Amphibien

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    • Erdkröten im Eimer


      Hattingen, 12.04.2010, Dominika Sagan

      Hattingen. Tierschützer retten 4335 Amphibien mit ihrem Schutzzaun. Jetzt sind Helfer für den Abbau im Felderbachtal gefragt.

      Fleißige Helfer haben mit ihrem Schutzzaun an der Felderbachstraße 4335 Amphibien gerettet. 4005 Erdkröten, 150 Grasfrösche, 147 Fadenmolche, 31 Bergmolche und zwei Feuersalamander verdanken ihnen ihr Leben. Michael Görler vom Bund für Umwelt und Naturschutz (Bund) zieht die tierische Bilanz.

      Darin enthalten sind auch 800 Erdkröten. Ihre Zahl sei gestiegen, seitdem die Forellengewässer auf der anderen Straßenseite wieder in Betrieb genommen worden sind, sagt Görler. Dorthin pilgern die Kröten, um sich fortzupflanzen. Zuvor müssen sie die Felderbachstraße überqueren. In diesem Jahr herrschte nach dem langen Winter ordentlich Amphibien-Andrang. Als es Ende März wärmer wurde, liefen bis zu 1000 Tiere täglich los. Damit sie nicht unter die Räder kommen, steht dort zu dieser Zeit der Schutzzaun. Die Tiere landen in Eimern und werden hinübergetragen.


      derwesten.de/staedte/hattingen…n-im-Eimer-id2845656.html
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    • Erbgut eines afrikanischen Frosches vollständig entschlüsselt


      Der afrikanische Frosch Xenopus tropicalis reiht sich ab sofort in die Liste der genetisch vollständig entschlüsselten Organismen ein. In der jüngsten Ausgabe des US-Wissenschaftsmagazins "Science" wird die Arbeit eines Forschers um den Immunologen Jacques Robert von der Rochester-Universität in New York vorgestellt, in der der Frosch als 175. Organismus genannt wird, der genetisch erfasst wurde. Die Entschlüsselung des Erbgutes von anderen Organismen kann dazu beitragen, auch das menschliche Genom besser zu verstehen, das seit 2001 entziffert ist. Zu den entschlüsselten Organismen zählen neben dem Menschen auch die Biene, das Rind, das Huhn, die Ratte und die Maus.

      de.news.yahoo.com/2/20100429/t…n-frosches-c2ff8aa_1.html
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    • Hier ist der Frosch noch König


      Rosali Kurtzbach

      Dingden. In der Dingdener Heide quaken sie wieder: die Laubfrösche. Ihr Konzert ist bei Einbruch der Dunkelheit zu hören. Die Bologische Station im Kreis Wesel kann auf eine der bundesweit erfolgreichten Wiederansiedlungen blicken.

      Wenn es dunkel wird, ist die Nacht für Hans Glader in diesen Tagen vorbei. „Psst, hören Sie?“ Der Biologe spitzt die Ohren. „Da war einer. Raprap. Raprap.“ Ganz leise erst, dann immer lauter. „Raprap. Raprap“. Der erste Laubfrosch ist zu hören. Der zweite lässt nicht lange auf sich warten. „Wenn einer los legt, folgen die anderen schnell“, sagt Glader. In wenigen Minuten schallt ein Froschkonzert durch die Dingdener Heide, durch die der Mitarbeiter der Biologischen Station im Kreis Wesel führt.

      An warmen Abenden werben die Männchen mit ihrem Gequake um die Weibchen. Die geben nicht so schnell nach. Aber die Froschmänner halten durch. Bis zwei Uhr nachts sind ihre Rufe zu hören - seit nunmehr 15 Jahren auch wieder am Unteren Niederrhein. 1994 wurde der Laubfrosch, der als einzige Lurchart in ganz Europa klettern kann, in der Dingdener Heide neu angesiedelt, nachdem er in den 60er Jahren ausstarb. „Die Lebensräume, die bäuerliche Kulturlandschaft hatten sich verändert. Tümpel wurden zugekippt. Das dichte Netz aus Hecken und feuchtem Grünland verschwand“, erklärt Hans Glader.

      1000 Kaulquappen
      aus dem Kreis Borken
      Ändern sollte sich das erst in den 80er Jahren. Durch das „Feuchtwiesenprogramm“ des Landes NRW fand der Laubfrosch neuen Lebensraum. Erste Ansiedlungen klappten im Kreis Borken. Hier liegt quasi die Wiege der Dingdener Laubfrösche. Die Idee kam beim Bier. Hans Glader saß mit einem Coesfelder Kollegen zusammen. Der fragte: „Habt ihr keine Laubfrösche?“ Glader verneinte. „Na, dann lass uns welche ansiedeln“, sagt der Kollege. Doch ganz so einfach war es nicht. Die Kreise Borken und Wesel mussten zustimmen. „Es gab Bedenken, aber letztlich das Okay“, sagt Glader. Einen Arbeitstitel hatte er auch schnell gefunden - beim Bier: „Ein König sucht sein Reich“.

      Die Biologische Station
      Projekt und Führungen

      Die Biologische Station im Kreis Wesel bietet regelmäßig Führungen durch die Dingdener Heide an. Infos zu Terminen und Projekte der Station gibt es unter bskw.de
      1994 wurden 1000 Kaulquappen in einem Tümpel in der Dingdener Heide ausgesetzt. „Ausgerechnet in diesem Jahr hatten wir einen kalten Winter“, sagt Glader. Mit wenig Hoffnung lauschte er im Frühling in der Heide. Er musste lange warten, bis er es hörte, das „raprap.“ Ein, zwei der Amphibien hatten überlebt. Im nächsten Jahr waren es schon 12, dann an die 30. Von Jahr zu Jahr wurden es mehr. Mittlerweile gilt die Wiederansiedlung in der Dingdener Heide als die erfolgreichste in Deutschland.

      Zähltage im
      Frühling
      Noch immer versucht Hans Glader Jahr für Jahr den Bestand zu zählen. Drei, vier Wochen lang heißt das im Frühling für den Biologen: Bei Einbruch der Dunkelheit geht’s in die Heide. Einfach ist es nicht, die Frösche zu zählen. „Die bleiben zwar den ganzen Abend an einer Stelle sitzen. Aber ab 30 wird es dann schwierig ihre Rufe auseinander zu halten“, erklärt Hans Glader. Bis weit nach Mitternacht lauscht er. Und fast lohnt es gar nicht heimzufahren. Denn um fünf Uhr geht’s schon wieder raus. Dann heißt es nicht, Frösche zählen, sondern Vögel. Über 100 Arten leben in der Heide. Auch über ihren Bestand führt die Biologische Station ein Protokoll. Und sie würde sich freuen, wenn dort auch bald Storchennachwuchs notiert werden könnte. Ein Strochennest, das von einer Plattform zu sehen ist, hat die Heide seit 25 Jahren, einen Storch erst seit vier, die Dame erst seit kurzem.

      „Gleich geht das Klappern los“, sagt Glader. Der Storch fliegt über die Köpfe der Heidebesucher hinweg zurück zur ins heimische Nest, wo die Dame wartet. „Spät diesmal. Ist ja fast dunkel“, sagt Glader mit einem Blick auf die Uhr. „Klapp, klapp, klapp, klapp“, ist es zu hören. Ein paar mal. Dann ist Ruhe. Aber nicht lange. „Rapp, rapp“. Die Frösche übernehmen.


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    • Forscher schlagen Alarm
      Schlangenbestand geht zurück



      Seit 1998 geht der weltweite Bestand von Schlangen zurück. Forscher können über die Gründe nur spekulieren, da sich eine genaue Ursache bisher nicht ausmachen lässt.


      Eine internationale Studie warnt vor einem dramatischen Rückgang bei Schlangen. "Unsere Daten zeigen einen alarmierenden Trend", schreibt das Team um Chris Reading vom Centre for Ecology and Hydrology im englischen Wallingford in den "Biology Letters" der britischen Royal Society. Die Gruppe hatte 17 Schlangenpopulationen (insgesamt acht Arten) in Großbritannien, Frankreich, Italien, Nigeria, und Australien analysiert. Bei elf dieser Populationen zeigte sich binnen kurzer Zeit ein starker Rückgang. Womöglich geht also auch die Zahl der Schlangen weltweit zurück, ebenso wie jene der Frösche und Vögel, fürchten die Forscher.

      Zwar lasse sich derzeit keine genaue Ursache ausmachen, schreiben sie. Vermutlich handele es sich um eine Kombination von Gründen, etwa aus Verlust des Lebensraumes und einem schlechteren Beuteangebot. Beides wiederum könnte einen gemeinsamen Anlass haben, womöglich den Klimawandel.

      Rückgang seit 1998
      Reading und seine Kollegen ziehen Parallelen, etwa zum weltweit beobachteten Rückgang der Amphibien. Die Frösche etwa verschwinden, weil UV-Strahlen die Kaulquappen schädigen, zunehmend Gift und hormonähnliche Substanzen ins Wasser geraten, ein schädlicher Pilz um sich greift und der Klimawandel die Lebensräume verändert. Zusammengenommen entsteht ein großer Druck auf die Tiere. Etwas Ähnliches könnte sich derzeit bei den Schlagen abspielen.

      Die Zahl der Schlangen geht der Studie zufolge etwa seit 1998 zurück. Bis dahin war sie relativ stabil, danach sank sie deutlich. Im Anschluss daran blieben die Zahlen auf niedrigerem Niveau stabil – aber ohne Zeichen einer Erholung. Zwei Drittel der beobachteten Populationen sei auf diese Weise geschrumpft. "Unglücklicherweise gibt es keinen Grund dafür anzunehmen, dass sich dieser Trend in Zukunft umdrehen wird", schreiben die Wissenschaftler.

      dpa

      n-tv.de/wissen/weltall/Schlang…urueck-article918745.html
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    • Erste Nachzucht von Batagur-Schildkröten gelungen


      Wien (dpa) - Im Wiener Tiergarten Schönbrunn ist die weltweit erste Nachzucht einer der seltensten Schildkrötenarten der Welt gelungen. Zwei Jungtiere der Gattung Batagur seien Anfang Mai im Backstage-Bereich des Terrarienhauses geschlüpft, teilte der Tiergarten am Dienstag mit. Von den graubraunen Wasserschildkröten, die bis zu 60 Zentimeter groß werden können, sind der Wissenschaft heute nur etwa 20 Exemplare bekannt, sechs von ihnen leben in Schönbrunn.

      Im vergangenen Jahrhundert waren die Tiere noch in den Flüssen Südostindiens, Bangladeschs und Myanmars beheimatet. Da ihr Fleisch und ihre Eier aber als Delikatesse gelten, sind die Batagur- Schildkröten (Batagur baska) heute fast ausgerottet.

      Der Zuchterfolg sei einem Team aus Forschern, Zoologen, Tierärzten und Pflegern rund um die Grazer Schildkrötenexperten Reiner und Peter Praschag zu verdanken, hieß es. Diese hatten dem Tiergarten im April vier Schildkröten übergeben, darunter zwei trächtige Weibchen. Die heikelste Aufgabe sei es gewesen, den Reptilien in kürzester Zeit optimale Bedingungen zu schaffen, die Weibchen zur Eiablage zu ermutigen und die Eier in den folgenden Wochen nicht aus den Augen zu lassen. Die Jungtiere sollen ab Herbst im Aquarienhaus zu sehen sein.



      de.news.yahoo.com/26/20100615/…r-schildkr-dd61bdb_1.html
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    • "Babykannibalen"
      Forscher züchten kuriose Lurche


      Wissenschaftlern aus Jena ist es gelungen, westafrikanische Streifenwühlen zu züchten. Die Jungtiere fressen die Haut ihrer Mutter.
      Die namensgebenden Streifen sind bei diesem Jungtier noch gut erkennbar.
      Biologen der Universität Jena ist ein weltweit einmaliger Zuchterfolg mit kuriosen Lurchen aus Kamerun gelungen: Die Forscher vermehrten westafrikanische Streifenwühlen, die sich in den ersten Lebensmonaten wie Kannibalen ernähren. Die regenwurmähnlichen Jungtiere fressen die fett- und eiweißhaltige Haut ihrer Mutter, die allerdings nachwächst, teilte die Universität mit.

      Wie kleine Schlangen wühlen sich die Tierchen durch die Erde auf der Suche nach der Mutter. Wenn sie sie gefunden haben, legen sie sich eng an ihren Körper - und rammen ihre Zähnchen unaufhörlich in die Haut. Wegen des besonderen Gebisses des Nachwuchses bleibt die Mutter unverletzt. Diese Form der Brutpflege, die etwa zwei Monate dauert, konnten Biologen bisher nicht in Gefangenschaft beobachten.

      Die Jungtiere fressen die Haut der Mutter, bis sie alt genug sind, um selbst zu jagen.

      Im Keller des Instituts für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie leben etwa 30 Streifenwühlen (Geotrypetes seraphini). Von ihrer Zucht erhoffen sich die Forscher weitere Erkenntnisse über die Brutpflege bei Amphibien. Sie wollen außerdem die Evolution der Geschlechtsorgane von Wühlen untersuchen.

      dpa


      n-tv.de/wissen/weltall/Forsche…urche-article1073306.html
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    • Grottenolm verwirrt die Forscher


      Ein kleines Tier gibt große Rätsel auf: Bei Amphibien steigt die Lebenserwartung mit der Köpermasse. Doch der Grottenolm wiegt nur etwa 20 Gramm und wird trotzdem 100 Jahre alt. Wie kann das sein?

      Der Grottenolm wird vermutlich über 100 Jahre alt, weist aber kaum ein Merkmal auf, das Forscher bisher mit überdurchschnittlich hoher Lebenserwartung in Verbindung bringen. Der Olm ist mit 25 bis 30 Zentimetern Länge weder besonders groß, noch ist sein Energieumsatz besonders klein. Auch ist der Organismus des maximal 20 Gramm schweren Tieres nicht sonderlich aktiv in der Abwehr schädlicher Sauerstoffradikale, berichten französische Forscher in den "Biology Letters" der britischen Royal Society.

      Experimente seit fast 60 Jahren
      Ausgangspunkt für die Untersuchungen der Forscher um Yann Voituron (Université Claude Bernard Lyon 1, Villeurbanne/Frankreich) ist ein Experiment, das bereits 1952 in einer Grotte im französischen Moulis gestartet wurde. Dort siedelten Wissenschaftler Grottenolme (Proteus anguinus) für ein Zuchtprogramm an - heute das weltweit einzige erfolgreiche seiner Art. Mehr als 400 Tiere leben mittlerweile in der Grotte. Wissenschaftler registrieren alle Geburten und Todesfälle. Die ältesten Olme sind den Forschern zufolge inzwischen mindestens 48 Jahre alt, ohne Anzeichen von Alterung.

      Die Forschungen ergaben, dass die weiblichen Tiere mit gut 15 Jahren geschlechtsreif werden und dann etwa alle 12,5 Jahre 35 Eier legen. Bis zu einem Alter von sechs Jahren sind die Überlebenschancen der Olme eher schlecht, dann aber haben sie eine Lebenserwartung von 68,5 Jahren. Etwa ein Viertel der Olme wird ein Alter von 85 Jahren überschreiten, prognostizieren die Forscher. Vorsichtigen Schätzungen zufolge könnten die Tiere maximal 102 Jahre alt werden.

      Was hält den Alterungsprozess auf?
      Das stellt die Forscher vor ein Rätsel: So steigt normalerweise bei Amphibien die Lebenserwartung mit der Körpermasse. Für ihr Gewicht von maximal 20 Gramm werden die Grottenolme also viel zu alt. Auch weist der Stoffwechsel des Tieres keine Besonderheiten auf. Einer weiteren Theorie zufolge können langlebige Spezies besonders gut Sauerstoffradikale bekämpfen. Diese werden bei normalen Stoffwechselvorgängen gebildet und schädigen Erbgut, Proteine und Fette. Doch auch in dieser Beziehung erweist sich der Grottenolm nicht als Sonderfall, schreiben die Forscher weiter. Fazit: Der Grottenolm sei ein vielversprechendes Modell, um Mechanismen zu beschreiben, die Alterungsprozesse bei Wirbeltieren aufhalten.


      n-tv.de/wissen/weltall/Grotten…scher-article1109771.html
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    • In den Flüssen Costa Ricas
      Weibliche Krokodile seltener


      Aus Costa Ricas Flüssen verschwinden die weiblichen Krokodile. Nach einer Studie des Biologen Juan Rafael Bolaños kommen auf ein weibliches Krokodil mittlerweile zehn männliche. Normal sei ein Verhältnis von einem männlichen zu drei weiblichen Krokodilen, erklärt der Biologe in einem Zeitungsbericht.

      Bolaños hält es für möglich, dass das Verschwinden der weiblichen Krokodile mit dem Abholzen der Wälder und dem Klimawandel zu tun hat, da die Temperatur der Krokodilnester bestimmend sei für das Geschlecht der Reptilien. Wenn diese Tendenz der "Vermännlichung" weiter anhalte, könnten die Krokodile in dem zentralamerikanischen Land in 20 Jahren vom Aussterben bedroht sein, warnt der Biologe.
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    • Laubfrösche besiedeln 26 Gewässer


      ZEVEN. Der Laubfrosch gehört zu den am stärksten gefährdeten Amphibienarten in ganz Mitteleuropa. Er ist in den Roten Listen der meisten Bundesländer als „gefährdet“ oder sogar „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Und auch im Landkreis Rotenburg sah es lange nicht gut aus um den grünen Sympathieträger: Der letzte Nachweis in der Stader Geest wurde in den 30er Jahren erbracht, danach galt der Laubfrosch als ausgestorben. Von Frauke Hellwig



      Auch im Teich am Veranstaltungsgelände leben Laubfrösche: Heike Vullmer entsorgt den Abfall von unbesonnenen Zeitgenossen.Grund dafür war vor allem die Zerstörung von Teichen, Senken und Kleingewässern, die im Rahmen der modernen Landwirtschaft eingeebnet wurden. Mit dem großräumigen Verlust dieser Lebensräume brachen auch die Laubfrosch-Populationen ein, der laute Sänger der Nacht verschwand und es wurde still in der Natur. Nur dank des privaten Engagements von Naturfreunden, kann man den Laubfröschen heute wieder während der Laichzeit von Mitte April bis Anfang Juni lauschen.

      Etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang bis in die frühen Morgenstunden hinein geben sie ihre Konzerte – und das auch an verschiedenen Stellen in der Samtgemeinde Zeven.

      Insbesondere der Bremer Kaufmann Friedo Berninghausen hat sich unermüdlich für die Zukunft der Amphibien und speziell die der Laubfrösche eingesetzt. Gemeinsam mit der Stiftung Naturschutz konnten seit 1984 insgesamt acht Überschwemmungswiesen und viele weitere Laubfroschgewässer angelegt werden. „Und das Projekt ist durchaus erfolgreich. Immerhin haben die ‚Laubis‘ mittlerweile insgesamt 26 Gewässer besiedelt“, sagt auch Heike Vullmer, Mitarbeiterin der Stiftung Naturschutz.

      Von den künstlich angelegten Teichen, die dem Laubfrosch optimale Bedingungen bieten, breiten sich die kaum daumennagelgroßen Tiere in die Landschaft aus. Dazu müssen die Naturschützer ein großes Netz von geeigneten Gewässern schaffen. Normale Teiche sind für den grasgrünen Hüpfer viel zu tief und damit zu kalt, andere wiederum sind zu dicht bewachsen und lassen zu wenig Licht an den Wasserkörper.

      Und das ist das Hauptproblem, denn die Larven der „Laubis“ brauchen für ihre Entwicklung höhere Temperaturen, die eben nur in flachen Gewässern gewährleistet werden können. Auf der anderen Seite benötigen die Larven allerdings auch Versteckmöglichkeiten, denn sie halten sich häufiger an der Oberfläche auf als die Kaulquappen anderer Froscharten – und werden damit leichter zu Opfern von Feinden.

      „Optimal sind sommertrockene Tümpel, in denen die Feinde der Laubfrösche – wie Fische, Gelbrandkäfer, Libellenlarven – genau wie die Frösche jedes Jahr wieder von vorn beginnen. Dann haben die Larven der Laubfrösche deutlich bessere Überlebenschancen“, erläutert Ludger Helbernd, Biologe und zuständig für das Gewässermanagement.

      Doch optimale Gewässer sind rar und noch schwerer ist es, Landbesitzer davon zu überzeugen, landwirtschaftlich unattraktive Ecken für den Naturschutz zur Verfügung zu stellen. Doch die Naturfreunde geben nicht auf und suchen weiter nach interessierten Landwirten, die gemeinsam mit der Stiftung Naturschutz die so dringend benötigten Laubfrosch-Gewässer schaffen (siehe „Zum Thema“). „Das Ganze läuft im beiderseitigen Einvernehmen ab“, so Vullmer. „Die Landwirte bleiben Eigentümer der Flächen, wir wollen nur Anstoß und finanzielle Hilfestellungen geben.“ Zwar hätten viele Bauern durchaus Interesse an einer vielfältigen Natur auf ihren Flächen, doch es könnten eben immer noch mehr sein. Gerade in Hinblick auf die vergangenen Monate.

      „Die Laubfrösche haben in diesem Extremjahr enorm gelitten und ich befürchte, dass nur 20 Prozent der sonst üblichen Jungtiere überlebt haben“, erzählt Ludger Hellbernd mit sorgenvollem Blick. Ein herber Rückschlag für die bedrohten Tiere. Umso wichtiger ist es, den verbliebenen Tieren optimale Laichbedingungen zu schaffen.


      „Übergreifender Artenschutz“
      Diese dienen bei weitem nicht nur den Laubfröschen, sondern auch einer Vielzahl anderer Amphibien, zum Beispiel dem Grünfrosch, dem die Laichgewässer des Laubfrosches ebenfalls sehr zusagen, sowie Molchen, darunter auch dem in Niedersachsen bedrohten Kammmolch, vielen Wirbellosen, Libellen und auch Wasserkäfern. An einigen der künstlich angelegten Gewässer brütet zudem der Eisvogel. „Wir betreiben hier also übergreifenden Artenschutz“, erläutert Heike Vullmer zufrieden. Jetzt bleibe nur noch zu hoffen, dass noch mehr Landwirte mitmachen und noch mehr Teiche angelegt werden können, damit Laubfrosch und Co. noch lange etwas zu Quaken haben.


      zevener-zeitung.de/Home/lokale…waesser-_arid,419106.html
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    • Ausgestorbene Amphibien wieder da

      Es ging um zwei Froscharten und einen mexikanischen Salamander. Jahrzehntelang glaubten Forscher sie verloren. Nun wurden sie auf verschiedenen Expeditionen wiederentdeckt.
      Jahrzehnte galten sie als ausgestorben, jetzt haben Forscher zwei Frösche und einen Salamander wiederentdeckt. Die Amphibien sind auf Expeditionen in Südamerika und Afrika gefunden worden, berichten die Naturschutzorganisation Conservation International und die Weltnaturschutzunion IUCN in Arlington. Die Suche in 18 Ländern in Südamerika, Afrika und Asien nach weiteren 100 verschollenen Arten geht noch bis Oktober weiter.

      Seit seiner Entdeckung im Jahr 1941 war diese Salamander-Art niemandem mehr über den Weg gelaufen.
      (Foto: Sean Rovito / Conservation International)
      Der wiederentdeckte mexikanische Salamander war seit seinem Erstfund 1941 nicht mehr beschrieben worden und galt als ausgestorben. Er ist auf feuchte Höhlen angewiesen, die im Zuge zunehmender Abholzung immer mehr austrocknen. Umso begeisterter zeigte sich Entdecker Sean Rovito: "Ich bin mächtig glücklich, nicht nur weil ich diese fabelhaften Tiere gefunden habe, sondern dass sie überlebt haben." Der Organisator der großen Suchaktion nach verschollenen Arten, Robin Moore, ergänzt: "Die Art kommt in einem Lebensraum vor, der auch als Trinkwasserreservoir für die umliegenden städtischen Gebiete bedeutend und damit schützenswert ist."

      Einfach zu gut getarnt?
      Nach 43 Jahren fand ein Forscher in Sumpfgebieten der Elfenbeinküste erstmalig wieder Hyperolius nimbae, einen braunen Frosch mit auffällig roten Beinen. Eine weitere Froschart entdeckte ein dänischer Student in einem überfluteten Wald der Republik Kongo. Mit seinem grün getupften Rücken ist das Tier so gut getarnt, dass es seit 1979 möglicherweise einfach übersehen wurde.

      Hyperolius nimbae: 43 Jahre lang blieb dieser Frosch unentdeckt.
      (Foto: Ngoran Germain Kouame / Conservation International)
      Die Amphibien sind die am stärksten gefährdete Gruppe innerhalb der Wirbeltiere, mehr als ein Drittel der Arten gilt als bedroht. Der Verlust des Lebensraums, Krankheiten und der Klimawandel sind die häufigsten Ursachen für das Aussterben von Fröschen und Lurchen.

      .dpa
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    • "Die Molchpopulation steht stellvertretend für ein ganzes Ökosystem"


      /Main (dapd). Die Bundesregierung ist nicht zu Abstrichen beim Naturschutz bereit, um Verkehrsprojekte schneller und billiger bauen zu können. Das berichtet die "Frankfurter Rundschau". Das Blatt beruft sich auf einen Brief von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) an den hessischen Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP).

      Darin weise Röttgen Vorwürfe Poschs zurück, dass sich der Bau von Autobahn-Strecken zum Schutz einiger Molche und Fledermäuse um Millionenbeträge verteuere. Zwar könne jedes einzelne dieser Tiere unwichtig erscheinen, antworte der Bundesminister seinem hessischen Kollegen. "Die betroffene Molchpopulation steht aber stellvertretend für ein ganzes Ökosystem."

      Zugleich weise Röttgen den hessischen Planungsbehörden eine Mitverantwortung an den Kostensteigerungen zu. Notwendig gewordene Umplanungen deuteten darauf hin, "dass relevante Faktoren im Planungsprozess zu spät berücksichtigt wurden", schreibt Röttgen den Angaben zufolge.

      dapd
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    • Sechs Froscharten wiederentdeckt


      In Haiti haben Forscher sechs seit langem ausgestorben geglaubte Froscharten entdeckt. Exemplare der angeblich seit mehr als 20 Jahren ausgerotteten Arten seien bei einer Expedition durch den Karibikstaat auf der Insel Hispaniola im Oktober gefunden worden, teilte die US-Artenschutzorganisation Conservation International und die Amphibian Specialist Group (ASG) in Washington mit. "Es war phantastisch", diesen "Schatz" an nur auf der Karibikinsel vorkommenden Arten zu sehen, sagte der Leiter der Forschergruppe, ASG-Fachmann Robin Moore.

      Dieser Frosch mit den hübschen blauen Augen war vor mehr 25 Jahren das letzte Mal gesichtet worden.
      (Foto: Robin Moore/iLCP)
      Die Forscher waren durch die tropischen Wälder in einer entlegenen Bergregion im Südwesten Haitis gestreift. Dabei fanden sie unter anderem Exemplare der durch saphirblaue Augen auffallenden Froschart Eleutherodactylus glanduliferoides, von denen seit mehr als 25 Jahren keine mehr gesichtet worden waren. Auch der ausgestorben geglaubte Mozart-Frosch (Eleutherodactylus Amadeus) kreuzte ihren Weg. Der nur zweieinhalb Zentimeter große Frosch verdankt seinen Namen den melodischen Tönen, die er ausstößt.

      Ebenfalls wieder entdeckt: einer der winzigsten Frösche der Welt. Der Eleutherodactylus thorectes ist nur 1,5 Zentimeter groß.
      (Foto: Robin Moore/iLCP)
      Noch winziger ist der wieder entdeckte Eleutherodactylus thorectes, der mit 1,51 Zentimetern zu den kleinsten Forscharten der Welt zählt. Die übrigen wieder entdeckten Arten waren der Eleutherodactylus dolomedes, der Eleutherodactylus Corono und der Eleutherodactylus parapelates.

      AFP
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    • Sie quaken fast auf der ganzen Welt: Frösche

      Braunschweig (dpa) - Manche wiegen sechs Pfund, andere sind kleiner als ein Daumennagel, manche sind unscheinbar grau, andere leuchten in schönsten Farben - rund 6000 Froscharten sind bekannt. Einer der fast alle kennt, ist Miguel Vences. Frösche sind ein Fachgebiet des Professors an der TU Braunschweig.

      «Frösche hüpften schon mit den Dinosauriern rum», erläutert Vences, der weltweit als Frosch-Experte einen Namen hat. 250 Millionen Jahre haben sie es gut verstanden, zu überleben. Doch nun seien die Amphibien in vielen Ländern ernsthaft bedroht.

      «In Frankreich und Belgien, aber auch in den USA, stehen Froschschenkel noch immer auf vielen Speisekarten, und für diesen Luxus werden viele Frosch-Lebensräume in Asien leergefangen», bedauert der Biologe. Auch in China und anderen asiatischen Ländern gehören Frösche zu den Lebensmitteln. «Aus Hungersnot werden nun auch in Afrika immer mehr Frösche gegessen», berichtet Vences. Es gebe Schätzungen, nach denen weltweit mehr als eine Milliarde Frösche pro Jahr im Kochtopf enden.

      Damit nicht genug, ein gefährlicher Pilz befällt seit einigen Jahren die Haut der Frösche und lässt sie sterben. «In Urwäldern, in denen es 2009 noch überall laut quakte, ist es ganz ruhig geworden», stellt der Wissenschaftler fest. Noch sei unklar, ob der Chytrid-Pilz das Froschsterben ausgelöst hat oder ob die Tiere durch andere Umweltbedingungen so gestresst sind, dass ihr Abwehrsystem versagt. «Der Pilz kommt auch in Deutschland vor, doch unsere Frösche scheinen noch nicht in großem Maßstab daran zu erkranken.»

      In Deutschland leben 14 Arten. «Am häufigsten kommen in unseren Breiten der Grasfrosch und die Erdkröte vor», berichtet Vences. Kröten und Unken gehören wissenschaftlich ebenfalls zu den Fröschen, genauer zu den Froschlurchen, einer der drei Amphibiengruppen.

      «Ich habe schon als Kind in Tümpeln nach Fröschen gesucht», erinnert sich Vences. Damals waren viele Frösche noch gar nicht bekannt. Vences und sein Kollege Frank Glaw haben selbst rund 100 Arten entdeckt und wissenschaftlich benannt. Die beiden haben seit den 80er Jahren - damals noch als Studenten - vor allem im Urwald von Madagaskar geforscht. In einem Buch listen sie allein 350 Arten auf, die auf der afrikanischen Insel leben.

      Die Vielfalt der Frösche ist unglaublich, selbst beim Vermehren gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen: «Manche bringen gleich lebendige Fröschlein zur Welt, andere legen Eier. Manche schlucken die Eier und brüten sie im Magen aus», berichtet Vences. Eine Art bringt je eine Kaulquappe in ein wassergefülltes Blatt und füttert sie mit unbefruchteten Eiern. «Trotz alledem sind Frösche eigentlich ziemlich dumm. All diese unglaublichen Verhaltensweisen sind vom Instinkt gesteuert», sagt Vences. Zur Paarung erkennen sich die verschiedenen Arten übrigens am Quaken und manchmal an der Färbung.

      «Amphibien haben so lange überlebt, sie sind eine wichtige Modellgruppe für die Evolutionsforschung», erläutert der Professor. Auch für die Medizin sind sie interessant, in ihrer Haut finden sich beispielsweise Schmerzmittel und Antibiotika. «Es gibt noch ganz viel über Frösche zu erforschen», ist sich Vences sicher. Eines ist jedoch belegt: Auch ein Kuss verwandelt keinen Frosch in einen Prinzen.
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    • Schlangen hatten ursprünglich Beine

      Dank einer ultrapräzisen dreidimensionalen Röntgentechnik haben Wissenschaftler bei einem 95 Millionen Jahre alten Schlangenfossil Reste von Hinterbeinen ausgemacht. Dies stütze die Annahme, dass sich Schlangen aus Eidechsen entwickelten, erklärt Alexandra Houssaye vom französischen Forschungsinstitut MNHN/CNRS. Die Wissenschaftler entdeckten an dem aus dem Libanon stammenden Fossil demnach Überreste von Hinterbeinen, die denen von Eidechsen ähneln. Die Schlange (Eupodophis descouensi) habe allerdings nur noch rund zwei Zentimeter lange Knöchel gehabt, die Füße seien bereits verschwunden gewesen, erläutert Houssaye.

      Das lasse darauf schließen, dass Schlangen ihre Beine im Laufe der Entwicklung verloren, weil sie sie immer weniger benutzten und sich stattdessen im Gras und Unterholz kriechend fortbewegten. Für die Untersuchung wurde das Fossil dank eines Teilchenbeschleunigers von allen Seiten mit Hochenergie-Röntgenstrahlen durchleuchtet. Diese Technik mache winzige Einzelheiten sichtbar, ohne Schäden an dem Fossil anzurichten, erklärt Paul Tafforeau von Europäischen Teilchenbeschleuniger (European Synchrotron Radiation Facility, ESRF) in Grenoble. Er ist Mitautor der Studie, die in der Fachzeitschrift "The Journal of Vertebrate Paleontology" veröffentlicht wurde.


      .AFP
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    • Riesenkröten-Plage in Australien
      Wassersperren sollen helfen


      Die Aga-Kröte wurde in den 1930er Jahren nach Australien gebracht - sie sollte dort Ungeziefer bekämpfen. Der Versuch schlug jedoch fehl. Stattdessen wurde die giftige Kröte selber zur Plage. Nun haben Forscher eine neue Idee im Kampf gegen die Tiere: Zäune vor Wasserstellen.

      Graeme Sawyer, Bürgermeister der australischen Stadt Darwin, zeigt eine riesige Kröte, die er - als abschreckendes Beispiel - in einem Käfig im Garten hält. Zäune um künstliche Wasserstellen sollen die Riesenkröten-Plage in Australien effektiv eindämmen. Schon eine 60 Zentimeter hohe Sperre um Tränken oder aufgestautes Wasser herum genüge, um die giftigen Kröten vom lebenswichtigen Nass abzuhalten. Das schreiben Forscher um Tim Dempster von der Universität Melbourne.

      Die Riesenkröte, auch Aga-Kröte oder Bufo marinus genannt, wurde in den 1930er Jahren zur Bekämpfung von Ungeziefer auf Zuckerrohrplantagen nach Australien gebracht. Der Versuch schlug jedoch fehl. Stattdessen breitete sich die giftige Kröte explosionsartig im Nordosten Australiens aus und bedroht die heimische Tierwelt. Die künstlichen Wasserstellen, insbesondere für das Vieh erleichtern den Kröten die Ausbreitung. Die Fluten in Australien verhalfen den Kröten nun zusätzlich, in normalerweise trockene Gebiete vorzudringen.

      Kröten wandern wegen nach Wasser
      Eine künstliche Wasserstelle ziehe die Kröten in weitem Umkreis an, schreibt Dempster in den "Proceedings B" der britischen Royal Society. Die Tiere seien schon an Wasserstellen gesehen worden, die 9,5 Kilometer vom nächsten natürlichen Gewässer entfernt gewesen seien. Die Forscher umzäunten künstliche Wasserstellen, sammelten die Tiere jeden Morgen ein und zählten sie.

      Wenn Australien die Kröten systematisch von allen künstlichen Wasserstellen fernhalte, könnte das prognostizierte Verbreitungsgebiet in trockenen Regionen des Landes um mehr als ein Drittel verringert werden - von 2,2 auf 1,4 Millionen Quadratkilometer. Das wäre allerdings immer noch rund die vierfache Fläche Deutschlands.

      Keine Wunderwaffe
      Die Methode sei keine Wunderwaffe gegen Kröten, schreiben die Forscher, aber sie "kann die Zahl der Kröten effektiv reduzieren und sie davon abhalten sich in trockenen Regionen über große Strecken auszubreiten".

      Praktische Erfahrung hat der Bürgermeister der Stadt Darwin, Graeme Sawyer. Seine Organisation Frogwatch hat schon einige Wasserlöcher eingezäunt - am Abend sitzen die Kröten dann zu hunderten dürstend am Zaun. Das Einsammeln ist ein Kinderspiel. "Innerhalb von vier, fünf Tagen kann man so praktisch die gesamte Population aus einer Gegend entfernen", hatte der Bürgermeister 2010 gesagt. In Bridge Creek Station - rund 120 Kilometer südlich von Darwin - wurden so vor rund einem Jahr in einem 110 Quadratkilometer großen Areal 23.000 Kröten entfernt.
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Liebestrunkene Frösche kreuzen die Straßen


      Frösche und Kröten kehren jedes Jahr an ihre Laichplätze zurück

      Magdeburg/dpa. Frühlingsgefühle auch bei Fröschen und Kröten: Mit steigenden Temperaturen hüpfen und kriechen die Amphibien nun wieder liebestrunken über die Straßen, um zu ihren Laichplätzen zu gelangen. Die Tiere kehren jedes Jahr ohne Rücksicht auf Verluste zu ihren Geburtsgewässern zurück, wie der Naturschutzbund Sachsen-Anhalt am Mittwoch in Magdeburg mitteilte. Autofahrer werden gebeten, die Warnschilder zu den tierischen Wanderungen zu beachten. Außerdem verhindern die Naturschützer mit Zäunen, dass die Kröten und Frösche sich in Gefahr begeben, und tragen sie über die Straßen.
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    • Mysteriöses Sterben von Amphibien auch bei uns


      Bad Berleburg, 27.03.2011, Wolfram Martin
      Werden wir unseren Kindern und Enkeln demnächst Teich- oder Laubfrosch nur in Büchern zeigen können? Foto: Wolfram Martin


      Wittgenstein. „Wegen Krötenwanderung gesperrte Straßen im Frühjahr“ – „Natur- und Tierschützer helfen bei der Krötenwanderung“. All diese durchaus sinnvollen und bewunderungswerten Aktionen und Vorhaben im zeitigen Frühjahr können nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch bei uns in Wittgenstein das inzwischen weltweit bekannte „mysteriöse Amphibiensterben“ angekommen ist. Immer weniger Frösche, immer weniger Kröten, immer weniger Lurche. Dabei kann Wittgenstein, genau wie andere Mittelgebirgsregionen mit Hochmooren, Feuchtgebieten, mäandernden Flüssen und Bächen durchaus noch als Rückzugsgebiet angesehen werden.

      Seit etwa Ende der achtziger Jahre hatten Wittgensteins Naturschützer, Jäger und Angler bereits den Verdacht, dass Amphibien – also im wesentlichen Frösche und Lurche - immer mehr weniger werden. Schnell war man in der Ursachenforschung mit Vermutungen und Erklärungen hinsichtlich Klimawandel, Erderwärmung, Insektiziden und Reduzierung von geeigneten Lebensräumen zur Hand.

      Mögen auch all diese Faktoren mit zutreffend sein, die eigentliche Ursache ist ein Pilz, der für das weltweite Sterben der Amphibien verantwortlich ist: Batrachochytrium dendrobatidis, ein Amphibien-Chytridpilz sorgt dafür, „…dass Frösche und Lurche einfach verschwinden.“ Eine weitere ökologische Katastrophe, die Umwandlung vieler Lebensräume in Monokulturen für die Biospritproduktion auch in Deutschland (!), beschleunigen diesen Artenschwundprozess dramatisch.

      Frösche und Lurche haben keine Lobby und scheinen für das öffentliche Interesse nur von geringer Bedeutung zu sein. Und dies hat zur Folge, dass Gelder für die Forschung an Froschkrankheiten nur spärlich oder gar nicht fließen und wir bisher über die mysteriöse Pilzerkrankung wenig wissen.

      Dabei sind alle Amphibien ausgesprochen wichtige Teile des natürlichen Systems, nicht nur aufgrund der Tatsache, dass sie als Bioindikatoren fungieren, also eine Art Frühwarnsystem darstellen, darüber hinaus noch unzählige Insekten vertilgen und selbst wiederum Reptilien, Kleinsäugern und Vögeln als Nahrung dienen. Ihr Aussterben hätte wiederum eine weitere Welle des Artensterbens zur Folge und seriöse Forscher vergleichen die Größenordnung des weltweiten Amphibienrückgangs bereits mit dem Aussterben der Saurier.

      Obwohl es gegen diese Pilzerkrankung derzeit weltweit kein Mittel gibt, kann der Mensch, jeder einzelne von uns, etwas dagegen tun. Neben der Pflege, Erhaltung und auch Neuanlage von geeigneten Lebensräumen – im wesentlichen Feuchtgebieten – und deren Vernetzungen, fungiert der Mensch als Überträger dieses Pilzes, da dieser nur im feuchten Schlamm überleben kann und wir ihn mittels Stiefeln, Schaufeln, Keschern, Kleidung und sonstigen Geräten übertragen.

      Schon das Abwaschen oder Trocknen von Gummistiefeln nach einer „Schlammwanderung“ oder einer Angelaktion könnte die Übertragungskette unterbrechen. Wie oben schon angedeutet, stellt Wittgenstein mit seinen zahlreichen – dankenswerterweise auch künstlich angelegten – Feuchtgebieten eine Art Rückzugsgebiet dar, denn „rund ums Rothaargebirge“ sieht es noch schlimmer aus. Wir sollten Fröschen und Lurchen mehr Aufmerksamkeit schenken, als Ameisenbläuling, Juchtenkäfer oder Wildkatze.
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    • Landwirt tötet Tausende von Fröschen

      Ascheffel - In einem Schutzgebiet für Frösche hat ein Landwirt einen Teich zugeschüttet. Millionen Eier wurden zerstört. Naturschützer sprechen von einem unglaublichen Vorfall, der Bürgermeister ist fassungslos.



      Birgit Johann

      Zwischen Ascheffel und Schoothorst (Kreis Rendsburg-Eckernförde), mitten im Landschaftsschutzbereich, hat in der vergangenen Woche ein Landwirt auf seinem Gelände eine Hügelkuppe abgetragen und damit einen rund 15 mal 20 Meter großen Teich verfüllt. Tausende von Amphibien und Millionen ihrer Eier dürften auf diese Weise ausgelöscht worden sein.

      Dies ist die Schätzung von Hans Ulrich, dem Vorsitzenden des Landschaftspflegevereins Hüttener Berge. „Die Insekten, zum Beispiel Libellen, sind noch gar nicht mitgerechnet. Es ist unglaublich, was hier geschehen ist!“

      Ulrich war betroffen und empört. Entsetzt sah sich gestern auch Ascheffels Bürgermeister Günther Petersen den Schaden an, der hier der Natur zugefügt wurde. Nach seiner Vermutung haben in dem Teich Kamm- und Teichmolche gelebt. Erdkröten und Grasfrösche dürften dort abgelaicht haben. Ein einzelner Grasfrosch irrte gestern noch auf dem Acker umher.
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    • Naturschutzorganisation: EU-Bürger sind Frosch-Vernichter


      Die Bürger der Europäischen Union tragen maßgeblich zum weltweiten Amphibiensterben bei. Alleine in den Jahren von 2000 bis 2009 importierte die EU mehr als 46.000 Tonnen Froschprodukte - überwiegend Schenkel für den Verzehr. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf eine Studie der Naturschutzorganisation Pro Wildlife weiter berichtet, aßen die Europäer in der vergangenen Dekade damit mehr als eine Milliarde Frösche.
      "Die Ware stammt überwiegend aus Indonesien und besteht zum größten Teil aus Wildfängen", sagte Pro Wildlife-Biologin Sandra Altherr zu "Focus". Eine Schätzung sei zwar schwierig, die Naturschützer gehen aber davon aus, dass höchsten 15 Prozent davon aus Zuchtanlagen stammen. Der Verzehr von Froschschenkeln ist neben der Lebensraumzerstörung einer der wesentlichen Gründe für den weltweiten Rückgang der Amphibien. Vergangenes Wochenende fand erneut das größte Froschschenkel-Essen im Vogesen-Ort Vittel statt. Alleine dort wurden von etwa 20.000 Besuchern sieben Tonnen Froschschenkel gegessen.


      © 2011 dts Nachrichtenagentur
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    • Pilzinfektion tötet Amphibien
      Genvariationen schützen Frösche


      Eine bestimmte Genvariation schützt Frösche vor einer tödlichen Pilzerkrankung. Das finden Forscher mit Hilfe von Versuchen an Leopardfröschen heraus. Die Wissenschaftler sind auf der Suche nach Wegen gegen das massenhaft Amphibiensterben durch die sogenannte Chytrodiomykose.

      .Lange Zeit rätselten Wissenschaftler, warum unzählige Amphibien an der gefürchteten Pilzerkrankung Chytridiomykose zugrunde gehen, während einige die Infektion nahezu unbeschadet überstehen. Forscher der Cornell-Universität in Ithaca (USA) haben nun womöglich eine Antwort darauf gefunden: Ihre Laborversuche mit Leopardenfröschen ergaben, dass bestimmte Genvarianten, die an der Immunreaktion beteiligt sind, einen Schutz vor der Pilzerkrankung verleihen. Das Ergebnis sei auch wichtig, um in Zuchtprogrammen gezielt Amphibien zu züchten, die nach ihrer Entlassung ins Freiland eine mögliche Infektion überstehen.

      Chytridiomykose wird von dem Pilz Batrachochytrium dendrobatidis (Bd) hervorgerufen. Er befällt die Haut der Tiere und ernährt sich von deren Hornsubstanz, dem Keratin. Auf diese Weise beeinträchtigt der Pilz die wichtigen biologischen Funktionen der Haut, häufig führt die Infektion zum Tod der Tiere. Experten gehen davon aus, dass die Pilzerkrankung für das weltweite Amphibiensterben zumindest mitverantwortlich ist. Die Anfälligkeit für die Infektion und das Ausmaß der Erkrankung ist zwischen verschiedenen und auch innerhalb einzelner Population allerdings sehr unterschiedlich.

      Gene ausfindig gemacht
      Um die Ursachen für diesen Unterschied herauszufinden, untersuchten Anna Savage und Kelly Zamudio nun die sogenannten MHC-Gene von Flachland-Leopardenfröschen (Lithobates yavapaiensis) genauer. Die MHC-Gene bilden die Vorlage für Proteine, die an der Immunreaktion beteiligt sind. Unter anderem binden bestimmte Abschnitte der MHC-Proteine an Moleküle, die sich auf der Oberfläche von Krankheitserregern befinden. Sie "präsentieren" diese Moleküle bestimmten Zellen des Immunsystems, die daraufhin eine Abwehrreaktion in Gang setzen.

      Die Wissenschaftler sammelten nun Froscheier von fünf geographisch unterschiedlichen Populationen des Leopardenfrosches. Im Labor zogen sie die Frösche heran und infizierten dann 99 von ihnen mit dem Chytridpilz. In allen Populationen waren nun jene Tiere geschützt, bei denen zwei anstelle einer Genvariante die Ausprägung jenes MHC-Proteinabschnitts bestimmten, der an die Moleküle des Pilzes bindet. Fachleute bezeichnen diese Tiere als "heterozygot" im Bezug auf das betreffende Gen. In weiteren Untersuchungen identifizierten die Forscher eine einzelne Genvariante – das MHC-Allel Q – die das Sterberisiko der Frösche innerhalb einzelner Populationen deutlich minimierte.


      .dpa
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    • Jeder Frosch ruft auf eigenem Kanall
      10.10.2011, 07:06 Uhr
      Um Rivalen zu erkennen, entwickelten die Tiere im Laufe der Evolution eine selektive Wahrnehmung. Jeder quakt in einem anderen akustischen Kanal.

      Wien. Neun Pfeilgiftfroscharten buhlen im peruanischen Amazonasregenwald quakend um die Gunst der Weibchen; dabei gilt es für jeden Froschmann, das eigene Revier gegen Rivalen zu verteidigen. Doch wie den Überblick behalten im quakenden Durcheinander, wie erkennen, ob in der Nähe ein Frosch der eigenen Art - und potenzieller Rivale - ruft? Die Arten quaken nämlich nicht nur gleichzeitig durcheinander, sondern teilweise auch noch im gleichen Frequenzbereich.
      Forscher um Walter Hödl von der Universität Wien haben jetzt herausgefunden, dass die Frösche sich durch eine selektive Wahrnehmung orientieren. Jede Froschart habe im Laufe der Evolution einen spezifischen akustischen Kanal entwickelt, der von den spektralen und zeitlichen Rufmustern von Nachbararten klar getrennt sei. Die Tiere reagierten also nur auf jene Lautanteile, die unmissverständlich von ihren Artgenossen kämen, wenngleich sie bei ihren Rufen auch Frequenzen verwendeten, die mit Nachbararten identisch seien, schreiben die Forscher im Fachjournal "PNAS".
      Entscheidend für die Erhaltung der Art sei also nicht die Gesamtheit des akustischen Signals selbst, sondern die Fähigkeit, bestimmte Teile des artspezifischen Frequenzbereichs zu erkennen und darauf zu reagieren. Mit ihrer selektiven Wahrnehmung vermieden die Frösche Fehlreaktionen auf artfremde Rufe. "Für uns Menschen erscheint das Stimmenwirrwarr im Regenwald nahezu unauflösbar", sagt Walter Hödl, "aber den Fröschen ist es damit möglich, völlig störungsfrei in ihrem akustisch dicht gedrängten Lebensraum zu kommunizieren."(mha)
      Gruß Peter

      Tierschutz ist die Erziehung zur Menschlichkeit !
      Albert Schweitzer

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Petro ()

    • Wer kann bitte weiterhelfen? ?(

      Eine Storchenfreundin hat folgenden Frosch in ihrem Teich entdeckt:



      Nun stellt sie sich die Fragen:
      'Was ist denn da passiert? Ein Familiendrama, eine ganz normale Winterruhe oder gar eine Reinkarnation?'

      Bitte, weiß jemand von Euch, was das für ein Frosch ist?

      Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr uns weiterhelfen könntet =).
      Liebe Grüße von Heidi
      bdrosien.eu

      Freunde sind wie Sterne. Man kann sie nicht immer sehen, aber man weiß, dass sie da sind.
    • Keine Ahnung, Jens. Vielleicht ist er im Winterschlaf, seit es nun so kalt geworden ist? Oder meinst Du, dass er etwa nicht mehr lebt und somit bereits die Farbe verloren hat? 8o Auf jeden Fall aber sieht er sehr seltsam aus - hat aber die Augen offen, so wie es mir scheint?
      Liebe Grüße von Heidi
      bdrosien.eu

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    • Original von Jens
      Ich möchte sagen, das er schon länger hin ist Heidi, so was sieht man bei Spiegeleis sehr oft, die sind dann von irgend einen Schimmelpilz befallen.

      LG Jens

      Aha? Na, sie hatte mir vorgestern ein neues Bild von dem Frosch gezeigt, da habe sogar ich es gesehen, dass er hin war,
      denn er löste sich nun so langsam in seine Bestandteile auf 8o.
      Doch ich danke Dir noch für den Hinweis mit dem Schimmelpilz, Jens - denn das wusste ich auch noch nicht :).
      Liebe Grüße von Heidi
      bdrosien.eu

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    • Die Kröten wandern wieder


      Heidelberg (dapd). Autofahrer sollten in den kommenden Wochen einen Gang herunterschalten: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rät zur Vorsicht, weil viele Amphibien aus ihrem Winterschlaf erwachen und die Kreis- und Landstraßen überqueren. Wie der Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald am Donnerstag mitteilte, sind Kröten und Molche vor allem im Dunkeln und bei Regen unterwegs.

      Viele der Amphibien stehen laut BUND auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Autofahrer sollten aber auch aus eigenem Interesse langsamer fahren. Wenn bis zu 1.000 Amphibien die Straße überquerten, könne es rutschig werden, sagte ein BUND-Sprecher.

      dapd
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • NABU: Gefährliche Frühlingsgefühle bei Kröten und Fröschen / Aktion "Lurch des Jahres 2012" ermittelt Opferzahlen bei Straßenüberquerungen
      Berlin (ots) - In Deutschland steigen die nächtlichen Temperaturen und damit auch die Wanderlust von Fröschen, Kröten und Molchen, die sich nun auf den gefährlichen Weg zu ihren Laichgewässern begeben. Der NABU rät Autofahrern daher in den kommenden Wochen zur erhöhten Vorsicht. Besonders bei feuchter Witterung und zwischen 18 Uhr und 5 Uhr in der Früh müsse mit den Tieren gerechnet werden. "Manchmal überqueren in einer Nacht mehrere hundert bis tausend Erdkröten Verkehrsstraßen.
      Selbst bei einer nicht viel befahrenen Straße mit neun Autos pro Stunde liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit der wandernden Erdkröten schon bei unter 20 Prozent", erklärt NABU-Amphibienexperte Sascha Schleich. Wie viele Amphibien genau unter die Räder kommen sei jedoch nicht bekannt.
      Gruß Peter

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      Albert Schweitzer
    • Bis zum letzten Quaaak

      Weltweit sterben die Amphibien an einer heimtückischen Krankheit. Wanderer sollen helfen, den Erreger zu stoppen Von Pia Heinemann

      Hier bestellen Weltweit gibt es rund 6400 Amphibienarten - Frösche, Kröten, Unken, Molche und Salamander. Sie sitzen in Tümpeln, unter moderndem Laub, an Seen, Flüssen und Teichen. Doch so laut die Frösche heute noch quaken, knarzen und läuten mögen - es könnte in den Feuchtgebieten bald leise werden. Experten haben nämlich mehr als ein Drittel aller Amphibienarten auf die sogenannte Rote Liste gesetzt. Sie sind also "vom Aussterben bedroht".

      Nicht nur die Zerstörung von Biotopen erschwert ihnen das Überleben, sondern auch ein Hautpilz, der sich rasant um den Globus verbreitet. Batrachochytrium dendrobatidis (Bd) setzt sich auf der empfindlichen Haut von Fröschen und Lurchen fest und zerstört sie.

      Forscher wissen immerhin mittlerweile, wie der Pilz den Wirbeltieren zu Leibe rückt. Ein Team um Jamie Voyles von der University of California in Berkeley berichtet im Journal "Plos one", dass sie in den Bergen der südlichen Sierra Nevada Haut- und Blutproben von 121 Gelbbeinigen Gebirgsfröschen genommen hatten. In dieser Gegend hatte sich der Pilz seit dem Jahr 2004 ausgebreitet. Zunächst waren nur einzelne Tiere erkrankt, dann aber verbreitete sich die Infektion rasch. Es kam zu einem Massensterben und 2008 waren nur noch 25 Prozent der ursprünglich in dem Gebiet lebenden Frösche da. "Es ist wirklich traurig, um die Wasserbecken zu gehen und zu bemerken, dass sie tatsächlich alle weg sind", schreibt Vance Vredenburg von der San Francisco State University.

      Sind die Amphibien vom Pilz befallen, so trocknen sie praktisch völlig aus: Die Haut wird stark angegriffen, die Kalium- und Natrium-Konzentrationen in ihrem Körper stimmen nicht mehr. Sie sinken auf ein Level, das die Lurche zunächst sehr lethargisch werden lässt. Dann nehmen sie keine Nahrung mehr auf und schließlich bleibt ihr Herz stehen.

      Mehr als 200 Amphibienarten seien bereits vom Globus verschwunden, berichten Amphibienforscher des europäischen Bd-Monitoring-Projekts "RACE". Manche der noch vorhandenen Arten zählten nur noch sehr wenige Individuen, vielleicht zu wenige, um das Überleben ihrer Art zu sichern.

      Nicht nur in den Bergen der Sierra Nevada sterben die Tiere, sondern auch in Europa. 1999 entdeckte Jaime Bosch den Pilz in Spanien. Er verursacht in den Pyrenäen ein Massensterben bei Geburtshelferkröten und lässt die Bestände der Feuersalamander einbrechen, heißt es am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig. Mittlerweile ist der Pilz in England, Italien, Portugal, der Schweiz und Spanien nachgewiesen worden. Mehr als zwanzig Amphibienarten sind in diesen Ländern betroffen.

      Aber warum kann ein einzelner Pilz eine Gefahr für eine ganze Tierklasse werden, die zudem die längste Geschichte der Landwirbeltiere besitzt? "Es scheint so zu sein, dass die besonders aggressiven Bd-Linien Hybride, also sozusagen Mischformen, aus zwei weniger gefährlichen Formen sind", erklärt Dirk Schmeller vom Centre National de la Recherche Scientifique. "Durch den Handel mit exotischen Fröschen sind die beiden ungefährlichen Linien zusammengekommen." Der Handel mit exotischen Amphibienarten wie dem Nordamerikanischen Ochsenfrosch oder mit Krallenfröschen hat wahrscheinlich dazu geführt, dass der Pilz in noch nicht infizierte Amphibienpopulationen verschleppt werden kann. Schmeller hat mit seinen Kollegen viele verschiedene Amphibienpopulationen und ihre Empfindlichkeit gegenüber dem Bd-Pilz untersucht. "Es sind fast immer Amphibienpopulationen besonders betroffen, die in Höhen von über 1000 Meter leben. In Europa sind vor allem Fadenmolche, Geburtshelferkröten und Feuersalamander sehr anfällig." Tieflandbewohner wie Gras-, See-, und Teichfrösche oder Erdkröten sind widerstandsfähiger gegen den Pilz. Das schützt sie selbst zwar, macht sie aber zu gefährlichen Überträgern der Krankheit.

      Doch widerstandsfähige Amphibien sind nicht die Einzigen, die Pilzsporen von einem Teich in den anderen schleppen. Auch der Mensch verbreitet Bd. Das konnten Forscher mithilfe einer europaweit laufenden Befragung von Wanderern feststellen: "Offenbar mögen Wanderer Amphibien. Kinder nehmen sie in die Hand und tragen sie vielleicht von einem Teich in den nächsten - und mit ihnen den Pilz", erklärt Schmeller. "Aber auch Wanderer, die in Bergseen schwimmen gehen oder ihre Hunde dort baden lassen, tragen die Sporen von einem Gewässer ins nächste." Würden die Wandersleute kurz an den für sie zwar ungefährlichen, aber für manche Amphibien tödlichen Pilz denken, könnte seine Verbreitung vielleicht ein wenig verlangsamt werden. "Aber auch Vögel oder andere Tiere tragen den Pilz natürlich weiter", berichtet Schmeller.

      Umso ärgerlicher, dass es Wissenschaftlern mittlerweile tatsächlich gelungen ist, ein Mittel gegen den Pilz herzustellen. "Bd ist eigentlich sehr einfach mit einer Lösung aus Itraconazole zu bekämpfen", sagt Schmeller. "Aber man muss das Mittel immer wieder anwenden. Bei Feldversuchen auf Mallorca konnten wir zeigen, dass Frösche, die wir sogar sieben oder acht Mal durch ein Itraconazole-Bad haben hüpfen lassen, nach zwei Jahren doch wieder vom Pilz befallen waren. Das Mittel ist da, nur die Behandlung der Amphibien in der freien Natur ist einfach zu viel schwierig."
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    • Sterblichkeitsrate bis zu 100 Prozent
      Pestizide gefährden Amphibien


      Pflanzenschutzmittel gelten als gefährliche Chemikalien. Für Tiere wie Kröten und Frösche wurde eine tödliche Gefahr durch Pestizide laut Experten bisher unterschätzt. Das müsse sich unbedingt ändern.

      Pestizide gefährden einer Studie zufolge die Amphibien in Deutschland. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass der Einsatz solcher Mittel in der Landwirtschaft mitverantwortlich für den Rückzug der Tiere sei, teilte das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau-Roßlau mit. Es sei daher nötig, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft weiter zu reduzieren.

      Ferner empfehlen die Experten, den ökologischen Landbau auszuweiten, der auf chemische Pestizide verzichtet. In Deutschland steht laut UBA mehr als die Hälfte der Frösche, Kröten und Molche auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Amphibien seien die weltweit am stärksten gefährdeten Wirbeltiere.

      Landwirtschaftliche Flächen sind Lebensraum
      UBA-Präsident Jochen Flasbarth forderte bei der Zulassung von Pestiziden in Europa einen stärkeren Schutz von Amphibien. "Amphibien nutzen landwirtschaftliche Flächen als Lebensraum und überqueren sie auf ihren Wanderungen zu den Laichgewässern", erläuterte er. Einige Arten hielten sich auch außerhalb der Wanderungszeiten auf Äckern und Wiesen auf. Die Tiere könnten direkt mit den Pflanzenschutzmitteln in Kontakt kommen, wenn diese auf die Flächen gebracht werden.

      Die Studie war von Forschern der Universität Koblenz-Landau im Auftrag des UBA erstellt worden. Die Ergebnisse sind im britischen Online-Fachjournal "Scientific Reports" (Nature-Verlag) veröffentlicht. Die Wissenschaftler hatten demnach bei Versuchen herausgefunden, dass schon die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in üblichen Mengen bei Grasfröschen zu einer Sterblichkeitsrate von 20 bis 100 Prozent führt.

      Hohe Sterberate
      Der Einsatz von sechs der insgesamt sieben getesteten Produkten hatte zur Folge, dass 40 bis 100 Prozent dieser Frösche ums Leben kamen - sie wurden mit den Substanzen übersprüht. Akut toxisch wirkte den Angaben zufolge bei drei der Produkte bereits der Kontakt mit nur einem Zehntel der zugelassenen Aufwandmengen - 40 Prozent der Frösche starben innerhalb von sieben Tagen.


      Mit Blick auf den Schutz von Bienen ist die EU-Kommission inzwischen aktiv geworden. Sie will den Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln, die Insekten gefährden könnten, stark begrenzen. Die Brüsseler Behörde schlug den EU-Staaten vor, die Mittel nicht mehr für Pflanzen zuzulassen, die die Bienen besonders gerne ansteuern. Das teilte der Sprecher von EU-Verbraucherkommissar Tonio Borg am Donnerstag in Brüssel mit.

      Damit zieht die Kommission Konsequenzen aus einem Gutachten, das die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) veröffentlicht hat. Darin sieht die Efsa ein "hohes, akutes Risiko" für Bienen wegen der drei Stoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam. Mit diesen Pestiziden wird Saatgut gebeizt. Dadurch ist es später in der Pflanze enthalten. Dies soll den Einsatz von Spritzmitteln reduzieren.

      Quelle: n-tv.de , dpa
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    • Spät dran- Frösche und Kröten auf Hochzeitswanderung
      Schwerin/Greifswald (dpa)  
      Fast vier Wochen später als gewöhnlich beginnen in diesem Jahr die Hochzeitswanderungen von Fröschen, Kröten und Molchen. Normalerweise wandern die Tiere schon ab Mitte März zu Tümpeln und Teichen, wie der stellvertretende Vorsitzende des Naturschutzbundes (Nabu) in Greifswald, Falk Ortlieb, am Mittwoch sagte. „Vor allem der Regen wird dazu beitragen, dass vermutlich sehr viele Tiere auf einmal zu ihren Laichgewässern aufbrechen.“

      Die Amphibien überwintern im Boden. Bei nächtlichen Temperaturen von etwa fünf Grad machen sich die wechselwarmen Tiere in der Abenddämmerung auf zur Paarung. Da sie auf dem Weg zum nächsten Gewässer oft Straßen überqueren müssen, werden viele der Lurche überfahren. Der Nabu bittet Autofahrer um Vorsicht.

      Mehr, auch Bilder, unter:

      nordkurier.de/cmlink/nordkurie…chzeitswanderung-1.560203