Eisfreie Flächen der Arktis nehmen zu
Neuer Schmelzrekord befürchtet
Das Eis in der Arktis wird dünner. Den bisherigen Negativ-Rekord hatten Forscher vor vier Jahren gemessen - nun droht ein neuer Tiefstwert. Schuld ist zumindest zum Teil der Klimawandel.
.In der Arktis kündigt sich nach Angaben von Forschern ein neuer Negativ-Rekord beim Meereis an. Die Eisbedeckung in diesem Sommer werde höchstwahrscheinlich auf den Tiefstwert von 2007 oder sogar noch darunter schrumpfen, sagte Prof. Rüdiger Gerdes bei einem Arktis-Workshop in Bremen.
Vor vier Jahren wurde der bisherige Negativ-Rekord gemessen. Damals war die Eisausdehnung auf eine Fläche von 4,3 Millionen Quadratkilometern zurückgegangen. Ob das Meereis-Minimum dieses Mal tatsächlich unter der Rekordmarke von 2007 liegen wird, entscheidet sich nach einer Mitteilung des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) erst Ende September.
Riesige Löcher im Eis
Satellitenkarten zeigen laut Gerdes, wie viel Eis in den nächsten Tagen noch tauen wird. Die Eisdecke sei an den Rändern so stark aufgebrochen, dass die Sonneneinstrahlung die oberste Wasserschicht erwärmen kann und "noch viele Schollen schmelzen werden", erklärte der Meereis-Physiker vom AWI in Bremerhaven. Dieser Rückgang sei - neben natürlichen Ursachen - auch durch den Klimawandel bedingt.
Prof. Lars Kaleschke, Wissenschaftler am Klima-Campus der Universität Hamburg, rechnet ebenfalls mit einem ähnlich großen Eisverlust wie 2007. Die Eismassen verteilten sich in diesem Jahr aber räumlich anders. So gebe es jetzt auffällig große eisfreie Flächen innerhalb der Packeis-Zone, etwa in der Laptev-See im Norden Russlands. "Das Loch tat sich Anfang August auf, wurde immer größer und hat inzwischen die Größe Hollands erreicht", sagte Kaleschke.
Zwei Faktoren könnten aus Sicht der Forscher in diesem Sommer eine wichtige Rolle spielen. So hatten Messungen eine sehr geringe Dicke des Meereises ergeben. Der Durchschnittswert liegt bei 90 Zentimetern. Im Jahr 2001 waren es noch etwa zwei Meter. Außerdem gibt es einen steten Transport von Meereis in eisfreie Regionen des Nordpolarmeeres. "Dort sind die Wassertemperaturen wegen der Einstrahlung und Absorption hoch, so dass Schollen, die dorthin driften, schnell abschmelzen", sagte Gerdes.
.dpa
Neuer Schmelzrekord befürchtet
Das Eis in der Arktis wird dünner. Den bisherigen Negativ-Rekord hatten Forscher vor vier Jahren gemessen - nun droht ein neuer Tiefstwert. Schuld ist zumindest zum Teil der Klimawandel.
.In der Arktis kündigt sich nach Angaben von Forschern ein neuer Negativ-Rekord beim Meereis an. Die Eisbedeckung in diesem Sommer werde höchstwahrscheinlich auf den Tiefstwert von 2007 oder sogar noch darunter schrumpfen, sagte Prof. Rüdiger Gerdes bei einem Arktis-Workshop in Bremen.
Vor vier Jahren wurde der bisherige Negativ-Rekord gemessen. Damals war die Eisausdehnung auf eine Fläche von 4,3 Millionen Quadratkilometern zurückgegangen. Ob das Meereis-Minimum dieses Mal tatsächlich unter der Rekordmarke von 2007 liegen wird, entscheidet sich nach einer Mitteilung des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) erst Ende September.
Riesige Löcher im Eis
Satellitenkarten zeigen laut Gerdes, wie viel Eis in den nächsten Tagen noch tauen wird. Die Eisdecke sei an den Rändern so stark aufgebrochen, dass die Sonneneinstrahlung die oberste Wasserschicht erwärmen kann und "noch viele Schollen schmelzen werden", erklärte der Meereis-Physiker vom AWI in Bremerhaven. Dieser Rückgang sei - neben natürlichen Ursachen - auch durch den Klimawandel bedingt.
Prof. Lars Kaleschke, Wissenschaftler am Klima-Campus der Universität Hamburg, rechnet ebenfalls mit einem ähnlich großen Eisverlust wie 2007. Die Eismassen verteilten sich in diesem Jahr aber räumlich anders. So gebe es jetzt auffällig große eisfreie Flächen innerhalb der Packeis-Zone, etwa in der Laptev-See im Norden Russlands. "Das Loch tat sich Anfang August auf, wurde immer größer und hat inzwischen die Größe Hollands erreicht", sagte Kaleschke.
Zwei Faktoren könnten aus Sicht der Forscher in diesem Sommer eine wichtige Rolle spielen. So hatten Messungen eine sehr geringe Dicke des Meereises ergeben. Der Durchschnittswert liegt bei 90 Zentimetern. Im Jahr 2001 waren es noch etwa zwei Meter. Außerdem gibt es einen steten Transport von Meereis in eisfreie Regionen des Nordpolarmeeres. "Dort sind die Wassertemperaturen wegen der Einstrahlung und Absorption hoch, so dass Schollen, die dorthin driften, schnell abschmelzen", sagte Gerdes.
.dpa
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