Pocken-Virus: Raubkatzen im Zoo werden geimpft
Eine Infektion mit Kuhpocken ist bei Zebramangusten in der Literatur noch nie beschrieben worden.
Krefeld. Mit Sicherheitsmaßnahmen versucht der Zoo, eine weitere Ausbreitung der Tierpocken zu verhindern. Wie berichtet, waren zwei Zebramangusten an dem Virus gestorben, die anderen aus der Gruppe eingeschläfert worden. Die beiden Raubtierpfleger müssen deshalb jetzt Schutzanzüge und Mundschutz tragen und die Schuhe wechseln, wenn sie zu den anderen 15 Großkatzen gehen. Denn diese sind für den Virus sehr empfänglich.
„Während die Symptome bei den ersten beiden Mungos noch nicht auf Pocken hindeuteten, zeigten die anderen Tiere die typischen Anzeichen“, sagt Zoo-Tierarzt Dr.Martin Straube. Am Mittwoch hat er die letzten neun eingeschläfert, um ihnen Leid zu ersparen: „Wir können sie ja nicht verrecken lassen.“
In der Literatur ist nach Angaben Straubes kein Fall beschrieben, nach dem schon einmal Zwergmangusten mit Pocken infiziert worden sind. Da die beiden gestorbenen Tiere über mehrere stecknadelkopfgroße, blutende Wunden verfügten, hatte der Zoo auch keinerlei Rückschlüsse auf Pocken gezogen.
Bei dem Erreger handelt es sich um den Kuhpocken-Virus, der durchaus verbreitet ist. So tragen Schätzungen zufolge ein bis vier Prozent der streunenden Katzen den Virus in sich. „Ohne, dass das bemerkt wird“, sagt Straube. Denkbar ist, dass eine infizierte Katze nachts im Revier der tagaktiven Mungos war, aber auch ein Marder oder eine Maus können Auslöser gewesen sein. Es sei nicht auszuschließen, dass auf diesem Weg der Virus auch in die Gehege von Sumatratigern, Schneeleoparden oder Geparden getragen werde. „Es ist aber sehr unwahrscheinlich“, erklärt der Zoo-Tierarzt. Da Kuhpocken eine Gefahr sein können, habe er im vergangenen Jahr Nashörner und Elefanten geimpft. Das wird in einigen Wochen auch bei den Raubkatzen nachgeholt.
Für Menschen besteht zwar prinzipiell eine Ansteckungsgefahr, aber nur bei intensivem Kontakt, sagt Dr. Martin Binder vom Gesundheitsamt. Dies betreffe also vor allem Tierpfleger oder -ärzte. Besucher müssten sich in keinem Fall sorgen.
Die Zebramangusten, die es mehr als 30 Jahre im Zoo gab, waren ein Publikumsmagnet, berichtet Direktor Dr.Wolfgang Dreßen. „Vor allem wegen ihrer Tagaktivität und ihres Sozialverhaltens in der Gruppe.“ Frühestens in einem halben Jahr werde man sich über neue Tiere Gedanken machen, möglicherweise Zwergmangusten. In das alte Gehege kämen sie aber nicht. Das wird jetzt desinfiziert, dann werden gut 20 Zentimeter Boden ausgehoben und entsorgt.
Quelle: wz-newsline.de/?redid=197342
Eine Infektion mit Kuhpocken ist bei Zebramangusten in der Literatur noch nie beschrieben worden.
Krefeld. Mit Sicherheitsmaßnahmen versucht der Zoo, eine weitere Ausbreitung der Tierpocken zu verhindern. Wie berichtet, waren zwei Zebramangusten an dem Virus gestorben, die anderen aus der Gruppe eingeschläfert worden. Die beiden Raubtierpfleger müssen deshalb jetzt Schutzanzüge und Mundschutz tragen und die Schuhe wechseln, wenn sie zu den anderen 15 Großkatzen gehen. Denn diese sind für den Virus sehr empfänglich.
„Während die Symptome bei den ersten beiden Mungos noch nicht auf Pocken hindeuteten, zeigten die anderen Tiere die typischen Anzeichen“, sagt Zoo-Tierarzt Dr.Martin Straube. Am Mittwoch hat er die letzten neun eingeschläfert, um ihnen Leid zu ersparen: „Wir können sie ja nicht verrecken lassen.“
In der Literatur ist nach Angaben Straubes kein Fall beschrieben, nach dem schon einmal Zwergmangusten mit Pocken infiziert worden sind. Da die beiden gestorbenen Tiere über mehrere stecknadelkopfgroße, blutende Wunden verfügten, hatte der Zoo auch keinerlei Rückschlüsse auf Pocken gezogen.
Bei dem Erreger handelt es sich um den Kuhpocken-Virus, der durchaus verbreitet ist. So tragen Schätzungen zufolge ein bis vier Prozent der streunenden Katzen den Virus in sich. „Ohne, dass das bemerkt wird“, sagt Straube. Denkbar ist, dass eine infizierte Katze nachts im Revier der tagaktiven Mungos war, aber auch ein Marder oder eine Maus können Auslöser gewesen sein. Es sei nicht auszuschließen, dass auf diesem Weg der Virus auch in die Gehege von Sumatratigern, Schneeleoparden oder Geparden getragen werde. „Es ist aber sehr unwahrscheinlich“, erklärt der Zoo-Tierarzt. Da Kuhpocken eine Gefahr sein können, habe er im vergangenen Jahr Nashörner und Elefanten geimpft. Das wird in einigen Wochen auch bei den Raubkatzen nachgeholt.
Für Menschen besteht zwar prinzipiell eine Ansteckungsgefahr, aber nur bei intensivem Kontakt, sagt Dr. Martin Binder vom Gesundheitsamt. Dies betreffe also vor allem Tierpfleger oder -ärzte. Besucher müssten sich in keinem Fall sorgen.
Die Zebramangusten, die es mehr als 30 Jahre im Zoo gab, waren ein Publikumsmagnet, berichtet Direktor Dr.Wolfgang Dreßen. „Vor allem wegen ihrer Tagaktivität und ihres Sozialverhaltens in der Gruppe.“ Frühestens in einem halben Jahr werde man sich über neue Tiere Gedanken machen, möglicherweise Zwergmangusten. In das alte Gehege kämen sie aber nicht. Das wird jetzt desinfiziert, dann werden gut 20 Zentimeter Boden ausgehoben und entsorgt.
Quelle: wz-newsline.de/?redid=197342