Orang-Utans schlummern in Komfortnestern
DPA
Tiere schlafen, aber nur Menschen gehen zu Bett? Von wegen. Forscher haben jetzt Orang-Utans beim Bau ihrer Schlafnester beobachtet. Der verblüffende Befund: Die Affen basteln sich Matratzen, Decken und Kopfkissen. Sogar der Mehrzonen-Lattenrost ist ihnen nicht fremd.
Die Schlafnester von Orang-Utans müssen einiges aushalten: Die Affen bringen bis zu 100 Kilogramm auf die Waage. Dass sie nachts nicht von den Bäumen fallen, hat einen Grund, wie Forscher jetzt herausgefunden haben: Die rothaarigen Primaten sind Meister im Bettenbau. Hoch in den Bäumen schlummern die Menschenaffen in Lagern aus Ästen und Blättern, und die sind immer frisch. Üblicherweise wird jede Nacht eine neue Liege gebaut, die nicht nur bequem aussieht, sondern vermutlich auch vor Feinden und lästigen Parasiten schützt.
Die tägliche Übung macht aus den Affen Meister. Adam van Casteren von der University of Manchester und seine Kollegen haben insgesamt 14 Schlafnester von Orang-Utans auf der indonesischen Insel Sumatra genauer untersucht. Sie maßen die Nester aus, testeten die Belastungsfähigkeit einzelner Nestregionen und nahmen die einzelnen Äste unter die Lupe.
Dabei habe sich herausgestellt, dass die Orang-Utans technisch geradezu brillant vorgehen. Wie die Forscher im Wissenschaftsmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" schreiben, wählen die Affen zunächst einen stabilen Seitenast als Grundlage für das Nest aus. Darauf sitzend, biegen sie Äste und Zweige aus der direkten Umgebung nach innen zu einem zentralen Punkt.
Die Affen würden die dicken Äste aber nicht vollständig brechen, sondern nur biegen, bis eine sogenannte Grünholzfraktur entsteht. Dabei zerbricht der Ast an einer Stelle, die beiden Teile sind aber noch durch die Holzfasern miteinander verbunden. Diese Äste seien viermal so fest wie diejenigen, die zum Ausfüttern des Nestes verwendet werden, so die Wissenschaftler.
Anschließend würden die Orang-Utans die tragenden Äste ineinander verschränken und verweben, so dass eine ovale Grundstruktur entsteht. Dann fütterten sie das Nest aus. Sie bauten sich zum Beispiel eine Matratze, bei Bedarf sogar eine Decke oder ein Kopfkissen.
Die Äste zur Auspolsterung des Nestes brechen die Affen demnach häufiger ganz vom Baum ab. Sie seien im Schnitt dünner als die Äste der tragenden Grundstruktur, so die Forscher. Das Zentrum des Nestes gebe deshalb stärker nach als die Ränder, was den Schlafkomfort vermutlich steigere. Menschliche Bettenkonstrukteure würden das vermutlich Mehrzonen-Komfortlattenrost nennen.
mbe/dpa
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Tiere schlafen, aber nur Menschen gehen zu Bett? Von wegen. Forscher haben jetzt Orang-Utans beim Bau ihrer Schlafnester beobachtet. Der verblüffende Befund: Die Affen basteln sich Matratzen, Decken und Kopfkissen. Sogar der Mehrzonen-Lattenrost ist ihnen nicht fremd.
Die Schlafnester von Orang-Utans müssen einiges aushalten: Die Affen bringen bis zu 100 Kilogramm auf die Waage. Dass sie nachts nicht von den Bäumen fallen, hat einen Grund, wie Forscher jetzt herausgefunden haben: Die rothaarigen Primaten sind Meister im Bettenbau. Hoch in den Bäumen schlummern die Menschenaffen in Lagern aus Ästen und Blättern, und die sind immer frisch. Üblicherweise wird jede Nacht eine neue Liege gebaut, die nicht nur bequem aussieht, sondern vermutlich auch vor Feinden und lästigen Parasiten schützt.
Die tägliche Übung macht aus den Affen Meister. Adam van Casteren von der University of Manchester und seine Kollegen haben insgesamt 14 Schlafnester von Orang-Utans auf der indonesischen Insel Sumatra genauer untersucht. Sie maßen die Nester aus, testeten die Belastungsfähigkeit einzelner Nestregionen und nahmen die einzelnen Äste unter die Lupe.
Dabei habe sich herausgestellt, dass die Orang-Utans technisch geradezu brillant vorgehen. Wie die Forscher im Wissenschaftsmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" schreiben, wählen die Affen zunächst einen stabilen Seitenast als Grundlage für das Nest aus. Darauf sitzend, biegen sie Äste und Zweige aus der direkten Umgebung nach innen zu einem zentralen Punkt.
Die Affen würden die dicken Äste aber nicht vollständig brechen, sondern nur biegen, bis eine sogenannte Grünholzfraktur entsteht. Dabei zerbricht der Ast an einer Stelle, die beiden Teile sind aber noch durch die Holzfasern miteinander verbunden. Diese Äste seien viermal so fest wie diejenigen, die zum Ausfüttern des Nestes verwendet werden, so die Wissenschaftler.
Anschließend würden die Orang-Utans die tragenden Äste ineinander verschränken und verweben, so dass eine ovale Grundstruktur entsteht. Dann fütterten sie das Nest aus. Sie bauten sich zum Beispiel eine Matratze, bei Bedarf sogar eine Decke oder ein Kopfkissen.
Die Äste zur Auspolsterung des Nestes brechen die Affen demnach häufiger ganz vom Baum ab. Sie seien im Schnitt dünner als die Äste der tragenden Grundstruktur, so die Forscher. Das Zentrum des Nestes gebe deshalb stärker nach als die Ränder, was den Schlafkomfort vermutlich steigere. Menschliche Bettenkonstrukteure würden das vermutlich Mehrzonen-Komfortlattenrost nennen.
mbe/dpa
Gruß Peter
Tierschutz ist die Erziehung zur Menschlichkeit !
Albert Schweitzer
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