Kormorane auf Fehmarn

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    • Kormorane auf Fehmarn

      Seit dem 1. April 2012 übertragen zwei Kameras aus einer Kolonie der Kormorane im Wasservogelreservat Wallnau auf Fehmarn das Brutgeschehen ins Internet.

      Zur Webcam bitte Bild anklicken:



      Seeadler räubern Eier in der Kolonie
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Aus dem NABU Newsletter 19.06.2010

      Nur wenige Jungvögel auf der Kormoran-Insel
      Nur wenige Jungvögel auf der Kormoran-Insel

      Am frühen Morgen des 31. Mai 2012 scheint sich - leider völlig unbeobachtet von den Kameras - ein Drama in der "Nordkolonie", Standort von Webcam 1, abgespielt zu haben. Viele der Nester in der Zentralkolonie, aber auch das des dänischen Weibchens "Rot 5RC" am 'Strand' sowie das auf dem zentralen Solarpanel in der Mitte der Insel, sind ausgeraubt worden. Über den Verursacher lässt sich bislang nur spekulieren. Vermutlich dürften - wie Wochen zuvor - wieder Seeadler verantwortlich sein. Sie wurden später in Wallnau in der Nähe der Kolonie beobachtet. Ein Fuchs, der im letzten Jahr zum Ende der Brutzeit die Kolonie besuchte, scheidet dagegen wahrscheinlich aus: Es wäre für ihn ungewöhnlich, wenn er als größtes Landraubtier die Südkolonie unbeeinträchtigt gelassen hätte. Dort nämlich geht das Brutgeschäft seinen fast normalen Gang, wenn auch bei deutlich reduziertem Bestand.

      Silbermöwen als "Vollstrecker"
      Für Ausfälle sorgten auch die Silbermöwen, die in der Nordkolonie die Gelegenheit nutzten, den übrig gebliebenen Paaren in den folgenden Tagen auch noch die wenigen Eier und Jungvögel zu rauben, so dass die Kolonie nun komplett aufgerieben ist. Auch Jungvögel der eigenen Art wurden von Silbermöwen dabei offensichtlich nicht verschont, wie der insgesamt geringe Bruterfolg der Möwen selbst auf der Insel zeigt.

      Den drastischen Rückgang des Kormorans in Wallnau machen die Zahlen klar: Am 9. Juni 2012 konnten beim ersten Besuch der Kolonie durch die NABU-Betreuer seit über neun Wochen nur 24 Jungvögel beringt werden, gegenüber 109 Tieren noch im Vorjahr. Der Brutbestand hat insgesamt von rd. 180 Paaren im Jahr 2011 auf rd. 80 Paare in diesem Jahr abgenommen, von denen nur ein kleiner Teil tatsächlich einen Bruterfolg nachweisen kann - weiterer Ausgang offen. Ob sich in den kommenden Jahren angesichts dieses schlechten Ergebnisses der Bestand noch halten kann, bleibt nun mehr als fraglich.

      Technischer Schutz verbessert
      Bei der Beringungsaktion, bei der auch neun Silbermöwen markiert wurden, säuberten die Helfer auch die Kameras. Die Bildqualität hat sich darauf hin dramatisch verbessert. Gleichzeitig erhielten die Solarpanels neue Schutzvorrichtungen. Rastende Silbermöwen und brütende Kormorane hatten durch ihre "Hinterlassenschaften" regelmäßig die Energieversorgung der Beobachtungsstationen in Gefahr gebracht. Nun sorgen Abweiser dafür, dass die Panels sauber bleiben. In der Südkolonie wurde dazu auch ein Kormoran-Nest, das sich unmittelbar an der Oberkante des Solarpanels befand, umgebaut. Bleche machen nun auch hier ein Bekoten unmöglich. Das Brutpaar mit ihren vier nun beringten Jungvögeln hat den leicht veränderten Neststand aber gut angenommen.

      Technische Probleme
      Technische Probleme gibt es derzeit mit Webcam 2. Sie liefert intern zwar einen guten Stream, lädt diesen aber nicht mehr ins Internet hoch, so dass Besucher derzeit nur ein Standbild zu sehen bekommen. Der Webserver hat sich offenbar völlig 'aufgehängt'. Die Kamera muss nun neu konfiguriert werden, was aber wegen Ortsabwesenheit unseres lokalen Betreuers erst frühestens kommenden Sonntag möglich ist, wenn er über das LAN wieder direkt auf die Kamera zugreifen kann. So lange bittet der NABU um Geduld. Verursacht wurde der Fehler mutmaßlich durch die schwankende Energieversorgung, da - wie sich beim Besuch der Kolonie zeigte - der Stecker einer der Solarpanels abgezogen war. Der aufkommende Verdacht, dass Kormorane neuerdings mit Schraubenziehern umzugehen verstehen, ließ sich nicht erhärten. Vermutlich haben die Kormorane allerdings auf der Suche nach Nistmaterial "den Stecker gezogen". Zusammen mit der Verschmutzung war so die Energieversorgung insgesamt nicht ausreichend.

      Es bleibt abzuwarten, wie sich das Brutgeschehen weiter entwickelt. Neue Brutversuche werden jedenfalls nun auf Grund der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr unternommen werden. Für Spannung ist gesorgt!

      ILu 12. Juni 2012
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry