Greenpeace

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    • Newsletter vom 08. März 2011: Klein, grau, gefährdet: der Schweinswal

      kennen Sie die einzige heimische Walart an unseren Küsten, den Schweinswal? Wussten Sie, dass Schweinwale im 19. Jahrhundert so häufig waren, dass Segler nachts durch das “lärmende Atemgeräusch” der Tiere am Schlafen gehindert wurden?

      Mittlerweile sieht es für einige Schweinswal-Populationen düster aus: In der östlichen Ostsee leben nur noch ca. 250 erwachsene Schweinswale. Der dortige Bestand steht kurz vor dem Aussterben. In den letzten Jahren stieg die Anzahl der tot am Ostsee-Strand gefundenen Schweinswale sprunghaft an. Viele der Tiere tragen Schnitte und Abdrücke von Stellnetzmaschen.
      Ost- und Nordsee gehören zu den wirtschaftlich meist genutzten Meeresgebieten der Welt. Der Schiffsverkehr dort nimmt stetig zu. Parallel steigt die Verschmutzung mit Zivilisationsmüll und Umweltgiften. Auch die Folgen der Öl- und Gasförderung sowie der ständig zunehmende Unterwasserlärm setzt den Tieren zu. Vor allen Dingen aber machen die Netze der Fischerei den Schweinswalen zu schaffen. Besonders Stellnetze werden leicht zur tödlichen Falle, denn die Kleinwale können die dünnen Kunststoffnetze nicht mit ihrem Echolot orten. Haben sich die Tiere einmal in den Maschen verfangen, müssen sie jämmerlich ertrinken, denn sie kommen zum Atmen nicht mehr an die Wasseroberfläche.

      Bereits im Mai 2004 hat die Bundesregierung fast ein Drittel der deutschen Nord- und Ostsee unter Schutz gestellt. In insgesamt zehn Gebieten soll der Meeresumwelt besonderer Schutz zukommen. Gebiete wie das Sylter Außenriff wurden extra auch wegen der dortigen Schweinswal-Vorkommen ausgewählt. Doch bei näherer Betrachtung entpuppt sich die Schutzgebiets-Ausweisung als reiner Papier-Tiger.

      Draußen auf See hat sich nichts geändert: Die wirtschaftliche Nutzung dieser sogenannten “Schutzgebiete” hält unverändert an. Keine einzige Maßnahme in ihnen bremst die menschliche Zerstörungswut - im Gegenteil: Die Stellnetz-Dichte im Sylter Außenriff ist ausgerechnet in den Sommermonaten am höchsten! Gerade im Sommer gibt es dort so viele Schweinswale wie nirgendwo sonst in der deutschen Nordsee. Denn zu dieser Zeit erblickt der Nachwuchs der Schweinswale dort das Licht der Welt.
      Höchste Zeit also, dass Umweltminister Röttgen und die für Fischerei verantwortliche Verbraucherschutzministerin Aigner sich für den Schutz der kleinen Wale stark machen. Nicht nur im Sylter Außenriff muss endlich ein echtes Schutzgebiet her. Drastische Maßnahmen in der Fischerei sind nötig und können Abhilfe schaffen, wie etwa das Umrüsten von Stellnetzen auf Fischfallen.

      Greenpeace wird in den nächsten Wochen sehr genau hinschauen, wenn die Bundesregierung ihre Vorschläge für die Umsetzung der Meeresschutzgebiete vorstellt. Speziell die Fischerei muss aus den ausgewiesenen Gebieten verbannt werden. Wir wollen sicher stellen, dass gerade im Sylter Außenriff die Schweinswale ungestört ihre Jungen aufziehen können. Helfen Sie mit, den kleinen Walen das Überleben zu sichern – wir halten Sie auf dem Laufenden.

      Mit herzlichen Grüßen

      Thilo Maack
      Meeresbiologe
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Newsletter 07.09.2011

      Fischfang nach Fukushima

      auch sechs Monate nach Erdbeben und Tsunami sowie der anschließenden Atomkatastrophe von Fukushima herrscht weiterhin Ungewissheit: Wie groß ist bisher das tatsächliche Ausmaß der Strahlenbelastung für Mensch und Umwelt?

      Unstrittig ist, dass Radioaktivität aus den havarierten Reaktoren Fukushima-Daiichi ausgetreten ist. Und dass radioaktive Partikel in den Pazifik gelangten - durch Winde und die Einleitung von strahlenverseuchtem Wasser. Greenpeace veröffentlichte hierzu Anfang August eigene Untersuchungsergebnisse, die zeigen, dass die Strahlenbelastung von Speisefischen in Japan weit über den Grenzwerten liegt............
      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • Greenpeace Newsletter 04.01.2012

      Quoten & Flotten–auf der Strecke bleibt der Fisch

      in der Europäischen Union (EU) teilen sich rund 84.000 Schiffe eine gemeinsam genutzte Ressource: Fisch. Die Fangkapazität dieser Flotte ist mindestens doppelt so hoch wie es für eine nachhaltige Fischerei sinnvoll wäre. Doch anstatt die Überkapazitäten abzubauen, wird die EU-Fangflotte massiv mit Steuergeldern unterstützt.

      Die Folge: die EU-Gewässer sind massiv überfischt. Zudem wird mittlerweile rund ein Viertel der jährlichen Fangmenge außerhalb der EU gefischt - wie zum Beispiel vor Westafrika.

      Auch unter deutscher Flagge sind gigantische Fischfabriken unterwegs – Schiffe, länger als 100 Meter, mit Netzöffnungen von 50 x 90 Metern und einer Ladekapazität von 5000 Tonnen! Sie verarbeiten und frieren den Fisch direkt auf See ein. Diese Trawler sind ein Sinnbild für die Überkapazitäten der EU-Fischereiflotte. Nur direkte und indirekte EU-Fördergelder sowie das Fischen außerhalb der EU-Gewässer halten diese Fangfabriken am Leben. Es ist eine perverse Politik, die Steuergelder einsetzt, um damit die Überfischung der Meere und die Ausbeutung ärmerer Regionen zu fördern.

      Greenpeace fordert einen Abbau der Überkapazitäten der EU-Fangflotte. Nur wenn weniger Fischtrawler mit geringeren Kapazitäten auf den Meeren unterwegs sind, lässt sich auch eine nachhaltige Fischerei umsetzen. So lange die Flotte jedoch "rentabel gehalten werden muss", werden die EU-Fischereiminister auf ihren jährlichen Treffen weiterhin kurzfristige, wirtschaftliche Interessen über den Schutz der Fischbestände stellen.

      So geschehen bei der Fangquotenvergabe für 2012: Erneut folgten die Minister den Interessen der Fischindustrie: In 79 Prozent der Entscheidungen übergingen sie die Empfehlungen der EU-Kommission, beschlossen höhere Fangquoten oder schwächten die vorgeschlagenen Verringerungen ab. Für den Hering in der südlichen Nordsee wurde beispielsweise eine Erhöhung um 68 Prozent beschlossen – empfohlen waren 19 Prozent.

      Greenpeace hat im letzten Monat vehement für den Schutz der Fischbestände gekämpft. Mitte Dezember präsentierten neun junge Meeresschützer/innen 10.000 Unterschriften für eine nachhaltige Fischereipolitik bei Ilse Aigner. Einen Tag später veröffentlichte Greenpeace zum fünften Mal das „Supermarkt-Ranking“, mit dem die Einkaufspolitik des Lebensmittelhandels für Fisch und Meeresfrüchte bewertet wird. Am Tag vor Heiligabend protestierten Greenpeace-Aktivisten in Holland und in Bremerhaven an vier Fischtrawlern gegen die Überfischung der Meere. Am 2.1.12 erneuerten sie ihre Forderung (weitere Infos hierzu finden Sie in der rechten Spalte).

      Nächstes Jahr wird die Gemeinsame Fischereipolitik der EU reformiert. In diesem Prozess muss sich die Bundesregierung aktiv für einen rechtlich verbindlichen Abbau der Überkapazitäten der EU-Flotte einsetzen. Dies und eine an wissenschaftlichen Empfehlungen ausgerichtete Quotenvergabe müssen die wesentlichen Neuerungen der Reform werden. EU-Steuergelder dürfen nicht länger Meereszerstörung und die Ausbeutung der Ressourcen in ärmeren Ländern finanzieren! Dafür werden wir uns auch in 2012 intensiv engagieren.

      Ich wünsche Ihnen und uns viel Kraft, Glück und Erfolg im laufenden Jahr.

      Mit freundlichen Grüßen

      Dr. Iris Menn
      Meeresbiologin
      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • GREENPEACE

      Fisch beliebt, aber bedroht

      Seit Jahrhunderten erscheinen die Meere uns als grenzenlos, und grenzenlos erscheint uns auch die Nahrung, die sie für die Menschen bergen. Dessen ungeachtet hat die Menschheit nur wenige Jahrzehnte gebraucht, um die Fischbestände in den Weltmeeren durch erbarmungslose Raubzüge in große Gefahr zu bringen.

      Klicken Sie bitte auf die einzelnen Fischarten, um zu den Erklärungen zu kommen

      EINKAUFSRATGEBER
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry