Insekten

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    • Waldameisen
      Volkszählung der Ameisen im Nationalpark Harz

      30.09.2011, 11:34 Uhr
      Die hügelbauende Waldameise ist durch die Umwandlung der deutschen Wälder bedroht. Experten beginnen deshalb in diesen Tagen mit der Volkszählung.
      Wernigerode. Im Nationalpark Harz haben Experten mit der Zählung der hügelbauenden Waldameise begonnen. Ziel ist es, einen Überblick über die Verteilung der Waldameisen im Nationalpark zu erhalten, teilte der Nationalpark in Wernigerode mit. Das sei nötig, um die weitere Entwicklung der Bestände zu beobachten.
      Denn durch die Umwandlung der forstwirtschaftlich geprägten Wälder in Naturwälder sei die Waldameise in Gefahr. Laut Nationalpark lebt die Waldameise vor allem in den Fichtenforsten, die sich durch den Waldumbau in Buchenwälder verwandeln sollen. Um zu klären, wie viele Tiere davon betroffen sind, werden derzeit Ameisenhügel gezählt und vermessen.
      Gruß Peter

      Tierschutz ist die Erziehung zur Menschlichkeit !
      Albert Schweitzer

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Petro ()

    • Weibchen werden beschützt
      Grillen sind ritterlich


      Anders als bisher gedacht, beschützen männliche Feldgrillen ihre Weibchen sogar mit ihrem Leben. Das finden Forscher heraus, die die Tiere mit Videotechnik über mehrere Brutzeiten hinaus beobachten. Die männlichen Tiere schützen jedoch nicht die Weibchen, sondern die Eier, die von ihnen befruchtet wurden.

      .Männliche Feldgrillen legen ein geradezu ritterliches Verhalten an den Tag. Sie beschützen ihre Weibchen - auch unter Einsatz des Lebens, berichten Wissenschaftler von der Universität Exeter (Großbritannien) in der Zeitschrift "Current Biology". "Beziehungen zwischen Grillen sind ziemlich anders als bislang angenommen. Anstatt von ihren Partnern traktiert zu werden, scheinen die Weibchen in der Tat beschützt zu werden. Männchen könnten sogar als "ritterlich" beschrieben werden", erklärt Rolando Rodríguez-Muñoz, einer der beteiligten Forscher, in einer Mitteilung zur Studie.

      Feldgrillenpärchen bleiben nach der Paarung zusammen. Bislang wurde angenommen, dass die Weibchen so vor allem davon abgehalten werden sollen, andere Partner an sich heranzulassen. Denn der letzte Partner befruchtet mit großer Wahrscheinlichkeit die Eier - und sichert seine Fortpflanzung.

      Rolando Rodríguez-Muñoz, Tom Tregenza und Amanda Bretman hatten im nördlichen Spanien Feldgrillen (Gryllus campestris) über mehrere Brutzeiten hinweg beobachtet. Den Tieren wurden Rückenschildchen mit Nummern angeklebt. Außerdem entnahmen die Forscher jeder Grille ein winziges Gewebestück für eine DNA-Analyse. Mit Kameras und Mikrofonen wurde erfasst, welche Grille sich mit welchem Partner gepaart hatte und wie lange die Pärchen zusammenblieben. Registriert wurde auch, welche Männchen miteinander um Weibchen kämpften und wie lange die Männchen zur Balz zirpten.

      Die Analyse von über 200.000 Stunden Videomaterial zeigte, dass es kein aggressives Verhalten der Männchen gegenüber ihren Weibchen gab. Im Gegenteil: Bei Gefahr - etwa wegen eines angreifenden Vogels - ließen sie ihre Liebsten zuerst in den Bau flüchten, auch wenn sie damit ihr eigenes Leben aufs Spiel setzten. "Männliche und weibliche Grillen werden normalerweise gleich oft gefressen. Aber als Paar steigt die Lebensgefahr des Männchens deutlich an, während die Weibchen die Beutezüge stets überleben", erklärt Rodríguez-Muñoz.

      Nicht zum Schutz des Weibchens
      Das ritterliche Verhalten sei aber nicht rein altruistisch: Die Männchen nähmen die erhöhte Lebensgefahr für eine deutlich erhöhte Fortpflanzungsrate in Kauf. "Selbst wenn das Männchen stirbt, trägt das Weibchen die von ihm befruchteten Eier aus und sichert so das Weiterleben seiner DNA", so Rodríguez-Muñoz.

      Die Studie gebe einen Einblick in die natürliche Auslese, schreiben die Forscher. Die Verhaltensmuster könnten wahrscheinlich auch auf andere Insektenarten angewandt werden. "Vielleicht werden die Weibchen gar nicht so sehr herumkommandiert wie wir immer gedacht haben", so Tregenza.

      dpa
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Übelriechende Plage
      Schweizer kämpfen mit Gasbrennern gegen Tausendfüßer


      Mehrere Schweizer Gemeinden kämpfen gegen eine Tausendfüßer-Plage – die Tiere hängen kiloweise an den Wänden. Die Bewohner gehen mit Gasbrennern und Streusalz vor.
      Kaum wird es dunkel, kriechen sie die Wände hoch. Sie zwängen sich in jede Ritze, verströmen einen widerlichen Geruch und zerren an den Nerven der Hausbewohner: Tausendfüßer treiben in mehreren Schweizer Dörfern ihr Unwesen. Rasche Abhilfe ist nicht in Sicht.
      Mit der Tausendfüßer-Plage kämpfen mehrere Gemeinden in der Region Bern. Weitere Fälle gibt es in den Kantonen St. Gallen und Schaffhausen. Auch Annette Imboden aus dem Dorf Flims gehört seit vier Jahren zu den Opfern der Plage.
      Mit dem Kälteeinbruch hat sich die Lage zwar etwas gebessert, doch in wärmeren Monaten wischt sie täglich bis zu zwei Kilo Insekten von den Wänden.
      Gruß Peter

      Tierschutz ist die Erziehung zur Menschlichkeit !
      Albert Schweitzer
    • Gute Frage
      Können Libellen Menschen stechen?


      26.10.2011, 06:42 Uhr Hamburger Abendblatt

      Die Insekten haben gar keine Stachel. Sind sie groß genug, können sie uns mit ihren Beißwerkzeugen verletzen - sofern sie durch die Haut kommen.
      Dr. Jakob Hallermann, Zoologisches Museum, Universität Hamburg:
      Nein, Libellen können nicht stechen. Man unterscheidet die Mundwerkzeuge bei Insekten in stechend-saugende, wie etwa bei Mücken, und beißendkauende - solche haben unter anderem Libellen. Sind die Libellen groß genug, könnten sie uns eventuell mit ihren Beißwerkzeugen verletzen - sofern sie durch unsere Haut kommen. Mehr als ein Zwicken entsteht aber nicht. Die Anhänge am Hinterleib dienen der Kopulation und der Eiablage. Weibchen haben einen Legebohrer. Er wird aber niemals als Wehrstachel eingesetzt, sondern ausschließlich zum Anritzen weichen Pflanzenmaterials und zum Versenken des Eis in das Pflanzengewebe. Der Legebohrer ist viel zu stumpf, als dass er die Haut des Menschen durchdringen könnte. Auch sind Libellen niemals giftig - dies ist ein weiterer weit verbreiteter Irrglaube.(hpmh)
      Gruß Peter

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      Albert Schweitzer
    • Hirschkäfer ist Insekt des Jahres
      Donnerstag, 03.11.2011, 10:51 Focus Online


      Der Hirschkäfer ist das Insekt des Jahres 2012. Die mächtigen, bis zu neun Zentimeter langen Käfer, deren Männchen das typische Geweih tragen, sind in Deutschland vom Aussterben bedroht.
      Die größten Käfer Mitteleuropas können bis zu acht Jahre alt werden, verbringen allerdings den Großteil davon als Larve oder Puppe unter der Erde. „Den Hirschkäfer kennt jeder, leider häufig nur dem Namen nach“, begründete das Kuratorium „Insekt des Jahres“ seine Wahl. Es solle auf das lange Leben und die Schönheit der mittlerweile sehr seltenen Käfer hingewiesen werden.

      Was als Geweih bezeichnet wird, sind die bis zu drei Zentimeter langen Oberkiefer der Männchen. Sie dienen nicht zur Nahrungsaufnahme, sondern zu imposanten Rivalenkämpfen während der Paarungszeit.
      Das Weibchen ist kleiner, nur sechs Zentimeter lang, aber trotz kürzerer Oberkiefer eindeutig als Hirschkäfer erkennbar.
      Die Käfer schwärmen von Mitte Juni bis Ende Juli – besonders gerne an alten Eichen. Männchen wie Weibchen brauchen zur Reifung ihrer Keimzellen nämlich Baumsaft, der bestimmte Pilze enthält.
      Um daran zu gelangen, können die Weibchen sogar Baumwunden beißen. An diesen Stellen verharren sie, bis ein Männchen zur Paarung kommt – eine Prozedur, die tagelang dauern kann. Anschließend gräbt sich das Weibchen in die Erde ein, wo es bis zu 100 Eier an die morschen Wurzelstöcke der Eichen legt. Die Larven, die nach zwei Wochen schlüpfen, bleiben fünf bis acht Jahre unter der Erde, wo sie sich von feuchtem Holz ernähren. Erst dann bauen sie sich einen Kokon, verpuppen – und verbringen schließlich ihre letzten Lebenswochen über der Erde. Zur Erhaltung des Hirschkäfers sei es deshalb sehr wichtig, in Wäldern morsche Eichenstümpfe stehen zu lassen, hieß es weiter.
      Gruß Peter

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    • Blaue Holzbiene fliegt den Hunsrück an

      Laufersweiler - Patrick Schörck aus Laufersweiler staunte nicht schlecht, als ihm eine, so wie er dachte, schwarze Hummel vor die Haustür geflogen kam. Er zeigte das Insekt in der Nachbarschaft, doch niemand hatte je eine solch schwarze Hummel gesehen. Daraufhin recherchierte er im Internet und fand heraus, dass es sich nicht um eine Hummel, sondern um eine „Blaue Holzbiene“ handelt. Da das Tier zumindest im Hunsrück eher selten ist, rief er die Redaktion der Rhein-Hunsrück-Zeitung in Simmern an.
      Die um Rat gefragte Biologin Astrid Fölling und die Imkerei Schmahl aus Lindenschied bestätigten übereinstimmend, dass es sich um eine „Blaue Holzbiene“ handelt. Astrid Fölling klärte auf, dass die Art im rheinhessischen Laubenheim in jedem Frühjahr sehr zeitig gesehen wurde, einmal habe sie einen Weidenholzstamm bezogen, in den sie große Fraßgänge hineinarbeitete. Zur Imkerei Schmahl kommt der „dicke Brummer“ alljährlich pünktlich zur Glyzinienblüte vorbei.
      Auffallend sind die blau changierenden Flügel. Im Artenporträt der Internetseite holzbienen.de ist vermerkt, dass die Blaue Holzbiene eine Wildbiene ist, die den lateinischen Namen Xylocopa violacea trägt. Sie zählt zu einer Wärme liebenden Gattung, überwiegend verbreitet in den Tropen, den Subtropen und Amerika. Mit der Klimaerwärmung haben sich Holzbienen in jüngster Zeit vom Mittelmeerraum aus nach Norden ausgebreitet. Gisela Wagner
      Gruß Peter

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    • Bakterienfilm schützt Ameisen vor Pilzbewuchs

      London (dpa) - Blattschneiderameisen tragen an ihrem Körper Bakterien, die sie vor Infektionen mit bestimmten Pilzen schützen. Die Bakterien bilden Stoffe, die das Wachstum der Pilze unterdrücken, berichten Wissenschaftler aus Brasilien in den «Biology Letters» der britischen Royal Society.

      Entfernten die Forscher den Bakterienfilm mit Hilfe eines Antibiotikums, waren die Ameisen viel anfälliger für Infektionen mit dem schädlichen Pilz (Metarhizium anisopliae).
      Blattschneiderameisen wie Acromyrmex subterraneus sind dafür bekannt, in ihren Nestern ausgedehnte Pilzgärten anzulegen. Von diesen ernähren sie sich. Zum Züchten der Leucoagaricus-Pilze zerschneiden die Ameisen Blätter mit ihren großen Mundwerkzeugen, zerkauen die Stücke und formen daraus Kügelchen. Haufen dieser Kügelchen dienen den Pilzen als Nährboden. Von dieser Verbindung profitieren nicht nur die Ameisen, sondern auch die Pilze: Die Ameisen halten die Pilzgärten penibel sauber und schützen den Pilz davor, von einer anderen Pilzart verdrängt oder infiziert zu werden.
      Frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass die Ameisen in bestimmten Drüsen Substanzen bilden, die Bakterien und andere Schädlinge bekämpfen. Von den Bakterien am Körper war angenommen worden, diese wirkten gegen Pilze, die den Leucoagaricus-Gärten schaden könnten. Die Wissenschaftler um Thalles Mattoso von der State University of North Fluminense (Rio de Janeiro/Brasilien) zeigten nun, dass es auch die Ameisen selbst sind, die geschützt werden.
      Gruß Peter

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    • Einige Wespen erkennen die Gesichter ihrer Artgenossen

      Washington (dpa) - Die Papierwespe Polistes fuscatus kann die Gesichter einzelner Artgenossen erkennen. Dies sei eine sehr spezielle Fähigkeit der Wespen und unterscheide sich von der Fähigkeit, Formen und Muster zu erkennen, schreiben US-Forscher im Fachmagazin «Science» (Bd. 334, S. 1272).

      Auch Menschen und einige andere Säugetiere, nicht aber eine eng verwandte Wespenart, seien in der Lage, einzelne Gesichter zu unterscheiden. Die Fähigkeit ist im Verlauf der Evolution mehrmals unabhängig voneinander entstanden, wie die Forscher berichten.
      Michael Sheehan und Elizabeth Tibbetts von der Universität Michigan (Ann Arbor) hatten Wespen der Art Polistes fuscatus in einer Art zweiarmigen Irrgarten fliegen lassen. Den Boden des Irrgartens - mit Ausnahme einer kleinen Sicherheitszone - setzten die Wissenschaftler unter Strom. In dieser Sicherheitszone erschien jeweils ein Bild: zum Beispiel das Gesicht eines Artgenossen, ein leicht manipuliertes Wespengesicht oder ein völlig anderes Foto.
      Die Wespen lernten nun sehr viel schneller, sich in die Sicherheitszone zu retten, wenn das Bild eines Artgenossen erschien. Die Papierwespe Polistes metricus hingegen machte diesen Unterschied nicht. Bei Polistes fuscatus leben in einem Nest mehrere Königinnen zusammen. Die Arbeiterinnen der verschiedenen Königinnen kooperieren miteinander. Das Erkennen einzelner Artgenossen stabilisiere soziale Beziehungen und reduziere Aggressionen, schreiben die Forscher. P. metricus-Wespen hingegen leben in Nestern mit nur einer Königin.
      Gruß Peter

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    • Der Tod der Schmetterlinge


      Von Jens Blankennagel
      Die Tiere sterben in der Uckermark durch Pestizide. Die Gifte werden beim Anbau von Mais für Biogasanlagen eingesetzt.

      Mehr als 10.000 Jahre alt ist dieser kleine Söll – dieses Wasserloch aus der letzten Eiszeit. Etwa 100 Meter Durchmesser hat der Tümpel. Er ist nur einer von Hunderten in der endlosen Hügellandschaft der Uckermark. Nun aber hat das kleine Gewässer inmitten eines großen Feldes eine ernstzunehmende Diskussion ausgelöst: Es geht um die Frage, wie verantwortungsvoll die Landwirte künftig mit der Natur umgehen sollen und wie gefährlich die chemischen Schädlingsbekämpfungsmittel sind, die sie auf den Feldern versprühen.

      Denn das Wasserloch ist massiv mit Pestiziden belastet. Das stellte Sybilla Keitel aus dem Dörfchen Stabeshöhe vor einigen Monaten fest. Die Lehrerin hatte eine Wasserprobe entnommen und für 500 Euro analysieren lassen. Das Ergebnis: Acht Pestizide wurden gefunden, sechs überschritten die Grenzwerte, die für Trinkwasser gelten.

      Grenzwert 117-fach überschritten

      Bei einem Unkrautgift – dem Terbuthylazin – war der Grenzwert 117-fach überschritten. „Das Ergebnis war ein Schock“, sagt Sybilla Keitel. Sie gründete mit ihrem Mann die Bürgerinitiative „Verseuchte Felder in der Uckermark“, erstattete Strafanzeige und mobilisierte die Öffentlichkeit.

      Sybilla Keitel besitzt seit 20 Jahren ein Häuschen in der Uckermark, und in den vergangenen Jahren nahm sie Veränderungen wahr, die sie irritierten. „Wir hatten massenhaft Schmetterlinge, die plötzlich weg waren“, erzählt sie. Noch vor wenigen Jahren gab es viele Frösche auf den Wiesen. „So viele, dass wir aufpassen mussten, dass wir nicht drauftreten“, sagt Sybilla Keitel. Auch die Frösche verstummten. Als ihr dann ein Imker erzählte, dass auch Bienenvölker sterben, ging sie auf die Suche und fand den Tümpel. „Da brummte und summte nichts mehr. Es war eine tote Brühe“, erzählt sie. Das Wasser war verseucht.

      Als wahrscheinlichste Ursache wurde schnell eine neue Art von Landwirtschaft ausgemacht: Die Massenproduktion von Mais für die überall neu gebauten Biogasanlagen. „Das ist inzwischen ein wirtschaftlicher Boom, der sich selbst trägt, aber nicht nachhaltig ist“, sagt Axel Kruschat, der Landesgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND).

      Nur die Spitze des Eisbergs

      Seit Jahrhunderten halten verantwortungsvolle Landwirte normalerweise eine bestimmte Fruchtfolge auf den Feldern ein, denn Monokulturen laugen die Böden einseitig aus und machen sie langfristig unbrauchbar. „Deshalb soll nicht zweimal hintereinander dasselbe angebaut werden“, erklärt Kruschat. „Doch in Brandenburg bauen inzwischen etliche Bauern auf einem Feld sechsmal hintereinander Mais für Biogasanlagen an.“

      Da der Mais keine Lebensmittelqualität braucht, werden einfach massenhaft Kunstdünger und Pestizide eingesetzt, um auf den stetig schlechter werdenden Böden immer noch die erhofften Erträge zu erzielen. „Deshalb muss die Landesregierung handeln und die Einhaltung der Fruchtfolge gesetzlich vorschreiben“, fordert Kruschat. Denn von allein machen es viele der Mais-Bauern nicht. Denn sie verdienen so gut, dass sie ganz ohne Fördergeld der Europäischen Union auskommen. Geld bekommt nur, wer die Fruchtfolge einhält.

      Befürchtet wird, dass die Pestizide langfristig nicht nur Pflanzen und Tiere im Umfeld der Tümpel schädigen oder töten, sondern ins Grundwasser und später auch in die Nahrung gelangen. Vor allem ist unklar und nicht untersucht, wie ein Mix aus verschiedenen Giften langfristig wirkt.

      Sybilla Keitel glaubt, dass ihr verseuchter Tümpel nur „die Spitze des Eisbergs“ sei. Am vorigen Wochenende versammelten sich 135 erboste Anwohner und Aktivisten in der Uckermark zum ersten großen Treffen und forderten ein Umdenken bei den Landwirten. „Uns geht es nicht nur um die Gifte in der Uckermark“, sagt Sybilla Keitel, „es geht um eine globale Strategie der Industrie. Es werden in der Landwirtschaft gefährliche Mittel eingesetzt, die fast alles in ihrem Umfeld sterben lassen.“ Inzwischen melden sich immer mehr Leute aus allen Regionen der Republik bei ihr und klagen über Pestizidverseuchungen.

      Eher kein Einzelfall

      Immerhin hat Sybilla Keitel erreicht, dass nun noch mehr uckermärkische Wasserlöcher untersucht werden. „Wir prüfen, ob es ein Einzelfall ist oder – wie zu erwarten – eher nicht“, sagt Jens Zimmer vom Landesamt für Ländliche Entwicklung. Allerdings sagt er auch, dass es keine „rechtsverbindlichen Grenzwerte“ gibt. Denn in diesem Fall wurde sogenanntes Oberflächenwasser aus dem Tümpel mit den Obergrenzen für Trink- oder Grundwasser verglichen. „Das ist nur eine Krücke, um das Ausmaß der Belastung zu zeigen“, sagt Zimmer. „Aber die Belastung ist hoch und nicht akzeptabel.“
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    • Milbe macht Bienen zu schaffen

      Von JANINE GIRTH
      Bei der Jahreshauptversammlung des Imkervereins Teufelsmoor ging es turbulent zu. Der Rücktritt der Vorsitzenden und ihres Stellvertreters (wir berichteten) hat die Vereinsmitglieder kalt erwischt.Die in den Siebzigerjahren aus Asien eingeschleppte Varroa-Milbe bereitet den Imkern im Landkreis Osterholz Sorgen. "Wir haben 1060 eingewinterte Bienenvölker, die durch das warme Klima kaum Brutpausen machen. Wir können deshalb keine Milbenbehandlungen durchführen", berichtete Maja Langsdorff, die im weiteren Verlauf der Zusammenkunft als Vorsitzende des Vereins zurücktrat.

      Die Milben befallen die Bienenbrut und übertragen gefährliche Krankheitskeime. Für die Imker ist abzusehen, dass im kommenden Frühjahr zahlreiche Völker verschwunden oder gestorben sein werden und dass sich die Milbe gut vermehren kann. Schon jetzt verzeichneten erste Mitglieder leere Bienenstämme, berichtete Langsdorff.

      Klaus-Dieter Müller, Obmann für Bienengesundheit, berichtet dagegen Erfreuliches: Von der Amerikanischen Faulwut, das ergab eine Probe, sind die Bienenvölker der Vereinsmitglieder so gut wie verschont geblieben. 70 von 704 Bienenvölkern wurden getestet. Das Bieneninstitut Celle vermeldete daraufhin 59 Proben ohne Sporenbefall und zwei mit niedriger Sporenrate. Ergebnisse für elf weitere Proben stehen noch aus.

      Eine besondere Ehrung wurde dem dienstältesten aktiven Vereinsmitglied, Horst Gorny, zuteil. Eine von einer kleinen Honigbiene gezierte Ehrennadel überreichte Maja Langsdorff dem passionierten Imker und würdigte damit seine unermüdliche Arbeit. "Du hast wie kein anderer unsere Vereinsgeschichte miterlebt und mitbestimmt. Warst und bist ein stets engagierter, sehr korrekter und manchmal auch etwas unbequemer Begleiter des Vereins, der uneigennützig sein Leben und seine Freizeit den Bienen und den Imkern widmet. Ob am Lehrbienenstand, bei der Arbeit mit dem Imkernachwuchs, als Schriftführer oder bei der Vorstandsarbeit warst und bist du nicht wegzudenken."

      Die Vorsitzende kündigte in ihrem Bericht an, dass es auch 2012 weitere Neuimkerschulungen des Kreisimkervereins Osterholz mit neuem Konzept geben soll. Unter dem Schwerpunkt "Bienen halten, Natur bewahren, eigenen Honig ernten" können interessierte Hobby-Imker viel von den erfahrenen Züchtern des Vereins lernen und die wichtige Arbeit der kleinen Insekten unterstützen.

      Wie bereits berichtet, kam es im weiteren Verlauf der Jahresversammlung unerwartet zur Rücktrittserklärung des Vorstandes. Nach Abstimmung der Vereinsmitglieder wurde die Versammlung fortgeführt, denn die angekündigten Nachwahlen für einige Ämter standen zu diesem Zeitpunkt noch aus.

      Der aktuelle Obmann für Honigfragen, Heiko Frerks, kann sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht fortführen, zum Nachfolger wurde Hans-Hermann Richter gewählt. Der Posten des zweiten Kassenprüfers wird zukünftig von Siegfried Schausberger besetzt und bei Schulungsangelegenheiten ist Eckart Spaethe neuer Obmann.

      Neben der Aufgabe, gesunde und förderliche Bedingungen für die Bienen zu schaffen, steht in nächster Zeit eine Neuwahl des Vereinsvorstandes Teufelsmoor an. Laut Cord Henry Lankenau, Obmann für Rechtsfragen des Landesverbandes Hannoverscher Imker, muss zeitnah eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden, um eine Lösung zu finden. "Für einen Neuanfang müssen wir uns ein klares Bild machen, wie der neue Vorstand funktionieren soll", so Lankenau.
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    • Libelle des Jahres gekürt
      Mosaikjungfer kann nicht stechen


      Genau wie alle anderen Libellen kann auch die Blaugrüne Mosaikjungfer nicht stechen. Das Insekt wurde zur Libelle des Jahres 2012 auserkoren. Sie ist eine von rund 80 Libellenarten in Deutschland und zum Glück in ihrem Bestand nicht bedroht.
      Ehrung für eine zarte Naturschönheit: Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist zur Libelle des Jahres 2012 bestimmt worden. Damit sollen auch Vorurteile gegen eine Insektengruppe abgebaut werden, teilten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (Libellenkundler) in Berlin mit. Denn hartnäckig halte sich die Mär, dass die Mini-Flugakrobaten stechen können. "Sie haben aber weder Stechrüssel noch Giftstachel und stechen deshalb auch nicht", sagte BUND-Naturschutzexpertin Heidrun Heidecke.

      Der Name einer der größten und auffälligsten heimischen Libellen geht auf die Färbung der Männchen zurück. Am Hinterleib schmücken sie sich mit grünen Flecken auf schwarzem Grund, die ins Blaue übergehen. Die Weibchen haben dagegen einen braun-schwarz-grün gefärbten Hinterleib. Die Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) wird bis zu acht Zentimeter lang, ihre Flügelspannweite beträgt bis zu zehn Zentimeter. Stehende Gewässer wie Weiher, Tümpel, Gartenteiche und Regentonnen sind der bevorzugte Lebensraum.

      Seit 2011 wird die Libelle des Jahres von der Odonatologen- Gesellschaft und dem BUND ausgewählt, um auf die Vielfalt der Arten und ihre Bedrohung aufmerksam zu machen. Von den 80 heimischen Libellenarten stehen 48 auf der Roten Liste gefährdeter Insekten. Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist nicht bedroht.

      dpa
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    • Fliege aus Ostasien bedroht Kirschen und Wein

      München (dpa) - Eine Fliege aus Ostasien bedroht den Obstanbau in Deutschland. Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) sei nun auch mit genetischen Methoden nachgewiesen worden, teilten die Forscher von der Zoologischen Staatssammlung in München am Freitag mit.

      Erstmals sei das Tier im Herbst 2011 entdeckt und vom Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg sowie vom Julius Kühn-Institut anhand seines Aussehens identifiziert worden. Seitdem wurden einzelne Fliegen in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gefunden.
      «Sie breiten sich unglaublich rasch aus, sie können bis zu 15 Generationen in einem Jahr machen. Im Herbst könnten von einem im Frühjahr aufgetauchten Weibchen schon Millionen Nachkommen da sein», sagte der Münchner Biologe Dieter Doczkal. Er entdeckte die Fliege, als er für das weltweite Datenbankprojekt «Bibliothek des Lebens» (Barcoding of Life) Genmaterial sammelte. «Das Bedenkliche war, dass das Tier nicht einmal bei einer Obstkultur oder an einem Supermarkt gefunden wurde, sondern draußen im Wald. Das lässt darauf schließen, dass wir hier bereits eine Population haben.»
      Peter Baufeld vom für den Pflanzenschutz zuständigen Julius Kühn-Institut warnt: «Das ist kein 0815-Schädling.» Die bis zu drei Millimeter große Kirschessigfliege legt ihre Eier in reifende Früchte, vor allem Süßkirschen und Trauben, die dann faulen. «Wenn die Kirschen rot werden und anfangen, Zucker einzulagern, dann kommen die Fliegen und legen ihre Eier hinein», so Doczkal. Betroffen seien auch Pflaumen, Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Blaubeeren. Äpfel und Obst mit fester Schale wird nur befallen, wenn es Schäden hat.
      Ein Problem bei der Bekämpfung ist, dass die Fliege ihre Eier kurz vor der Ernte legt. «Zu diesem Zeitpunkt ist keine Bekämpfung mit Insektiziden mehr möglich», erläuterte Baufeld. Wegen der schnellen Generationsfolge drohten auch rasche Resistenzbildungen.
      Vertreter der Pflanzenschutzämter wollen sich noch im Februar am Julius Kühn-Institut in Dossenheim (Baden-Württemberg) treffen, um Möglichkeiten der Bekämpfung zu beraten. Experten registrieren durch die Globalisierung immer öfter Schädlinge aus fernen Ländern. Da natürliche Feinde hier fehlen, ist die Bekämpfung oft schwierig. «Diese Tatsache, dass durch Importe neue Krankheiten und Schädlinge hereingetragen werden, beobachten wir seit einigen Jahren», sagt auch der Sprecher des Deutschen Bauernverbandes, Michael Lohse.
      Im vergangenen Herbst gab es den Wissenschaftlern zufolge in Südtirol lokal teils einen Komplettausfall der Ernte. In Asien hätten die Fliegen zuletzt nicht so drastische Schäden angerichtet. Dort halten natürliche Feinde die Population in Schach.
      Gruß Peter

      Tierschutz ist die Erziehung zur Menschlichkeit !
      Albert Schweitzer
    • Tiefer lebt kein Insekt

      Sie sind winzig, augenlos und bleich. Die nun entdeckten Springschwänze leben tiefer als jedes andere bekannte Insekt unter der Erdoberfläche. Forscher holen sie nun aus 1980 Metern Tiefe ans Tageslicht.

      In einer zwei Kilometer tiefen Höhle in Georgien haben Wissenschaftler kleine, bleiche Springschwänze entdeckt. Es sind nach Angaben des russisch-spanischen Teams die am tiefsten lebenden Insekten, die bislang gefunden wurden. Die Biologen identifizierten gleich vier neue Arten in der georgischen Krubera-Woronja-Höhle. Rafael Jordana und Enrique Baquero von der Universität von Navarra in Pamplona, Spanien, präsentieren die Tiere im Journal "Terrestrial Arthropod Reviews".

      Die Springschwänze zeigen besondere Anpassungen an die dunkle, nährstoffarme Tiefe: So sind sie augenlos und haben einen extrem gut entwickelten chemischen Sinn. Eine der neuen Arten mit dem wissenschaftlichen Namen Plutomurus ortobalaganensis fand sich in einer Tiefe von 1980 Metern. Damit ist das Tier das am tiefsten lebende Insekt, das bisher bekannt wurde.
      Die Krubera-Woronja-Höhle ist mit einer Tiefe von mindestens 2191 Metern die tiefste natürliche Höhle der Welt. Sie liegt im westlichen Kaukasus, in der unabhängigen georgischen Republik Abchasien. Die Forscher hatten die Springschwänze bei einer Expedition im Sommer 2010 entdeckt.

      An Land lebende Würmer und Bakterien sind schon aus größeren Tiefen bekannt: In den vergangenen Jahren fanden Forscher im Bohrwasser aus südafrikanischen Goldminen bereits Bakterien und winzige Fadenwürmer in mehr als drei Kilometern Tiefe. In den Meerestiefen leben zahlreiche Tiere in Regionen unter drei Kilometern.

      dpa
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    • Studie zu Liebesenttäuschten
      Fruchtfliegen ertränken Sex-Frust im Alkohol

      Donnerstag, 15.03.2012, 21:57

      dpa Sexuell frustrierte Fruchtfliegen-Männchen suchen Trost im Alkohol
      Frusttrinker gibt es nicht nur beim Menschen – auch Fliegen stürzen sich, vom (Sex-)Leben enttäuscht, gern auf Alkohol. Ob die Mechanismen im Hirn die gleichen sind, wissen die Forscher allerdings noch nicht.
      Wenn männliche Fruchtfliegen keinen Sex bekommen, suchen sie Trost im Alkohol. Sexuell zufriedene Fliegen-Männchen trinken deutlich weniger, schreiben US-Forscher im Fachmagazin „Science“. Sex aktiviere genau wie Alkohol ein Belohnungszentrum im Gehirn. Möglicherweise könne die Untersuchung dazu beitragen, Suchtverhalten beim Menschen besser zu erklären und zu behandeln.
      Gruß Peter

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      Albert Schweitzer
    • Pestizide schädigen Bienen und Hummeln


      Boston/Berlin (dpa) - Pestizide können nach neuen Studien eine der Ursachen für das dramatische Bienen- und Hummelsterben sein. Das bekräftigen zwei Untersuchungen im Fachjournal «Science».

      Die beiden Experten-Teams erforschten die Wirkung von Neonicotinoiden. Diese Gruppe gängiger Insektizide ist in zahlreichen Ländern im Einsatz.

      Wissenschaftler aus Frankreich entdeckten, dass das Gift die Orientierung der Bienen stört: Die Tiere finden den Weg zu ihrem Volk nicht mehr. Ein Team aus Großbritannien entdeckte, dass Hummelvölker nach der Behandlung mit den Insektiziden stark ausgemerzt waren.

      «Einige Hummelarten sind enorm zurückgegangen. Beispielsweise in Nordamerika sind manche Arten mehr oder weniger komplett vom Kontinent verschwunden», schreibt der britische Forscher Dave Goulson von der schottischen Universität in Stirling. In Großbritannien seien bereits drei Arten ausgelöscht.

      Goulsons Team setzte Hummelvölker dem Insektizid Imidacloprid aus. Die Dosis war jener ähnlich, der die Tiere in der Natur begegnen. In einer geschlossenen Umgebung hausten die Hummeln sechs Wochen lang unter natürlichen Bedingungen. Zu Beginn und am Ende des Experiments wogen die Forscher die Nester mit dem gesamten Inhalt: Hummeln, Wachs, Honig, Larven und Pollen. Die belasteten Kolonien waren im Durchschnitt acht bis zwölf Prozent kleiner als die Kontrollgruppe.

      Außerdem entdeckten Goulson und seine Kollegen, dass die behandelten Hummeln etwa 85 Prozent weniger Königinnen hervorgebracht hatten. Dies sei ein wichtiger Punkt: Die Zahl der Königinnen beeinflusse die Zahl der neuen Nester im kommenden Winter.

      Mickael Henry forscht am Nationalen Institut für Agrar-Forschung in Avignon (Frankreich). Er und sein Team klebten winzige Mikrochips an die Körper der Versuchs-Bienen. Einige der kleinen Tiere kamen in Kontakt mit dem Insektizid Thiamethoxam. Diese Bienen starben zwei- bis dreimal häufiger weit entfernt von ihrem Nest als die Tiere ohne Gift. Das Insektizid habe die Orientierung der Bienen gestört.

      Die Daten aus den Mikrochips nutzten die Forscher, um Flugrouten zu berechnen. Offenbar hatten die belasteten Bienen irgendwann eine Entfernung erreicht, von der aus es schwierig war, zurückzufinden.

      Nicht nur Insektizide bereiten Experten Sorge. Die aggressive Varroamilbe (Varroa destructor) gilt als größter Feind der Honigbiene. Sie beißt sich an den Insekten fest, wie ein Blutegel bei Säugern - aber mit dramatischerer Wirkung. Durch die milden Temperaturen im vergangenen Jahr waren die Milben laut Experten sehr lange aktiv und verstärkten so ebenfalls das Bienensterben.

      Der Leiter des Instituts für Bienenkunde Oberursel, Bernd Grünewald, hatte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa betont, dass sich der Tod von fast 300 000 Bienen-Völkern im vergangenen Winter in Deutschland auch auf die Landwirtschaft auswirke. «Die Biene ist unser wichtigster Bestäuber. Wenn es weniger Völker gibt, bekommen wir Bestäubungsprobleme für Raps und viele Obstsorten.»

      Science Express mit Studien nach Sperrfrist

      Institut für Bienenkunde
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Den Insekten ins Hirn geschaut
      Bienen können beinahe lesen


      Als Bienen-Hirnforscher braucht man eine ruhige Hand: Das Gehirn einer Honigbiene ist winzig wie ein Stecknadelkopf, aber es kann Großes leisten - einiges sogar, was der Mensch nicht schaffen würde.

      Bienen lernen sehr schnell. Egal wie lange sie auf der Suche nach Nahrung zuvor kreuz und quer herumgeirrt sind - beim nächsten Mal steuern sie diesen Ort - wie am Faden gezogen - wieder an. "Das schaffen Sie als Mensch nicht", sagt der Neurobiologe und Bienenforscher Prof. Bernd Grünewald. "Stellen Sie sich vor, der Taxifahrer fährt Sie auf Umwegen durch eine unbekannte Stadt vom Flughafen zum Hotel und auf dem Rückweg finden Sie mit dem Mietwagen allein den kürzesten Weg."

      Wie machen die Tiere das? Am Institut für Bienenkunde in Oberursel bei Frankfurt suchen Bienen-Hirnforscher nach der Antwort. Weniger als ein halbes Dutzend Arbeitsgruppen in Deutschland beschäftigt sich mit der Neurobiologie der Honigbiene.

      Grünewald und sein Team nähern sich dem Thema auf drei Ebenen. Blickpunkt eins: die Beobachtung von Bienen in der Natur. Blickpunkt zwei: Lern-Experimente mit einzelnen Tierchen im Labor. Blickpunkt drei: der direkte Blick mit dem Mikroskop ins Bienen-Gehirn - und damit auf das Lernen und das Erinnern ganz im Allgemeinen.

      Sie lernen, weil sie Nektar kriegen
      Bienen können beinahe ein bisschen lesen - Symbole wie Kreis, Quadrat und Kreuz helfen den Insekten, auf dem Institutsgelände am Waldrand den Stock ihres Volkes zu erkennen. Für die Freiluft-Forschungsarbeit bekommen einige von ihnen einen Funkchip als Rucksack auf den Rücken geklebt. Ein Lesegerät am Ausgang des Bienenstocks zeichnet auf, wenn das Tier raus- und reinfliegt.

      Durch solche Beobachtungsstudien wissen die Forscher, dass die Bienen deswegen so schnell lernen, weil sie für jedes Erinnern sofort mit leckerem Nektar belohnt werden. "Belohnungslernen ist ungeheuer effektiv", sagt Grünewald. Was diese Experimente nicht zeigen: Was passiert dabei im Gehirn?

      Dafür gehen wir eine Ebene tiefer in die Biene hinein und einen Stock höher im Institutsgebäude hinauf: ins "Duftlernlabor". Dort arbeitet Sandra Zimmermann mit den "Irokesen", einzelnen Bienen, mit denen die Diplomandin Lern-Tests macht. Der Name kommt von einem Plastik-Scheibchen zwischen den Fühlern. Zimmermann und andere Studentinnen blasen durch Strohhalme Pfefferminz-Duft an die eine "Antenne" und Geranien-Duft auf die andere. Bei Minze gibt es einen Tropfen Zuckerwasser, auf Geranie folgt keine Belohnung.

      Schon nach wenigen Malen hat die Biene gelernt: Minze heißt Nahrung, also Zunge raus, bei Geranie bleibt die Zunge drin. Dann vertauschen die Forscher die Seiten, belohnen den falschen Duft und so weiter. Damit wollen sie herausfinden, welche Rolle die beiden Gehirnhälften spielen. Aber wie stellt das Gehirn eine Verbindung her zwischen der Information "Duft" und seiner Folge "Nahrung"?

      Dafür muss der Blick noch tiefer gehen, direkt ins Gehirn. Doktorandin Sophie Himmelreich beobachtet unter dem Mikroskop, was in einer einzelnen Bienen-Nervenzelle passiert. Ein Verstärker macht die elektrischen Ströme beim Austausch von Signalen sichtbar. Das Ergebnis sind zuckende Ampere-Kurven und blinkende Impuls-Punkte, die dem Laien unverständlich bleiben. Dabei ist es im Prinzip egal, ob unter ihrem Mikroskop die Nervenzelle eines Stecknadelkopf kleinen Bienengehirns liegt oder eine menschliche Nervenzelle: "Auf neuronaler Ebene sind sich Biene und Mensch außerordentlich ähnlich."

      Quelle: n-tv.de, Sandra Trauner, dpa
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    • Schutz vor Räubern
      Schmetterlinge tauschen Muster



      Erbgutvergleiche von farbenprächtigen Passionsblumenfaltern aus Südamerika zeigen, dass die Insekten ganze Bereiche ihres Genoms und damit auch ihre warnenden Farbmuster untereinander austauschen können. Im Erbgut der Falter finden sich etwa 12.700 Gene, berichtet ein internationales Forscherteam im Journal "Nature". Zum Vergleich: beim Menschen sind es rund 23.000.

      Das Genom eines Schmetterlingsmännchens wurde in hoher Qualität gelesen: insgesamt 38 Mal. Aus der Überlagerung der Daten entsteht eine sehr verlässliche Abfolge der Genombausteine. Die Analyse und der Vergleich mit anderen Genomen zeigte, dass sich der Falter vor etwa 100 Millionen Jahren entwickelte - damals trennte sich diese Linie von anderen Insekten ab.

      Mit der neuen Sequenz hatten die Forscher auch neue Informationen darüber, in welchen Bereichen des Erbgutes die Tiere ihre warnenden Farbmuster speichern, mit denen sie potenzielle Räuber vor dem Verzehr warnen - der Passionsblumenfalter ist ungenießbar. Insgesamt gibt es 43 Arten, die die Warnfarben teilweise nachbilden, um sich als "Trittbrettfahrer" ebenfalls zu schützen. Genomdaten anderer, nahe verwandter Schmetterlinge, zeigten dem Konsortium, dass die Arten große Genombereiche untereinander austauschen können. Darunter sind jene für die warnenden Signalfarben und -muster.

      Der Austausch läuft über Hybriden: Das sind Nachkommen, die bei der Kreuzung nahe verwandter Schmetterlinge entstehen. Damit kann es auch über Artgrenzen hinweg zu einem Genfluss kommen.


      Quelle: n-tv.de, dpa
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    • Tiere früher viel größer
      Vögel ließen Insekten schrumpfen


      Gigantische Insekten flogen einst durch die Lüfte. Die Körpergröße machte sie aber langsamer und zum lohnenden Happen für Vögel. Das soll einer der Gründe sein, warum die Insekten schrumpften.


      Mit der Entwicklung der Vögel vor etwa 150 Millionen Jahren ging es den riesigen Insekten auf der Erde an den Kragen. Während sie bis dahin zeitweise gigantische Ausmaße erreicht hatten, waren nun auf einmal kleinere und wendigere Insekten im Vorteil, die den Verfolgern in der Luft besser ausweichen konnten.

      Bisher hatten viele Forscher angenommen, dass vor allem der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre die Körpergröße der Insekten bestimmt hatte. Dieser Theorie zufolge begünstigt ein hoher Sauerstoffgehalt die Entwicklung besonders großer Insekten. Denn bei hohen Sauerstoffwerten können die Tiere über ihre starren Tracheen, die sie anstelle von Lungen besitzen, noch genügend Sauerstoff aufnehmen, um ihren Körper und - bei fliegenden Insekten - vor allem die Flugmuskeln zu versorgen.

      Flügelspanne bis 70 Zentimeter
      Diese Annahme ist wohl auch richtig, aber nur in den ersten 150 Millionen Jahren der Insekten-Evolution, berichten Matthew Clapham und Jered Karr von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz. Sie hatten mehr als 10.500 fossile Insekten aus den vergangenen 320 Millionen Jahren untersucht und die Länge der Flügel mit dem jeweils zu Lebzeiten vorhanden Sauerstoff in der Atmosphäre verglichen.

      Demnach variierte die Größe der Insekten tatsächlich mit dem Sauerstoffgehalt. Vor 300 Millionen Jahren flatterten die größten Insekten durch die Luft, zum Beispiel Riesenlibellen mit einer Flügelspannweite von bis zu 70 Zentimetern. Das ist größer als bei vielen heute lebenden Vögeln. Sanken die Sauerstoffwerte, wurden auch die Insekten kleiner.

      Das Bild änderte sich vor etwa 150 Millionen Jahren. Trotz hoher Sauerstoff-Werte wurden die Insekten plötzlich kleiner - genau zu dem Zeitpunkt, als die Vögel auf der Bildfläche auftauchten. Vor 90 bis 65 Millionen Jahren schrumpften die Insekten vermutlich noch einmal. Da es aus dieser Zeit nur wenige fossile Überreste gibt, sei die Entwicklung nicht allzu gut nachzuvollziehen, schränken die Autoren ein. Es gebe mehrere mögliche Gründe dafür, etwa die Entwicklung der Fledermäuse oder das Massensterben am Ende der Kreidezeit.
      Ich nehme an, dass es auf die weiteren Spezialisierung der Vögel zurückzuführen ist", sagte Matthew Clapham. "Die ersten Vögel waren nicht besonders gut im Fliegen. Aber zum Ende der Kreidezeit sahen die Vögel ziemlich genauso aus wie die modernen Vögel."

      Clapham betont, dass es zu allen Zeitpunkten der Evolution kleine Insekten gegeben hat, selbst zu Zeiten, als die Giganten durch die Luft flogen. Es sei stets eine Kombination aus ökologischen Faktoren und aus Umweltfaktoren, die die Körpergröße beeinflussten und es gebe eine Reihe von ökologischen Gründen dafür, dass Insekten klein sind. Die Ergebnisse sind in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften nachzulesen.

      Quelle: n-tv.de, dpa
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Nordkurier.de 04.06.2012

      Bienen-Seuche setzt Imkern zu

      Eine Seuche setzt den Bienen an der Müritz zu. Die Faulbrut greift den Nachwuchs an und rottet so ganze Völker aus. Für die Honigsammler hat der Landkreis deshalb neue Sperrbezirke gebildet.
      Waren (Carsten Schönebeck)
      Eine Seuche setzt den Bienen an der Müritz zu. Die Faulbrut greift den Nachwuchs an und rottet so ganze Völker aus. Für die Honigsammler hat der Landkreis deshalb neue Sperrbezirke gebildet.
      Müritzregion. <MC><BG1>Wenn die Diagnose steht, ist das Schicksal der Bienen besiegelt. An der Müritz ist die Faulbrut unter den Bienen ausgebrochen. „Das Bakterium befällt die Brut und tötet sie innerhalb von wenigen Tagen“, erklärt Dr. Karl Nietz. Der Warener ist Obmann für Bienengesundheit beim Imkerverband MV.
      Ohne Nachwuchs stirbt das Bienenvolk bald aus, denn die meisten der Tiere werden auch ohne Krankheiten nur wenige Wochen alt. Imker sind verpflichtet Verdachtsfälle zu melden. In Röbel wurde die Seuche schon 2010 diagnostiziert, inzwischen sind neue Fälle bei Passentin und Minenhof bekannt geworden.
      „Wir können nur versuchen, die Ausbreitung zu verhindern", erklärt Dr. Monika Walter vom Veterinäramt des Landkreises. Befallene Völker werden „abgeschwefelt“, wie der Fachmann sagt. In Laiensprache: Sie werden vergiftet. Die übrigen Waben werden verbrannt. Zusätzlich hat der Kreis um die betroffenen Orte Sperrbezirke eingerichtet. Bienenvölker dürfen nicht aus oder in diese Bereiche gebracht werden. In Röbel ist der Befall zwar rückläufig, aber Entwarnung gibt es noch nicht.
      „Gegen diese Seuche hilft keine Medizin“, erklärt Walter. Außerhalb der EU wird teilweise Antibiotika eingesetzt, um die Honigsammler zu retten, hierzulande ist das aber verboten. „Antibiotika kann zwar einzelnen erkrankten Tieren helfen, die Sporen überleben aber und können sich weiter verbreiten“, erklärt die Expertin.
      Wer sich morgens gern ein Honigbrot schmiert, braucht sich keine Sorgen machen. Das Bakterium ist für den Menschen ungefährlich. Auch aus den Sperrbezirken darf Honig verkauft werden. Lediglich für Imker wird die Krankheit zur Bedrohung. Ihnen gehen ganze Bienenvölker verloren. „Die Tierseuchenkasse zahlt Entschädigungen, aber das reicht nur für einen Bruchteil des Schadens“, so Karl Nietz.
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Farbwechsel Libellen schlüpfen ins Hochzeitskleid

      Ryo Futahashi
      Beim Übertritt ins Erwachsenenalter machen sich einige Libellen schick - zur Paarung kommen die Männchen ganz in Rot. Forscher haben herausgefunden, wie die Tiere ihr Hochzeitskleid anlegen.

      Washington/Hamburg - Pünktlich zur Paarungsreife färben sich einige asiatische Libellenarten rot. Eine chemische Reaktion lässt sie ihre Farbe wechseln, wie Forscher nun entdeckt haben.
      Ryo Futahashi und Kollegen vom National Institute of Advanced Industrial Science and Technology in Tsukuba, Japan, haben die Farbpigmente dreier Libellenarten analysiert: einer Großlibelle aus Ost- und Südostasien (Crocothemis servilia) sowie zweier Heidelibellen, die in Japan heimisch sind (Sympetrum frequens und Sympetrum darwinianium). Ihnen ist gemein, dass Männchen mit der Geschlechtsreife ihre gelbe Färbung gegen rote Töne eintauschen, während die Weibchen ihr ganzes Leben lang gelb bleiben.
      Zugrunde liegt der Sprung von Elementarteilchen, haben die Forscher nun herausgefunden: Die Übertragung von Elektronen - sogenannte Redoxreaktionen - haben japanische Forscher in den Hautpigmenten der Insekten nachgewiesen. Das Team berichtet in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften von ihren Experimenten an lebenden Libellen.
      Zugabe von Vitamin C
      Die Gruppe entnahm geschlechtsreifen Männchen und Weibchen Pigmente und führte im Reagenzglas Redoxreaktionen herbei: Gelbe Pigmente wurden durch Zugabe eines Reduktionsmittels rot, rote Farbpigmente durch ein Oxidationsmittel wieder gelb.
      An lebenden Libellen zeigte sich bei der Injektion des Reduktionsmittels Ascorbinsäure (Vitamin C) ein ähnliches Farbspiel: Nicht nur die gelben Männchen, sondern auch die bereits geschlechtsreifen Weibchen nahmen die rote Farbe an. Bei roten Libellen-Männchen, war die Färbung durch eine umgekehrte Reaktion allerdings nur kurzzeitig rückgängig zu machen. Eine Erklärung, warum es diese Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, haben die Wissenschaftler noch nicht gefunden.
      Beispiele von Männchen, die mit der Geschlechtsreife ihre Farbe wechseln, sind auch bei Säugetieren, Vögeln oder Reptilien bekannt. Forscher gehen davon aus, dass das Hochzeitskleid den Fortpflanzungserfolg erhöht. Viele der molekularen Abläufe sind aber bislang kaum erforscht.
      boj/dpa
      Gruß Peter

      Tierschutz ist die Erziehung zur Menschlichkeit !
      Albert Schweitzer

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    • Montag, 16. Juli 2012 NTV
      Invasion in deutschen Gärten Raupe nagt an Buchsbäumen

      Gärtner und Parkpfleger fürchten ihn gleichermaßen: Den Buchsbaumzünsler, einen bis zu sechs Zentimeter großen Schädling aus Asien. "Wie eine Naturgewalt" falle er über den Buchsbaum her, beklagen Insektenkundler. Die Experten sehen der Masseninvasion machtlos zu.
      Der Buchsbaumzünsler ist auf dem Vormarsch. Ohne natürliche Feinde frisst der eingeschleppte Schädling Buchsbäume kahl. Angefangen hat er in Südbaden, jetzt breitet er sich immer weiter aus, beobachtet Michael Glas vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Stuttgart. Und das lässt nichts Gutes ahnen. "Der Buchsbaumzünsler fällt wie eine Naturgewalt über den Buchsbaum her." Baden-Württemberg ist nach Angaben des Insektenkundlers von allen deutschen Bundesländern am stärksten betroffen.
      Der zwischen knapp einem und sechs Zentimeter große Schädling wurde über den Pflanzenhandel aus Ostasien eingeschleppt. Die ersten Tiere fielen 2007 rund um die Rheinhäfen Kehl und Weil am Rhein auf. Inzwischen haben die leuchtend grünen Raupen mit den schwarzen Punkten die gesamten Rheinebene erobert, nisten sich im Raum Karlsruhe ebenso ein wie nördlich von Stuttgart und machen sich auf den Weg Richtung Rheinland-Pfalz und Hessen. "Wir erhalten massiv Anrufe aus unterschiedlichen Regionen im Land", bestätigt Tilo Lehneis vom LTZ.
      Gruß Peter

      Tierschutz ist die Erziehung zur Menschlichkeit !
      Albert Schweitzer

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    • Nasser Sommer Mücken vermehren sich explosionsartig
      20.07.2012, 14:17 Uhr abendblatt.de

      Waldsee. Mehr Regen, mehr Mücken: Starke Regenfälle, Hochwasser und schwüle Temperaturen haben zu einer explosionsartigen Vermehrung der Mückenlarven geführt.
      Betroffen sind vor allem der Oberrhein, die Donau und der Chiemsee. „Der Unwettersommer in diesem Jahr bietet den Insekten ideale Bedingungen“, sagte Norbert Becker von der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Stechmückenplage am Oberrhein (KABS) in Waldsee. Schon jetzt haben die Experten zwischen Sasbach in Südbaden und dem rheinland-pfälzischen Bingen 190 Tonnen Bekämpfungsmittel gestreut - viermal mehr als im vergangenen Jahr.

      Seit März sind nach Angaben der KABS rund 300 Schnakenbekämpfer auf einer Fläche von 14 000 Hektar im Einsatz, um die schnell wachsende Population der Quälgeister einzudämmen. Zum Teil wird das Mückengift mit Hubschraubern ausgebracht. Das Eiweiß-Präparat löst sich im Wasser auf, wird von den Larven gefressen, zerstört die Darmzellen und führt zum Tod der Tiere. Negative Auswirkungen auf andere Organismen gibt es laut KABS nicht.

      „Wir hatten in diesem Jahr schon einen Großeinsatz am Chiemsee, wo wir 500 Hektar behandelt haben“, berichtet Becker. Auch an der Donau und der Nidda in Hessen waren Hubschrauber im Einsatz. Nicht nur die Menschen sollen vor den kleinen Blutsaugern bewahrt werden. Für Vögel sind die Mücken eine tödliche Gefahr, weil sie afrikanische Usutu-Viren verbreiten können. „Täglich werden zig tote Amseln entdeckt“, sagte Becker. (dpa)
      Gruß Peter

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      Albert Schweitzer
    • Selbstmord-Attentäter im Reich der Tiere Termiten opfern sich für ihre Kolonie

      Donnerstag, 26.07.2012, 20:02 Focus online

      dpa Eine Termitenart ist in der Lage, die Kolonie durch „Selbstmord-Attentate“ zu schützen. Forscher unterscheiden „blaue“ und „weiße“ Arbeiter-Termiten.
      Manche Termiten verüben zum Wohl ihrer Kolonie eine Art Selbstmord-Attentat: Sie lassen Gifttaschen platzen, die gegnerische Termiten töten – aber auch den Angreifer selbst. Besonders radikal sind offenbar die ältesten Tiere.
      Sterben für das Wohl aller: Bei einem Angriff konkurrierender Insekten bringen die betreffenden Termiten spezielle Taschen auf ihrem Leib zum Platzen. So setzen sie eine klebrige Flüssigkeit frei, die für andere Termiten giftig ist. Wie ein internationales Forscherteam zeigen konnte, sind die Giftpakete bei älteren Termiten besonders großzügig geschnürt. Da mit dem Alter die Schärfe der Mundwerkzeuge nachlässt und die Tiere sich dann weniger effektiv an der Nahrungssuche für die Kolonie beteiligen können, dienen die Senioren ihren Artgenossene auf diese Weise, vermuten die Forscher.


      Ältere Termiten greifen wohl häufiger zur letzten Waffe
      Die Flüssigkeit aus den blauen Taschen erwies sich als effektiver als die aus den weißen Taschen. Die Wissenschaftler vermuten, dass ältere Tiere die Bewaffnung entwickeln und eher bereit sind, sie einzusetzen. Weitere Untersuchungen zeigten, dass die Flüssigkeit in speziellen Drüsen unter der Haut gebildet wird. Sie entfaltet erst dann ihre volle Wirkung, wenn sie mit Speichelflüssigkeit der Termiten in Kontakt kommt.
      saw/dpa
      Gruß Peter

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      Albert Schweitzer

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    • Im Garten erlebt:
      ...auf der Terrasse beim Essen kamen zwei Wespen im Wechsel und “klauten“ von unserem Kaßlerfleisch...



      Fragt nicht mit was für einer Energie, mit Kraft, aber vorallem mit welcher Eile sie das Fleisch bearbeiteten.
      Hier hat meine Tochter noch festgehalten, sonst wär sie mit dem großen Batzen losgetobt...und nicht dass
      sie die kleinen Fleischkügelchen vom Teller nahmen - nein, sie mußten unbedingt selbst "Hand anlegen"...





      So langsam sah man unterm Bauch ein Kügelchen wachsen....




      Zum Abflug fertig:


      Es ging erstmal tüchtig nach unten, der Flug, aber dauerte nicht lange und sie haben das Gewicht hochbekommen. Und ab ging es in ihren Bau – wo auch immer der war. Muß aber nicht weit gewesen sein, denn ruckzuck waren sie wieder da und holten sich Nachschub. Das ging so lange, bis das Stückchen Fleisch alle war. So etwas haben wir schon einige Male beobachten können, nur war es da kein Fleisch; es wurde von unserer Bratwurst geklaut. Wir haben in Ruhe; bar jeglicher Hektik oder Angst dem Geschehen zugeschaut (was ja sehr interessant war/ist) und niemand ist von den Wespen angegriffen worden. Im Gegenteil, sie kamen ganz gezielt auf das Fleisch. Als es dann alle war, na da haben sie gesucht und sind um uns rumgeflogen. Haben aber schnell begriffen das hier nichts mehr zu holen war.

      Ein lehrreicher Abend für uns alle, besonders für die Enkel.
      Wespen trinken zuckerhaltiges selbst, das Fleisch benötigen sie für ihre Brut.
      Lieben Gruß - Hannelore

      „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist,
      werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

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    • Forscher schlagen Alarm
      Bienen-Bestände weltweit in Gefahr


      Bienenforscher schlagen Alarm: Angesichts von Parasiten, Krankheiten und immer weniger Imkern sind weltweit die Bienen-Bestände in Gefahr. Auf einem internationalen Fachkongress in Halle stellen bis Donnerstag rund 450 Experten aus 52 Ländern ihre neuesten Erkenntnisse aus der Parasiten- und Krankheitsforschung vor. Weltweit gibt es den Angaben zufolge mehr als 2000 Bienenarten.

      Allein in Deutschland hat sich die Zahl der Imker seit 1990 von zwei Millionen auf eine Million halbiert, sagte der Präsident der europäischen Gesellschaft für Bienenforschung (European Society for Bee Research), Robin Moritz, zum Auftakt des Kongresses. Ein Grund dafür sei ein nachlassendes Interesse an der Imkerei. Während des Treffens wollen die Experten auch der Frage nachgehen, was das Hirn einer Honigbiene leisten kann.
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Nordkurier.de 06. Sept. 2012

      Hornissenstich unangenehm, aber nicht wirklich gefährlich

      Derzeit wollen viele Bürger von der unteren Naturschutzbehörde wissen, welche Gefahren von Hornissen und ihren Nestern ausgehen.
      Uckermark (uk)
      Täglich rufen Bürger in der der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Uckermark an, um zu erfragen, welche Gefahren von Hornissen ausgehen und wie mit problematischen Nestern umzugehen ist. „Die Mär von den sieben Stichen, die ein Pferd, und den drei Stichen, die einen Menschen töten sollen, hält sich hartnäckig“, weiß der dortige Mitarbeiter Torsten Blohm. Mittlerweile habe sich aber auch herumgesprochen, dass Hornissen zu den besonders geschützten Arten zählen und vielleicht doch gar nicht so gefährlich sind. Trotz der Respekt einflößenden Körpermaße (Königinnen bis zu 35 Millimeter) und des bedrohlich klingenden „Fluglärms“ sind die Tiere überaus friedlich, versichert Blohm. Stiche seien äußerst selten und kämen eigentlich nur vor, wenn am Nest manipuliert werde oder wenn Menschen in unmittelbarer Nestnähe in die Flugbahn der Insekten gerieten. Hornissenstiche sind schmerzhaft unangenehm aber nicht gefährlicher als die von Bienen oder Wespen, betont der Fachmann: „Rein rechnerisch wären mehr als 1000 Hornissenstiche ,erforderlich‘, um einen 70 Kilogramm wiegenden Menschen in Lebensgefahr zu bringen.“ So viele Tiere lebten aber selbst in den größten Hornissennestern nicht! Da der Stachel nicht in der Stichwunde stehen bleibt, führe ein Aussaugen der Wunde und die anschließende Kühlung meist zu einem schnellen Rückgang der Schwellung.
      Wirklich gefährlich werden Hornissen – aber auch andere stechende Insekten - nur einigen wenigen Allergikern. Sie müssen deshalb besondere Vorsicht walten lassen.
      Im Laufe des Sommers wachsen die Völker und bestehen auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung im August/September aus bis zu 700 Tieren. Bereits ab der zweiten Septemberhälfte lösen sich die Völker langsam auf und sind spätestens im Oktober abgestorben. Zurück bleibt eine leere Hülle, die im kommenden Jahr nicht wiederbesiedelt wird.
      Am Kaffeetisch wird man Hornissen kaum finden, schildert Blohm. Zwar lieben die Alttiere „Süßigkeiten“. Diese finden sie jedoch eher an verletzten Bäumen, an vollreifem Obst oder in Form von Blütennektar. Demgegenüber wird die Brut mit Insekten gefüttert – meist mit Wespen oder Fliegen. Pro Tag kann ein starkes Volk etwa 500 Gramm Insekten eintragen und damit die „Wespenplage“ deutlich reduzieren.
      Im unmittelbaren Nestumfeld (circa vier Meter) sollte man sich stets vorsichtig bewegen und schnelle Bewegungen vermeiden. Berührungen und Erschütterungen des Nestes lösen in aller Regel einen sofortigen Angriff aus, da die Tiere ihr Nest verteidigen wollen. Sollte der Ausflug ungünstig liegen – zum Beispiel in unmittelbarer Nähe einer Tür – kann man die Tiere mit Hilfe von Planen, Schilfmatten oder Ähnlichem recht einfach umleiten und damit „Zusammenstöße“ vermeiden.
      Befindet sich das Nest im Eingangsbereich von Schulen oder Gebäuden mit viel Publikumsverkehr und ist ein Verlegen der Flugbahn nicht möglich, kann das Volk durch erfahrene Spezialisten umgesetzt werden. Kommt auch dies nicht in Frage, kann bei der unteren Naturschutzbehörde eine Zulassung zur Beseitigung des Nestes beantragt werden. Deren Genehmigungsbescheid ist Voraussetzung für die Beauftragung eines zugelassenen Schädlingsbekämpfers. Von „Selbsthilfe“ kann nur abgeraten werden, betont Blohm: „Entsprechende Versuche sind nicht nur illegal, sondern enden oft mit zerstochenen Gesichtern. Es kam schon vor, dass beim Versuch, ein Hornissennest abzubrennen, am Ende der Schuppen in Flammen stand…“
      Am besten könne man den interessanten Tieren helfen, indem man ihre Ansiedlungen duldet, wo immer dies möglich ist. Für Rückfragen steht die Naturschutzbehörde gern zur Verfügung.
      Telefon: 03984 702868
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Heuschrecken tricksen auf Partnersuche Verkehrslärm aus

      Bielefeld (dpa) - Auf der Suche nach einer Partnerin können Heuschrecken mit ihrem Gezirpe sogar den Verkehrslärm einer Autobahn übertönen.
      Bielefelder Forscher haben herausgefunden, dass männliche Nachtigall-Grashüpfer aus einer lauten Umgebung ein anderes Liebeslied anstimmen als solche aus einer eher ruhigen Gegend.

      Die Forscher sammelten knapp 200 Exemplare ein und ließen sie angesichts eines Weibchens im Labor zum Minnesang antreten. Ergebnis: Die Hüpfer vom Straßenrand verschieben beim Zirpen die mittleren Töne nach oben in den hohen Bereich. Das sei sinnvoll, weil der Verkehrslärm die Signale im mittleren Frequenzbereich leicht überdecken könne, kommentierte Biologin Ulrike Lampe von der Universität Bielefeld in einer Mitteilung der Hochschule. Und dann könnten die Weibchen die Rufe des liebestollen Artgenossens womöglich überhören.
      Das Forscherteam präsentiert seine Studie im britischen Fachjournal «Functional Ecology» von diesem Mittwoch. Auch Vögel, Wale und Frösche passen ihre Laute dem Umgebungslärm an, wie ältere Studien belegen.
      Gruß Peter

      Tierschutz ist die Erziehung zur Menschlichkeit !
      Albert Schweitzer
    • Perlmuttfalter ist Schmetterling des Jahres

      Die Unterseite seiner Flügel zeige eindrucksvoll den Einfluss des Klimawandels auf die biologische Vielfalt. Ihm setzt vor allem die Erwärmung zu.

      Foto DPA
      Düsseldorf/Mainz. Der Sumpfwiesen-Perlmuttfalter ist von der Naturschutzorganisation BUND zum Schmetterling des Jahres 2013 ernannt worden. An dem Falter mit den perlmuttartigen Flecken an der Flügelunterseite lasse sich besonders gut zeigen, wie sich der Klimawandel auf die biologische Vielfalt in Deutschland auswirke, begründete die Organisation in Düsseldorf ihre Entscheidung.
      In Rheinland-Pfalz flattert der bräunlich-orangene Schmetterling mit schwarzem Muster in vielen Tälern des Pfälzerwaldes sowie in Hunsrück, Eifel und Westerwald und auch im Rheintal.
      "Neben der Klimaerwärmung setzt dem Falter in Rheinland-Pfalz derzeit vor allem der Grünlandumbruch in den Mittelgebirgen und die Trockenlegung von Feuchtwiesen zu", teilte BUND-Landesgeschäftsführerin Sabine Yacoub mit. Deutschlandweit stehe der Sumpfwiesen-Perlmuttfalter (Boloria selene) auf der Vorwarnliste der bedrohten Tiere.
      Gruß Peter

      Tierschutz ist die Erziehung zur Menschlichkeit !
      Albert Schweitzer

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    • Gebänderte Flussköcherfliege zum Insekt 2013 ernannt
      Ein unscheinbares, graubraunes Wesen rückt ins Licht der Öffentlichkeit: Die Gebänderte Flussköcherfliege ist am Mittwoch in Braunschweig für Deutschland, Österreich und die Schweiz zum Insekt des Jahres 2013 gekürt worden.

      Die Gebänderte Flussköcherfliege ist das Insekt des Jahres 2013. Foto: Brigitta Eiseler, Roetgen, Bund© DPA

      Braunschweig - Ein unscheinbares, graubraunes Wesen rückt ins Licht der Öffentlichkeit: Die Gebänderte Flussköcherfliege ist am Mittwoch in Braunschweig für Deutschland, Österreich und die Schweiz zum Insekt des Jahres 2013 gekürt worden.
      "Sie wurde stellvertretend für alle in Mitteleuropa lebenden Köcherfliegen vom Kuratorium ausgewählt", erläutert Kuratoriumssprecher Wohlert Wohlers vom Julius Kühn-Institut (JKI). Die Jury hatte die Qual der Wahl. Allein in Mitteleuropa kommen mehr als 300, weltweit sogar mehr als 13 000 Arten von Köcherfliegen vor.
      Die meiste Zeit ihres einjährigen Lebens verbringen die Insekten als Larven unter Wasser im bewachsenen Uferbereich von Seen, Teichen und Bächen. Über filigrane Fäden am Hinterleib können sie Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen. Als ausgewachsene Fliegen leben die Flussköcherfliegen nur zwei bis drei Wochen im Sommer.
      Die Fliegen, deren Flügel immerhin eine Spannbreite von bis zu drei Zentimetern erreichen können, verbergen sich am Tag unter Totholz, Blättern, Steinchen oder Moos. Erst in der Dämmerung kommen sie hervor und tanzen dann in Schwärmen über dem Wasser. "Jeder hat sie schon mal gesehen, aber kaum jemand weiß etwas über ihre spannende Entwicklung", begründet JKI-Sprecher Wohlers die Wahl.
      "Sie werden häufig mit Mücken verwechselt", erzählt Wohlers
      . "Aber keine Angst, Köcherfliegen sind ganz friedlich, sie stechen und beißen nicht", versichert der Biologe. In ihrem kurzen Leben als Fliege können sie nur Tau, höchstens noch etwas Nektar aufnehmen.
      So harmlos die eigentlichen Fliegen sind, so gefürchtet dürften die Larven unter Wasser sein: Sie gelten als Räuber und ernähren sich von kleineren Insekten im Wasser.
      Weltweit gehören sie zu den erfolgreichsten Insekten unter Wasser. Von ihren nächsten Verwandten, den Schmetterlingen, spalteten sie sich vor etwa 250 Millionen Jahren ab.
      Die Gebänderte Köcherfliege ist in Mitteleuropa in sauberen Flüssen und Seen weit verbreitet. Ihre Larven gelten als Indikator für eine gute Wasserqualität.
      Ihren Namen haben die Insekten dem Schutzbedürfnis der Larven zu verdanken. Aus Holz, Steinchen oder kleinen Muscheln bauen viele Arten trichterförmige Köcher. Einige der Arten schützen ihre Larven auch durch feinmaschige Gespinste. Wieder andere - so auch der Star des Jahres 2013 - spinnen nur einen Faden. Um auch in fließendem Wasser nicht von der Strömung weggerissen zu werden, wird der Faden mit einem Sekret an einem Stein festgeklebt. Am anderen Ende hält sich die Larve mit Krallen fest, die an ihrem Hinterleib sitzen.
      Das Insekt des Jahres wird seit 1999 vom gleichnamigen Kuratorium ausgewählt. Die Jury wird vom Deutschen Entomologischen Institut in Müncheberg bei Berlin ernannt, das eng mit dem JKI zusammenarbeitet.
      Gruß Peter

      Tierschutz ist die Erziehung zur Menschlichkeit !
      Albert Schweitzer

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    • RE: Insekten

      Parchim geht gegen Raupen in die Luft
      Eichenprozessionsspinner wird mit Hubschrauber bekämpft

      Von Ende April bis Mitte Juni wird im Kreis Ludwigslust-Parchim Insektenvernichtungsmittel gesprüht. Es soll gegen Schmetterlingsraupen helfen, die bei Mensch und Tier schwere Allergien auslösen können.

      Die für Menschen und Tiere gefährlichen Raupen des Eichenprozessionsspinners sollen im Landkreis Ludwigslust-Parchim demnächst aus der Luft bekämpft werden. Vom 29. April bis 15. Juni sind - außer an Feiertagen - Hubschraubereinsätze geplant, wie ein Sprecher des Landkreises am Freitag mitteilte.

      Behandelt werden Eichenbestände in Hagenow, Lübtheen, Ludwigslust und Parchim sowie in zwölf Ämtern zwischen Boizenburg und Crivitz. Die Raupen des Eichenprozessionsspinners, eines Schmetterlings, schlüpfen Anfang Mai. Sie bilden gefährliche Brennhaare aus, die bei Berührung heftige Hautreaktionen, Entzündungen von Augenbindehaut und Auge oder auch Entzündungen der oberen Luftwege bis hin zu allergischen Schockreaktionen auslösen können.

      Der Kreis Ludwigslust- Parchim ist in Mecklenburg-Vorpommern besonders betroffen. Zur Bekämpfung werden laut Landratsamt für Menschen unschädliche Biozide eingesetzt. Dennoch sei während der Arbeiten der Aufenthalt in der Nähe des Hubschraubers verboten. Tiere sollten eingesperrt werden, Terrassen, Wäschetrockenplätze sowie Spiel- und Freizeitanlagen unter freiem Himmel sollten abgedeckt oder anschließend mit klarem Wasser gereinigt werden.

      aus-dort auch Bilder:
      nordkurier.de/cmlink/nordkurie…hrauber-bekampft-1.562931
    • Wirkungen und Nebenwirkungen von DIMILIN

      bfw.ac.at/400/1064.html

      Eine Beeinträchtigung der insektenfressenden Vogelwelt durch das veränderte Chitin der Insekten wird verneint.

      Zu bemerken bleibt weiter daß das Insekticid DIMILIN NICHT SELEKTIV
      nur auf die Raupen des Eichenprozessionsspinners wirkt sondern auch auf die Raupen anderer Schmetterlingsarten
      .
      Damit aber wird unseren insektenfressenden Vogelarten durch die Vernichtung der Raupen eine wichtige Nahrugsquelle entzogen und seltenen Schmetterlingsarten der Tod beschieden.
      Von einer SELEKTIVEN BEKÄMPFUNG des Eichenprozessionsspinners kann also gar keine Rede sein.

      CICONIA-Horst
      Tiere sind unsere Mitgeschöpfe und wir haben die Pflicht - und SCHULDIGKEIT - diese Erde mit ihnen zu teilen!

      CICONIA-Horst

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    • Gefahr durch Eichenprozessionsspinner
      Giftige Raupe: So schützen Sie sich vor ihren Brennhaaren

      Welche Symptome auftreten können, wenn Sie vom Eichenprozessionsspinner erwischt werden, wie Sie sich vor dem Gift der Raupenhaare schützen können und ab wann Sie mit einer Gefahr durch das Tier rechnen müssen - die wichtigsten Fragen und Antworten.

      Warum sind die Haare der Raupe gesundheitsgefährdend?
      Die Brennhaare, enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. Die direkte Berührung der Raupenhärchen oder der Kontakt mit aufgewirbelten Härchen können beim Menschen gesundheitliche Beschwerden verursachen.

      Ab wann sind die Raupen gefährlich?
      Die Raupen häuten sich etwa ab Mitte Mai zum zweiten Mal. Ab diesem Zeitpunkt bilden sie die kleinen unscheinbaren Brennhaare mit Widerhaken Bis zum Erreichen des sechsten und letzten Raupenstadiums nimmt die Anzahl und Länge der „Brennhaare“ stetig zu.

      Welche Symptome können nach Kontakt mit den Brennhaaren auftreten?
      Die Brennhaare können sich an der Oberfläche von Haut, Augen und oberen Luftwegen festsetzen beziehungsweise in tiefere Schichten bohren und schmerzhafte Wunden verursachen. 

      Das in den Brennhaaren enthaltene Nesselgift kann einen schmerzhaften Hautausschlag mit heftigem Juckreiz auslösen. Auch Schwellungen im Bereich der Haut sind möglich. Meist sind die unbedeckten Körperteile wie Hals, Gesicht, Arme und Beine betroffen. Es kann zu Augenentzündungen, Atembeschwerden und im Extremfall zu pseudoallergischen Schockreaktionen kommen. Auch können allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber und Schwindel auftreten.

      Wie lange halten die Beschwerden an?
      Ohne Behandlung verschwinden die Beschwerden meist innerhalb von zwei Wochen.

      Kann ich vorbeugende Maßnahmen ergreifen, wenn ich mich in der Nähe befallener Bäumen aufhalten muss?
      In der Nähe von befallenen Bäumen sollte Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen getragen werden. Die Hosenbeine sollten möglichst über den Schuhen verschließbar sein, damit keine Brennhaare eindringen können. Empfindliche Körperteile wie Hals und Nacken sollten geschützt sein. Trockenes Laub oder trockene Erde sollten so wenig wie möglich aufgewirbelt werden, um das Einatmen von Brennhaaren zu verhindern.

      Was muss ich tun, wenn ich mit einem Mittel zur Raupen-Bekämpfung in Kontakt gekommen bin?
      Wenn man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen mit Insektiziden in Berührung gekommen ist, sollte man gründlich duschen und die verunreinigte Kleidung waschen. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Hautkontakt sind bisher nicht bekannt geworden.

      Was kann ich tun, wenn ich mit den Brennhaaren in Kontakt gekommen bin?
      Es sollte möglichst sofort geduscht und Haare gewaschen werden. Die belastete Kleidung keinesfalls in der Wohnung ausschütteln, sondern so heiß wie möglich, am besten bei 60 Grad, waschen. Wenn trotzdem Symptome auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

      Was kann ich bei auftretenden Hautirritationen tun, um den Juckreiz zu lindern?
      Bei auftretenden Hautirritationen können Juckreiz hemmende Salben verwandt werden.

      Werden auch Tiere durch die Brennhaare gesundheitlich beeinträchtigt?
      Säugetiere reagieren ebenfalls empfindlich auf die Brennhaare. Bei Haus- und Wildtieren können ähnliche Symptome wie beim Menschen auftreten, allerdings kommt es bei ihnen selten zu Erkrankungen. Tiere können aber als Überträger fungieren, wenn die Brennhaare auf dem Fell haften bleiben.

      An wen wende ich mich bei weiteren Fragen zum Gesundheitsschutz?
      Bei Fragen zum Gesundheitsschutz kann man sich an die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte wenden.

      Quelle: Landwirtschaftsministerium Brandenburg
      aus: nordkurier.de
    • Giftiges Gelb: Zu viel Raps schadet Bienen

      Die üppige Rapsblüte ist ein Markenzeichen Mecklenburg-Vorpommerns. Fast ein Viertel der Ackerfläche leuchtet derzeit gelb. Doch das schöne Bild ist nach Ansicht der Umweltorganisation BUND teuer erkauft. Mit Gift.
      In Regionen wie Nordwestmecklenburg sind laut BUND 35 bis 40 Prozent der Äcker mit Raps bestellt. Zudem schade der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln den Bienen.

      Mecklenburg-Vorpommerns Schönheit in der Zeit der leuchtend gelben Rapsblüte ist mit viel Gift erkauft - das meint zumindest die Umweltorganisation BUND.
      Raps brauche viele chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel, sagte der Agrarexperte des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Mecklenburg-Vorpommern, Burkhard Roloff. „Sonst sind keine 50 Dezitonnen je Hektar zu ernten.“

      Raps sei zugleich eine sehr attraktive Tracht für Bienen, die ergiebigste im Jahresverlauf. Die ertragssteigernden Pflanzenschutzmittel wirkten sich aber negativ auf die Bienen aus. Wie Roloff erläuterte, wird die Rapssaat vorbeugend gegen den Fraß des Rapserdflohs im Herbst und dessen Larven im Herbst und Winter gebeizt. Der Wirkstoff gegen den Schädling umhüllt das Saatkorn. Später ist er in der gesamten Pflanze und sogar im Pollen nachweisbar.

      Tiere werden orientierungslos

      Im Frühjahr werde ein Mittel gegen den Rapsglanzkäfer in die Rapsknospe gespritzt. Die Bienen nehmen die Wirkstoffe mit den Pollen auf. „Dabei ist nicht die Dosis das Problem“, erklärte Roloff. Durch die nicht tödlichen Konzentrationen würden die Bienen orientierungslos, ihre Lernfähigkeit werde beeinträchtigt, sie würden häufig nicht in ihren Stock zurückfinden und sterben.

      Das jetzt erlassene Teilverbot von drei Wirkstoffen aus der Gruppe der Neonikotinoide wertete Roloff als wichtigen ersten Schritt zum besseren Schutz von Bienen. Das Verbot reiche aber nicht aus. Alle für Bienen und andere bestäubende Insekten schädlichen Pflanzenschutzmittel müssten generell vom Markt genommen werden, forderte er. „Das Überleben der Bienen ist überlebenswichtig für uns Menschen.“

      Schädlinge werden resistent

      Er verwies darauf, dass schon eine Verringerung des Rapsanbaues und eine Erweiterung der Fruchtfolgen - etwa durch Klee oder Lupinen - den Bienen und der Artenvielfalt kurzfristig helfen würden. Derzeit wechselten sich bei vielen Landwirten nur Weizen, Raps und Mais miteinander ab.

      Durch die häufigen Pflanzenschutzmittelanwendungen würden die Schädlinge resistent werden, was immer größere Mengen oder stärkere Chemikalien erfordere. Die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern haben die Anbaufläche für Raps im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 250 000 Hektar ausgedehnt. Damit sind 23 Prozent der Ackerfläche mit Raps bestellt.

      aus: nordkurier.de