Rabenvögel

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    • Original von antje
      Hallo,
      die Geschichte mit Eurem Raben ist ja auf den ersten Blick unglaublich- dass er so lange echt beleidigt sein kann....
      Habe dazu Sonntag einen Bericht auf VOX über Rabenvögel gesehen: "Schlaue Vögel, schlechter Ruf". Auch da hat die Bezugsperson sich an einem Tag zuerst den Jungvögeln in der Nachbarvoliere zugewandt und sich auch lange mit ihnen beschäftigt- und prompt hat das adulte Paar nebenan, mit dem sie sonst wohl täglich an einem Projekt arbeitet, an diesem Tag seine Mitwirkung verweigert. Auch hat man rausgefunden, dass einige Arten die Blickrichtung z.B. von Menschen wahrnehmen, bewerten und ihr Verhalten darauf ausrichten sowie z.B. andere Vögel bewußt täuschen können (z.B. beim Verstecken der Beute) oder Werkzeuge herstellen, echt faszinierend. Da stellt sich mir die Frage erneut, was den Menschen wirklich auszeichnet, aber das ginge hier wohl zu weit.....
      Mit lieben Grüßen
      antje


      Ist zwar kein Kolkrabe, aber eine Krähe gehört ja ebenfalls zu den Rabenvögeln. Das las ich gerade ich über schlaue Krähen:

      Schlaue Krähen schmeißen Steine
      Krähen zeigen immer mehr Tricks, um an Leckerbissen zu kommen. Die Testvögel warfen Steinchen in ein mit Wasser gefülltes Gefäß, um an darin schwimmende Speisen zu kommen. Forscher stellten ein Gefäß in den Käfig, in dem - unerreichbar weit unten - ein Wachs-Wurm auf der Wasseroberfläche schwamm. Die Krähen nahmen einzelne Steine und schmissen sie in den Plastikbecher, bis der Wurm in Schnabelweite schwamm.
    • Krähen-Physik

      Um an einen leckeren, im Wasserbehälter treibenden Wurm zu gelangen, werfen Saatkrähen Steine in das Gefäß, damit der Wasserspiegel steigt. Britische Biologen haben beobachtet, dass die Vögel dabei sogar abschätzen können, wie viele Steine sie brauchen, um ihr Ziel zu erreichen.

      Erst dann - und nicht etwa schon testweise vorher - schnappen sie sich die Beute. Zudem benutzen die Vögel bevorzugt größere Brocken, die einen stärkeren Effekt haben, berichten die Forscher in Current Biology (online).
    • RE: Rabenvögel

      Krähenkolonie nervt Blinde




      Die hohen Bäume vor dem Aura-Hotel sind seit vielen Jahren das Zuhause einer der größten Saatkrähen-Kolonien des Landes. In den Wipfeln der alten Kiefern fühlen sich die Vögel wohl. Fotos (4): Kerstin Schröder/privat
      Stammgast Lydia Barkhorn (71) wird am frühen Morgen von den Krähen geweckt.
      Hotelchefin Margrit Kozdon (56) ärgert sich über den Dreck und Lärm.
      Wie groß die Nester sein können, zeigt dieser Schnappschuss aus dem Jahr 2006. Damals sind viele Nester heruntergeholt worden, doch am nächsten Tag waren wieder neue da.

      Eine große Kolonie von Saatkrähen macht seit Jahren den Gästen des Aura-Hotels zu schaffen. Lärm und Dreck gehören zu ihrem Urlaub dazu.
      Boltenhagen (OZ) - Krähen sind Frühaufsteher. „Sobald es dämmert, um vier, fünf, geht es los“, erzählt Lydia Barkhorn. Mit los meint sie den tierischen Morgenappell, das Gekrächze von etwa hundert Vögeln. Das schreckt die Rentnerin aus dem Schlaf, wenn sie zu Gast im Boltenhagener Aura-Hotel ist. Gern würde die 71-Jährige dort mal etwas länger schlafen, doch der „Gesang“ einer der größten Saatkrähen-Kolonien Mecklenburg-Vorpommerns sei schwer auszuhalten. „Der Lärm ist eine große Belastung für blinde und sehbehinderte Menschen, da sie ein sehr sensibles Gehör haben“, weiß Lydia Barkhorn. Sie ist selbst stark sehbehindert und leitet im Aura-Hotel verschiedene Fortbildungen. „Für einige Kursteilnehmer sind die Krähen ein Grund, nicht zu kommen, vor allem in der Zeit, wenn sie Nachwuchs haben. Dann ist das Gekrächze noch lauter, weil sich die Jungvögel beim Füttern bemerkbar machen, in welchem Nest sie sitzen.“ Mit wachsendem Bestand nimmt auch der Dreck zu, berichtet Hotelchefin Margrit Kozdon. Nicht nur der Eingangsbereich, der sich in der Einflugschneise der Vögel befindet, sei dann mit unzähligen weißen Flecken übersät, auch Gäste und Personal werden des Öfteren getroffen — auch auf dem Kopf. Auf die Erfahrung hätten Lydia Barkhorn und Margrit Kozdon gern verzichtet, auch wenn es ja angeblich Glück bringen soll: „Es fühlt sich an wie ein rohes Ei“, erzählen sie. Allerdings seien Treffer immer noch besser, als die „Käckerchen“ aus Versehen zu verspeisen. Im Bierglas, auf Tellern und auf Kuchen ist bereits etwas gelandet. „Das Personal muss sehr aufmerksam sein, denn unsere Gäste sehen das ja nicht“, so Margrit Kozdon. Um trotzdem das Essen auf der Terrasse zu ermöglichen, sei eine Markise installiert worden.
      Den Lärm hält die allerdings nicht ab. „Urlaub machen können die Leute auch woanders, viele schlafen gern bei offenem Fenster, das ist hier nicht möglich“, erklärt die Hotelchefin. Sie hat das Problem beim Landesamt für Umwelt und Natur geschildert. 2006 sind einige Nester von den Bäumen geholt worden, am nächsten Tag waren sie aber wieder da. „Die Krähen haben sie als Solidargemeinschaft wieder aufgebaut.“ „Die Umsiedlung von Krähen ist ungewöhnlich schwer, weil sie sich immer die attraktivste Kulisse in der Umgebung aussuchen, die beste Stelle, um an Nahrung zu kommen“, weiß Dr. Klaus-Dieter Feige, der Vorsitzende der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft MV. Die einzige Lösung wäre, die Bäume zu fällen. Doch dafür bräuchte es ein Sondergenehmigung, denn die Saatkrähe ist eine geschützte, nützliche Art und ein Zeichen dafür, dass die Natur intakt ist: „Deshalb sollte jeder Ort, der eine Krähen-Kolonie hat, stolz sein.“

      KERSTIN SCHRÖDER

      ostsee-zeitung.de/ozdigital/ar…b67&param=news&id=2708891
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • RE: Rabenvögel

      Nach Auseinandersetzungen
      Raben trösten ihre Freunde




      Dass Raben mit einer gewissen Intelligenz Probleme lösen, ist mehrfach bewiesen. Dass sie aber auch zu einem gewissen Maß an Mitgefühl in der Lage sind, finden jetzt Forscher der Universität Wien heraus.

      Raben spielen weltweit eine Rolle in Sagen und Mythen.
      Raben trösten und beruhigen ihre Freunde, wenn diese bei einem Konflikt eins auf den Schnabel bekommen haben. Und werden sie selbst Opfer einer Streiterei, so suchen sie sich Trost bei ihren besten Bekannten. Das berichten Forscher der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle der Universität Wien im Journal "Plos One".

      Orlaith Fraser und Thomas Bugnyar hatten über ein Jahr lang das Verhalten einer Gruppe von dreizehn jungen Raben (Corvus corax) in einer Voliere des Instituts beobachtet. Dabei notierten sie genau, welche Tiere kurz nach einem Konflikt in der Gruppe sich welchen anderen zu- oder abwandten. Das Ergebnis zeigt eine gewisse Empathie der Tiere: Häufig wurden die Verlierer eines Kampfes von unbeteiligten anderen Raben durch Berührungen getröstet. Dies war umso wahrscheinlicher, je heftiger der Konflikt ausgefallen war.

      Suche nach Trost
      Raben und Krähen sollen die größte Intelligenz unter den Vögeln besitzen.
      (Foto: picture-alliance/ ZB)
      Unterlegene Tiere eines Kampfes suchten danach auch selbst aktiv nach Trost bei anderen, wobei sie sich meist an jene wandten, die auch von sich aus Trost spendeten. Diese Tiere waren solche, zu denen auch sonst eine enge, für die Tiere wertvolle Bindung bestand. Da die jungen Tiere noch keine Paare gebildet hatten, konnten dies verschiedene engere Freunde in der Gruppe sein. Versuche zur Versöhnung mit dem Gegner, wie sie die Forscher von Affen kennen und zur Vermeidung späterer Konflikte erwartet hätten, kamen dagegen kaum vor.

      Schon die erfolgreiche Suche nach Trost zeigt, wie die Tiere sich in der Gruppe helfen. Der spontane, ungefragte Trost von Freunden nach einem Kampf zeige ein gewisses Maß an Mitgefühl, das sogar über das von Affen hinausgehe, berichten die Wissenschaftler.

      dpa


      n-tv.de/wissen/weltall/Raben-t…reunde-article887382.html
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    • RE: Rabenvögel

      Federn verraten Ernährungsweise
      Krähen benutzen "Besteck"



      Mit einem Trick können Wissenschaftler beweisen, dass viele der scheuen Neukaledonien-Krähen Werkzeuge benutzen, um an Käferlarven zu kommen, die als Leckerbissen gelten. Sie untersuchen einfach die Federn der Tiere.
      Wie Menschen Messer und Gabel, so nehmen auch Tiere "Besteck" zur Nahrungsaufnahme zu Hilfe. Eine Gruppe von Wissenschaftlern aus Oxford hat jetzt den Werkzeuggebrauch bei Neukaledonien-Krähen (Corvus moneduloides) genauer untersucht. Die meisten dieser Vögel greifen zu Stöckchen, um nach Käferlarven zu stochern, die in verfaulenden Baumstämmen versteckt sind, wie die Experten in der US-Fachzeitschrift "Science" berichten.

      Die cleveren Tiere - auch als Geradschnabelkrähen bekannt - kommen nur auf Neukaledonien im Südpazifik vor. "Die Vögel sind extrem schwer zu beobachten", sagte der deutsche Wissenschaftler Christian Rutz, der die Studie leitete. Deshalb haben die Forscher zu einem Trick gegriffen, um Erkenntnisse aus Videoaufnahmen wissenschaftlich zu untermauern: Sie suchten in den Federn der Vögel nach bestimmten Varianten chemischer Elemente, die im Gewebe der im Holz verborgenen Larven vorkommen.

      Das Ergebnis der Untersuchung war verblüffend. 70 Prozent der Krähen innerhalb einer Population hatten die Larven gefressen und mussten somit die Werkzeuge benutzt haben - obwohl der Gebrauch der Stöcke schwer zu lernen und damit vor allem für Jungvögel extrem zeitraubend ist. Offensichtlich sind die stark fetthaltigen Käferlarven ein Leckerbissen für die Vögel.

      Wenige Tierarten benutzen Werkzeuge
      Bisher war der gezielte Gebrauch von Werkzeugen nur bei wenigen Tierarten, vor allem bei Menschenaffen wie Schimpansen und Orang- Utans aber auch bei Fischottern nachgewiesen worden. "Es gibt nur eine Hand voll Tierarten, die in Freiheit und ohne Training durch den Menschen Werkzeuge benutzen", erläuterte Rutz.

      In einem nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler nachweisen, dass Tiere, die Werkzeuge gebrauchen, sich innerhalb einer Population besser durchsetzen können und damit überlebensfähiger sind. "Diesen Schritt haben wir bisher noch nicht geschafft", sagte Rutz.

      dpa
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    • Ruhigeres Leben als Paar
      Gruppenleben stresst Kolkraben




      Ein Leben in der Gruppe hat viel zu bieten: Sicherheit und Bestätigung. Doch ist es auch stressiger als das Zusammenleben eines Paares - zumindest bei Kolkraben.

      Das Mitglied einer Gruppe zu sein bietet Sicherheit, Schutz und Bestätigung – es erhöht aber auch den Stress. Das hat eine internationale Forschergruppe bei jungen, wilden Kolkraben beobachtet. Deren Stresshormone erreichten fast den doppelten Wert von Vogelpaaren, die sich in ihrem Revier eingerichtet hatten, berichten die Forscher in den britischen "Biology Letters".

      Nuria Selva vom Institut für Naturschutz in Krakau untersuchte Kolkraben im Wald von Bialovieza, der als der natürlichste und ursprünglichste Niederungswald Europas gilt. Dort leben etwa fünf Brutpaare von Raben auf 100 Quadratkilometern. Im Randgebiet des Waldes stießen die Forscher auf eine Gruppe von etwa 60 Tieren, die noch kein Revier gefunden hatten. Von beiden Gruppen sammelten die Forscher Fäkalien und testeten sie nach Corticosteroiden, einem chemischen Anzeichen von Stress.

      Das Ergebnis zeigte, dass beide Gruppen gleich gesund sind. Das Leben in der Gruppe scheint aber mit Stress und Aufregung verbunden zu sein. Sowohl Männchen als auch Weibchen in der Gruppe schütteten fast doppelt so viele Stresshormone aus wie verpaarte Männchen. Das ruhigste, ungestresste Leben führten dagegen anscheinend verpaarte Weibchen: Ihr Stresslevel war nur etwa halb so hoch wie der ihrer Partner.
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    • Nordkurier M-V

      Düstere Aussichten für Rabenvögel

      Selbst eine maßvolle Bejagung von Rabenkrähen ist langwierig und schwierig, sind sie doch sehr intelligente Tiere. Foto: Archiv


      Jagd. Weil sie angeblich zu einer Gefahr für Singvögel werden und in der Landwirtschaft Schäden verursachen, sollen die Tiere bejagt werden.

      Von Lutz Storbeck

      Pasewalk. Kälber ohne Zunge, Lämmer, denen die Augen ausgehackt wurden. An die Beweisfotos kann sich Achim Froitzheim, Sprecher des Landesjagdverbandes, sehr gut erinnern. Die Aufnahmen entstanden vor Jahren in der Grenzregion bei Borken und Hintersee. Tierärzte und Landwirte hatten dokumentiert, was passiert, wenn sich Kolkraben zu "Junggesellenschwärmen" zusammentun und auf Nahrungssuche gehen. Kälber wurden schon während des Geburtsvorganges von den gefiederten Angreifern attackiert und verendeten später. "Die Vögel hatten zuvor offenbar ihr Einstandsgebiet in Polen, in der Nähe eines Schlachthofes. Der wurde geschlossen, und darum waren die Raben auf der Suche nach neuen Futterquellen", sagt der Jagdverbands-Sprecher.

      Schon damals kam es zur Diskussion, und die wird wieder recht kontrovers ausgetragen. Streitpunkt ist, ob Jäger gegen Rabenkrähen und Elstern vorgehen sollen. "Es gab Beschwerden von Landwirten aus dem Uecker-Randow-Kreis, aber auch aus Ostvorpommern. Die Rabenkrähen haben dort Silageballen angepickt. Das Viehfutter war wegen der zerstörten Schutzhülle nicht mehr zu gebrauchen", sagt Froitzheim. Auch wegen der Elstern hat es Klagen gegeben, aus Pasewalk und Torgelow etwa. Die Elstern fressen den Singvogelnachwuchs, hatten verärgerte Gartenbesitzer gemeldet. Die Beschwerden haben den Landesjagdverband nun zu dem Vorschlag veranlasst, Elstern und Rabenkrähen unter das Jagdrecht zu stellen.

      "Das heißt, diese Vögel dürfen dann ohne Sondergenehmigungen außerhalb ihrer Brutzeit geschossen werden", erklärt Froitzheim. Das geht nicht, laufen Naturschützer dagegen Sturm, weil sie befürchten, dass Arten ausgerottet werden könnten. Die Natur solle sich selbst helfen. "Ausrottung ist überhaupt nicht das Ziel", widerspricht Froitzheim. Die Weidleute sollten lediglich dort eingreifen, wo die Rabenvögel und die Elstern massiv Schäden anrichten. "Das stellt die Jäger vor schwierige Aufgaben. In Wohngebieten zum Beispiel dürfen die Vögel nicht geschossen werden, dorthin ziehen sich die Tiere aber zurück", so Froitzheim. Zum anderen: Elstern und Rabenkrähen gelten nicht umsonst als intelligent. "Wenn der Jäger an einer Stelle erstmals schießt, erwischt er vielleicht drei, vier Vögel. Die fliegen weg, und danach reicht es, wenn ein Spaziergänger mit einem Stock auftaucht, dann sind die Vögel auf und davon", sagt Froitzheim. Insofern sei die "Bejagung langwierig und schwierig, eben eine Wissenschaft für sich", aber eben auch praktizierter Naturschutz.
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Irgendwie wiederholt sich alles, dass die Krähenvögel Schädlinge sind habe ich schon einmal früher gehört. Ich dachte die Menschen sind mit der Zeit etwas klarer im Kopf geworden, habe mich da wohl getäuscht.
      Und noch eine Anmerkung: In MV gibt es Rabenkrähen und Nebelkrähen, wenn man schon nur einen Begriff verwenden möchte, dann den der Aaskrähe, das ist der Oberbegriff für diese beiden Unterarten. Die Rabenkrähe hat ihr Hauptverbreitungsgebiet im Westen Europas (in Deutschlands bis zur Elbe ungefähr) und die Nebelkrähe (von der Elbe über den Osten Deutschlands) bis weit in den Osten Europas und weiter.

      Wenn Elstern an Singvögel "Schaden" machen und Kolkraben in der Landwirtschaft, dann frage ich mich "wieso". Liegt es vielleicht da dran, dass sie in der freien Landschaft nichts mehr oder nicht ausreichend zu fressen finden? Bei der intensiven Landwirtschaft sollte es mich nicht verwundern. Bei der Elster beobachte ich es schon weit über 20 Jahre, dass sie in der Landschaft kaum noch brütet und sich lieber in den Dörfern und Städten einfindet, hier scheint der Tisch noch gedeckt zu sein.
      Hier sollen wieder mal ein paar Vogelarten (wie Kormoran ja auch) für die Fehler des Menschen bezahlen. Toll

      Viele Grüße
      thur
      Ich liebe das Leben.
    • Anwohner wollen Saatkrähen abschießen

      Von Peter Bierl
      Bei einer Versammlung in Puchheim klagen Bürger über Belastung durch Lärm und Kot der Tiere, die auf dem Friedhof siedeln.


      Die Bewohner rund um den Friedhof von Puchheim-Bahnhof fühlen sich von Lärm und Kot einer Saatkrähen-Kolonie derart belästigt, dass sie mit Gewalt gegen die Tiere vorgehen wollen. In einer Diskussion am Mittwoch im Rathaus forderte eine Mehrheit der Anwesenden, die Vögel abzuschießen. Zweiter Bürgermeister Wolfgang Wuschig (UBP) versprach, alle Mittel in Erwägung zu ziehen. Vertreter von Behörden und des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) warnten davor, die Saatkrähen zu stören, weil sich sonst neue Kolonien bilden würden.

      Zu Beginn der Veranstaltung, zu der rund 90 Bürger ins Rathaus gekommen waren, musste Wuschig als Versammlungsleiter erst einmal selbst gegen Lärm vorgehen. Nachdem Klaus Neugebauer von der Regierung von Oberbayern kategorisch erklärt hatte, die Kolonie könne nicht entfernt werden, erhob sich ein Proteststurm. "Frechheit" und "Sie wollen uns abspeisen", schrien empörte Bürger.

      Neugebauer beharrte darauf, dass es "störungsfreie Rückzugsräume" für die Vögel geben müsse. Würde man versuchen, die Krähen zu vertreiben, bestünde das Risiko, das Problem durch "Splitterkolonien" zu verbreiten und zu verschärfen.

      Anzeige Daraufhin brüllten wieder Bürger und Wuschig drohte, von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen. Auf wenig Gegenliebe stießen auch die Vertreter des LBV. Als Matthias Luy der Annahme widersprach, die Saatkrähen würden alle anderen Singvögel töten, erhob sich deutliches Murren. "Sie sind nicht schlauer als die Wissenschaft", konterte der Diplom-Biologe. Seinen Angaben zufolge gibt es rund 5500 Saatkrähen in ganz Bayern, die 25 Kolonien bilden, die größte mit 600 Brutpaaren habe in Obermeitingen bestanden. Die Saatkrähen favorisierten heute die Nähe von Siedlungen, wo sie sich als Allesfresser von Abfällen ernähren, während sie sich im Wald von Jägern gestört fühlten.

      Sein Ratschlag, doch Schallschutzfenster einzubauen oder Planen und Sonnensegel gegen den Vogelkot aufzuspannen, wurde mit höhnischem Beifall quittiert. Mehrere Bürger berichteten, dass sie seit zwei Jahren unter den Tieren litten. "Der Lärm beginnt in aller Frühe gegen 4.30 Uhr und hält den ganzen Tag an", erzählte eine Frau. Man könne nicht schlafen und sich wegen des Kots weder im Garten noch auf der Terrasse aufhalten. "Unsere Immobilien sind wertlos geworden", klagte eine Bürgerin.

      Die würdevolle Atmosphäre des Friedhofs werde gestört, auch dort seien Grabsteine und Sitzbänke sowie geparkte Autos mit Kot bedeckt. Das Problem sei keineswegs auf die Brutzeit im Frühjahr und den Winter beschränkt, wenn Saatkrähen aus Russland dazukommen. "Wir leiden 365Tage im Jahr unter dem Krach", schimpfte eine Frau und erhielt großen Applaus.

      Vereinzelt meldeten sich aber auch Bürger zu Wort, die berichteten, so schlimm wäre der Lärm nicht. Eine Frau meinte, im Winter würden die Vögel sogar noch von Nachbarn mit Brot gefüttert. "Die Vögel sind Teil der Natur, mir sind die lieber als Autos", sagte sie.

      Nach Angaben des LBV halten sich derzeit 89 Brutpaare im Bereich des Friedhofs auf, überwiegend in der Nordostecke, aber anscheinend auch gegenüber in Richtung Narzissenstraße. Im Vorjahr habe man 62 Nester gezählt, Wuschig berichtete von acht Brutpaaren im Jahr 2008. "Gefühlt sind es inzwischen Tausende", bemerkte ein Mann.

      Mehrere Bürger verwiesen darauf, dass die Kolonie in Obermeitingen mit Erfolg verlegt worden sei. Nach Angaben von Hilde Abold vom LBV sind diese Saatkrähen nach Donauwörth, Gersthofen und zum Nordfriedhof in Augsburg weitergezogen. Der Vorschlag des Regierungsvertreters, vor Beginn der Brutzeit im kommenden Frühjahr einen Teil der Nester in den südwestlichen Bereich des Friedhofs umzusiedeln, stieß auf große Ablehnung.

      Etliche Bürger verlangten, die Nester sofort zu beseitigen, die Feuerwehr solle die Gelege wegspritzen, oder der Bauhof sie beseitigen. Man könnte einen Falkner engagieren oder die Tiere abschießen. Auf Neugebauers Frage, "wollen Sie die Tiere töten" erhob sich ein vielstimmiges "Ja". Mit Genehmigung der Unteren Jagdbehörde im Landratsamt wäre dies möglich.
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Jäger führen Krieg gegen Krähen

      Von Gabriele Schulte | 28.03.2012
      Sie nennen sich „Heideförster“ oder „Crow Buster“ – junge Jäger, die sich in Internetvideos in Tarnmontur als erfolgreiche Schützen präsentieren. „Kraa, kraa“ ist zu hören, dann plötzlich „peng, peng“. Der Feind: Rabenkrähen.

      In Niedersachsen verstärken Jäger den Kampf gegen Rabenkrähen, die Saatgut picken.
      Hannover. Die großen Vögel, schwarz wie der Teufel, werden immer häufiger zur Beute nicht nur junger Jagdgenossen der Computerspiel-geprägten „Moorhuhn-Generation“. Auch konservative Waidmänner lassen sich in ihren Verbänden von Fachleuten schulen, die ihnen nach amerikanischem Vorbild statt biederem Loden und geduldigem Abwarten militärisch gefleckte Anzüge, Tarnnetze und den Einsatz von Lockvögeln aus Plastik empfehlen. Denn Rabenkrähen sind so intelligent, dass sie konventionell vorgehende Jäger als „Suchbild“ abspeichern und meiden.

      „Die neue Methode ist deutlich effektiver“, verrät Jan-Wilhelm Hilbrands, Kreisjägermeister in Leer. Die Abschusszahlen stiegen, zumal der Kreis eine bis Ende März verlängerte Saison für die Jagd auf Rabenkrähen beschlossen hat, wie etwa auch Ammerland, Oldenburg und das Emsland. Bis Niedersachsen vor zehn Jahren die unbeliebten Krächzer als erstes Bundesland ins Jagdrecht aufnahm, waren sie von der Europäischen Vogelschutzrichtlinie grundsätzlich geschützt; für die in Kolonien brütenden Saatkrähen gilt das weiterhin.

      Nach und nach werden nun in immer mehr Regionen die Schonzeiten für Rabenkrähen verkürzt, die im Prinzip paarweise leben, als „Junggesellen“ aber in Schwärmen auftreten. Naturschutzverbände, aber auch der Ökologische Jagdverband sprechen von einem „Krieg gegen die Krähen“ und beschwören das natürliche Gleichgewicht in der Natur.

      Tatsächlich ist die allein bei der niedersächsischen Landesjägerschaft verzeichnete „Strecke“ innerhalb von fünf Jahren von rund 84.000 auf mehr als 117. 000 erschossene Rabenkrähen pro Jahr gewachsen. Krähen picken gern Silagefolien auf und rupfen Sämlinge aus, was Landwirte stört, die oft nebenbei Jäger sind. Vertriebene Schwärme wiederum verziehen sich Richtung Stadt, wo ihr Getöse die Bewohner verärgert.

      Die Ammerländer Jagdbehörde gibt denn auch zu, dass es bei der verkürzten Schonzeit nicht nur um den Schutz von Junghasen geht. Die Vögel hätten in den Baumschulen nach Würmern gesucht – und dabei Töpfe umgeworfen.
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Eichelhäher als Gebäudebrüter auf Mauersegler-Kästen

      Einen zwar ungewöhnlichen, für den Eichelhäher jedoch nicht gänzlich unbekannten Brutplatz entdeckte Sigrid Lange im Juni dieses Jahres in Hannover-Davenstedt: Dort hatten die cleveren
      Rabenvögel ihr Nest einfach oben auf Mauersegler-Nistkästen aufgesetzt,äußerst stabil und bestens geschützt vor Witterungseinflüssen unterhalb des Dachvorsprungs.
      Aufmerksamen Lesern unserer HVV-Literatur dürften diese Mauerseglerkästen irgendwie bekannt vorkommen: Im Buch „Die Vögel der Stadt Hannover“ von Dieter Wendt sind sie schon einmal abgebildet worden, als Beispiel für eine seit vielen Jahren genutzte Mauerseglerkolonie.
      Die von den Eichelhähern genutzten Kästen sind auf der Vorderseite des Gebäudes direkt über dem Hauseingang hinzugekommen, was die Vögel aber nicht im Geringsten störte – sie fütterten sogar während der Aufnahmen problemlos weiter.
      Der einst scheue Waldvogel Eichelhäher ist in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr in menschliche Siedlungen vorgedrungen und in Parks, auf Friedhöfen und in Gartenanlagen gehört er mittlerweile zum alltäglichen Bild. Als Gebäudebrüter haben wir ihn zumindest in Hannover noch nicht erlebt.
      Die drei Davenstedter Jungvögel sind übrigens zwei Tage nach den Aufnahmen ausgeflogen und auch bei den Mauerseglern besteht Hoffnung auf zahlreichen Nachwuchs, da bisher 15 besetzte Kästen bzw. Dachbruten gezählt wurden.
      Sigrid Lange
      Mehr, auch Bilder, unter: nabu-hannover.de/pdfdat/HVVinfo20112.pdf