2013 – Glückliches Neues Jahr
(gepostet 01. Januar 2013 von Emyr)
Also, was für ein Jahr!
Beherrscht vom Wetter, war 2012 ein Jahr, das lange in meinen Gedanken bleiben wird. Was zunächst so vielversprechend begann, endete als ein „einmal im Leben“ Ereignis – das nasseste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1910.
Wir begannen mit einem supertollen ehrgeizigen Projekt, der Installation von vier supermodernen, 1080P hochauflösenden Kameras an Montys und Noras Nest. Und dann, mit Hilfe von Network Rail, Aberystwyth Universität und über 100 Ehrenamtlichen am St. Davids Day, verbanden wir diese Kameras bis zum Besucherzentrum mit einer halben Meile von super gepanzertem Glasfaserkabel. Wir nannten es den „großen Zug“ und was für ein Zug das war!
Kamera 3 – Die Kamera, die wir für die Live Übertragung nutzen
Als Nora am 24. März zum Dyfi zurückkam, hatten wir das wohl komplexeste und fortschrittlichste Nest-Kamera-System aufgebaut, das es weltweit gibt. Niemals vorher hat jemand das Leben von zwei Fischadlern in einer solchen Klarheit und Detailtreue sehen können. Was wir erlebten war unglaublich, aufschlussreich, faszinierend, fröhlich, wissenschaftlich bahnbrechend, aber manchmal zutiefst niederschmetternd.
Nora kehrt zu ihrem Dyfi Nest zurück – wenig wusste sie davon, was vor ihr lag
Monty und Nora legten drei Eier und irgendwie gelang es ihnen diese trocken, geschützt und lebensfähig durch den, wettermäßig, seit Aufzeichnung, schlimmsten April und Mai zu bringen. Das als solches war eine erstaunliche Geschichte von Durchhaltevermögen und Entschlossenheit. Der Juni hatte eines der Jahrhunderte Wetter auf Lager das nicht nur Schaden am Fischadlernest anrichtete, sondern bei allen Tieren – Menschen inbegriffen.
In der ersten Juniwoche erlag das erste Küken dem Regen, er starb im Alter von drei Tagen. ‚Der perfekte Sturm‘ am 8./9. Juni holte das jüngste Küken und raffte fast das letzte verbliebene Junge dahin, einen Vogel den wir als Ceulan kennenlernen sollten. Als das BBC Frühjahrsbeobachtung Team gekommen und wieder gegangen war an diesem Samstag auf der Suche nach einer Geschichte, schien alles verloren – ich machte mir mehr Sorgen um Monty und Nora, hatte mich total der Tatsache hingegeben, dass das Wetter schuld war, dass ihre gesamte diesjährige Brut es nicht geschafft hatte.
Es regnete über 36 Stunden. Strömender, sintflutartiger kontinuierlicher Regen prasselte so hart auf das Nest, dass wir seit Freitagnachmittag keinen Strom mehr zu den Kameras hatten – wir hatten keine Ahnung, was passierte bis die Kameras am Samstagmorgen um 11:50 Uhr wieder zurück waren, kurz nachdem der Regen endlich aufgehört hatte. Das Dyfi Fischadler Projekt wurde geschlossen, die Straßen standen unpassierbar unter einigen Fuß hoch mit Wasser. Von uns waren nur vier im Besucher Zentrum: Al Davies, Hugh Gillings und sein Sohn Justin und ich. Die zweite Kamera kam zurück und das ist, was wir sahen…
VIDEO
Beide Jungen waren zu schwach um aufzustehen und um Futter zu betteln und nur wenige Momente später war das jüngste Küken tot. Ich bin sicher Sie können sich vorstellen, was als nächstes passierte, so will ich nicht darauf eingehen, doch es gibt ein Bild, das Al machte in dem Moment als er Ceulan nach 28 Minuten zurück in das Nest setzte.
Al fragte mich, was wir mit dem restlichen Fisch machen sollten – ich würde den bestimmt nicht zu Morrisons zurückbringen!
Die Wetterbesserung war kurzlebig und bis zum Ende des Tages war der Regen zurück. Tatsächlich war Ceulan über fünf Wochen als er seinen ersten ganzen Tag ohne Regen erlebte. Beispiellos.
Als Ceulan fünf Wochen später aus dem Nest war, war er gewachsen – nur ein wenig.
Viele Geschichten und Erfahrungen von 2012 werden mir lange in Erinnerung bleiben, aber zwei Dinge sind herausragend.
Das erste ist das Viele, das wir alle über diese bemerkenswerten Vögel in diesem Jahr gelernt haben. Die unglaubliche Hartnäckigkeit und der Mut von Monty und Nora wie sie gegen die Wetterkonditionen gekämpft hatten um ihre Eier und Küken zu schützen. Ich hätte niemals gedacht, daß Vögel so viel aushalten könnten und wollten um ihren Nachwuchs und ihr Nest nicht aufgeben zu müssen. Es gab in diesem Sommer Zeiten, in denen ich voller Ungläubigkeit in ihr Nest schaute - es war eine Erfahrung, die demütig werden lässt und sehr emotional zu beobachten. Wer hätte gedacht, dass Ceulan nicht nur bis September überleben würde, aber dann in einer Rekordzeit von 12 Tagen nach Afrika fliegen würde? Was wir in diesem Sommer beobachteten, war wirklich bahnbrechend und etwas, was man sicherlich in keinem Lehrbuch über Fischadler finden wird.
Zweitens, wird mir das Jahr 2012 als das Jahr in dem weltweit Tausende von Menschen den Kampf von Monty, Nora und ihren Kampf ums Überleben und den Schutz ihrer Familie mitverfolgt haben, im Gedächtnis bleiben. Ende 1012 haben mehr als 10.000 Menschen getwittert, waren in Facebook oder trugen sich beim Dyfi Fischadler Projekt YouTube Kanal ein. Dank BT und Openreach hatte Montgomeryshire Wildtier Fond Live Streaming Anlage auf dieser Webseite erstmalig Anfang Juni – die erste in Wales und in hervorragender HD Qualität. Als wir im September die Kameras ausschalteten hatten fast eine halbe Million Menschen die Dyfi Fischadler beobachtet. Stellen Sie sich das vor!
21. Juli 2012 und Ceulan ist Sekunden vor seinem ersten Abheben
Wir beenden 2012 mit einem größeren Verständnis und hoffentlich gebührender Wertschätzung für Monty und Nora und Fischadlern im Allgemeinen. Während wir ins Jahr 2013 gehen, beginnt der ganze Zirkel von vorne. In einigen Monaten werden viele von uns wieder von dem Frühjahrs-Virus befallen – Fischadleritis. Ein Virus so mächtig, dass der Norovirus im Vergleich eine nasse Meeräsche ist. In einigen Wochen, werden wieder Tausende von Fischadlern ihre lange Reise von West-Afrika nach Großbritannien und Europa beginnen, viele zweifelsohne zum 30. Mal. Einige zum ersten Mal – wird Einion einer von ihnen sein? Nun, was würde das für eine Geschichte sein.
Wir haben keine Ahnung wo Monty und Nora den Winter verbringen, sie könnten nur ein paar Bäume voneinander entfernt an der gleichen Flussstrecke sein oder auf völlig unterschiedlichen Kontinenten. Wo immer sie hingehen, wir hoffen, dass sie in Sicherheit sind und 2013 wieder nach Wales zurückkommen werden. Wir werden sie in den Hügeln immer herzlich willkommen heißen. Wird Monty dieses Jahr früher dran sein als seine Gattin? Wird Nora ihre Abneigung gegen Flundern überwunden haben? Werden Dai Dots und Blue 12 zurückkommen? Alles wird natürlich ans Tageslicht kommen, plus eine ganze Menge mehr.
Montgomeryshire Wildtier Fond geht 2013 in sein viertes Jahrzehnt, er wurde 1982 gegründet, verspricht, gelinde gesagt, ein aufregendes und abenteuerliches Jahrzehnt zu werden. Wir beginnen in einigen Tagen mit den Arbeiten an dem 360° Observatorium und das wird hoffentlich den Fond, Cors Dyfi Reserve und das Dyfi Fischadler Projekt zu neuen Sphären bringen – wörtlich genommen. Danke an alle die 2012 geholfen haben und für all ihre Nachrichten, Spenden und vor allem Unterstützung – es ist wirklich ein Privileg das Leben dieser wundervollen Vögel mit Ihnen zu teilen.
Ein glückliches Neues Jahr für Sie alle.
Blwyddyn newydd dda i chi gyd.
Bis bald..
(gepostet 01. Januar 2013 von Emyr)
Also, was für ein Jahr!
Beherrscht vom Wetter, war 2012 ein Jahr, das lange in meinen Gedanken bleiben wird. Was zunächst so vielversprechend begann, endete als ein „einmal im Leben“ Ereignis – das nasseste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1910.
Wir begannen mit einem supertollen ehrgeizigen Projekt, der Installation von vier supermodernen, 1080P hochauflösenden Kameras an Montys und Noras Nest. Und dann, mit Hilfe von Network Rail, Aberystwyth Universität und über 100 Ehrenamtlichen am St. Davids Day, verbanden wir diese Kameras bis zum Besucherzentrum mit einer halben Meile von super gepanzertem Glasfaserkabel. Wir nannten es den „großen Zug“ und was für ein Zug das war!
Kamera 3 – Die Kamera, die wir für die Live Übertragung nutzen
Als Nora am 24. März zum Dyfi zurückkam, hatten wir das wohl komplexeste und fortschrittlichste Nest-Kamera-System aufgebaut, das es weltweit gibt. Niemals vorher hat jemand das Leben von zwei Fischadlern in einer solchen Klarheit und Detailtreue sehen können. Was wir erlebten war unglaublich, aufschlussreich, faszinierend, fröhlich, wissenschaftlich bahnbrechend, aber manchmal zutiefst niederschmetternd.
Nora kehrt zu ihrem Dyfi Nest zurück – wenig wusste sie davon, was vor ihr lag
Monty und Nora legten drei Eier und irgendwie gelang es ihnen diese trocken, geschützt und lebensfähig durch den, wettermäßig, seit Aufzeichnung, schlimmsten April und Mai zu bringen. Das als solches war eine erstaunliche Geschichte von Durchhaltevermögen und Entschlossenheit. Der Juni hatte eines der Jahrhunderte Wetter auf Lager das nicht nur Schaden am Fischadlernest anrichtete, sondern bei allen Tieren – Menschen inbegriffen.
In der ersten Juniwoche erlag das erste Küken dem Regen, er starb im Alter von drei Tagen. ‚Der perfekte Sturm‘ am 8./9. Juni holte das jüngste Küken und raffte fast das letzte verbliebene Junge dahin, einen Vogel den wir als Ceulan kennenlernen sollten. Als das BBC Frühjahrsbeobachtung Team gekommen und wieder gegangen war an diesem Samstag auf der Suche nach einer Geschichte, schien alles verloren – ich machte mir mehr Sorgen um Monty und Nora, hatte mich total der Tatsache hingegeben, dass das Wetter schuld war, dass ihre gesamte diesjährige Brut es nicht geschafft hatte.
Es regnete über 36 Stunden. Strömender, sintflutartiger kontinuierlicher Regen prasselte so hart auf das Nest, dass wir seit Freitagnachmittag keinen Strom mehr zu den Kameras hatten – wir hatten keine Ahnung, was passierte bis die Kameras am Samstagmorgen um 11:50 Uhr wieder zurück waren, kurz nachdem der Regen endlich aufgehört hatte. Das Dyfi Fischadler Projekt wurde geschlossen, die Straßen standen unpassierbar unter einigen Fuß hoch mit Wasser. Von uns waren nur vier im Besucher Zentrum: Al Davies, Hugh Gillings und sein Sohn Justin und ich. Die zweite Kamera kam zurück und das ist, was wir sahen…
VIDEO
Beide Jungen waren zu schwach um aufzustehen und um Futter zu betteln und nur wenige Momente später war das jüngste Küken tot. Ich bin sicher Sie können sich vorstellen, was als nächstes passierte, so will ich nicht darauf eingehen, doch es gibt ein Bild, das Al machte in dem Moment als er Ceulan nach 28 Minuten zurück in das Nest setzte.
Al fragte mich, was wir mit dem restlichen Fisch machen sollten – ich würde den bestimmt nicht zu Morrisons zurückbringen!
Die Wetterbesserung war kurzlebig und bis zum Ende des Tages war der Regen zurück. Tatsächlich war Ceulan über fünf Wochen als er seinen ersten ganzen Tag ohne Regen erlebte. Beispiellos.
Als Ceulan fünf Wochen später aus dem Nest war, war er gewachsen – nur ein wenig.
Viele Geschichten und Erfahrungen von 2012 werden mir lange in Erinnerung bleiben, aber zwei Dinge sind herausragend.
Das erste ist das Viele, das wir alle über diese bemerkenswerten Vögel in diesem Jahr gelernt haben. Die unglaubliche Hartnäckigkeit und der Mut von Monty und Nora wie sie gegen die Wetterkonditionen gekämpft hatten um ihre Eier und Küken zu schützen. Ich hätte niemals gedacht, daß Vögel so viel aushalten könnten und wollten um ihren Nachwuchs und ihr Nest nicht aufgeben zu müssen. Es gab in diesem Sommer Zeiten, in denen ich voller Ungläubigkeit in ihr Nest schaute - es war eine Erfahrung, die demütig werden lässt und sehr emotional zu beobachten. Wer hätte gedacht, dass Ceulan nicht nur bis September überleben würde, aber dann in einer Rekordzeit von 12 Tagen nach Afrika fliegen würde? Was wir in diesem Sommer beobachteten, war wirklich bahnbrechend und etwas, was man sicherlich in keinem Lehrbuch über Fischadler finden wird.
Zweitens, wird mir das Jahr 2012 als das Jahr in dem weltweit Tausende von Menschen den Kampf von Monty, Nora und ihren Kampf ums Überleben und den Schutz ihrer Familie mitverfolgt haben, im Gedächtnis bleiben. Ende 1012 haben mehr als 10.000 Menschen getwittert, waren in Facebook oder trugen sich beim Dyfi Fischadler Projekt YouTube Kanal ein. Dank BT und Openreach hatte Montgomeryshire Wildtier Fond Live Streaming Anlage auf dieser Webseite erstmalig Anfang Juni – die erste in Wales und in hervorragender HD Qualität. Als wir im September die Kameras ausschalteten hatten fast eine halbe Million Menschen die Dyfi Fischadler beobachtet. Stellen Sie sich das vor!
21. Juli 2012 und Ceulan ist Sekunden vor seinem ersten Abheben
Wir beenden 2012 mit einem größeren Verständnis und hoffentlich gebührender Wertschätzung für Monty und Nora und Fischadlern im Allgemeinen. Während wir ins Jahr 2013 gehen, beginnt der ganze Zirkel von vorne. In einigen Monaten werden viele von uns wieder von dem Frühjahrs-Virus befallen – Fischadleritis. Ein Virus so mächtig, dass der Norovirus im Vergleich eine nasse Meeräsche ist. In einigen Wochen, werden wieder Tausende von Fischadlern ihre lange Reise von West-Afrika nach Großbritannien und Europa beginnen, viele zweifelsohne zum 30. Mal. Einige zum ersten Mal – wird Einion einer von ihnen sein? Nun, was würde das für eine Geschichte sein.
Wir haben keine Ahnung wo Monty und Nora den Winter verbringen, sie könnten nur ein paar Bäume voneinander entfernt an der gleichen Flussstrecke sein oder auf völlig unterschiedlichen Kontinenten. Wo immer sie hingehen, wir hoffen, dass sie in Sicherheit sind und 2013 wieder nach Wales zurückkommen werden. Wir werden sie in den Hügeln immer herzlich willkommen heißen. Wird Monty dieses Jahr früher dran sein als seine Gattin? Wird Nora ihre Abneigung gegen Flundern überwunden haben? Werden Dai Dots und Blue 12 zurückkommen? Alles wird natürlich ans Tageslicht kommen, plus eine ganze Menge mehr.
Montgomeryshire Wildtier Fond geht 2013 in sein viertes Jahrzehnt, er wurde 1982 gegründet, verspricht, gelinde gesagt, ein aufregendes und abenteuerliches Jahrzehnt zu werden. Wir beginnen in einigen Tagen mit den Arbeiten an dem 360° Observatorium und das wird hoffentlich den Fond, Cors Dyfi Reserve und das Dyfi Fischadler Projekt zu neuen Sphären bringen – wörtlich genommen. Danke an alle die 2012 geholfen haben und für all ihre Nachrichten, Spenden und vor allem Unterstützung – es ist wirklich ein Privileg das Leben dieser wundervollen Vögel mit Ihnen zu teilen.
Ein glückliches Neues Jahr für Sie alle.
Blwyddyn newydd dda i chi gyd.
Bis bald..
Viele Grüße von
Brit
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Antoine de Saint-Exupéry
Brit
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Antoine de Saint-Exupéry