Wanderfalken - Brüssel

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    • Aus dem Blog

      März 2012

      Falken für Alle 2012

      In Brüssel scheint jetzt seit ein paar Tagen die Sonne. Unter einer Klangarkade durch die eine leichte Brise kommt, sitzt Mutter Wanderfalke nunmehr seit 3 Wochen auf drei ziegelroten Eiern.

      Meistens sitzt sie ruhig, in einer Höhe von 50 Metern auf „ihrem“ Balkon im nördlichen Turm der St. Michaels und St. Gudula Kathedrale. Von dort überblickt sie den Himmel über Brüssel und sie hat einen guten Blick auf die National Bank von Belgien. Das Männchen ist nie weit weg. Jeden Morgen übernimmt er für ein paar Stunden die Brut, sodass sie ihre Flügel ausstrecken und etwas fressen kann.

      Es ist das neunte Jahr in Folge, dass die Wanderfalken im Zentrum von Brüssel brüten und bis heute sind 28 junge Falken von der Spitze der Kathedrale geflogen. Die Kamera, die nur wenige Zentimeter von den Eiern weg installiert ist, wird am 2. April aktiviert und online bleiben bis die Jungen ausgeflogen sind. Wir werden uns bemühen Sie alles erfahren zu lassen: vom Ende der Bebrütung, dem Schlüpfen der Eier über die Aufzucht der Küken und ihren Abflug, der für Anfang Juni erwartet wird.

      Dank dem Kamerasystem können wir die Falken in allen Einzelheiten und in hoher Auflösung beobachten. Es ist ein außergewöhnliches Schauspiel: aus der Ferne können wir die Kamera von links nach rechts bewegen, und auf Details dieser faszinierenden Vögel zoomen. Wir können ihnen sogar nachts folgen, indem sie mit infrarot gefilmt werden.

      Wer sind sie, was jagen sie, woher kommen sie, wo schlafen sie, wie alt können sie werden, wie viele Küken sind da, wer sind ihre Feinde, wie groß sind sie? Wir werden versuchen all diese Fragen hier am Blog zu beantworten.
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Aus dem Blog

      April 2012

      Falken des Nordens

      Letzten Winter wurden die beiden Wanderfalken regelmäßig in der Nähe der Kathedrale gesehen. In unserer Region scheinen erwachsene Falken, die schon gebrütet haben, sesshaft zu sein. Das bedeutet, dass sie das Gebiet in dem sie ihr Nest gebaut haben in der Regel nicht verlassen.

      Doch was für die Falken hier gilt, ist nicht automatisch so für die Falken im Norden Wanderfalken, die in Alaska, Kanada, Skandinavien oder Sibirien brüten sind Zugvögel. Warum? Weil es notwendig ist: während des Winters ist es in diesen Regionen eisig kalt. Und die Tage werden auch kürzer. In Tromso, im Norden Norwegens zum Beispiel, scheint die Sonne im Dezember überhaupt nicht. Unter diesen Bedingungen ist es schwierig zu jagen und automatisch gibt es auch weniger Beutetiere. Denn Watvögel, Drosseln und Enten ziehen aus diesen Gründen auch fort. So haben Wanderfalken nicht wirklich viel zu fressen in dieser Situation. Doch ihr Vetter im Norden, der Gerfalke (Jagdfalke) bleibt (oder versucht zu bleiben) während des ganzen Jahres in der Nähe seines Brutplatzes. Verringerung der Beutetiere und die Konkurrenz mit den Gerfalken, lässt die Wanderfalken aus dem Norden für den Winter auf den Vogelzug gehen.

      Und das ist sicherlich kein Kurzausflug, den einige von ihnen ziehen tausende von Kilometern und überqueren Kontinente um den Winter in Gebieten zu verbringen, die ganz anders sind als ihr Herkunftsort. Letzten Dezember war ich in Moskau, besuchte das Institut für Umweltschutz und Evolution. Die russischen Kollegen studieren Wanderfalken auf der Taymyr Halbinsel im äußersten Norden Sibiriens. Es erreichten sie die Nachrichten, dass zwei erwachsene Falken, die sie im Frühjahr vorher beringt hatten, einer davon den Winter in Bombay verbrachte, der andere in Bagdad. Natürlich verursachte dies eine Menge Aufregung. Einige Wochen später erfuhren sie, dass ein weiterer Falke verletzt in Sardinien aufgefunden wurde. Im Vergleich dazu sind die Brüsseler Wanderfalken richtige Stubenhocker.
      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • RE: Aus dem Blog

      Aus dem Blog 04.04.2012

      Wanderfalken sind sehr territorial und die Kathedrale ist der Nistplatz für nur ein Paar. Seit 2004, dem ersten Brut Jahr, haben sich vier verschiedene Falken dort in der Kathedrale fortgepflanzt.

      Wenn ein Altvogel im Frühjahr nicht zurückkehrt um sein Nest zu richten, nehmen wir an, er starb, denn Falken sind sehr treu gegenüber ihrem Partner und ihrem Brutplatz. Wir werden später über einige Ausnahmen reden!

      Das erste Weibchen legte ihre Eier 2004 und 2005. Ihre Farbe war sehr rot und ihre Brust auffallend gestreift. Sie war am linken Fuß beringt, aber es gelang uns nie, den eingravierten Code zu entziffern. Wir werden nie erfahren, woher sie kam. Ihr Partner war ein Männchen mit einem hell-weißen oberen Brustbereich. Eindrucksvoll. Er war auch am linken Bein beringt. Am 3. April 2010 konnten wir durch das Teleskop die ersten drei Ziffern ablesen. Unsere Begeisterung wurde gedämpft, denn wir fanden nur heraus, dass er in Belgien geboren war. Um mehr heraus zu finden hätten wir die anderen 4 Ziffern auf seinem Ring ablesen müssen.

      Im Frühjahr 2006 erschien ein neues Weibchen: sie war 2011 immer noch da. Sie war an beiden Beinen beringt. Am 8. Ai 2007 gelang es uns, den gesamten Code zu lesen: sie war aus Deutschland. Unsere Kollegen von Bas-Rhin informierten uns umgehend, dass sie am 15. Mai 2002 in Herdecke an der Ruhr, 223 km von Brüssel entfernt, beringt worden war.

      Im Frühjahr 2011, kam das schöne weiße Männchen nicht wieder. Er wurde von einem neuen Falken ersetzt der auch einen Ring am linken Fuß trug. Am 10. April gelang uns den gesamten Code danke eines Teleskopes mit einem 30x50 Zoom zu entziffern. Überraschenderweise war das ein Falke, der im Frühjahr 2008 in der Kathedrale geboren wurde. Doch das Weibchen war immer noch der derselbe deutsche Falke! Das bedeutet seine Partnerin war seine Mutter. Das ist selten, aber es beweist, dass es vorkommt.

      Und dieses Jahr? Die Farben der zwei Falken und ihre Ringe deuten darauf hin, dass es dieselben Falken wie 2011 sind. Doch um sicher zu gehen müssen wir die Ringe entziffern. Auf an die Teleskope, Jedermann!
      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • Blog 07.04.2012 – Server, Datenfluss und Daten Zentrum …

      Die Kamera, die das Falkennest in allen Kleinigkeiten filmt, wurde mit dem Internet am Dienstag, den 3. April verbunden. Am nächsten Tag waren 6420 Zugriffe! Das Übertragungssystem ist komplex und ein ganzes Team ist dafür verantwortlich, die Bilder der Falken direkt und in hoher Auflösung von Brüssel in jeden Winkel der Welt zu übertragen.

      Die Kamera, die wenigstens einen Meter vom Nest (außerhalb des Turmes) positioniert ist, ist mit zwei Servern verbunden, die sich im Glockenturm befinden. Diese Geräte verwandeln das analoge Filmmaterial in elektronische Signale und senden sie dann von Brüssel durch eine 5 Gigahertz WIFI Verbindung zu einer Antenne auf dem Hilton Tower, einem der höchsten Punkte der Stadt. Die Rundfunk- und Empfangsantenne müssen perfekt ausgerichtet sein. Die Daten werden dann zu einem Netzwerk von optischen Fasern und ins Internet übertragen.

      Warum zwei Server? Der erste sichert die Verbindung zu der Software die zur Bedienung der Kamera benötigt wird, und das Filmmaterial aufzeichnet und überträgt. Es sendet Daten und empfängt sie auch. Der zweite Server ermöglicht Live-Streaming. Die Informationen, die dieser Server überträgt, gehen nur in eine Richtung: direkt in ein Rechenzentrum in den Niederlanden. Dieser Datenstrom „wiegt“ zwischen 10 und 15 Megabytes, was eine hohe Qualität garantiert. Das Filmmaterial wird deshalb ein wenig komprimiert sodass die Übertragung zu Ihrem Computer problemlos erfolgen kann. Gleichzeitig sorgt ein anderes System dafür, dass Tausende von Besuchern, ohne Überlastung des Systems, auf das Filmmaterial zugreifen können. Das ist nötig um sicher zu gehen, dass jeder den Besuch genießt!
      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • Blog 08.04.2012 - Werden sie bald schlüpfen?

      Die Eier werden bald schlüpfen, doch ist schwer zu sagen wann genau.

      Dieses Jahr war das Brutverhalten etwas ungewöhnlich. Am 08. März lagen drei Eier im Nest. Sie waren kalt, also hatte die Brut noch nicht begonnen.

      Mama Wanderfalke legte ihr erstes Ei am 02. März. Normalerweise legt sie alle zwei Tage ein Ei und beginnt mit der Brut wenn sie drei davon im Nest hat. Diese Eier werden die gleiche Anzahl von Tagen bebrütet und werden gleichzeitig schlüpfen. Wenn vier Eier im Nest sind, wird das letzte zwei Tage später als seine Brüder oder Schwestern schlüpfen. Sie verhindert so einen zu großen Altersunterschied zwischen den Küken. Weil das älteste, das weiter entwickelt ist, tatsächlich die Nahrung des Kleinsten beanspruchen könnte.

      Nachdem die drei Eier noch nicht bebrütet wurden, müsste das Weibchen, logischer Weise, noch ein viertes Ei legen, sogar ein fünftes wie 2010. Aber letztendlich legte sie drei Eier. Doch warum fing das Bebrüten erst am 08. März an? Es muss eine Erklärung geben, doch wir kennen die nicht. Wir gehen davon aus, dass die Inkubation in den folgenden Tagen begann. Wenn wir die kürzest mögliche Periode einkalkulieren (mit Beginn der Brut am 09. März und einer Brutzeit von 32 Tagen), sollten die Jungen am 09. April schlüpfen. Wir werden das in den nächsten Tagen sehen. Passen Sie gut auf, wenn Mutter und Vater Wanderfalke sich auf dem Nest ablösen. Das ist der Moment in dem wir sehen sollten, ob die Küken versuchen die Eier zu durchstechen!
      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • Blog 10.04.2012 – 32 Tage bei 37,7°C

      Die Länge des Brütens (oder die Brutzeit) hängt von der Art ab. Ein Huhn sitzt 21 Tage lang auf ihren Eiern, ein Höckerschwan 36 Tage, eine Schwanzmeise 13 Tage und ein Wanderfalke 32 Tage.

      Ohne gleichmäßige Temperatur kann sich der Embryo nicht gut entwickeln, doch das ist nicht das einzige was für ein erfolgreiches Schlüpfen notwendig ist! In der Umgebung muss eine bestimmte Luftfeuchtigkeit herrschen und die Eier müssen regelmäßig gewendet werden.

      Im Fall der Wanderfalken, muss die Bruttemperatur zwischen 37,3°C und 37,7°! C betragen. Die Temperatur kann etwas sinken, zum Beispiel, wenn der Falke das Nest verlässt um einen Räuber zu verjagen. Der Temperaturabfall ist meist harmlos, denn das Küken wird mehr und mehr selbst Wärme produzieren. Jeder Temperaturanstieg kann jedoch tödlich sein. Wenn die Temperatur 40°C erreicht, wird das Küken sofort sterben.

      Die relative Luftfeuchtigkeit muss um die 50% sein, sodass das Ei etwa 15% seines Gewichtes am Ende der Brutzeit verliert. Wenn der kleine Falke zu groß ist kann er sich nicht im Ei umdrehen und kann die Schale nicht aufstechen. In diesem Fall wird er durch Ersticken sterben.

      Das Drehen der Eier sorgt dafür, dass die Membranen, die den Sauerstoff passieren lassen, anfangen aneinander zu kleben. Das Eigelb (auf dem der Embryo positioniert ist) muss in der Mitte des Eies bleiben. Zwei elastische Bänder halten das Eigelb in der richtigen Position. Doch wenn das Ei nicht regelmäßig gedreht wird, dehnen sich solche Bänder und das Eigelb kann am Boden des Eies kleben. Und dann kann der Embryo sterben.

      Es ist schwer ein Ei zu sein!
      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • Blog 11.04.2012 – Sie schlüpfen!

      Wir warteten geduldig und hier sind sie! Die kleinen Falken fingen Anfang letzter Nacht an, sich durch ihre Eierschale zu picken. Die Eltern waren den ganzen Nachmittag nervös. Während sie brüteten, sammelten sie regelmäßig kleine Steinchen, die jetzt als Schutz um die Eier herum dienen.

      Um 20:34 Uhr übernahm das Weibchen vom Männchen. Und es war offensichtlich: ein Ei war angepickt! Schlüpfen ist für einen kleinen Falken, der ungefähr 15 g wiegt, sehr ermüdend. Er muss sich ganz alleine durchkämpfen, denn die Eltern helfen ihren Jungen niemals aus dem Ei zu schlüpfen. Doch sie kommunizieren durch Töne. Die kleinen Falken geben kreischende Töne durch das Loch von sich, und das Weibchen antwortet ihnen als ob sie ihre Jungen ermuntern wollte.


      Und dann, dauert es noch mehrere Stunden. Zuerst piekst das Junge die Schale an und atmet durch das Löchlein. Dann, fängt es an die Schale mit Hilfe eines kleinen Auswuchses oben auf dem Schnabel, zu brechen. Das „Werkzeug“ wird Diamant oder Eizahn genannt. Einige Stunden nach dem Schlüpfen fällt er ab. Der Falke hat nicht viel Platz im Ei und muss sehr vorsichtig den „Hut“ des Eis ablösen.

      Wenn die Arbeit endlich vorüber ist, benutzt er seine Krallen um aus dem Ei zu krabbeln und die wärmenden Federn seiner Mutter zu finden. Er ist erschöpft doch hat er immer noch etwas Energie um atmen zu können. Nur zum Schlüpfen har sein Magen das Eigelb absorbiert. Das gibt ihm genug Energie um einige Tage, ohne gefüttert zu werden, zu überleben. Das ist sehr nützlich, wenn seine Eltern, witterungsbedingt, nicht jagen gehen können

      Heute Morgen um 7:30 Uhr brütete das Weibchen und zeigt uns keine Anzeichen von den Jungen. Um sie herum konnten wir ein Stück Eischale sehen: wahrscheinlich ist der erste Falke noch nicht geschlüpft. Geduld!

      This morning at 7.30 a.m. the female was brooding and didn't show us any sign of a little one. Around her, we couldn't see a piece of egg shell: the first falcon probably had not yet hatched. Patience!





      Das ist gerade richtig spannend. Der brütende Falke ist ausgesprochen unruhig und schreit öfter, offenbar nach seinem Partner!?

      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • Blog, 12.04.2012 – Drei kleine Falken!

      Gegen 8:17 Uhr kam das dritte Küken aus seinem Ei. Die zwei älteren Falken tauchten gestern zum ersten Mal um 15:15 Uhr auf.

      Es ist kalt und regnerisch in Brüssel, sodass die Eltern ihre Küken fast ununterbrochen hudern. Doch gegen 10:16 Uhr gab der Vater plötzlich rund um den Glockenturm Alarm. Warum? Ich weiß es nicht. Das Weibchen flog schnell weg und ließ drei winzig kleine Junge alleine mitten im Nest. Überrascht vom Verschwinden ihrer Mutter, kuschelten sich die drei Vögelchen zusammen und bedeckten ihre Köpfe mit ihrem Körper. Ihr Gefieder ist nicht so dicht wie das von einem Entenküken; einige ihrer Körperteile sind definitiv nackig. In ihrem jungen Alter versuchen sie jedes Absinken der Körpertemperatur zu vermeiden, denn es könnte tödlich sein.

      Innerhalb von zwei Minuten übernahm Papa Falke den Platz seiner Partnerin, doch nicht ohne die Umgebung zuerst gründlich zu untersuchen. Um 10:30 Uhr kam das Weibchen zurück, eine Beute fest im Griff. Zum ersten Mal an diesem Tag fütterte sie ihre Jungen. Der Anblick war eindrucksvoll: der kräftige Vogel riss die Beute in Stückchen und fütterte ihre Jungen mit dem Schnabel. Sieben Minuten später huderte sie die Kleinen wieder. Fütterungszeit war vorbei, die kleinen Falken mussten nicht mehr ein Sinken ihrer Körpertemperatur befürchten.
      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • Blog 13.04.2012 – Wie unterscheiden wir Männchen von Weibchen?

      Vater und Mutter Falken ziehen ihre Jungen rund um die Uhr auf. Jetzt, wo die noch sehr schwach sind, benötigen sie alle Aufmerksamkeit. Das Männchen sitzt zwei bis dreimal täglich auf den Küken.
      Doch wie können wir Mutter und Vater Falken unterscheiden, wenn sie auf dem Nest sind? Es ist oft nicht leicht den Unterschied zu sehen, doch es ist wichtig.

      Die Farbe und das Muster auf Brust und Hals sind die besten Kennzeichen, da sie bei allen Tieren unterschiedlich sein können. Das ist auch der Fall bei dem Paar auf der Kathedrale. Die untere Seite von Brust und Bauch des Männchens sind rosa-weiß mit horizontalen grauen Streifen. Der obere Teil der Brust, Hals, Kinn und Wangen ist makellos weiß. Das Weibchen hat einen beigen Bauch und Brust mit rötlichen Akzenten und langen horizontalen dunkelgrauen Streifen. Ihre beige Kehle zeigt auch kleine braune Flecken. Nur Kinn und Wangen sind nicht gefleckt, doch die biege Farbe unterscheidet sich vom Weiß des Männchens.

      Weitere Kriterien: Der Kopf des Männchens ist proportional kleiner als der des Weibchens. Und die Farbe um die Augen und die nackte Haut am Schnabel und den Fängen ist beim Männchen kräftiger gelb gefärbt, als beim Weibchen.

      Letztendlich ist auch ein Unterschied in der Größe. Das Männchen wiegt ungefähr 650 g und seine Flügelspannweite ist 85 cm. Das Weibchen wiegt mehr als ein Kilogramm, einige wiegen sogar bis 1200 g und ihre Flügelspannweite kann bis zu über einem Meter sein. Das Falken-Männchen ist also ein Drittel kleiner als das Weibchen, doch das ist nicht leicht zu erkennen. Außer natürlich, wenn sie unmittelbar nebeneinander stehen.


      Welcher ist das jetzt hier? Vom Verhalten her würde ich sagen das Männchen …
      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • Blog 15.04.2012 – Auf dem Speiseplan der Falken

      Die Falken ernähren sich sehr abwechslungsreich. Im Moment ernähren sie sich vor allem von kleinen Spatzen, doch ist es schwierig, die Arten auf den Fotos zu bestimmen. Bevor sie die Beute zum Nest bringen, rupfen sie das Gefieder, das machen sie auf einem Wasserspeier oder auf einer anderer Steinfigur an dem Turm. Sie fressen ausschließlich Vögel, da sie ihre Beute im Flug fangen, eine Fledermaus ist auch nicht aufgeschlossen.

      Seit dem ersten Nest 2004 hat die Kathedrale die Falken 44 verschiedene Arten von Beute, (das gesamte Menü findet man hier), bringen sehen. Der Liste nach ist es ist sehr wahrscheinlich, dass die Falken mit 4 Arten von Drosseln gefüttert werden: Singdrosseln, Rotdrosseln, Wacholderdrosseln und (die seltenste der vier) Misteldrosseln. Doch die Wanderfalken sind in der Lage größere Beute zu machen: Strandläufer, Enten, Tauben. Im Winter jagen sie in den Poldern sogar Wildenten und Blässgänse.

      Die Wanderfalken verstecken auch gerne ihre Beute. Über dem Nest unter einer Klangarkade, sammeln sie regelmäßig verschiedene Beuteteile. Wenn die Jagd keinen Erfolg hat, können sie immer noch ihre Jungen füttern. Das ist nötig, wenn schlechtes Wetter ist: Wind und Regen machen es schwer Beute zu fangen.

      In den letzten paar Tagen, sahen wir regelmäßig, dass das Weibchen das Nest verließ und mit einem toten Spatz zurückkam, den sie offensichtlich aus ihren Vorräten holte. Dieser Falke, der Beute mit einer Geschwindigkeit von 400 km/h fangen kann, stellt trotzdem sicher, dass ihre Jungen jede Chance zu überleben haben!
      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • Blog 17.04.2012 - Videos vom Nest

      Das Bildmaterial, das direkt ins Internet gesendet wird, wird automatisch aufgezeichnet. Das ermöglicht uns, das Verhalten und die Ökologie der Falken-Familie zu studieren. Mehrere Studenten (Master und Bachelor) haben erstklassige Arbeiten auf Grund dieser wissenschaftlichen Daten geschrieben.

      Weiterhin erlaubt uns das Bildmaterial die Entwicklung und wichtige Ereignisse der Falken-Familie zu veranschaulichen. Sechs Clips zeigen uns, was in den letzten paar Tagen passierte.

      Am 10. April um 09:37 Uhr haben beide Falken sich noch beim Brüten abgelöst (Video “changing the guard” = Wachablösung). Damals hatten wir noch keine Ahnung, dass die ersten beiden Küken am nächsten Tag schlüpfen würden. Das dritte Junge bleibt einen Tag länger im Ei und wurde am 12. April um 08:16 Uhr geboren („the third falcon hatches“ = der dritte Falke schlüpft). Am selben Tag übernimmt der Falke vom Weibchen das erste Mal um 10:16 Uhr („the little falcons“‘ = die kleinen Falken) Doch nicht lange, denn um 10:32 kehrt das Weibchen mit Beute zurück und füttert ihre Kinder mit dem Schnabel. Sie wiegen kaum 50 g und ihre Augen sind noch nicht vollständig geöffnet („the falcons are fed“ = die Falken werden gefüttert). Doch sie wachsen schnell: die Eltern füttern sie 2 bis 4 Mal pro Tag. Am 14. April um 13:37 Uhr, das Weibchen ist an der Reihe („to each his food“ = für jeden seine Nahrung). Papa Falke ist sehr aktiv im Aufziehen seiner Jungen: er jagt für Nahrung. Am 15. April um 10:06 Uhr bringt er einen Sperling zum Nest, wahrscheinlich sogar ein Rotkehlchen. Nachdem er ein paar Stückchen dem ersten Falkenjungen gegeben hat, übernimmt das Weibchen von ihm („father falcon brings a prey tot he nest“ = Papa Falke bringt Beute zum Nest)

      Der Video Clip ist unten, die anderen Clips findet man hier.
      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • Blog 19.04.2012 – Ein erfolgreicher Zoom auf den Ring des Weibchenss

      Heute ist es uns gelungen den Code auf dem Ring des Weibchens zu entziffern! Wir zoomten auf ihre Beine als sie ihre Küken fütterte. Jetzt sind wir ganz sicher, dass sie 2002 in Herdecke, Deutschland, geboren wurde.

      Das Weibchen hat zum ersten Mal ihr Nest 2006 in Brüssel gebaut; wahrscheinlich das erste Mal, dass sie gebrütet hat. In dem Jahr legte sie drei Eier; eines war nicht befruchtet und eines der anderen zwei Küken starb nach drei Wochen. Ein Falke, ihr Erster, flog am 25. Mai aus. Im folgenden Jahr legte sie wieder drei Eier; alle sind geschlüpft und die Jungen Falken wurden am 20. Mai flügge. 2008 und 2009 legte das deutsche Weibchen vier Eier in alle Nester, die alle schlüpften. Acht Falken verließen erfolgreich das Nest. 2010 hatte dasselbe Weibchen fünf Eier im Nest. Das ist außergewöhnlich; In Belgien wurde das erst dreimal beobachtet. Die fünf Falken flogen am 30 Mai aus. 2010 hatte sie vier Eier. Alle schlüpften und ihre Jungen verließen am 30 Mai das Nest. In diesem Jahr waren drei Eier im Nest.

      Das Weibchen ist dieses Jahr elf Jahre alt. Wenn wir das Nest von 2012 nicht mitzählen, hat sie 23 Eier gelegt und 21 Falken (13 Männchen und 8 Weibchen) großgezogen. Wegen ihres Ringes können wir allen Beobachtungen festhalten und wir kennen ihren Ursprung und ihr Alter. So können wir ihre Lebensgeschichte verfolgen. Beim Vergleich dieser Informationen mit Beobachtungen von anderen Paaren können wir die Wanderfalken und der Gesundheit ihres Bestandes studieren. Die registrierten Daten sind auch nützlich um mehr über ihre Fortpflanzung zu erfahren. Bezieht sich die Größe des Nestes auf das Alter von Weibchen oder Männchen? Hat das Wetter Einfluss auf das Flügge-werden? Ist die Vielfalt der Beute wichtig? Haben Paare die in der Stadt brüten so viel Erfolg wie Paare die außerhalb der Stadt brüten? All das sind sehr interessante Fragen!
      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • Blog 20.04.2012 – Ein Falke jenseits des Kanals

      Heute erhielten wir einen Brief vom Mick Wright vom Suffolk Wildlife Trust. Mick beringt seit 4 Jahren die Falken die auf der Orwell Brücke (etwas südlich von Ipswich in Großbritannien) brüten. Dieses Jahr versucht zum ersten Mal ein Paar im Hafen von Felixstowe zu brüten, ungefähr 10 km weiter südlich. Mick fiel auf, dass zahlreiche Falken um dieses Gebiet kämpfen. Heute Morgen fand er einen toten Falken oben auf einem Kran, offensichtlich von einem Artgenossen getötet.

      Dieser Falke wurde im Frühjahr 2010, in einem Brutkasten der an einem Getreidesilo der Société Anonyme des Magasins à Grains d'Anvers (SAMGA), entlang des Amerika Docks in Antwerpen, befestigt ist, geboren. Im Nest waren in dem Jahr 3 Falken, die am 20., Mai von Gust de Weerdt, einem der belgischen Spezialisten für Wanderfalken, beringt wurden.

      Am 14. August desselben Jahres wurde der Falke in Sophieapolder fotografiert, nicht weit von Dordrecht in den Niederlanden. Zweieinhalb Monate nachdem sie das Nest verlassen hatte, war sie 60 km nördlich ihres Geburtsortes. Der junge Falke war flügge. Und was ein wunderschönes Falkenweibchen sein sollte, wurde jetzt tot jenseits des Kanals gefunden; die Entfernung zwischen Dordrecht und Felixstowe ist 240 km.

      Jedes Stückchen an Information zählt und beim vergleichen aller Informationen gewinnen wir mehr Wissen über die Wanderfalken. Es war erst das zweite Mal, dass ein Falke der in Belgien geboren wurde in Großbritannien entdeckt wurde. Danke an Mick dass er uns alle Informationen geschickt hat! Wenn Sie selbst einen beringten Vogel finden (wo immer Sie sind), bitte gehen Sie zu ring.ac und geben die Details ihrer Beobachtungen an. Sie bekommen eine Rückmeldung mit allen verfügbaren Informationen über den Vogel. Danke im Voraus!
      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • Blog 22.04.2012 – Bildmaterial vom Nest II

      Zwei neue Clips ermöglichen es uns, einige interessante Verhaltensweisen und Eigenschaften der Wanderfalken zu beobachten.

      Am 16. April. Um 12:12 Uhr verlässt das Weibchen das Nest („a careful mother“). Nichts Besonderes, doch versucht sie ihr Bestes um zu vermeiden ihre Krallen mit den Jungen in Berührung zu bringen. Ihre dolchartigen Krallen ermöglichen es ihr, Beute von der Größe einer Gans zu fangen. Und deshalb könnten sie gefährlich für die kleinen Falken sein. Wenn sie das Nest verläßt, nimmt sie ein Gewölle mit. Das ist sehr selten, denn das Nest und seine Umgebung sind verstreut mit den Resten von Beute. Schauen Sie sich einmal genau ihre Brust an. Wenn sie sich erhebt sehen wir zwei „Löcher“ in ihrem Gefieder, auf beiden Seiten der Brust. Man nennt sie Brut-Flecken. Sie sind ein Geniestreich der Natur: unmittelbar vor der Eiablage fällt ein Teil der Federn von der Brust, sodass die Brust mehr vaskularisiert (Vaskularisiert bezeichnet durch viele Blutgefäße gut durchblutetes Gewebe) wird. Warum? Sodass die Eier in direktem Kontakt zum Körper sein können und so eine konstante Temperatur haben: die Körpertemperatur der Falken. Und zu sagen, dass dieses Dutzende von Millionen von Jahren der Evolution kostet …

      Einige Minuten später, um 12:25 Uhr, kommt das Männchen und beginnt die Jungen zu füttern („the male nourishes the young“). Er sitzt weniger als das Weibchen auf dem Nest und das wird sich weiter fortsetzen. Warum? Ich bin nicht sicher. Vielleicht bleibt das Weibchen näher am Nest, weil sie besser in der Verteidigung ihrer Falken ist. Ihre Größe und Stärke sind tatsächlich beeindruckender als die der Männchen. Doch wären diese Merkmale nicht interessant für die Jagd und große Beute zu fangen? Es muss einen guten Grund geben. Hier können wir einen guten Blick auf das Gefieder des Männchens werfen, mit den weißen Seiten am Hals. Die nackten Stellen um die Augen und an der Schnabelwurzel das intensive gelb. Intensiver als das seiner Partnerin.

      Alles Bildmaterial ist hier zu finden

      VIDEO
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry


    • Hilfe! Die Küken sind alleine

      Die Eltern lassen ihre Jungen in letzter Zeit häufig alleine. Doch das ist kein Grund zur Sorge. In der Natur werden Organismen geboren oder schlüpfen und eines Tages sterben sie. Und in der Zwischenzeit verhalten sich diese Lebewesen so, wie sie von der Natur bestimmt sind, mit einem Verhalten, dass wir sehr faszinierend finden. Was wir beobachten ist Natur.

      Die Falken sind heute 15 Tage alt. Seit sie am 11. Und 12. April ausgeschlüpft sind, hat sich ihr Gewicht verzehnfacht. Heute wiegen sie 350 g. Mit diesen Körpermaßen haben sie eine bessere Kontrolle über ihre Körpertemperatur. Und mit oder ohne ihre Eltern kuscheln sie sich immer aneinander um weniger Wärme zu verlieren. Gleichzeitig brauchen sie mehr Futter. Das ist logisch. Und das Futter fällt nicht vom Himmel. Oder? Deshalb müssen die Eltern mehr jagen sonst werden sie nicht erfolgreich sein. So erlaubt die Balance zwischen dem Wachstum der Küken, thermischen Selbständigkeit und Ernährung (und Kalorien) ihnen zu wachsen und unabhängig zu werden.

      Doch da ist ein „aber“. Der Regen! Die kleinen Falken dürfen nicht nass werden, sonst kühlen sie zu schnell aus … deshalb muss das Nest unter einem „Schuppen“ sein. Einer Klippe oder einem Gebäude, Falken versuchen immer einen Platz zu finden, der sie vor dem Regen der von Winden aus dem Westen kommt, schützt. Das Dach kann natürlich sein, wie ein überhängender Felsen, oder künstlich, wie eine Klangarkade einer Kathedrale. Doch das spielt keine Rolle, so lange sie vor den Regenfällen geschützt sind die so typisch für unsere Region sind.

      Deshalb haben die Falken beschlossen in dem nördlichen Turm unter einem prächtigen Dach aus hundertjähriger Eiche. Und es könnte ihnen nicht besser gehen.
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Blog 26.04.2012 - Kathedrale St. Michaelis und Gudula

      Das Wanderfalken-Paar brütet auf einem außergewöhnlichen Gebäude: der Kathedrale von Brüssel. Ist es nicht wunderbar ein Denkmal der Natur in Einklang mit einem architektonischen, kulturellen und philosophischen Denkmal zu sehen?

      Das Gebäude trägt des Namen der Schutzpatronen von Brüssel: dem Erzengel Michael (der den Drachen erschlug) und St. Gudula. Die Geschichte von Gudula, die weniger bekannt ist, ist ähnlich der Geschichte der Heiligen Geneviève, der Schutzpatronin von Paris. Die Legende besagt, dass die fromme Gudula eines Nachts in die Kirche ging und dass der Teufel die Kerze ihrer Laterne ausblies. In der Dunkelheit konnte sie ihren Weg nicht mehr finden und sie bat den Himmel um Hilfe. Plötzlich entzündete eine wunderbare Flamme wieder ihr Licht. Eine Statue an der Südseite der Kathedrale stellt die Geschichte dar.


      Die Falken brüten etwa ein Dutzend Meter unterhalb des Gipfels des Nordturmes. Ein schmückender Balkon schützt sie vor dem Regen. Der Kalkstein zeigt die Zeichen des Alters: die Arbeiten an der Kathedrale begannen 1226. Brüssel wurde um das Jahr 1000 gegründet Wie es häufig der Fall ist, dauerte es sehr lange, die Kathedrale zu bauen und der Turm, der die Falken beherbergt, wurde 1475 fertiggestellt. Mehrere Architekten bauten in Folge an der Kathedrale und die Türme sind die Türme sind die Arbeit desselben Architekten, der auch den Turm des Rathauses von Brüssel gebaut hat. Dieser Turm ist 96 Meter hoch und dominiert den Grande Place. In der Spitze des Turmes ist eine Statue vom Heiligen Michael. Die Falken ruhen sich dort manchmal aus, während sie nach Beute Ausschau halten. Die zwei Gebäude sind ungefähr 500 Meter voneinander entfernt. .

      Auf der Kathedrale bleiben die Falken oft versteckt; Sie möchten den Standort des Nestes nicht aus der Ferne offenbaren. Sie sitzen oft auf den Statuen und Wasserspeiern die die Seite des Turmes schmücken, wo sie ihre Beute rupfen oder sich ausruhen. Aber sie bleiben Raubtieren und anderen Zweibeinern gegenüber, die zu nahe kommen oder auf einem Nachbardach sitzen, wachsam. Aber sie kümmern sich nicht darum, was 50 Meter unter ihnen passiert. Ihre Domäne ist der Himmel!
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Blog 27.04.2012 – Die Wanderfalken von Brüssel im Jahr 2012

      Unsere Aussichten sind noch nicht beendet aber es gibt eine Zusammenfassung wie die Sachen bezüglich der Anzahl und Ortungen von Wanderfalkennestern in Brüssel in diesem Frühjahr. Und diese Nester wurde alle natürlich gebaut; Das Tourismus Büro von Brüssel hat nichts damit zu tun! Wir wissen, in welchem Jahr jedes Nest gebaut wurde.

      Ein Paar brütet im Herzen von Brüssel, nämlich das Wanderfalkenpaar der Kathedrale von Brüssel (2004). Drei Paare leben in der ersten Krone, zwischen dem Pentagon und dem Kleinen Ring. Drei brüten in Kirchen; der Liebfrauenkirche zu Laeken (mindestens seit 2011), neben dem Königlichen Palast Saint Guidon in Anderlecht (2011), neben dem Station und nach Jahren des Zögerns, Saint Anthony in Etterbeek (2012). Zwei Paare brüten in der Zweiten Krone; auf der Saint Hunbert Kirche in Watermael-Boitsfort (2008) und auf einem leeren Appartment Block in Evere (2011). Das Paar, das sein Nest 2010 auf dem Dach eines Appartment Gebäudes in Molenbeek gebaut hatte, wurde seitdem nicht mehr gesichtet.

      So brüten in diesem Jahr sechs Paare in der Region der Hauptstadt Brüssel.

      Weiterhin wurden in den letzten Monaten nicht brütende Paare gesehen, und dies auf dem Rathaus von Woluwe-Saint-Pierre und Schaerbeek. Werden sie dort im nächsten Jahr bauen? Der Turm von Woluwe-Saint-Pierre ist sehr vielverssprechend; er beherrscht das Tal von Woluwe und ist nicht allzuweit vom Sonian Wald entfernt. Die Voraussetzungen in Schaerbeek sind auch gut, doch vielleicht zu nah an Laeken. Wanderfalken sind sehr territorial, und es bleibt abzuwarten, ob zwei Paare im Abstand von nur 1.700 Metern neben einander leben können.
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Blog 29.04.2012 – Wanderfalken und Kathedralen

      Wanderfalken auf der Spitze einer Kathedrale, in der Mitter einer Stadt mit 1 Million Einwohnern: etwas Überraschendes, Einzigartiges und bisher nicht Gesehenes? Haben Wanderfalken vor 2004 die Kathedrale bewohnt? Das ist schwer zu sagen.

      Lassen Sie uns die Bibliothek des Königlichen Belgischen Instituts für Naturwissenschaften durchsuchen. Der älteste Belgische Ornithologe der bekannt ist, der Baron de Selys-Longchamp, veröffentlichte seine „Faune Belge“ 1842, doch sagt nichts über Wanderfalken in der Stadt. Vielleicht kann uns ein Brite helfen? 1856 veröffentliche der Fachmann William Hewitson eines der ersten bebilderten Bücher über Vogeleier. Über die Wanderfalken behauptet er, dass „es nicht ungewöhnlich sei, dass sie in den Glockentürmen von Kirchen in der Mitte dichtbesiedelter Städte zu finden seien, und dies ist der Fall in der Kathedrale von Antwerpen.“ Wir kommen immer näher. Zurück nach Belgien, wo Alphonse Dubois, Kurator im Königlichen Museum Institut für Naturgeschichte, schreit im Jahre 1887:“Der Raubvogel lebt vorzugsweise in bergigen Gegenden und in großen Wäldern mit Felsen-Klippen, doch kommt er auch oft in Dörfern oder sogar Städten vor. Vor einigen Jahren sah ich einen im Turm des Rathauses von Brüssel leben, wo er sich von Tauben ernährte bis er eines Tages getötet wurde.“

      So leben Wanderfalken jetzt schon seit geraumer Zeit in Kathedralen, doch war das wahrscheinlich eher selten. Die Türme von religiösen Gebäuden wurden früher mehr besucht als heute: sie waren als Wachtürme und Glockentürme genutzt. Sie wurden sehr häufig besucht. Das bedeutet, dass es wahrscheinlich nicht ruhig genug war um in diesen Gebäuden zu brüten.

      Heute schauen die Falken in Ruhe und Frieden über die Stadt. Und sie werden nicht von Quasimodo willkommen geheißen, sondern von einem Dekan, dem Präsidenten der Kerkfabriek und all ihren Mitarbeitern. Was für ein Vergnügen mit ihnen zu reden!
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Einer der frisch beringten:



      und dann kam Futterexpress Mama mit einer Taube als Beute:



      aber sind das nicht nur zwei Junge??





      Am Rand unten sah ich immer etwas was sich bewegte, es war das dritte Junge, das Mühe hatte die Hürde zu erklimmen:



      aber ... geschafft und ich nehme an,e s wurde auch noch satt!

      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry