein."

      dpa
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    • Bioapfel versus Flugapfel

      Google Versus Bibliothek

      Auf den ersten Blick erscheint es widersinnig: Äpfel aus Neuseeland haben keine schlechtere Ökobilanz als heimische Früchte.
      Aber es stimmt, auch wenn generell gilt, dass lange Transportwege mit dem Flugzeug die Bilanz drastisch verschlechtern. Containerschiffe jedoch transportieren die Ware vom anderen Ende der Welt bis zu uns recht umweltfreundlich.
      So kann der Apfel aus Neuseeland durchaus mit einem bei uns erzeugten Lagerapfel konkurrieren. Unter CO2-Gesichtspunkten ist die langfristige Lagerung von Äpfeln sogar umweltschädlicher als ihr weiter Transport über die Weltmeere. Außerdem haben Wissenschaftler der Universität Gießen herausgefunden, dass Produkte aus kleineren Betrieben bis zu fünfmal mehr Energie verbrauchen könnten als solche aus Großbetrieben. ?
      Gruß Peter

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    • Schmelzendes Polareis bedroht vor allem junge Eisbären

      Berlin (dpa) - Die Eisschmelze in der Arktis bedroht vor allem junge Eisbären. Das hat eine Studie der Umweltstiftung WWF ergeben. Da die Meereisfläche aufgrund des Klimawandels immer stärker abnimmt, müssten die Tiere immer längere Strecken schwimmend zurücklegen.

      Dabei drohten viele durch Erschöpfung zu ertrinken - besonders bei den Jungtieren steige die Sterblichkeitsrate, heißt es beim WWF. Forscher der Organisation hatten 68 Eisbärweibchen mit GPS-Sendern ausgestattet. Das Ergebnis der zwar im Umfang kleinen, aber dennoch aufwendigen fünfjährigen Studie: Von den Eisbärmüttern, die Einzelstrecken von mehr als 30 Kilometern zurücklegten, verloren rund 45 Prozent ihr Junges. Bei den Eisbärjungen, die weniger als 30 Kilometer mit ihrer Mutter unterwegs waren, lag die Sterblichkeit dagegen bei 18 Prozent. Der Rekordwert an insgesamt zurückgelegter Strecke lag bei 687 Kilometern und rund 12 Tagen, berichten die Forscher.
      Weltweit leben nach Angaben des WWF rund 20 000 bis 25 000 Eisbären. Experten befürchten, dass ihr Bestand durch die Eisschmelze in den nächsten 45 Jahren um mindestens 30 Prozent schrumpfen wird. Neben der Schmelze gefährden auch die zunehmende Schifffahrt, die Meeresverschmutzung sowie die Erforschung und Förderung von Öl- und Gasvorkommen in der Arktis die Eisbären. Seit dem Jahr 2006 werden die Tiere in der Kategorie «gefährdet» auf der Roten Liste der Naturschutzorganisation IUCN geführt.
      Gruß Peter

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    • Wunderkraftstoff Schadstofffrei in die Zukunft

      Mittwoch, 10.08.2011, 14:53 • von FOCUS-Online-Autor Harald Wiederschein

      Erlanger Wissenschaftler meinen eine echte Alternative zum Benzin gefunden zu haben. Carbazol heißt der angebliche Wunderkraftstoff, mit dessen Hilfe Autos völlig schadstofffrei durch die Lande rollen sollen. Wird die neue Technologie künftig die Straßen erobern? Oder handelt es sich um ein realitätsfernes Hirngespinst?
      Noch sind die Autohersteller skeptisch. Bislang setzen sie auf verschiedene Techniken, um den Ausstoß von Treibhausgasen und Schadstoffen zu reduzieren sowie die Abhängigkeit vom Rohstoff Erdöl zu verringern. Doch welche Antriebsvariante wird sich auf Dauer durchsetzen? Ultrasparsame Benzinkutschen, batteriebestückte Elektroautos und Hybridmodelle konkurrieren mit Fahrzeugen, die mittels wasserstoffbetriebener Brennstoffzellen über den Asphalt jagen.
      Wunderkraftstoff im Tank: der Carbazol-Antrieb

      Ganz so einfach und unkompliziert wie Benziner oder Diesel lassen sich Brennstoffzellen-Autos nicht betanken – der zumeist benötigte Wasserstoff ist schwierig zu lagern und explosiv (Es sei denn, man hätte eine Flüssigkeit, die den Wasserstoff sicher bindet und während der Fahrt kontrolliert wieder abgibt, wenn seine Energie gebraucht wird. Peter Wasserscheid, Professor für Chemische Reaktionstechnik an der Universität Erlangen, erforscht solche flüssigen Wasserstoffspeicher und ist sich sicher: „Die Technologie hat das Potential, einen wichtigen Beitrag für die anstehende ´Energiewende´ zu leisten!“


      Allerdings muss der Wasserstoff erst einmal gewonnen werden – durch Elektrolyse aus Wasser. Und dafür wird wiederum Energie benötigt. Ökologisch sinnvoll sei die Technologie nur, so der Wissenschaftler, wenn überschüssige Wind- oder Sonnenenergie für die Wasserstoff-Gewinnung verwendet werde. Doch mit der geplanten „Energiewende“ dürfte dies kein Problem sein.
      Gruß Peter

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