Weißstörche im Landkreis Bad Doberan und in der Hansestadt Rostock

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    • Heute kann ich über die beiden ersten Rückkehrer in unserem Landkreis berichten - am Freitag traf der erste Storch am Horst Broderstorf II ein und gestern der erste in Kröpelin. Da habe ich dann in strömendem Regen mein erstes "richtiges" Wildstorch-Foto des Jahres gemacht:



      Ansonsten bin ich ziemlich sicher, dass es bisher noch keine erste große Rückkehrerwelle gegeben hat. Bei 16 kontrollierten Nestern waren gestern und heute nur die beiden genannten Störche da. In den nächsten Tagen wird das Wetter deutlich besser, und da werden es bestimmt mehr werden.
      Viele Grüße
      Ostseestorch


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    • Über die Ostertage waren Hans-Heinrich Zöllick und ich an nahezu allen der 59 im Vorjahr in unserem Landkreis besetzten Storchennestern. Die Bilanz fällt ähnlich aus wie fast überall in Ostdeutschland: es gibt noch viele freie Plätze in den Nestern. Auch eine ganze Reihe von langjährig erfolgreichen "Traditionsstandorten" ist noch unbesetzt. Bis jetzt sind etwas mehr als 60 % der Störche eingetroffen, die im Vorjahr Horstbindung hatten, erst rund die Hälfte der Nester ist schon komplett besetzt. Man sollte dabei berücksichtigen, dass wir in den beiden Vorjahren durch den massenhaft frühen Einflug der Störche verwöhnt waren. Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten zwei bis drei Wochen noch einen erheblichen Schwung an Spätheimkehrern bekommen werden. Diese haben allerdings statistisch gesehen deutlich ungünstigere Brutaussichten als die Paare, die jetzt schon komplett sind.
      Während der Rundfahrten habe ich bei herrlichem Osterwetter an zahlreichen Storchennestern Fotos gemacht. Ich kann sie hier unmöglich alle zeigen, verweise statt dessen auf das Fotoalbum, das sich auf unserer Website befindet. Einige Fotos, die ich für besonders zeigenswert hielt, möchte ich hier dennoch gerne präsentieren:

      Abendstimmung am Horst Schmadebeck II:



      Am längsten zusammen, nämlich schon seit dem 31. März, ist das Kröpeliner
      Storchenpaar. Dementsprechend wird dort auch schon fest gebrütet:



      In Thelkow trafen die Störche auf ihrem Horst an der Kirche am 9. und 13. April ein:



      In Tessin traf ich auf diesen vermutlich noch sehr jungen, weil rechts oben
      ELSA-beringten Storch. Leider war die Ringnummer wegen der starken Kot-
      verschmutzung (noch) nicht ablesbar:



      In Wendfeld gestatteten mir die Eigentümer des Gutshauses ein paar Fotos aus
      ungewohnter Perspektive, die beiden Störche (sie beringt, vermutlich wieder wie
      2008 die jetzt 15jährige "Brandenburgerin";) trafen am 31. März und 1. April ein.
      Es wird schon gebrütet:



      Dieser Storch in Rederank schaute neugierig vom Horst - der 3. und der
      4. April waren dort in diesem Jahr die Tage der Rückkehr:



      In Bandelstorf ist wie seit Jahrzehnten auch dieses Jahr wieder (seit dem
      1. und 4. April) der Horst auf einer großen, abgestorbenen Lärche besetzt:



      Das Parkentiner Storchenpaar ist seit dem 9. April vereint und zeigte sich
      mir in bester Harmonie:
      Viele Grüße
      Ostseestorch


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    • Die Google-Maps-Ankunftskarte für unsere Region (Landkreis Bad Doberan) wurde wieder aktualisiert. Besonders im Westen der Region sind noch eine ganze Reihe von Nestern unbesetzt. Weiter im Osten sieht es besser aus. Sehr oft wurde über angekommene, aber wieder verschwundene Störche berichtet. Ich bin sicher, dass nicht nur bei uns nach wie vor noch ein erheblicher Teil der erfolgreichen Brutstörche des Vorjahres fehlt. In den nächsten zehn Tagen werden die letzten Nachzügler erwartet, die eventuell noch mit einer Brut beginnen könnten.
      Viele Grüße
      Ostseestorch


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    • Inzwischen haben wir eine ziemlich genauen Überblick über die Situation an den Storchennestern des Landkreises Bad Doberan. In den letzten vier Wochen hat es bei uns tatsächlich noch eine Reihe von neuen Paaren bzw. Einzelstörchen gegeben, die auch Horstbindung entwickelt haben. Statt 59 Horstpaaren 2009 sind es momentan 54 Paare, womit das Minus gegenüber dem Vorjahr auf unter 10 Prozent zurückgegangen ist (vgl. unsere Google-Maps-Ankunftskarte). Angesichts der vielen negativen Zahlen und Berichte in diesem Jahr möchte ich heute einmal einige positive Nachrichten hervorheben.


      - Hier in Klein Grenz wird zum ersten Mal seit 1996 gebrütet, und das, obwohl bis zum 4. Mai kein Paar am Nest war. Hier haben engagierte Dorfbewohner in der Vergangenheit viel für die Natur und den Umweltschutz getan. Wenn die Störche hier dauerhaft Fuß fassen, wäre das - unabhängig vom Ausgang der so spät begonnenen Brut in diesem Jahr - eine tolle Belohnung für das Engagement.


      - Auf diesem Horst in Groß Potrems II ist seit 2004 kein Storch mehr ansässig gewesen - entsprechend ramponiert sieht das Nest inzwischen aus. Seit einer Woche nun verteidigt ein unberingter Storch das Nest mit Erfolg gegenüber einem weiteren Interessenten.

      - In Groß Potrems I und in Biestow mussten im letzten Winter neue Nisthilfen aufgestellt werden. Beide wurden auf Anhieb angenommen, und in Biestow sind bereits Fütterungen im Nest beobachtet worden:


      - Heute erreichte mich telefonisch die Information, dass in Kröpelin gleich vier Junge im Nest zu erkennen sind. Die ältesten dürften etwa zwei Wochen alt sein. Auch wenn das noch lange nicht gleichbedeutend mit dem Endergebnis ist, so zeigt sich doch, dass das wechselhafte Wetter in unserer Region mit reichlich Niederschlag zumindest momentan gute Voraussetzungen für die Nahrungssuche der Altstörche zu bieten scheint. In etwa zwei Wochen sollten wir wissen, ob auch die anderen "Frühbrüter" die vergleichsweise guten Bedingungen ausnutzen konnten.


      Viele Grüße
      Ostseestorch
      Viele Grüße
      Ostseestorch


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    • Dieses wenige Tage alte Storchenküken fand ich am vergangenen Samstag lebend unter dem Storchenhorst in Hohen Luckow. Da beide Alttiere kurz vor dem Fund am Nest waren und darin viel herumstocherten, kann es sein, dass es gerade erst abgeworfen worden war. Mit sehr schwachen Lebenszeichen habe ich es unmittelbar in den Zoo Rostock gebracht, wo es sofort aufgenommen und unter eine Wärmelampe gelegt worden ist. Bisher habe ich keine eindeutige Rückmeldung, ob das Küken noch am Leben ist. Die Aussichten würde ich allerdings als nicht sehr hoch einstufen. Häufig gibt es bei Abwürfen innere Verletzungen, die von außen nicht erkennbar sind und dann zum Tode führen. Das gilt wohl auch für das Thulendorfer Storchenküken, das in der vergangenen Woche von Anwohnern in den Vogelpark Marlow gebracht wurde. Trotz intensiver Bemühungen der Vogelparkmitarbeiter hat es das bereits wesentlich ältere Küken nicht geschafft. Es konnte keine Nahrung bei sich behalten und ist verendet. Selbstverständlich werden wir stets alles unternehmen, um das Leben von Küken zu erhalten, die hilflos außerhalb des Horstes gefunden werden.
      Viele Grüße
      Ostseestorch


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    • Hallo Jens,

      heute konnte ich endlich mit dem betreuenden Tierpfleger im Rostocker Zoo sprechen. Ganz gegen meine Erwartung macht sich das Küken erstaunlich gut. Es wächst und gedeiht, vor allem klappt es auch mit dem Fressen. Der erfahrene Zoomitarbeiter sieht die Überlebenschancen jetzt bei 60 bis 70 %.:)

      Dafür befürchte ich, dass das gerade über uns hinweg ziehende Tief "Martin" mit seinem unwetterartigen Starkregen und dem dazu gekommenen Sturm unseren Storchenküken sehr schaden könnte. Hier schüttet und stürmt es seit etwa 18 Uhr, die Schleswig-Holsteiner haben den ganzen Tag über damit zu tun gehabt.:(

      Ein besonders tragischer Fall hat sich über Pfingsten in Pogez (Landkreis Nordwestmecklenburg) abgespielt. Anwohner fanden ein totes Storchenküken, das an einem abgetrennten Rehkitzbein erstickt war. Wer sich die Bilder antun mag, schaue in das Fotoalbum unserer Doberaner Website.;(

      Ich hoffe sehr, bald wieder mehr erfreuliche Dinge berichten zu können.
      Viele Grüße
      Ostseestorch


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    • Lieber Stefan,

      danke für die erfreuliche Mitteilung aus dem Rostocker Zoo, dass es dem Küken aus Hohen Luckow bis jetzt recht gut zu gehen scheint.
      Wir wünschen dem Kleinen weiterhin alles Gute.

      Da bekanntlich Freud und Leid oft sehr eng beieinander liegen, hat uns die Mitteilung aus Pogenz dann doch ziemlich erschüttert.

      Es ist uns unbegreiflich, dass der Brutstorch dem Küken so einen Riesenbrocken vorgelegt hat 8o. Oft haben wir
      schon gesehen, dass der Altstorch eingreift (z.B. bei einer zu langen Schlange), wenn das Teil für den Youngster zu
      groß ist - aber hier ... ;(

      Ja, ein bisschen mehr erfreulichere Dinge dürften es ruhig mal wieder sein ... ;).
      Was ist eigentlich aus Roggow zu vermelden - ist der Horst in diesem Jahr besetzt und wird dort wieder gebrütet?
      Und haben die Storchenküken aus Deiner Region das Tief 'Martin' einigermaßen gut überstanden?

      Liebe Grüße, bitte auch an Jannik,
      von den beiden Berlinern
      Heidi und Bernd.
      Liebe Grüße von Heidi
      bdrosien.eu

      Freunde sind wie Sterne. Man kann sie nicht immer sehen, aber man weiß, dass sie da sind.
    • Liebe Heidi, lieber Bernd,

      leider komme ich erst jetzt zu einer Antwort. Gestern waren wir im Rostocker Zoo, hörten dort, dass es dem kleinen Findelstorch aus Hohen Luckow weiter gut gehen soll. Sehen konnten wir ihn leider nicht, was besonders Jannik sehr bedauert hat. Die beiden Wildstorchpaare haben Nachwuchs, es sollen jeweils zwei Junge sein, beim Horst auf der Eisbärenburg können wir das auch per "Beweisfoto" bestätigen:



      In Roggow hat es dieses Jahr sehr, sehr lange gedauert, aber seit dem 12. Mai ist relativ regelmäßig ein Storchenpaar am Horst. Gebrütet wird leider nicht mehr.
      Hier stehen die nächsten Tage ganz im Zeichen der Vorbereitung auf die Beringungen, die in unserem Landkreis zum ersten Mal seit DDR-Zeiten wieder durchgeführt werden. Glücklicher Weise gab es seit dem Unwetter am Donnerstag keine Negativ-Meldungen von Anwohnern, es scheint also weniger schlimm als befürchtet ausgegangen zu sein.
      Viele Grüße
      Ostseestorch


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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ostseestorch ()

    • Bei uns laufen momentan die Vorbereitungen für die erste große Beringungsaktion im Landkreis Bad Doberan seit genau 21 Jahren. Da heißt es natürlich, vorher Erkundigungen einzuziehen, damit die Anfahrt mit dem Hubwagen nicht vergebens ist. Im Anschluss an unsere erste Beringung in Biestow machte ich mich am Dienstag auf, um einige potenzielle Beringungskandidaten unter die Lupe zu nehmen.
      In Clausdorf hatte es zu Beginn des Monats einen toten Jungstorch gegeben, danach war immer nur ein Küken zu sehen, jetzt aber zwei: :D



      Weiter ging es nach Heiligenhagen. Hier hatten Anwohner zwischenzeitlich über den Abwurf von drei Eiern berichtet, mindestens zwei davon sollen befruchtet gewesen sein. Wer das gemacht hat (vielleicht Fremdstörche?), ist nicht mehr zu klären. Und tatsächlich war das Nest leer, als ich dort eintraf. "HPo" wird in der Statistik für 2009 stehen, was in Heiligenhagen in den letzten Jahren leider häufiger vorkam. Dann plötzlich Klappern und das Paar schwebte ein; beide unberingt, das war auch abgehakt. Trotzdem ist einer der beiden unverkennbar, die Wölbung auf dem Kopf beobachte ich bei ihm schon seit April.



      In Rederank lagen drei Störche im Nest und waren von unten schlecht zu sehen. Bei einem verriet der rote Schnabel, dass es sich um einen Altstorch handeln musste. Als ich schon wieder aufgebrochen war, stand einer der Jungstörche auf. Ziemlich groß ist er mit seinen knapp fünf Wochen schon, das war auch aus der Entfernung gut zu erkennen.



      Nächste Station: Satow Hof. Erst am 18. April war der zweite Altstorch eingetroffen, Informationen von Anwohnern über Nachwuchs im Nest hatten wir noch keine. Skepsis also, und dann Freude :D , als sich zumindest ein kleiner Kopf zeigte. Hier kann frühestens in drei Wochen beringt werden, vielleicht gibt es dann ja noch einen zweiten Jungstorch.



      Schließlich Hohen Luckow - seit dem Jahr 2000 mit 26 ausgeflogenen Jungstörchen Rekordhalter im Landkreis. Seit 1997 gab es hier stets Nachwuchs. Aber auch hier gab es eine lange Wartezeit, erst am 17. April war das Paar komplett gewesen. Am 6. Juni hatte ich hier das kleine Storchenküken entdeckt, das jetzt im Zoo aufgezogen wird. Ich hatte gehofft, dass es noch weitere Junge im Nest geben würde. Das Bild, das sich mir bot, war jedoch ernüchternd. Beide Altstörche standen beschäftigungslos auf einer Wiese in der Nähe des Horstes. Damit war klar, in Hohen Luckow wird dieses Jahr kein Storch flügge. Die beiden Altstörche flogen wenig später ab.



      Wenn ich die vielen E-Mails und Anrufe dazu nehme, die wir erhalten haben, dann zeichnet sich insgesamt ein schlechtes Storchenjahr ab. Vierer-Bruten bisher Fehlanzeige und selbst drei Jungstörche sind eine seltene Ausnahme. Rund 40 Prozent aller Horstpaare (58 statt im Vorjahr 59) werden ohne Nachwuchs bleiben. Nun bin ich natürlich gespannt, was uns nächste Woche bei der Beringung erwartet. Etwa zwölf Storchennester werden wir anfahren, und ich werde anschließend natürlich berichten.

      Wer genau verfolgen möchte, wie sich der Bruterfolg auf die Nester unserer Region verteilt, kann sich gerne die seit heute wieder aktuelle "Bruterfolgskarte" anschauen.
      Viele Grüße
      Ostseestorch


      stoerche-doberan.de
    • Auch in diesem Jahr gibt es einen Jahresbericht über die Storchensaison 2009 im Landkreis Bad Doberan und in der Hansestadt Rostock. Er ist gerade fertig geworden. Der Umfang beträgt zehn Seiten im A 4-Format geworden. Unter der folgenden Adresse kann der Bericht angesehen oder im PDF-Format heruntergeladen werden.

      http://www.stoerche-doberan.de/drupal/node/1464

      Viele Grüße
      Ostseestorch
      Viele Grüße
      Ostseestorch


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    • ...und los geht`s! :)
      Seit dem 3. März ist unserer erster Storch im Landkreis Bad Doberan zurück. Wie schon 2007 (7. März) und 2008 (23. Februar) erschien er als erster auf dem Horst in Stäbelow. Auch in den Folgetagen (4. März und 5. März) ist er dort von verschiedenen Personen gesehen worden. Leider gibt es bisher noch kein Foto, zweimal war ich in den letzten Tagen vor Ort, habe ihn aber beide Male nicht angetroffen.
      Viele Grüße
      Ostseestorch


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    • Jetzt ist es aber höchste Zeit, dass ich mich mit einer ersten Zwischenbilanz aus dem Landkreis Bad Doberan melde. Dank vieler fleißiger Storchenfreunde, die uns informiert haben und natürlich auch eigener Kontrollfahrten vor Ort, kann ich heute ziemlich sicher sagen, dass momentan etwa 75 Prozent aller Plätze in den im Vorjahr besetzten Nestern belegt sind. Mit aktuell 39 Horstpaaren und 12 bis 15 Einzelstörchen liegen wir momentan erheblich besser im Rennen als im Vorjahr, aber auch deutlich schlechter als 2008 (damals waren zum gleichen Zeitpunkt bereits 50 Paare beisammen). Es wird jetzt viel davon abhängen, wieviele Paare in den nächsten zwei, maximal drei Wochen noch komplett werden. Wer nach Anfang Mai eintrifft, beginnt in unserer Region in der Regel kein Brutgeschäft mehr, verbessert dann "nur" noch die Anzahl der Horstpaare.
      Alle Details gibt es traditionell auf unserer "Ankunftskarte":
      stoerche-doberan.de/drupal/node/1467

      Besonders bemerkenswert ist bisher eine Neuansiedlung innerhalb einer Schweinemastanlage in Pankelow, keine 100 Meter vom dort seit vielen Jahren bestehenden Schornsteinhorst entfernt. Das Storchenpaar hat sich für einen nur etwa fünf Meter hohen Mast entschieden und dort selbst ein schon ganz ansehnliches Nest gebaut, wie die beiden nachfolgenden Fotos zeigen. Anfangs gab es offenkundig Kämpfe mit dem etablierten Storchenpaar, doch scheint man sich inzwischen arrangiert zu haben. Die niedrige Masthöhe könnte im Sommer zum Problem werden, denn dann werden nach Auskunft der Betreiber des landwirtschaftlichen Unternehmens große Traktoren am Nest vorbeifahren. Störche sind manchmal sehr eigenwillig bei der Wahl ihres Brutplatzes...



      Viele Grüße
      Ostseestorch


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    • Heute möchte ich wieder einmal über den aktuellen Stand bei uns im Landkreis Bad Doberan berichten. Wir zählen bisher 55 Horstpaare, das sind drei weniger als im Vorjahr, dazu vier Einzelstörche. Besonders besorgt sind wir um die Parkentiner Ringstörchin DEH L 864, die seit 2006 in jedem Jahr erfolgreich Junge groß gezogen hat. Bisher ist sie noch nicht zurück. Seit dem 15. April ist ein einzelner, unberingter Storch vor Ort und verteidigt das Nest gegen andere Interessenten - bestimmt das Männchen des Vorjahres. In Biendorf haben wir eine fast identische Situation, und in Rukieten sind die Störche entweder ins Nachbardorf gezogen oder das dort neu etablierte Paar hat die Rukietener Störche vertrieben. Dazu sind mehrere Nester nicht wieder besetzt worden, in denen sich 2009 Anfang Mai "Spätrückkehrer" angesiedelt hatten.
      Es gibt aber auch Positives zu vermelden. So sind es jetzt insgesamt vier Wiederbesiedlungen und zwei Neuansiedlungen geworden. Für mich besonders erfreulich ist das neue Paar in Niendorf, denn dort bin ich von zu Hause aus in 5 Minuten mit dem Auto. Der 2. Storch kam am 29. April, und seit dem 8. Mai wird auch fest gebrütet:



      Allerdings bin ich hinsichtlich der Aussicht auf Bruterfolg doch etwas skeptisch, denn zum einen ist bisher nur sehr wenig Nistmaterial eingetragen worden und zum anderen gibt es in der näheren Umgebung des Horstes eigentlich kaum geeignete Nahrungsflächen. Die sehr ergiebigen Warnowwiesen sind leider etwa 3 Kilometer entfernt. Ab dem 9. Juni (berechneter Schlupftermin) werden wir schlauer sein.
      Wer sich einen Überblick über unsere Horste verschaffen will, dem empfehle ich wieder unsere Ankunftskarte:
      stoerche-doberan.de/drupal/node/1467

      Die nasskalte Witterung hat den "frühen" Küken, die seit etwa einer Woche geschlüpft sein dürften, bisher offenbar nicht so sehr geschadet. Jedenfalls habe ich bisher keine einzige Meldung über tote Küken oder gerade aufgegebene Bruten erhalten. Bis auf zwei oder drei Paare, die erst sehr spät zusammen gekommen sind, ist das Brutgeschäft offenbar überall aufgenommen worden. Aus dieser Perspektive sieht es zahlenmäßig besser aus als im Vorjahr (52-53 Brutversuche statt 48 in 2009). In etwa zwei Wochen wissen wir sicherlich schon mehr. Die jetzt angekündigte trockenere und wärmere Witterung wird nicht nur den Küken gut tun, sondern auch die Bauern dazu bringen, erstmals in diesem Jahr die Wiesen zu mähen, wodurch die Störche leichter an Nahrungstiere gelangen können. Da es durch die vielen Regenfälle der ersten Mai-Hälfte überall sehr feucht ist, bin ich hinsichtlich der verfügbaren Nahrung erst einmal einigermaßen zuversichtlich. Gleichwohl schreitet der Umbruch von Dauergrünland auch in unserem Landkreis weiter voran. Allein an sechs Orten (alle in der Nähe von Storchennestern) habe ich im April/Mai das Umpflügen von Dauergrünland beobachtet. Ich gehe davon aus, dass auch dort Mais und/oder Raps eingesät werden.
      Viele Grüße
      Ostseestorch


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    • Vorsichtiger Optimismus

      Am Wochenende habe ich die allermeisten unserer in diesem Jahr 56 Horstpaare besucht. Das Gesehene veranlasst mich zu vorsichtigem Optimismus hinsichtlich des diesjährigen Storchennachwuchses im Landkreis Bad Doberan. Bisher scheinen die Küken die Herausforderungen des Wetters recht gut überstanden zu haben. Dagegen scheint das Nahrungsangebot überdurchschnittlich gut zu sein. Allerdings war auch heute wieder ein Regentag mit fast 20 Litern Niederschlag/Quadratmeter. Wie die Nestlinge das verdaut haben - wenigstens war es mäßig warm - muss abgewartet werden.
      Nun aber zu den guten Neuigkeiten: Bei 56 Horstpaaren sind bisher 7 sicher ohne Bruterfolg (HPo), in 7 weiteren Nestern wird noch gebrütet, diesen Spätbruten ist selten viel Bruterfolg beschieden. Dafür habe ich bisher stolze 36 Horstpaare mit Storchennachwuchs - in ganz unterschiedlicher Größe - zählen können. In sechs weiteren Fällen ist die Situation noch unklar, doch bin ich dort überwiegend optimistisch. Möglicherweise wird sich die HPo-Quote im Bereich von 20 - 30% einpegeln, das wäre wesentlich günstiger als im Vorjahr. Mal sehen, wie es andernorts aussieht, vor allem aber, wie sich das Wetter in den nächsten drei bis vier Wochen entwickelt.
      Ich habe zwischen Freitag und Sonntag auch schon etliche Storchenküken fotografieren können und möchte hier einige Bilder präsentieren:

      In Biestow, gleich um die Ecke bei mir, sind hier 3 Küken zu sehen, die Anwohner berichteten sogar über ein viertes:




      In Pankelow, wo die Störche selbst ein neues Nest mitten in der Schweinemastanlage errichtet hatten, sind zwei oder drei Küken geschlüpft:




      In Klingendorf, wo eindeutige Fütterungen zu sehen waren, soll es zum ersten Mal seit Ende des 2. Weltkrieges Storchenjunge geben:




      Klare Verhältnisse gibt es dagegen in Hohen Luckow. Ich war gar nicht böse, dass mir der Altstorch und seine vier Jungen den Rücken zukehrten als ich sie fotografierte:




      Das nächste Foto zeigt Schmadebeck I mit 3 Jungstörchen:




      In Moitin sind es zwei Küken, die schon eine recht respektable Größe erreicht haben:




      In Bröbberow gab es in diesem Jahrhundert nie mehr als ein oder zwei Küken, jetzt sind es mindestens drei, nach Anwohnerangaben sogar 4 - wenn auch noch recht kleine Nestlinge:




      Hoffentlich wachsen sie alle gut heran und werden am Ende auch flügge!

      Zum Schluss noch dieses Bild:
      Angriff auf einen einzelnen Storch, der in Niekrenz II seit einigen Tagen eine neue Nisthilfe besetzt hält. Ob er sich wohl auf Dauer behaupten kann? Die nächsten Paare haben ihren Horst nicht weit entfernt.

      Viele Grüße
      Ostseestorch


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    • In den letzten Tagen habe ich den Jahresbericht über die Storchensaison 2010 im Landkreis Bad Doberan und in der Hansestadt Rostock fertig bekommen. Dieses Mal sind es gleich 17 Seiten geworden - es war ja auch wirklich ein außergewöhnlich ereignisreiches Storchenjahr. Der Bericht kann hier angesehen und auch im PDF-Format heruntergeladen werden.
      Im gesamten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern haben die Weißstorchbetreuer 2010 813 Horstpaare gezählt, das sind knapp 5 Prozent über dem historischen Tiefststand im Jahr 2009 (770 Horstpaare). Hinsichtlich des Storchennachwuchses war es landesweit ein gutes Storchenjahr (JZa = 1,88.) Ein noch besseres Ergebnis wurde durch die witterungsbedingten Ausfälle auf der Insel Rügen sowie in Teilen der Landkreise Nordvorpommern und Ostvorpommern verhindert.
      Viele Grüße
      Ostseestorch


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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ostseestorch ()

    • Ein beeindruckender Bericht. Danke, Ostseestorch, für Deine Arbeit- und dass Du ihn auch uns z. Vfg. stellst. Hatte mich übrigens erst erschrocken- weil ich zuerst die stark zurückgehende Säulengrafik gesehen habe- von 41,4 auf 21,4.....aber dann gesehen, dass es ein Schaubild über die Zahl der erfolglosen Bruten war- die darf natürlich gerne zurückgehen ;),
      nochmals herzlichen Dank, antje
    • Wir haben heute die beiden ersten Störche zurückgemeldet bekommen:
      a) Pastow schon gestern, am 19.3. eingetroffen und gleich übernachtet (das könnte aber ein Durchzieher sein, denn der Standort ist seit Jahren nur sporadisch angeflogen worden)
      b) Schmadebeck II, heute, 20.3. - das ist ein regelmäßig besetzter Horst und auch in den Vorjahren gab es hier oft eine sehr frühe Rückkehr.
      Sind das nun schon die ersten Südostzieher? Wenn ja, dann müssten in den nächsten Tagen in nennenswerter Anzahl weitere folgen. Auf etwa 120 Brutstörche des Vorjahres (und zusätzlich gerne ein paar neue) warten wir im Landkreis Bad Doberan und in der Hansestadt Rostock.

      Auf stoerche-doberan.de werden wir auch in diesem Jahr aktuell über unsere Störche berichten.
      Viele Grüße
      Ostseestorch


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    • Heute einmal eine erste Wasserstandsmeldung von uns: im Raum Rostock sind bisher maximal 25 Prozent aller Störche eingetroffen, die große Mehrzahl der Nester ist noch unbesetzt. Das ist momentan noch kein Grund zur Sorge, aber es gegenüber dem Vorjahr (und auch 2007 und 2008) eine deutlich verzögerte Rückkehr. Der Zugverlauf der acht besenderten deutschen Ostzieher hat allerdings eigentlich auch nichts anderes erwarten lassen. Jedenfalls hoffen wir, dass sich die Nester nun recht bald füllen und das Brutgeschäft überall beginnen kann.
      Viele Grüße
      Ostseestorch


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