Insekten

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    • Liebe Brit,
      die ersten drei Bilder zeigen den Gemeinen Totengräber (Necrophorus vespillo). Er gehört zu den Aaskäfern. Dieser Käfer hat ein ausgeprägtes Riechvermögen. Was auf dem Käfer noch zu sehen ist, sind Milben. Sie nutzen den Käfer als Transportmittel oder aber parasitieren an ihm.
      Im letzten Bild kann ich die kleine Spinne nicht bestimmen, es sind leider keine Details zu erkennen oder war das Große Heupferd (Tettigonia viridissima) gemeint ;). Es ist ein Weibchen, was man gut an der Legeröhre erkennen kann.

      Viele Grüße
      thur
      Ich liebe das Leben.
    • Das, was Jens und Antje gestern dort auf der ca. 1 ha großen Brennesselfläche gesehen haben, hatten sie vorher noch nie erlebt: Schmetterlingsraupen soweit das Auge reicht und das in allen Variationen und Größen,- vielleicht weiß unser thur dazu mehr zu sagen???













      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Bienen-Ammen im Dauereinsatz
      Nachwuchs verstellt innere Uhr



      Die Gegenwart von Larven beeinflusst bei Bienen Gene, die für den Tagesrhythmus zuständig sind. Nun erhoffen sich Forscher auch Erkenntnisse über die innere Uhr von Menschen.

      Bienen reagieren auf die Anwesenheit von Nachwuchs mit einem komplett anderen Tagesrhythmus.

      Kinderschwestern kennen bei Bienen keine Pause: Die sogenannten Ammen kümmern sich Tag und Nacht um die Brut, sind permanent unter Stress, und ein Tagesrhythmus fehlt ihnen. Trennt man die Ammen jedoch vom Nachwuchs, stellen sich ihr Verhalten und ihre innere Uhr komplett um, wie Guy Bloch und Kollegen von der Hebräischen Universität in Jerusalem im Fachblatt "The Journal of Neuroscience" berichten.

      "Unsere Resultate zeigen, dass die innere Uhr der Honigbienen durch Signale der Brut verändert wird", betont Bloch. Der Kontakt zu den Larven verstellt die Uhren-Gene der Bienen, die ihren Tag-Nacht-Rhythmus aufgeben. Die Forscher trennten die Bienen in Drahtkäfigen von den Larven. Der zelluläre Rhythmus änderte sich daraufhin komplett und näherte sich einem gewöhnlichen Tageszyklus an.

      Auch beim Menschen so?
      Die Beobachtung sei ein wundervolles Beispiel für die enge Wechselwirkung von Genen und Verhalten in einer Bienenkolonie, erläuterte der Würzburger Bienenexperte Jürgen Tautz, der an der Studie nicht beteiligt war. "Die Gegenwart oder die Abwesenheit von Larven schaltet die Gene an oder aus, und das stellt die Verhaltensanpassung der Bienen sicher."

      Die Forscher um Bloch wollen nun untersuchen, ob das soziale Umfeld beim Menschen ebenfalls dazu führt, dass für den Tagesrhythmus verantwortliche Gene ein oder ausgeschaltet werden. Die inneren Uhren für den Tagesrhythmus bei Bienen und Säugetieren seien ähnlich organisiert, betonen die Wissenschaftler. Ein durcheinandergeratener Rhythmus kann beispielsweise Schichtarbeiter oder junge Eltern belasten. "Menschen können nicht über mehrere Tage durchgehend aktiv sein. Ohne Ruhezeiten lässt ihre Leistung nach und Erkrankungen nehmen zu", berichtet Bloch. Weitere Forschung könnte vielleicht neue Behandlungen für Menschen mit gestörten Schlafzyklen aufzeigen.

      dpa
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Augsburger Allgemeine, 11.10.2010

      [URL=http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Startseite/Artikel,-Eine-kleine-Sensation-_arid,2265117_regid,2_puid,2_pageid,4288.html]Eine kleine Sensation[/URL]

      Leipheim. Für die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Donaumoos ist es eine kleine Sensation: Die Sumpfschrecke hat offenbar ein neues Zuhause gefunden. Das Tier wurde jetzt im Leipheimer Moos gesichtet.

      Der Geschäftsführer der Arge, Dr. Ulrich Mäck, sprach von einer Erfolgsmeldung in Sachen Artenschutz. Denn die seltene Sumpfschrecke brauche für ihre Entwicklung optimale Bedingungen und extrem hohe Bodenfeuchtigkeit.
    • Flugplatz Blütenblatt
      Hummeln nutzen Landestreifen



      Wenn Hummeln auf Blütenblättern landen, sind sie auf Hilfe angewiesen: Die Insekten orientieren sich an dem Muster ihres Landeplatzes. Vor allem Streifen auf den Blüten helfen den Tieren und weisen den Weg zu Nektar und Pollen.

      Eine Hummel im Anflug auf einen Rhododendron-Strauch.
      Wenn Hummeln zum Landeanflug ansetzen, orientieren sie sich an Farbe und Muster der Blütenblätter. Dabei nutzen die Tiere Streifen auf den Blütenblättern wie Flugzeugpiloten die Lichter auf der Landebahn. Dies fanden Forscher am John Innes Centre in London heraus. Mehrere Sommer lang beobachteten die Forscher das Flugverhalten der Insekten auf Nahrungssuche an Löwenmäulchen.

      Sie stellten zudem fest, dass rote Blüten und Blüten mit gestreiften Blütenblättern viel häufiger besucht wurden als weiße und rosarote Blüten. Um die schwarz-gelben Nützlinge auch in den eigenen Garten zu locken, empfehlen die Wissenschaftler, Blumen mit roten oder gestreiften Blütenblättern zu pflanzen.

      "Die Streifen bieten den Tieren eine visuelle Hilfe möglichst zentral auf der Blüte zu landen. Gleichzeitig weisen sie ihnen den Weg zum Blüteneingang, wo sie Nektar und Pollen finden", erklärt Cathie Martin vom Forschungszentrum. Allerdings bildet die Pflanze die Blütenstreifen nicht aus, wenn die Blüte bereits knallrot und damit attraktiv genug für die Hummel ist.

      Für Löwenmäulchen sind Hummeln die einzigen Bestäuber. Nur diese kräftigen Insekten können durch ihr Körpergewicht bei der Landung die Blüte öffnen, um so an die Nahrung kommen.

      dpa
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Elegante Handlungsreisende Hummeln nutzen kürzeste Wege

      Das "Problem des Handlungsreisenden" beschäftigt die Wissenschaft immer aufs Neue: Wie erstellt man die optimale, kürzeste Rundreiseroute? Hummeln trumpfen mit einer eleganten Lösung auf.Hummeln wählen zwischen mehreren Blüten selbst dann die kürzeste Flugroute, wenn sie die Pflanzen in unterschiedlicher Reihenfolge entdeckt haben. Damit lösen die Insekten elegant das sogenannte Handelsreisenden-Problem, das vielen Mathematikern Kopfzerbrechen bereitet. Die Forscher um Nigel Raine von der University of London präsentiere ihre Ergebnisse im Journal "The American Naturalist".Um Zeit und Geld zu sparen, muss der Handelsreisende den kürzesten Weg finden, auf dem er alle Kunden in verschiedenen Städten besuchen kann. Bei drei Zielen ist das kein Problem, bei 20, 30 oder mehr Orten aber schon. Computer lösen die Aufgabe, indem sie die Entfernungen aller möglichen Routen miteinander vergleichen und dann die kürzeste wählen - ein zeitraubendes Verfahren.In den Experimenten fanden aber auch die Hummeln stets den kürzesten Weg - obwohl ihnen dabei nur ein Gehirn in der Größe eines Grassamens behilflich ist. Das Team nutze in seiner Studie vier Kunstblumen, um die Hummeln auf die Probe zu stellen. Nachdem die Insekten den Standort der Blumen herausgefunden hatten, lernten sie schnell auch den kürzesten Weg zwischen den Blüten zu fliegen.Im Anschluss fügten die Wissenschaftler weitere Blumen hinzu. Flogen die Hummeln anfangs noch ihre ursprüngliche - und damit nun nicht mehr die beste - Route, banden sie mit steigender Zahl der Versuche die neuen Blumen mit ein und verkürzten die Flugdistanz wieder.
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    • Laubheuschrecken haben die größten Hoden


      London (dpa) - Eine Laubheuschreckenart besitzt die größten Hoden der Welt, zumindest in Relation zu ihrem Körpergewicht. Das haben Forscher der englischen Universitäten Derby und Cambridge herausgefunden.

      Außerdem haben sie entdeckt, dass in größeren Hoden nicht unbedingt mehr Samenzellen produziert werden, wie Biologen bislang vermutet hatten. Die Untersuchung ist in den «Biology Letters» der Royal Society in London erschienen.

      Den Wissenschaftlern zufolge entfallen bei den Männchen der Südlichen Beißschrecke (Platycleis affinis), einer Laubheuschreckenart, 14 Prozent des Körpergewichts auf die Hoden. Bei Fruchtfliegen sind es dagegen nur knapp 11 Prozent, beim Menschen bloß etwa ein Promille. «Unsere Studie zeigt, dass größere Hoden nicht unbedingt mehr Ejakulat produzieren - zumindest, was die Laubheuschrecke betrifft», erläuterte Karim Vahed von der Universität Derby.

      Für die Studie haben Forscher bei 21 Heuschrecken-Arten die relative Größe der Hoden untersucht. Sie fanden heraus, dass die Geschlechtsteile vor allem bei den Arten ausgeprägt sind, bei denen die Weibchen sich mit mehreren Männchen paaren. So wie die weibliche Laubheuschrecke, die es in ihrem zwei Monate dauernden Erwachsenenleben auf bis zu 23 Sexualpartner bringt. Diese Ergebnisse decken sich mit denen anderer Studien, in denen Fische, Vögel und Insekten untersucht wurden. Auch hier gilt: Je promisker die Weibchen, desto größer die Hoden der Männchen.

      Bislang waren Biologen jedoch davon ausgegangen, dass größere Hoden der erhöhten Samenproduktion dienen, damit Männchen möglichst große Mengen ihres eigenen Erbguts «an die Frau» bringen konnten. So sollten die Tiere sicherstellen, dass das Weibchen sich mit ihren Erbinformationen fortpflanzen und nicht etwa mit denen ihrer Konkurrenten. Deshalb zeigten sich die Forscher überrascht, dass die Laubheuschrecke weniger Samen pro Ejakulat produziert. «Anscheinend sind die Hoden nur deshalb so groß, damit die Männchen Weibchen mehrfach befruchten können, ohne dass ihre Spermareserven zur Neige gehen«, erklärte Vahed.
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    • Halte ich noch, oder falle ich bald?
      Käfer putzen für mehr Reibung



      Ein fester Halt sichert ihr Überleben. Aber da Ampferblattkäfer nicht nachschauen können, was los ist, wenn der Untergrund instabiler wird, legen sie eine Putzpause ein. Je geringer die Oberflächenrauigkeit, desto häufiger putzen die Käfer ihr Füße.

      Wenn die Reibung mit dem Untergrund nachlässt, gehen Ampferblattkäfer von schmutzigen Füßen aus. Dann beginnen die Tiere sich zu putzen, schließlich ist ein möglichst fester Halt am Untergrund lebenswichtig. Dabei spüren die Käfer, wenn die Haftung langsam verloren geht, berichtet eine Gruppe um Stanislav Gorb vom zoologischen Institut der Universität Kiel in den "Proceedings B" der britischen Royal Society. Anders als der Mensch können die Insekten nicht einfach nachschauen, was Sache ist: Oft sind die Beine so weit weg von den Augen angebracht, das sie nicht ins Gesichtsfeld ragen.

      In der Summe sicherer Halt
      Wie viele Insekten haftet auch der Ampferblattkäfer selbst an glatten Oberflächen, Stängeln und Blättern. Das gelingt, weil sich zwischen der Unterlage und ungezählten feinen Härchen an der Unterseite der Füße zwar schwache, aber dafür sehr viele Adhäsionskräfte bilden. In der Summe bieten sie sicheren Halt. Setzen sich Staub und anderer Schmutz zwischen Haare und Unterlage, lässt diese Bindung nach. Pflanzen machen sich das zunutze, indem sie etwa feine, ablösbare Wachspartikel an ihrer Oberfläche entstehen lassen. Dennoch verlieren die Sechsbeiner ihren Halt nicht – zuweilen eingelegte Putzpausen entfernen den Schmutz wieder von den Füßen, und es kann weitergehen.

      Gorb und seine Kollegen ließen die Käfer nun über unterschiedlich glatte und raue Oberflächen laufen. Diese wurden eigens im Labor hergestellt, die Oberflächenrauigkeit ließ sich daher auf wenige Nanometer genau einstellen. Dabei zeigte sich, dass die Käfer die Reibung mit dem Untergrund wohl mit bislang unbekannten Sensoren spüren können. Wenn die Reibungskraft abnahm, setzte das Putzen ein – unabhängig davon, ob die Füße nun schmutzig waren oder nicht. Die Forscher gehen davon aus, dass die Käfer auf die jeweilige Unterlage reagieren können, statt ständig in festgelegten Zeiträumen ihre haarigen Füße zu reinigen, was unnötig Zeit und Energie kostet.
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    • "Schreckliche behaarte Fliege"

      -Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat in Kenia erstmals seit 1948 wieder zwei Exemplare der "schrecklichen behaarten Fliege" entdeckt. Wie die Insektenforscher Robert Copeland und Ashley Kirk-Spriggs mitteilen, handelt es sich bei der Mormotomyia hirsuta um die "weltweit seltenste und merkwürdigste Fliege". Die beiden Exemplare befanden sich in einer höhlenartigen Felsspalte in Ukazi Hill östlich von Nairobi. Die spinnenähnlichen Fliegen verfügen über nicht-funktionale Flügel, und die Männchen können ihre mit gelben Haaren bedeckten Beine auf eine Länge von mehr als einem Zentimeter ausstrecken.

      Da die Mormotomyia nicht fliegen kann, halten es die Forscher für wahrscheinlich, dass Ukazi Hill ihr einziger, begrenzter Lebensraum ist. "Sollte dies so sein, wäre es wundervoll, wenn Ukazi Hill zum nationalen Erbe erklärt und unter angemessenen Naturschutz gestellt würde", erklärte Copeland.

      AFP

      n-tv.de/wissen/fundsache/Schre…liege-article2102926.html
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    • Verteidigung der Raupen
      Pfiff schlägt Vögel in die Flucht




      Kleine Raupen ganz groß: Mit einem Pfiff aus ihrem weit verzweigten Netz von Luftröhren schaffen es die schutzlosen Insekten Vögel zu erschrecken und nicht gefressen zu werden.

      Mit einem unerwarteten Pfiff können die ansonsten schutzlosen Raupen der Walnuss-Sphinx sogar Vögel in die Flucht schlagen. Diesen Befund präsentiert eine Gruppe um Jayne Yack von der Carlton Universität (Kanada) im "Journal of Experimental

      Biology". Die Forscherinnen hatten zahlreiche Raupen der Art schlüpfen und heranwachsen lassen. Beim vorsichtigen Zusammendrücken mit einer Pinzette war ein Geräusch zu hören, das Yack als Pfeifen beschreibt. Aber wie bringen die Insektenlarven den bis zu vier Sekunden langen Ton heraus?

      Unter dem Mikroskop wurde deutlich, dass die Münder der Tiere geschlossen blieben und sie auch nichts mit ihren Mundwerkzeugen taten. Stattdessen zogen sie schlicht ihren Kopf zurück, wohl, um ihren weichen Körper zusammenzustauchen. Insekten atmen über ein weit verzweigtes Netz von Luftröhren, die sich durch ihren Körper zieht. Große Einlassöffnungen zu beiden Seiten des Körpers lassen die Luft hinein und heraus.

      Alle Test-Raupen überleben
      Yacks Kollegin Veronica Bura begann mit Geduld und ruhiger Hand damit, alle acht paarweise angelegten Atemöffnungen mit Latex zu verschließen – und die einzelnen Paare danach, jeweils für sich allein, wieder zu öffnen. Dabei zeigte sich, dass nur ein Paar der Atemöffnungen an dem Pfiff beteiligt war.

      Im zweiten Teil der Studie testeten die Forscherinnen, wie Vögel auf die Insektenlarven reagieren. Dazu lieferten sie die Raupen einigen Goldwaldsängern aus, die bei befreundeten Forschern zu haben waren. Die Vögel näherten sich zwar, und machten auch alle Anstalten, um zuzuschnappen. Das allerdings hatte beim unerwarteten Pfiff der Larven ein jähes Ende, schreibt das Team: Die Vögel erschreckten und duckten sich weg. Die Larven waren mit dieser Abwehr sehr erfolgreich: Nicht eine wurde gefressen.

      dpa
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    • Massives Hummel-Sterben in den USA

      Begünstigt durch Krankheiten und Inzucht ist die Zahl von Hummeln in den USA einer Studie zufolge in den vergangenen zwei Jahrzehnten massiv gesunken. In vier von acht untersuchten Arten nordamerikanischer Hummeln gebe es heute sogar über 90 Prozent weniger Tiere als noch vor 20 Jahren, berichteten Forscher im Wissenschaftsblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences". Damit drohten auch in der Landwirtschaft Einbußen, da die Insekten eine zentrale Rolle bei der Bestäubung von Lebensmittelpflanzen spielten. .Das Hummel-Sterben betreffe aber nicht nur die USA, sagte der Hauptautor der Studie, Sydney Cameron, der an der Universität von Illinois arbeitet. Auch in Europa und Asien sei diese Entwicklung zu beobachten. Die genauen Ursachen seien noch unklar. In den USA würden die Hummelpopulationen möglicherweise durch den Einzeller-Parasiten Nosema bombi dezimiert. Ob dies tatsächlich der Fall sei, sei aber noch nicht bewiesen. "Es kann andere Gründe geben", sagte Cameron. Womöglich werde das Hummel-Sterben auch durch eine vergleichsweise geringe genetische Vielfalt begünstigt, die die Tiere anfällig für Krankheiten und Umweltveränderungen mache.
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    • Nicht zugelassener Genmais MON 810
      Biologen-Streit um Marienkäfer-Tod




      Der Gentechnik-Mais der Firma Monsanto (MON810) soll nicht nur Schädlinge, sondern auch den Nützling Zweipunkt-Marienkäfer töten. Darüber streiten zwei Biologen.
      VON JOST MAURIN


      BERLIN taz | Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) veranstaltet am heutigen Mittwoch ein Streitgespräch zwischen Wissenschaftlern, das zur Aufhebung des deutschen Gentechmais-Verbots beitragen könnte. Angelika Hilbeck von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich soll in Berlin auf Kritik an einer der Studien antworten, mit deren Hilfe das BVL 2009 den Anbau der Maissorte MON 810 untersagte. Das verlautete aus mit der Sache vertrauten Kreisen.

      Hilbecks Untersuchung zufolge tötet das Gift, das die Pflanze gegen Schädlinge produziert, auch den Nützling Zweipunkt-Marienkäfer. Gentech-Gegner wollen vor dem nichtöffentlichen Gespräch am BVL demonstrieren. Die Aktivisten vermuten, dass Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) nach Argumenten sucht, um ihren Widerstand gegen den Mais des US-Chemiekonzerns Monsanto aufzugeben. Derzeit ist nur eine gentechnisch veränderte Pflanze in Deutschland für den kommerziellen Anbau zugelassen: die Kartoffel Amflora. Umweltschützer befürchten, dass Gentech-Sorten Mensch und Natur gefährden und die Macht von Chemiekonzernen über die Ernährung ausweiten.

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      Hilbeck hatte in ihrer Studie 2008 berichtet, dass das Gift aus der Bakterienart Bacillus thuringiensis (Bt) die Todesrate von Marienkäfer-Larven erheblich erhöhe. MON 810 produziert Bt, um die Insektenart Maiszünsler zu bekämpfen. Die Wissenschaftlerin hatte für ihr Experiment Mehlmotteneier mit Bt besprüht und diese den Larven zu fressen gegeben. Die Larven hätten die Schalen aufgebrochen, um den Inhalt der Eier zu fressen. So hätten sie auch das Bt auf der Schale zu sich genommen.

      Jörg Romeis von der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, die dem Schweizer Staat gehört, dagegen bezweifelt in seiner Gegenstudie vom Juli 2010, dass die Larven in Hilbecks Versuchsaufbau überhaupt das BT auf der Schale gefressen haben. Seine eigenen Experimente hätten gezeigt, dass das Bt ungefährlich für die Larven sei. In einem Versuch fütterte er sie mit Spinnmilben, die Bt-Mais gefressen hatten. In einem anderen mit einer Zuckerlösung, die Bt enthielt, wie der Biologe in einem Fachartikel schreibt.

      Hilbeck wies die Kritik an ihrer Studie zurück. "Die Larven nehmen das Bt auf den Schalen der Mehlmotteneier sehr wohl zu sich, weil sie diese aufknabbern und dabei ein Gemisch aus Schale und Eiinhalt entsteht", sagte die Agrarbiologin der taz. Sie werde bei dem Gespräch bei der Behörde in Berlin Fotos präsentieren, die dieses Fraßverhalten zeigen.

      Der Spinnmilbenversuch von Romeis beweise nicht die Ungefährlichkeit des Bt, erklärte Hilbeck weiter. Zum einen komme das Gift in den Spinnmilben in geringeren Konzentrationen vor als in den direkten Fütterungsstudien. Das Gift könnte im Körper der Spinnmilben so verändert werden, dass es den Larven nicht schadet. Auch das Experiment mit der Zuckerlösung lässt die Forscherin nicht gelten. "Wir haben die Larven neun bis zehn Tage mit Bt gefüttert, Romeis dagegen an einzelnen Tagen und dann erst nach einer Erholungspause wieder." Das sei ein fundamentaler Unterschied und führe zu anderen Ergebnissen, die ihre Studien ergänzten, aber nicht widerlegten.
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    • Bienensterben wird zum globalen Problem

      DPA


      Ein neuer Uno-Bericht schlägt Alarm: In immer größeren Teilen der Welt sterben die Bienen. Die Nahrungsgrundlage der Menschheit scheint bedroht. Besonders schwierig wird die Lage dadurch, dass Gegenmaßnahmen alles andere als einfach zu finden sind.

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      Nairobi - Mit ihrem Hunger helfen sie dabei, den Hunger der Welt zu stillen. Weil Bienen auf Eiweiß angewiesen sind, tragen sie - sozusagen nebenbei - Pollen von Pflanze zu Pflanze. Als Bestäuber sichern die kleinen Insekten damit das Überleben von Wild- und Kulturpflanzen - und damit unsere Nahrungsgrundlage. Doch seit Jahren leiden die Bienenvölker, vor allem Europa und Nordamerika wurden von einem großflächigen Bienensterben heimgesucht.


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      Ein neuer Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (Unep) zeigt nun, dass die Angelegenheit zum globalen Problem wird. Fälle von Bienensterben gibt es nämlich auch in Japan, China und Ägypten. Damit wären mit Asien und Afrika zwei weitere Kontinente betroffen. In Ägypten handelt es sich offenbar noch um isolierte Fälle, die vor allem entlang des Nils beobachtet wurden. In Japan ist dagegen dem Bericht zufolge jede vierte Bienenkolonie von einem Massensterben betroffen. Auch in China seien die Probleme großflächig aufgetreten, berichtet das Uno-Umweltprogramm.

      "Das Bienensterben wird in seinen Konsequenzen und in seiner Dimension unterschätzt", sagt der Bienenforscher Jürgen Tautz von der Universität Würzburg im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. "Bei den Bienen passiert weltweit etwas, das wir kaum verstehen."

      Die Gründe für das Sterben der Insekten sind tatsächlich vielfältig, in der Summe ergibt sich aber ein dramatisches Bild. Stelle die Menschheit ihre Bewirtschaftung der Erde nicht nachhaltig um, dann werde sich die Situation der Bienen weiter verschlechtern, so das Fazit des Unep-Berichts " Global Bee Colony Disorders and other Threats to Insect Pollinators".

      Die Folgen wären dann dramatisch, warnte Unep-Chef Achim Steiner bei der Vorstellung des Papiers. Von den wichtigsten 100 Nutzpflanzen der Welt würden nämlich mehr als 70 durch Bienen bestäubt. Die Arten seien für etwa 90 Prozent der gesamten Nahrungsproduktion der Welt verantwortlich. Die Menschheit habe die Illusion verbreitet, im 21. Jahrhundert durch technischen Fortschritt unabhängig von der Natur zu sein. Die Bienen zeigten jedoch, wie wir "mehr, und nicht weniger" von den Dienstleistungen der Natur abhängig seien, sagte Steiner. Klar ist: Ohne Bienen könnten massive Engpässe bei der Nahrungsmittelproduktion drohen.



      ■Schädlinge breiten sich schneller aus als bisher. Neue Arten gefährlicher Pilze, Milben und Viren reisen durch den internationalen Handel um den gesamten Globus. Die Schädlinge sind tödlich für Bienen und andere Bestäuber.

      ■In der Landwirtschaft werden immer mehr für die Bienen gefährliche Stoffe eingesetzt. Dazu gehören systemische Insektizide und chemische Schutzüberzüge für Saatgut. Schwierig ist vor allem, dass manche der Substanzen in Kombination noch stärker toxisch wirken können.

      ■Vielen Bienenarten gehen die Nahrungsgrundlagen teilweise verloren. Zur Versorgung ihrer Larven braucht jede Art eine ganze Reihe von verschiedenen Pflanzen. Weil aber bis zu 20.000 Arten von Blühpflanzen nach Schätzungen des Berichts in den kommenden Jahrzehnten verschwinden könnten, ergeben sich Probleme. So kann zum Beispiel das Immunsystem des Nachwuchses geschwächt und damit leichter zum Ziel von Schädlingen werden.

      ■Luftverschmutzung könnte die Fähigkeit der Bienen beeinträchtigen, für sie attraktive Nahrung wahrzunehmen. Während im 19. Jahrhundert Gerüche von einer Pflanze bis zu 800 Meter ausströmten, sind es heute oft nur 200 Meter.

      ■Der Klimawandel könnte die Probleme weiter verstärken, unter anderem weil sich die Blühzeiten und die Niederschlagsverteilungen ändern. Auch dadurch könnte sich das Pollenangebot verändern - unter Umständen zum Nachteil der Bienen.

      "Mit Sicherheit spielen auch noch unbekannte Faktoren eine Rolle", sagt Forscher Tautz. Uns so müssen auch Strategien zum Schutz der Bienen sehr komplex sein. So schlagen die Autoren des Berichts Prämien für Bauern vor, die bienenfreundliche Kulturen anlegen. Das bedeutet zum Beispiel, dass gezielt Blütenpflanzen am Rand von Nutzpflanzenfeldern positioniert werden. Außerdem sollten Insektizide und andere Agrarchemikalien vorsichtiger eingesetzt werden.

      Vor allem müssen Wissenschaftler aber noch mehr zu den Ursachen des Massensterbens herausfinden. Für den Extremfall schlägt Jürgen Tautz außerdem die Einrichtung eines riesigen Bienenschutzgebietes vor. Darin sollten sich die Insekten frei entwickeln können - und so die besten Gegenmaßnahmen zu ihrem eigenen Schutz entwickeln. Im Zweifelsfall sei nur so das Überleben der Bienen zu sichern. Wo sich solch ein Schutzgebiet befinden könnte, weiß der Forscher noch nicht. Die Umwelt müsste noch weitgehend intakt sein, außerdem sollte es viel Platz geben: "Es müsste schon ein Gebiet von der Größe eines mittleren deutschen Bundeslandes sein."

      chs
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Bienensterben bedroht die Welternährung


      Genf/Bern (pte/

      Die weltweiten Bienenbestände gehen immer drastischer zurück. Das zeigt das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP unep.org in einem Bericht. Besonders der industrialisierte Norden verliert von Jahr zu Jahr große Teile seiner Bienenvölker, manche Regionen verzeichnen sogar Rückgange von 85 Prozent. Die Gründe, die dafür den Ausschlag geben könnten, sind zahlreich, eindeutige Ergebnisse gibt es jedoch nicht. Ohne nachhaltigere Formen der Bewirtschaftung ist die Nahrungsversorgung der Zukunft in Frage gestellt, so das Resümee.

      Zukunft der Landwirtschaft steht am Spiel

      Viele Ökosystemdienste werden von freilebenden Bienen, Schmetterlingen, Motten und Fliegen sowie von kommerziellen Bienenkolonien. Schätzungen zufolge werden von den 100 Pflanzenarten, die über 90 Prozent der Ernährung sicherstellen, 71 von Bienen bestäubt. In Europa zählen dazu 84 Prozent der 264 Getreidearten und 4.000 Gemüsearten. Insektenbestäubte Getreidearten sind unverzichtbar, ergeben sie doch einen fünfmal höheren Ertrag als solche, die ohne Insekten auskommen.

      In Gefahr ist diese Leistung durch das großflächige Bienensterben, das sich längst nicht mehr nur auf Europa und Nordamerika beschränkt. In Japan ist jede vierte Bienenkolonie betroffen, auch China berichtet von Massensterben sowie das ägyptische Niltal - wodurch auch Asien und Afrika betroffen sind. "Der Mensch hat den Irrglauben entwickelt, der technische Fortschritt habe ihn im 21. Jahrhundert von der Natur unabhängig gemacht. Die Bienen zeigen, dass wir in einer Welt mit sieben Milliarden Menschen in Wahrheit viel mehr statt weniger von Dienstleistungen der Natur abhängen", so UNEP-Chef Achim Steiner.

      Über ein Dutzend Schuldige

      Wenngleich die genaue Ursache des Rückgangs noch immer unklar ist, kennt man bereits über ein Dutzend Faktoren. Schädlinge wie Pilze, Milben und Viren gehören dazu, die dank globaler Handelswege alle Regionen erobert haben, Bienen-gefährdende Chemikalien in der Landwirtschaft wie systemische Insektizide oder chemische Saatgut-Schutzüberzüge oder auch die Luftverschmutzung, aufgrund derer Bienen ihre bevorzugte Nahrung schlechter wahrnehmen.

      Doch auch Faktoren wie der Biodiversitäts-Verlust dürften eine Rolle spielen. Bienen brauchen eine Reihe verschiedener Pflanzen, um ihre Larven zu versorgen, verlieren jedoch zunehmend ihre Nahrungsgrundlage. 20.000 Blütenpflanzen könnten ohne entsprechende Schutzmaßnahmen in den kommenden Jahrzehnten verschwinden, was das Immunsystem des Bienen-Nachwuchses schwächt und noch anfälliger für Schädlinge macht. Schließlich ändert auch der Klimawandel Blühzeiten und Niederschläge, was bestehende Probleme verstärkt und das Pollenangebot verändert.

      Schutzlos gegen kleine Milbe

      "Eine der stärksten Ursachen des Bienensterbens ist die Varroa-Milbe", erklärt Vincent Dietemann, Spezialist für Bienenkrankheiten am Schweizer Zentrum für Bienenforschung agroscope.admin.ch/imkerei, im pressetext-Interview. Beinahe jedes europäisches Bienenvolk befällt der Schädling und richtet es - falls keine Behandlung durch Imker erfolgt - innerhalb von zwei bis drei Jahren zugrunde. "Die afrikanische und die afrikanisierte Biene in Afrika und Südamerika sind allerdings gegen Varroa resistent."

      Bekämpft wird die Plage bisher durch synthetische Varroazide, die zwar effizient sind, jedoch in vielen Regionen längst resistente Milben hinterlassen haben. "Mitte der 90er-Jahre kamen alternative Methoden mit organischen Säuren oder ätherischen Ölen auf, die jedoch weniger stark wirken und zudem sehr aufwändig sind", so Dietemann. An nachhaltige Lösungen für das Problem fehlt es noch immer, und auch die genauen Wechselwirkungen zwischen den Faktoren, die Bienen negativ beeinflussen, seien noch zu wenig bekannt.

      Prämien für bienenfreundliche Bauern

      Ebenso komplex wie die Ursachen sollten auch die Strategien sein, mit denen man dem Bienenverlust entgegensteuern sollte, so der UNEP-Bericht. Bienenfreundliche Bauern, die etwa Blütenpflanzen am Feldrand anbauen, sollten prämiert werden, zudem sei mehr Vorsicht im Umgang mit Agrarchemikalien Gebot der Stunde. Besonders aber müssten die Wissenslücken noch gestopft werden, um die richtigen Maßnahmen gegen das Bienensterben zu setzen.
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    • Langzeitstudie klärt auf
      Bienen sterben durch Milben



      Viele Jahre rätselten Experten über das weltweit massenhafte Bienensterben. Eine Langzeitstudie in Deutschland kann endlich eindeutig den Urheber für das Debakel ausmachen und klären, wie viele Völker im Winter tatsächlich sterben.

      Eine Milbe ist der Hauptgrund für das Schwinden vieler deutscher Bienenvölker während der Wintermonate. Zu diesem Ergebnis kommt die Langzeitstudie "Deutsches Bienen-Monitoring", die von der Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung koordiniert wurde. Es gebe nun den statistischen Nachweis, dass "zweifelsohne" vor allem die parasitische Milbe Varroa destructor den Bienen zusetze. Zweitwichtigstes Problem während der Wintermonate sei die Infektion mit bestimmten Viren. Der Parasit Nosema, Pflanzenschutzmittelrückstände und andere vermutete Ursachen spielten dagegen kaum eine Rolle, teilte die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft zu den Ergebnissen mit.

      Seit einigen Jahren werden - nicht nur in Deutschland - in den Wintermonaten vermehrt Verluste von Bienenvölkern gemeldet. Über die Ursachen konnte lange nur spekuliert werden. Die neue Langzeitanalyse von 2004 bis 2009 bezog etwa 120 Imker mit mehr als 1200 Bienenvölkern ein. Die Tiere wurden auf Krankheiten und Pflanzenschutzrückstände untersucht, zudem wurden Angaben zu den Bienen, die von ihnen eingetragene Nahrungsmenge (Tracht) und Wetterdaten erfasst. Der Industrieverband Agrar (IVA) sowie der Deutsche Imkerbund (DIB) unterstützten das Projekt finanziell.

      Behandlungen mit Ameisensäure reichen nicht aus
      Protokolliert wurde unter anderem, wie viel Prozent der Bienen eines Volkes jeweils im Oktober mit Varroa-Milben befallen waren. Mit steigender Befallsrate steige das Risiko exponentiell, das Volk im Winter zu verlieren, schreiben die Autoren nun. Die Ergebnisse zeigten, dass die bisher - meist mit Ameisensäure - durchgeführten Behandlungen des Stocks gegen die Milben noch nicht ausreichend wirksam seien, um einen Rückgang des Befalls in der gesamten Region zu erzielen.


      Eine Milbe ist der Hauptgrund für das Schwinden vieler deutscher Bienenvölker während der Wintermonate.
      Dass im Winter wie oft gemeldet mittlerweile fast ein Drittel aller Bienenvölker eingehen, ließ sich mit der Studie nicht bestätigen. In den vier Wintern von 2004/05 bis 2007/08 hätten die Verluste lediglich zwischen 4 und 15 Prozent gelegen, heißt es in der Studie. Neben starkem Milbenbefall und Vireninfektionen sei eine alte Königin eine der Hauptursachen für Völkerverluste. "Zum ersten Mal gelang es nachzuweisen, dass Völker mit einer jungen Königin deutlich höhere Überwinterungschancen haben als Völker mit älteren Königinnen." Möglicherweise werde von ihnen mehr Brut produziert, die genaue Ursache sei aber noch unklar.

      Die Schlüsse aus der Langzeitanalyse ließen sich sicherlich auch auf andere Regionen Europas und möglicherweise auch Teile Nordamerikas übertragen, schreiben die Autoren. Zu bedenken sei, dass in einigen Jahren auch zusätzliche Faktoren zu den Völkerverlusten beitragen können. Die Empfehlung für Imker aber sei klar diese: "Eine wirksame Behandlung zur Bekämpfung von Varroa destruktor ist die beste Lebensversicherung, die man für ein Honigvolk abschließen kann."

      .dpa
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Raupen spinnen bunte Seide

      Singapurer Forscher haben Seidenraupen dazu gebracht, bunte Fäden zu spinnen. Die bunten Fäden sind in ihrer Festigkeit und Dehnbarkeit nicht nennenswert verändert. Der Prozess macht neue funktionale Materialien möglich.

      Fluoreszierende Seide eröffnet Wissenschaftlern neue Möglichkeiten, z.B. bei neuen Biomaterialien.
      Mit ausgewählten Farbstoffen gefütterte Seidenraupen bauen diese in den Seidenfaden ein. Bislang muss Seide mit viel Wasser, Energie und Chemikalien extra gefärbt werden. Der neue Prozess sei umweltfreundlicher und billiger, schreiben die Forscher um Ming-Yong Han von der Nationaluniversität Singapur im Journal "Advanced Materials". Zudem mache er neue funktionale Materialien möglich, etwa in der Medizin. Allein in China hat die Seidenindustrie ein Volumen von 30 Milliarden US-Dollar jährlich.

      Echte Seide stammt vom Maulbeerspinner, der sich von den Blättern des Maulbeerenbaums ernährt. Die Forscher mischten für ihre Versuche 0,05 Gewichtsprozent Rhodamin B unter das Maulbeerpulver, mit dem die Insekten gefüttert wurden. Rhodamine sind eine Gruppe fluoreszierender Farbstoffe.

      Tiere verfärben sich auch selbst
      Die so gefütterten Raupen sponnen nicht nur einen roten Kokon, sondern wurden schon rund eine Stunde nach der Fütterung selbst komplett rot. Dasselbe funktionierte auch mit den Rhodaminen 101 (lila) und 110 (grün). Unter UV-Licht fluoreszierten die Kokons pink, grün und gelb. Weitere Farben ließen sich durch einen entsprechenden Farbstoffmix im Raupenfutter herstellen, erläutern die Forscher.

      Die genaue Untersuchung der bunten Fäden zeigte, dass die Farbe ihre Festigkeit und Dehnbarkeit nicht nennenswert veränderte. Zudem wurden die Farbstoffe vor allem in das Fibroin eingelagert, das Material des eigentlichen Seidenfadens. Bei früheren Versuchen zur Herstellung farbig gesponnener Seide sei vor allem der sogenannte Seidenbast (Sericin) eingefärbt worden, der die Seidenfäden wie eine Art Leim umgibt. Der Seidenbast wird normalerweise vor der Verarbeitung der Seide abgewaschen und damit verschwindet auch dessen Farbe. Auch die natürlich gefärbte Goldseide von wild lebenden Seidenraupen hat ihre gelben Pigmente hauptsächlich im Seidenbast.

      Die fluoreszierende Seide ermögliche auch neue Biomaterialien, betonen die Wissenschaftler. So ist Seide wegen ihrer guten Bioverträglichkeit ein bevorzugtes Material in der Medizin. Die Forscher webten aus ihrer fluoreszierenden Seide ein Gittergerüst für ein künstliches Stück Bindegewebe und besiedelten es mit menschlichen Fibroblasten aus dem Darm. Dann kultivierten sie das Bindegewebsstück zehn Tage im Labor und färbten es anschließend ebenfalls mit einem Fluoreszenz-Farbstoff. Unter UV-Licht leuchteten daraufhin Zellen, die direkt am Seidengerüst gewachsen waren, gelb und die übrigen grün. So lasse sich die Qualität der Gewebezüchtung sehr viel besser visualisieren, schreiben die Forscher.

      dpa
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    • Älteste Insektenspur gefunden


      Forscher in den USA entdecken die älteste fossile Spur eines Fluginsekts. Der 3,6 Zentimeter lange Abdruck stammt höchstwahrscheinlich von einem frühen Vorfahren der Eintagsfliege.


      Der Abdruck ist rund 300 Millionen Jahre alt.
      In seinem kurzen Leben vor mehr als 290 Millionen Jahren hat dieses Insekt einen wahrlich bleibenden Eindruck – oder besser Abdruck – hinterlassen: Seine Landung im Matsch wurde über die Jahrmillionen konserviert und gilt einigen US-Forschern heute als die älteste fossile Spur eines kompletten Fluginsekts. Sie beschreiben den Fund in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften (“PNAS”). Vermutlich handele es sich um einen Vorfahr der Eintagsfliegen, meinen die Forscher.

      Insekten waren die ersten Tiere, die die Fähigkeit zum Fliegen entwickelten, und zwar ungefähr 90 Millionen Jahre vor den Wirbeltieren. Allerdings sind fossile Zeugnisse der Fluginsekten (Pterygota) rar. Im späten Karbon gab es vermutlich bereits viele verschiedene Arten von Fluginsekten, Hinweise darauf geben vor allem einzelne gefundene Flügel. Richard Knecht von der Tufts University in Medford (US-Staat Massachusetts) und seine Mitarbeiter beschreiben nun einen fossilen Ganzkörperabdruck aus dem späten Karbon.

      In den Sandstein mit einer dünnen Schicht Tonstein ist ein insgesamt 3,6 Zentimeter langer Abdruck eingeprägt. Deutlich zu sehen ist der Brustbereich des Insekts mit drei Beinpaaren. Vom Hinterleib ist ein mehr als zwei Zentimeter langes Stück zu sehen, vom Kopfbereich sind nur einzelne Teile sichtbar. Weitere Abdrücke auf dem Stein belegen, dass das Insekt zunächst einige Millimeter auf der matschigen Oberfläche gelaufen ist, bevor es den tiefsten Abdruck hinterlassen hat. Es gebe allerdings keine Laufspuren hin zu dem Abdruck, was darauf hinweise, dass es sich tatsächlich um ein Fluginsekt handele, dass aus der Luft geflogen oder geglitten kam, schreiben die Forscher.

      Dass es sich bei dem Insekt um einen Vorfahr der Eintagsfliegen handelt, schließen die Forscher aus Körperbau und -haltung. Anders als viele andere Insekten setzten sich Eintagsfliegen zum Beispiel tief nieder, wenn sie auf einer Oberfläche landen. Dies sei eine Voraussetzung für den deutlichen Abdruck des Körpers. Den Kopf hingegen hielten die Tiere hoch, genau wie die Flügel, was den fehlenden Abdruck dieser Körperteile erkläre.

      dpa
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    • Schmetterlinge gehen unter


      Stuttgart. Die Schmetterlinge in der Region um Stuttgart sterben aus. Die empfindlichen Tiere leiden unter dem Klimawandel und haben immer weniger Raum zum Leben. Ein Ende des Trends ist nicht in Sicht.

      Schmetterlinge sind bis auf die Antarktis auf allen Kontinenten verbreitet. Weltweit gibt es mehr als 180 000 Arten - in Deutschland leben etwa 3700. Die meisten davon sind Nachtfalter, nur etwa 190 Arten gehören zu den Tagfaltern. Im Stuttgarter Naturkundemuseum besteht die Sammlung aus etwa 700 000 Schmetterlingsarten - aus der ganzen Welt. Große Schmetterlinge, die in Südamerika leben, und kleine Schmetterlinge, die gerade mal vier bis sechs Millimeter groß sind - in Schaukästen zeigt Daniel Bartsch, tätig im Bereich Entomologie, die zum Teil unscheinbaren Falter. "Motte, Falter oder Schmetterling - andere Begriffe, aber alles ein Tier", sagt Bartsch.

      Wie viele Schmetterlinge in der Stuttgarter Natur flattern, sei sehr schwer zu sagen. "Es gibt nur noch wenige Interessierte, die das Aufkommen zählen." Zu zählen sind sie wahrlich nicht einfach. "Aus umfangreichem Sammlungsmaterial und anderen älteren Quellen ist bekannt, dass im 20. Jahrhundert mehrere Hundert verschiedene Schmetterlingsarten in Stuttgart und dessen näherem Umland vorkamen", sagt Diplom-Agraringenieur Gabriel Hermann von der Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung (Filderstadt). Den Großteil davon stellten verschiedene Gruppen der Nachtfalter. Leider gebe es zu diesen artenreichen Schmetterlingsfamilien kaum neuere Datensammlungen, sodass auch Fachleute nicht im Detail wüssten, welche Arten zwischenzeitlich verschwunden sind oder auch heute noch vorkommen. Anders ist laut Hermann die Situation bei den tagaktiven Schmetterlingen, deren Bestandssituation und - entwicklung für das Gebiet des Landkreises Böblingen seit 1990 in ehrenamtlicher Arbeit systematisch untersucht werde. Die Bilanz für dieses Gebiet sei eher ernüchternd: Von rund 110 zwischen 1910 und 2010 im Kreis Böblingen nachgewiesenen Tagfaltern sind derzeit keine 80 Arten mehr vorhanden. Viele davon seien stark bedroht. "Mindestens 27 Arten sind im Gebiet während der letzten 100 Jahre verschwunden." Zu den bekannteren Beispielen zählen Großer Eisvogel und Segelfalter. Weniger bekannte, heute erloschene Arten seien Gelbringfalter, Maivogel, Weißbindiger Mohrenfalter, Violetter und Blauschillernder Feuerfalter, Wundklee-Bläuling oder Kreuzdorn-Zipfelfalter.

      "Die Ursachen des Verschwindens vieler heimischer Schmetterlingsarten sind relativ gut erforscht", so Daniel Bartsch. Neben dem Klimawandel, der vor allem die eher kältebedürftigen Arten massiv beeinträchtigt, spiele der Lebensraumverlust die entscheidende Rolle. Dabei schade nicht nur die direkte Überbauung von Biotopen neden Beständen. Für viele Waldschmetterlinge, wie etwa den im Raum Stuttgart seit 30 Jahren ausgestorbenen Gelbringfalter, wirkte sich die stark nachlassende Holznutzung verheerend aus. "Die meisten Wald-Tagfalter brauchen magere Lichtungen oder parkartig halb offen strukturierte Wälder." Vieles werde durch die Flächenintensivierung beeinflusst. Bratsch vermutet, dass die Schmetterlingsvielfalt immer weiter abnehmen wird.


      http://www.swp.de/goeppingen/lokales/stuttgart_und_region/Schmetterlinge-gehen-unter;art5592,944849
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    • Gut fürs Ökosystem: Wildbienen in den Garten locken

      Berlin (dpa/tmn) - In Deutschland nehmen die Bienenbestände ab. Darauf weist der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) hin. Dabei sind die Tiere wichtig für das Ökosystem. Deshalb rät der BDG, Wildbienen im Garten anzusiedeln. Das gelingt mit wenig Aufwand.

      Wer Wildbienen in seinen Garten holt, tut etwas Gutes für das Ökosystem.
      Wildbienen sind wichtig für das Ökosystem, da ohne sie keine Blüten befruchtet werden und somit keine Früchte heranwachsen. Darunter leiden wiederum Vögel, Igel und andere Kleintiere, die weniger Nahrung finden und Pflanzen durch ihren Kot nicht mehr verbreiten. Deshalb ist es gut, Wildbienen in den Garten zu locken. Dazu eignen sich Nisthilfen aus Bambusstäben oder angebohrten Holzstücken, erläutert der BDG.

      Wildbienen, zu denen auch Hummeln gehören, geben keinen Honig und leben meist einzeln. Angst vor Stichen müssen Gärtner nicht haben. Wildbienen stechen nur, wenn sie sich akut bedroht fühlen. Werden die Insekten in ihrer Behausung in Ruhe gelassen, bestehe keine Gefahr.
      Gruß Peter

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      Albert Schweitzer
    • Weniger Blattläuse auf Öko-Feldern

      Würzburg (dpa) - Auf Öko-Feldern tummeln sich weniger Blattläuse als auf konventionellen Äckern. Das haben Forscher vom Biozentrum der Universität Würzburg herausgefunden.
      Weniger Blattläuse auf Öko-Feldern

      Dort fanden sich fünfmal weniger dieser Schädlinge als auf herkömmlichen Feldern, wie die Universität Würzburg am Donnerstag mitteilte. Dafür hatten die Wissenschaftler 15 Öko- mit 15 konventionellen Flächen verglichen.

      Ein Grund für die Unterschiede sei die größere biologische Vielfalt auf Öko-Äckern. So fanden sich dort fünfmal Mal so viele Pflanzenarten und die dreifache Menge an Blattlaus-Feinden, wie die Forscher in der Fachzeitschrift «PLoS One» berichten.
      Gruß Peter

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    • Bienen brauchen bunte Blumen



      Natur: Bienen brauchen bunte BlumenPfullendorf / jos Das Summen von Bienen gehört zum Sommer wie Eis essen oder das Freibad. Doch bald könnte der Klang etwas leiser ausfallen, denn der Bienenbestand geht stetig zurück. „In Europa gibt es derzeit etwa zehn Prozent weniger Bienen als noch vor einigen Jahren“, sagt Kurt Mayer vom Bienenzuchtverein Pfullendorf. In anderen Regionen der Erde sei es noch dramatischer: „In den USA sind die Populationen um 30 Prozent, im Nahen Osten sogar um 85 Prozent gesunken.“

      Warum die Bienenpopulationen sterben, lässt sich nicht so einfach beantworten. Experten gehen von mehreren Faktoren aus, die zusammenwirken: Krankheitserreger, die industrielle Landwirtschaft mit ihren Pestiziden und Monokulturen, Luftverschmutzung, Klimawandel und das Wegbrechen von Lebensräumen. „Momentan blüht fast gar nichts mehr“, sagt Mayer. Im Frühjahr hat der Löwenzahn auf den Feldern rund um Pfullendorf schön geblüht. „Die Landwirte haben ihn auch lange stehen lassen, bevor sie angefangen haben zu mähen“, sagt Mayer, doch jetzt gäbe es kaum noch blühende Pflanzen auf den Feldern: „Der Raps blüht höchstens noch 14 Tage. Das ist den Bienen zu wenig und sie werden Hunger leiden.“ Als Bienenzüchter ist der 62-Jährige überzeugt: „Wir bekommen es über die Honigbienen als erstes mit, wenn es der Natur schlecht geht.“

      Biene ist Hauptbestäuberin

      Warum die Probleme eines so kleinen Tieres auch zu den Problemen von Menschen werden könnten, leuchtet nicht gleich auf den ersten Blick ein. „Viele denken, sie müssten auf das Honigbrot zum Frühstück verzichten. Doch da steckt viel mehr dahinter“, sagt Heinz Brandt vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) in Pfullendorf. Auch die Erdbeermarmelade würde entfallen. Und die Äpfel im Müsli. Und überhaupt ein Großteil der Dinge, die im Moment täglich auf dem Tisch landen. „Die Biene ist Haupt-Bestäuberin für über 80 Prozent aller landwirtschaftlichen Nutz- und Wildpflanzen“, sagt Brandt. Denn: Bienen verbreiten auf der Suche nach Nektar die Pollen auf den Blüten und bestäuben sie damit. Die Blüten reifen dann zur Frucht aus. Fehlt die Bestäubung, kann sich aus der Blüte auch keine Frucht bilden. „Das kann zu Ernteausfällen führen und somit auch zu teureren Lebensmitteln“, ergänzt Mayer, „spätestens dann spüren die Menschen den Rückgang der Bienenzahlen auch im Geldbeutel.“

      Um dem entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Möglichkeiten. So bietet der BUND in seiner Geschäftsstelle in der Roßmarktgasse Samen für Wildblumen an: „Die Menschen können sie in ihre Blumenkästen oder in den Garten säen und somit Lebensraum für Bienen schaffen“, sagt Brandt. Auch ein Garten, der durch „blühende Vielfalt, anstatt englischen Rasen“, wie Mayer sagt, besticht, kann zum Paradies für die fleißigen Tiere werden. So gibt es besonders bienenfreundliche Garten- und Balkonpflanzen. Vor den Toren Pfullendorfs ist bereits ein kleines Paradies im Entstehen: „Bei der Kleingartenanlage haben wir vor zwei Jahren einen breiten Streifen gesät. Dort wachsen momentan viele Margeriten“, sagt Brandt. Rund 500 Euro kostet das Anlegen so einer Fläche. „Wir bekommen Unterstützung von der Stadt und von Stiftungen wie zum Beispiel der LBBW und der Umweltstiftung“, sagt Brandt und da sind sich Brandt und Mayer einig: „Jeder Euro und jede helfende Hand unterstützen uns dabei, die Bienen, und damit einen Teil der Natur, zu schützen und zu bewahren.“
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    • Die dramatischen Ausmaße des Bienensterbens

      Autor: Peer Körner|

      Mancher Winter dezimiert die Bienenvölker um 25 Prozent. – und das hat mehrere Gründe.
      Helfen könnte mal mehr, mal weniger Chemie.
      Das Bienensterben hat in der vergangenen Jahren immer dramatischere Ausmaße angenommen. In einigen Wintern sind rund ein Viertel der Völker eingegangen. Das ist nicht nur für Imker und Landwirte bedrohlich, auch die Artenvielfalt ist gefährdet, sagt Werner von der Ohe, vom Institut für Bienenkunde in Celle.
      Was sind die Ursachen für das Bienensterben?
      Von der Ohe: „Das Bienenvolksterben beobachtet man seit Jahrzehnten, aber die Verluste treten in immer schnellerer Folge auf. Schuld ist eine Kombination verschiedener Faktoren. Der Hauptfaktor ist die Varroamilbe. Sie ist ein Parasit, der Ende der 70er Jahre nach Deutschland gekommen ist.

      Eingeschleppt wurde er mit asiatischen Bienen. Dazu kommen zu den Pilzen zählende Mikrosporidien, von den Milben übertragene Viren und teilweise Nahrungsmangel. Schlecht ernährte Bienen sind auch empfindlicher gegenüber Pflanzenschutzmitteln. Ein Mangel an Nahrung führt auch zu einer Steigerung des Varroaproblems. Außerdem können bei Proteinmangel Robustheit und Langlebigkeit der Bienen abnehmen.“

      Wie kann das Bienensterben aufgehalten werden?
      Von der Ohe: „Wir versuchen, sehr gezielt Medikamente anzuwenden. Auch biotechnische Maßnahmen werden genutzt. Dazu gehören etwa Drohnenwaben, die in die Bienenvölker gehängt werden. Haben sich die Milben auf der männlichen Brut niedergelassen und vermehrt, werden die Rahmen entfernt und vernichtet.
      Von den Landwirten wünschen wir uns mehr Brachflächen und Blühstreifen, in denen Honig- und Wildbienen auch noch im Sommer ihre Nahrung finden können. Wir erhoffen uns von der Forschung Bioenergie-Pflanzen, die für die Bienen nahrhafter sind als der Mais. Die Kommunen sollten noch stärker als bisher etwa Kreisel und Straßenböschungen bienenfreundlich bepflanzen. Und auch in privaten Gärten sollte vor dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf Bienenverträglichkeit geachtet werden
      Gruß Peter

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      Albert Schweitzer
    • Naturbeobachter melden rund 550 Hirschkäfer

      Mainz (dpa/lrs) - Rund 550 Hirschkäfer sind diese Saison bereits von Naturbeobachtern gemeldet worden. Die Insekten mit dem imposanten Geweih seien besonders oft in der Pfalz und am Rhein zwischen Koblenz und Bonn entdeckt worden, sagte eine Sprecherin der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz in Mainz. Viele Spaziergänger und Hobby-Forscher schickten auch Fotos. «Was uns freut, weil wir wissen: Die Menschen haben auch wirklich Hirschkäfer gefunden.» Die Stiftung will auf diesem Weg mehr über die Käfer-Population im Land herausfinden. Die Insekten schwärmen in der Regel von Mitte Mai bis Mitte Juli aus, meist nach schwülwarmen Gewittern in der Abenddämmerung.
      Gruß Peter

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    • Tropenkrankheit Impotente Stechmücken sollen Malaria eindämmen

      DPA
      Forscher haben unfruchtbare Anophelesmücken-Männchen gezüchtet - und wollen so die Ausbreitung der gefährlichen Tropenkrankheit Malaria verhindern.
      Dabei haben sich die Biologen eine neue Erkenntnis zunutze gemacht, die für die Anophelesmücke zum Verhängnis werden könnte.
      London - Im Kampf gegen die Malaria haben Wissenschaftler in den letzten Jahrzehnten eine ganze Armada von Maßnahmen und Mitteln entwickelt. Von Stinkesocken-Attrappen, über DDT, verschiedene Medikamente bis hin zu gentechnischen Manipulationen des Überträgers, der Anophelesmücke .
      Jetzt wollen britische Wissenschaftler die gefährliche Infektionskrankheit mit einer neuen Methode eindämmen: mit unfruchtbaren Stechmücken-Männchen. Denn wie Forscher vom Imperial College in London nun herausgefunden haben, paaren sich weibliche Moskitos der Art Anopheles gambiae sensu stricto - jener Stechmückenart, die für die meisten Malaria-Fälle in Afrika verantwortlich ist - nur ein einziges Mal.
      Diese Tatsache wollen sich die Wissenschaftler zunutze machen, denn sie bietet einen besonderen Vorteil: Die neuen Studienergebnisse deuten darauf hin, so berichtet es das Team um Flaminia Catteruccia im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences", dass die Weibchen dabei nicht "zwischen einem fruchtbaren und einem unfruchtbaren Partner unterscheiden können".
      Die Wissenschaftler hatten im Labor 100 unfruchtbare Moskito-Männchen gezüchtet. Damit sie später keine Nachkommen zeugen konnten, injizierten die Forscher ein Protein in Moskito-Eier, das bei den Tieren die Entwicklung von Hoden verhindert. Später beobachteten die Forscher, dass sich die unfruchtbaren Mücken-Männchen, die aber weiterhin Samenflüssigkeit produzierten, trotzdem mit Weibchen paarten.
      Auch die Weibchen verhielten sich ganz normal: Nach der Paarung nahmen sie eine Blut-Mahlzeit zu sich und legten dann ihre Eier. Obwohl aus den unbefruchteten Eiern keine Larven schlüpften, unternahmen sie nach Angaben der Forscher keinen zweiten Paarungsversuch - die Fortpflanzung der Mücken landete somit in einer Sackgasse.
      Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kamen im Jahr 2009 etwa 781.000 Menschen durch Malaria ums Leben. Etwa 90 Prozent der Todesfälle ereigneten sich in Afrika, 92 Prozent der Opfer waren Kinder unter fünf Jahren.
      Gruß Peter

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    • Kylltal erweist sich als Schmetterlingspradies


      Im Kylltal zwischen Speicherer Mühle und Phillipsheim sind besonders viele Schmetterlingsarten zu sehen. Für Falter, die feuchte und kühle Lebensräume bevorzugen, ist das Kylltal ein idealer Lebensraum.
      Speicher. Ein gutes Dutzend Schmetterlingsarten können im Kylltal zwischen Speicherer Mühle und Phillipsheim von März bis Oktober beobachtet werden. Hier trifft man den Kaisermantel und das Landkärtchen an. Die Flügelunterseite des Landkärtchenfalters ist durchzogen mit feinen Linien, die an eine Landkarte erinnern. Landkärtchen lieben Brennnesseln und fliegen durch feuchte Waldgebiete.

      "Früher war das Kylltal mit hohen Fichten zugewachsen, die 2006 gerodet wurden. Dadurch ist ein hervorragender Lebensraum für Schmetterlinge entstanden", sagt Bernhard Renner. Er hat mittlerweile eine Fotosammlung von 400 Schmetterlingen aus dem Kylltal. Selbst den gefährdeten kleinen Eisvogel hat Renner im Kylltal wiedergesehen. Dieser Falter hält sich an feuchten Bodenstellen auf und ernährt sich unter anderem von Tierkot, aber auch menschlicher Schweiß dient als Nahrungsquelle. Wenn ein Schmetterling mit leicht hüpfenden Flugbewegungen vorbeifliegt, könnte das ein Dickkopffalter sein. Der große und kleine Kohlweißling ist die häufigste Schmetterlingsart, jedoch können die Raupen große Schäden in der Landwirtschaft anrichten.

      Das Tagpfauenauge ist durch seine farbenprächtige Zeichnung leicht zu erkennen. Pigmente und eine spezielle Oberflächenstruktur lassen die Farben besonders intensiv leuchten, zur Abschreckung von Fressfeinden. Allein in Mitteleuropa gibt es rund 4000 Schmetterlingsarten. Allerdings wird ein Rückgang der Arten und der Anzahl der Falter beobachtet. Für Biotopbetreuerin Elke Rosless-Sörensen kann das viele Ursachen haben. Durch intensive Landwirtschaft und lange brachliegende Flächen wird der Lebensraum beschränkt.

      Renner lässt hinter seinem Haus immer ein paar Brennesseln für die Falter stehen. Für den Naturliebhaber wäre ein Schmetterlingslehrpfad mit zwei Tafeln kein großer Aufwand. "Schautafeln mit Informationen über Schmetterlinge ziehen Touristen an, die bequem aus den Städten mit der Bahn anreisen können, um hier die Natur zu genießen."

      Infos: bernhard-renner.de beba
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    • Atmungssystem wächst nicht mit
      Raupen in Luftnot häuten sich



      In den verschiedenen Raupenstadien wächst das Atmungssystem nicht mit. Sie drohen zu ersticken. Daher häuten sich Raupen mehrmals, bevor sie zu Schmetterlingen werden.

      .Sauerstoffmangel ist der Grund, warum Raupen sich vier bis fünf Mal häuten, bevor sie sich in Schmetterlinge oder Motten verwandeln. Wie Fred Nijhout und Viviane Callier von der Duke University herausfanden, wächst das Atmungssystem in den verschiedenen Raupenstadien nicht mit. Während die Raupe selber größer wird, bleibe ihre Sauerstoffaufnahme begrenzt, schreiben die Forscher in den "Proceedings” der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS”). Wird der Sauerstoff zu knapp, häute sich die Raupe.

      Der Tabakschwärmer, ein Nachtfalter, entledigt sich immer dann seines Hautpanzers, wenn er 4,8 Mal mehr wiegt als direkt nach seiner letzten Häutung. Dies hatte Nijhout bereits durch frühere Forschung herausgefunden. Wie die Raupen spürten, dass sie diese Größe erreicht hatten, war dagegen nicht klar.

      Sauerstoffmangel steuert Körpergröße
      In der neuen Studie maßen Nijhout und Callier nun das Atemsystem der Raupe. Sie fanden heraus, dass die Größe der Luftröhre in jedem Entwicklungsstadium stabil bleibt, während der restliche Körper weiterwächst. Wenn die Raupe 4,8 Mal schwerer geworden ist als zu Beginn des jeweiligen Entwicklungsstadiums, drohe sie zu ersticken. Dann scheide sie das Hormon Ecdyson aus, womit der Häutungsprozess einsetze. Eine neue, längere Luftröhre sei der einzige Weg, den größer gewordenen Körper mit Sauerstoff zu versorgen und weiter zu wachsen.

      Mit dieser Studie haben Wissenschaftler zum ersten Mal einen einzelnen Faktor identifiziert – in diesem Fall Sauerstoffmangel –, der die Körpergröße in den verschiedenen Entwicklungsstadien steuere, sagte Nijhout, Leiter der Studie. Die Körpergröße sei für alle Organismen ein fundamentales Merkmal und beeinflusse entscheidende Prozesse wie die Art der Bewegung, der Paarung oder der Anfälligkeit für Krankheiten, wie Callier betonte.


      .dpa
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    • Geflügelte "Kampfmaschine"
      Monster-Wespe entdeckt


      Forscher entdecken auf der indonesischen Insel Sulawesi eine äußerst ungewöhnliche, zuvor unbekannte Wespenart. Das Männchen dieser pechschwarz gefärbten Insektenart besitzt gigantische Kiefer und ist gut sechs Zentimeter lang. Damit sei es mehr als fünf Mal größer als unsere heimischen Arten.

      .Ein Forscher des Berliner Naturkundemuseums hat in der Sammlung eine bislang unbekannte Monster-Wespe entdeckt. "Mit ihrer Körpergröße und der pechschwarzen Färbung ist diese Wespe eine wirklich beunruhigende Erscheinung", erklärte der Entomologe Michael Ohl in einer Pressemitteilung. Mit ihren gigantischen Kiefern sehe sie aus wie eine Kampfmaschine. Die Wespe sei etwa fünfmal größer als hiesige Arten.

      Die Wespe stammt demnach von der indonesischen Insel Sulawesi und wurde dort vor kurzem auch von der kalifornischen Wissenschaftlerin Lynn Kimsey gefangen. Die Wespe gehört zur Gattung Dalara und zu den - mit 10.000 bereits bekannten Arten - sehr vielfältigen Grabwespen. Die beiden Wespenspezialisten Ohl und Kimsey wollen die neue Art nach dem indonesischen Nationalsymbol Garuda benennen, das einen geflügelten Kämpfer darstellt.

      Über das Verhalten der neuen Dalara-Art sei nichts bekannt, da sie in freier Natur noch nicht beobachtet wurde. Es sei aber sehr wahrscheinlich, dass die riesigen Kiefer der Männchen eine Rolle bei der Verteidigung und dem Sexualverhalten spielen, hieß es.


      .dpa

      n-tv.de/wissen/Monster-Wespe-entdeckt-article4233601.html
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    • 100 Millionen Jahre alte Mücke und Milbe entdeckt

      Bonn (dpa) - Die winzige Hornmilbe hatte keine Chance: Sie wurde beim Fressen an einer Blüte vor rund 100 Millionen Jahren von einem Waldbrand überrascht. Forscher entdeckten die Überreste der nur 0,2 mm großen Milbe.
      Der Gliederfüßer verwandelte sich bei dem Brand in Holzkohle und blieb dadurch der Nachwelt so erhalten. Ein internationales Team aus Paläontologen unter Federführung der Universität Bonn und des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen untersuchte die verkohlten Überreste. Sie fanden die Milbe und auch Überreste der ältesten bisher gefunden Stechmücke. Die Forscher entdeckten auf der Blüte, die bei einem Waldbrand in der Kreidezeit im Bergischen Land in Holzkohle umgewandelt wurde, das Milben-Jungtier. Der Winzling steckte mit dem Kopf in einem der Pollensäcke der Blüte. «Als das Tier vom Waldbrand überrascht wurde, war es gerade dabei, Pollen der Blüte zu verzehren», berichtete Torsten Wappler vom Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie der Universität Bonn.
      Auf zwei Blüten fanden die Forscher außerdem jeweils eine winzige Schuppe einer Stechmücke. «Ob die fossile Stechmücke - wie ihre gegenwärtigen Verwandten - auch eine wichtige Funktion bei der Bestäubung der Blüte hatte, lässt sich nicht aus der Fossilgemeinschaft ableiten», sagte Wappler. «Sicher ist jedoch, dass hier der älteste Nachweis der Stechmücken gelang, und damit eine interessante Facette in der komplexen Wechselwirkung zwischen Pflanzen und Gliedertieren vor 100 Millionen Jahren rekonstruiert werden konnte.»
      Die Fossilien gelten als wertvolle Belege einer tiefgreifenden Veränderung in der Kreidezeit, die als Ursprung der heutigen Ökosysteme an Land gilt. Damals sei es mit dem ersten Auftreten der Blütenpflanzen zu einem großen Umbruch gekommen, der als der bedeutsamste während der gesamten Entwicklung der Pflanzen angesehen werde, erläuterte Wappler.
      Gruß Peter

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    • Aphrodisiakum Obst
      Geruch macht Fruchtfliegen an



      Nehmen männliche Fruchtfliegen das Aroma von Früchten wahr, interessieren sie sich plötzlich stark für ihre weiblichen Artgenossen. Forscher haben jetzt den Grund dafür herausgefunden.

      .Der Geruch von Obst bringt männliche Fruchtfliegen in Paarungsstimmung. Sobald sie einen aromatischen Fruchtduft wahrnehmen, beginnen sie um weibliche Fliegen zu werben. Woran das liegt, hat ein internationales Forscherteam jetzt herausgefunden.

      Die männlichen Fliegen besitzen demnach an Nervenzellen, die das Paarungsverhalten kontrollieren, auch einen speziellen Rezeptor für die Erkennung des Fruchtgeruchs. Die Kopplung sei aus evolutionärer Sicht sinnvoll, da die Paarung auf diese Weise an Orten eingeleitet wird, an dem am besten auch die Eier abgelegt werden - eben in der Nähe von reifen Früchten. Die Forscher aus der Schweiz berichten im britischen Fachmagazin "Nature" über ihre Untersuchung.

      Fruchtfliegen kommunizieren wie viele andere Tiere unter anderem über chemische Duftstoffe miteinander. Auch das Paarungsverhalten wird mit Hilfe flüchtiger Substanzen - sogenannten Pheromonen - koordiniert. Mitverantwortlich für die Kontrolle dieses Verhaltens ist das Gen "Fruitless" (FRU), das in Nervenzellen gebildet wird.

      Ohne IR84a lustlos und desinteressiert
      Die Forscher um Yael Grosjean von der Universität von Lausanne fanden nun, dass einige Nervenzellen zusätzlich zu FRU den Rezeptor IR84a bilden. An diesen Rezeptor binden aromatische Substanzen wie Phenylessigsäure oder Phenylethanal, die in vielen Früchten und anderen Pflanzengeweben gebildet werden. Sobald eine Bindung erfolgt, wird der von FRU gesteuerte Kreislauf in Gang gesetzt, der das Paarungsverhalten auslöst. Ohne IR84a zeigten sich männliche Fruchtfliegen lustlos und desinteressiert an weiblichen Fliegen.

      Ob auch andere Tiere einen eigenen Sensor für eine Art Aphrodisiakum aus der Umgebung haben, sei derzeit noch offen, schreiben die Forscher in "Nature".

      dpa
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    • Nektar Honigbienen lecken, Schmetterlinge saugen

      Süßer Nektar hat einen großen Nachteil: er ist zähflüssig. Tut sich ein Insekt schwer, den zuckrigen Blütensaft aufzunehmen, ist es für Feinde eine leichte Beute. Dennoch bevorzugen Honigbienen deutlich süßeren Saft als andere Insekten. Jetzt haben Forscher den Grund gefunden.
      Honigbienen steuern bevorzugt Blüten mit besonders süßem Nektar an ist. Der Grund scheint auf den ersten Blick einleuchtend: Je süßer der Nektar, desto mehr Energie ist darin enthalten. Das bedeutet allerdings auch, dass er zähflüssiger ist und sich nur schwer aufnehmen lässt. Dennoch bevorzugen Honigbienen deutlich süßeren Nektar als Schmetterlinge.
      Warum das so ist, haben US-Forscher jetzt offenbar herausgefunden. Der Schlüssel liege in der Art, wie die Insekten den Nektar aus der Blüte aufnehmen, berichten sie im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences".
      Die Insekten müssen "schnell und effizient trinken, weil sie sonst leicht gefressen werden können", erklären die Wissenschaftler um Studienleiter John Bush vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge. Anhand von Experimenten und Modellrechnungen habe sich herausgestellt, dass Honigbienen selbst dickflüssigen Nektar noch schnell genug aufnehmen können - weil sie ihn nicht saugen, sondern lecken, so die Forscher. Saugende Insekten wie Schmetterlinge bräuchten dagegen für stark zuckrigen Nektar zu lange. Für sie sei dünnflüssigerer, etwas zuckerärmerer Nektar besser geeignet.
      Diese Erkenntnis erweitere nicht nur das Wissen über die Tiere. Es sei auch ein Hinweis darauf, dass sich die Pflanzen im Laufe der Evolution an die Trinkgewohnheiten ihrer Bestäuber angepasst hätten. "Diese Beobachtungen könnten erklären, warum der Nektar der von Bienen und Hummeln besuchten Blüten einen durchschnittlich höheren Zuckergehalt besitzt als der von Schmetterlingen und Kolibris besuchten Blüten", so die Forscher.
      Der süße Nektar blühender Pflanzen ist für viele Insekten, aber auch für Vögel wie etwa Kolibris eine wichtige Nahrungsquelle.
      Die Tiere setzten dabei drei verschiedenen Techniken ein, um den mehr oder weniger zähflüssigen Sirup aufzunehmen:
      Schmetterlinge besitzen einen Rüssel, mit dem sie den Nektar wie mit einer Pumpe einsaugen.
      Nektarfressende Vögel saugen ebenfalls, nutzen dabei aber ihre Zunge als passive Saughilfe.
      Bienen und Hummeln, aber auch einige Fledermäuse setzen dagegen auf den Schwammeffekt: Sie tunken ihre raue Zunge in schneller Folge in den süßen Saft und lecken so den Nektar auf..
      DPA
      Gruß Peter

      Tierschutz ist die Erziehung zur Menschlichkeit !
      Albert Schweitzer

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