Fischadler – Dyfi - Montgomeryshire - WALES

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    • Auf halben Weg zum flügge werden
      geposted 24-07-2013 von Emyr – MWT

      Mit 3 ½ Wochen geht es beiden Fischadler Küken hervorragend. Bisher hat es im Juli am Dyfi noch nicht geregnet und das bedeutete gutes Wetter zum Fischen für Monty und damit wiederum viel Fisch für die wachsenden Jungen. (Update: es fängt grade zum ersten Mal zu regnen an um 11:02h am 24. Juli!!!)

      Der Wachstumsschub in diesem Alter ist unglaublich. Schauen Sie sich die beiden Videos unten an (am besten mit HD). Sie sind genau eine Woche auseinander aufgenommen als die Fischadler etwa zwei und drei Wochen alt waren.

      VIDEO - Mit zwei Wochen

      Können Sie feine Unterschiede im Verhalten zwischen beiden Fütterungen mit einer Woche Abstand feststellen? Beachten Sie den Unterschied zwischen den Bettelrufen der Küken und auch Glesnis weniger wählerisches Aussuchen der Größe der Fischstückchen bei den drei Wochen alten Jungen. Grundsätzlich können die Jungen im Alter von drei Wochen mit ihrer Beute viel leichter umgehen, was weniger Mühe beim Zerkleinern für Glesni bedeutet.

      VIDEO - Mit drei Wochen

      Und hier ist der Grund für diesen Wachstumsschub. Seit die Küken geschlüpft sind, wurde die Menge Fisch von ungefähr 13 auf 26 pro Woche verdoppelt. Schauen Sie sich die Grafik unten an um diesen plötzlichen Anstieg der Fischbeute zu sehen:


      Und hier ist die Aufteilung der gefangenen Arten, ungefähr dasselbe wie letztes Jahr. Zur Hälfte Meeräsche, ein Viertel Forelle und ein Fünftel Flunder.


      Dieser exponentielle Wachstumsschub wird noch einige Wochen anhalten; nachdem werden die Jungen mehr oder weniger dasselbe wiegen wie Altvögel. Danach sind es die Schwungfedern, die weiter wachsen, besonders die Federn an Schwanz und Flügeln.


      Hier ist das älteste Junge, das sich ausruht, während er/sie einige Gramm Gewicht jeden Tag ansetzt. Der weiße Fleck an der Schnabelspitze ist das Überbleibsel vom Eizahn, den das Küken vor weniger als vier Wochen nutzte, um aus dem Ei zu brechen. In einer Woche wird der verschwunden sein.



      Beringung und Besenderung

      Beide Dyfi Küken werden dieses Jahr beringt, wenn sie fünf Wochen alt sind oder ein wenig später am 5., 6. oder 7. August, abhängig vom Wetter. Wir werden ihnen einen kleinen Metallring der Britischen Trust for Ornithology am linken Bein umlegen und einen Plastik ‘Darvic’ Ring an ihrem rechten Bein, sodass sie in der freien Natur identifiziert werden können. Dies ist die gleiche Art und Weise wie in England, in Schottland ist es anders herum (der Darvic Ring geht dort ans linke Bein).

      Darvic Ringe – Ein walisischer Fischadler, der einen dieser Ringe trägt, ist jetzt ein erfahrenes Brutstorch Männchen in Schottland!

      Die meisten Länder in Europa haben jetzt einen bestimmten Farbring für Fischadler. Deutschland, zum Beispiel, einen schwarzen, Frankreich einen orangefarbenen, Spanien ist gelb. In UK ist die Farbe für Fischadler blau und mit zwei Buchstaben eingraviert in jeden Ring, dreimal wiederholt, vom Fuß aufwärts gelesen, doch ab ungefähr 2012 haben neuere blaue Ringe drei Buchstaben.

      Einion 2011 beringt mit einem GB-blau gefärbten Ring.


      Die Beringung selbst dauert normalerweise weniger als eine Stunde. Die Fischadler Eltern werden über dem Nest kreisen und ihren Jungen zurufen, dass sie sich „tot stellen“ sollen, während wir auf der Leiter zum Nest hinaufklettern, die Jungen vorsichtig aus dem Nest nehmen und auf den Boden bringen um sie zu beringen. Sie werden auch gemessen und gewogen.

      Wir werden auch einen schnellen Gesundheitscheck machen und uns ihren Allgemeinzustand anschauen und nach Gefiedermängeln schauen. Die Schwachpunkt in den Federn sind normalerweise dünne gelbe Linien, die auf eine Zeit im Leben der Küken hinweisen, wo Futtermangel herrschte, in der es nicht genug Kalorien bekam um gesund zu wachsen. Wir erwarten bei keinem von unseren beiden Jungen so etwas dieses Jahr zu finden!

      Fischadlerjunge im Alter von fünf Wochen können irgendwo zwischen 1000g und 2000g wiegen. Ein gesundes Männchen sollte zwischen 1300g und 1600 g wiegen und ein gesundes Weibchen von 1500g aufwärts. Aber es kann Überschneidungen geben, sodass es nicht ratsam ist, das Geschlecht eines Kükens nur durch das Gewicht zu bestimmen. Wir schauen auch die Kopfgröße an, die Schnabelgröße, die Tarsen (Dicke der Beine) und die allgemeine Größe des Vogels. Jedoch ist es ohne DNA Analyse nach wie vor eher ein Rätselraten. Viele Fischadler wurden als Küken dem falschen Geschlecht zugeordnet und haben bei ihrer Rückkehr nach GB als das gegenteilige Geschlecht gebrütet!

      Wir werden für die Vögel dieses Jahres die blauen Ringe 1R und 2R verwenden.


      Wir haben beschlossen die jungen Fischadler nicht mit Satellitensender auszustatten, sondern ein Jahr auszusetzen. Die Entscheidung hat teilweise mit den Kosten zu tun und der Logistik der Montage des Senders an den Vögeln, die, zeitlich gesehen, einen Monat als die anderen Fischadler in GB sind. Hauptsächlich ist es eine Sache der wirtschaftlichen Möglichkeiten.

      Hinter den Kulissen sozusagen, sind wir wie verrückt damit beschäftigt das Observatorium zu bauen, das Rundgangs System darum und all die Interpretationen (deshalb weniger Blogs dieses Jahr, sorry). Montgomeryshire Wildlife Trust ist nur eine kleine Wohltätigkeitsorganisation mit nur einer Handvoll Mitarbeitern, die viele Überstunden machen, um die Tierwelt zu schützen und zu erhalten. Wir schlagen uns auf vielen Ebenen so durch mit den Ressourcen, Zeit und Aufwand die erforderlich sind, um diese Fischadler zu besendern und dann die Daten zu verarbeiten und auf Google Earth verfügbar zu machen und auf der Webseite, das ist einfach zu viel für dieses Jahr. Wahrscheinlich würden wir es schaffen, aber nicht zu unserem üblichen Standard. Wir streben mit allem was wir tun nach perfekter Leistung und diesen Standard könnten wir in diesem Herbst einfach nicht einhalten. Wenn etwas wert ist getan zu werden, muss es gut gemacht werden.


      Einion, Leri und Dulas im Nest 2011


      Sollen wir den Jungen dieses Jahr Namen geben? Ja, warum nicht!


      Es ist nicht jedermanns Sache, aber es macht es leichter über diese Vögel im Besucherzentrum, dem Versteck und im Blog und den sozialen Medien mit Namen zu sprechen. Immerhin geben wir unseren Autos, Tieren, Gebäuden, Häusern und sogar unseren eigenen Kindern Namen. Letztendlich macht es kein bisschen Unterschied für die Vögel selbst – sie haben keine Ahnung, dass wir ihnen Namen geben. (Obwohl Alwyn immer noch darauf besteht, dass, als er in seiner Aufregung als er unseren männlichen Vogel am 6. April 2010 zurückkommen sah, der Fischadler ihn direkt 4.7 Sekunden anschaute, als Alwyn ‚M-O-N-T-Y‘ schrie aus dem Fischadlerversteck)

      Wir werden ihnen Namen geben, nachdem wir sie beringt haben in einigen Wochen und wenn wir besser wissen, welches Geschlecht sie haben. Doch wenn wir das so sagen, schaut es jeden Tag mehr danach aus, dass wir einen Buben und ein Mädchen haben!

      Was ist Ihre Meinung?
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Wachstumskurve der Fischadlernestlinge - Dunrovin Range - und Gewichstabnahmen der Elterntiere - OZZIE und HARRIET

      facebook.com/photo.php?fbid=54…2613556909&type=3&theater

      In der letzten Zeile der Legende muß es richtig heißen: OZZIE und HARRIET

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      C.H.
      Tiere sind unsere Mitgeschöpfe und wir haben die Pflicht - und SCHULDIGKEIT - diese Erde mit ihnen zu teilen!

      CICONIA-Horst

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    • Vier Wochen alt und Monty ist frustriert...
      geposted 29-07-2013 von Emyr – MWT

      Gelinde ausgedrückt war es eine veränderliche Woche. Die 30°C Hitzewelle wurde durch “normaleres“ walisisches Wetter im Juli ersetzt. Sonnenschein und Regenschauer und Temperaturen von 20°C.

      Beide Jungen haben sich auch verändert – sie sehen jetzt wie kleine Fischadler aus!


      Ein großer Wind wird kommen…


      Im Alter von mehr als vier Wochen haben jetzt beide Jungen fast völlig ihr weißes Daunenkleid verloren und sehen prächtig aus mit ihren wachsenden erwachsenen Federn. Die Schwungfedern wachsen schnell, schauen aus jedem schützenden Kiel heraus. In diesem Stadium werden die Federn als ‚in der Hülle‘ beschrieben und der junge Fischadler wird diese Hüllen wegpicken und putzen, bis diese zerfallen und schließlich die Feder darunter herausstellen.



      Glesni tat sich letzte Woche, nach drei Wochen Ruhe, mit Monty zusammen um die Pflichten der Fischlieferungen zu erfüllen und zum ersten Mal fing sie etwas anderes als Meeräsche. Ihr achter Fischfang am Dyfi in diesem Jahr war eine Meeresforelle. Die Anzahl des Fischfanges war diese Woche wieder recht hoch, 25 insgesamt, um zwei gesund aufwachsende kleine Fischadler zu ernähren.

      Wöchentliche Anzahl an Fisch – insgesamt wird das in den nächsten Wochen wahrscheinlich weniger werden, wenn die Jungen nicht mehr so viel wachsen.


      Hier ist ein tolles Video, wie Glesni ihre zwei Jungen bei starkem Wind füttert. Sie sind jetzt etwas mobiler als sie waren!

      VIDEO

      Frustrations Nest

      Manchmal hören wir wie die Leute darüber reden, dass Fischadler “Frustrations Nester” bauen. Dabei handelt es sich um Vögel, die anfangen in der Nähe ihres ursprünglichen Nestes ein weiteres Nest zu bauen. Doch warum?

      Frustrations Nester werden normalerweise mit Vögeln in Zusammenhang gebracht, bei denen keine Brut stattfand oder bei Vögeln die früh mit der Brut fertig waren. Das Fischadler Männchen aus Glaslyn ist ein klassisches Beispiel für diese Art von Verhalten.

      Da beide Glaslyn Fischadler früh im Jahr zurückkamen um zu brüten (normalerweise haben sie Mitte Mai ihre Jungen!) sind sie deshalb auch früher fertig. Jedoch sagt ihnen ihre biologische Uhr, dass es noch nicht Zeit ist, nach Afrika zurückzufliegen (oder ins südliche Europa, das wissen wir nicht). Das Problem ist, dass die Vögel immer noch im ‚Brut Modus‘ sind Ende Juli oder im August obwohl ihr Nachwuchs längst seit Wochen flügge ist.

      So ist eine passende Auslegung für Vögel, die ein ‚Frustrations Nest‘ bauen (obwohl das normalerweise nur ein paar Stöckchen sind) der aufgestaute Drang das Vögel brütenzu müssen, da sie immer noch an ihrem Brutplatz sind und es die Brutzeit des Jahres ist. Ein klassisches ‚Ersatz-Verhalten‘ in dem das Tier seinen natürlichen Drang (in dem Fall zu brüten) frustriert der Tatsache opfert, dass die Jungen wirklich schon erwachsen geworden sind!

      Das Glaslyn Männchen nimmt ein Stöckchen um es seinem ‘Frustration Nest’ hinzuzufügen.


      Nachdem dies alles geklärt ist, was zum Teufel macht dann Monty Mitte/Ende Juli…

      VIDEO

      Er versäumte nicht zu brüten, er ist nicht zu früh dran (tatsächlich zu spät) und die Kleinen sind nur vier Wochen und etwas alt. Der Kamera Mast war hier letztes Jahr und wir sahen kein derartiges Verhalten, doch seit dem 20. Juli diesen Jahres hat Monty angefangen sich ein zweites Nest zu bauen – nur einige Meter vom alten Nest entfernt.

      Sehr sehr seltsam!

      Gerade wenn wir denken wir fangen an, diese wunderbaren Vögel zu verstehen, gehen sie und demonstrieren uns, wie unglaublich naiv wir alle sind. Wie demütigend! Bitte machen Sie Vorschläge, was eine Erklärung für Montys seltsames Verhalten sein könnte, denn mir fällt dazu absolut nichts ein!

      Beide Junge werden nächste Woche beringt – schauen sie kurz danach nach einem Blog.
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Gern lassen sich die 2 Nestlinge noch bemuttern bevor es in den nächsten 2-3 Wochen aus dem Nest heraus geht.
      Beringung in den nächsten Tagen.
      Altvogel-Ring-Nr.: rechts,blau 12;


      C.H.
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      CICONIA-Horst

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    • Dienstag, 06.08.2013:

      ES SIND ZWEI MÄDCHEN!

      Beide Junge wurden heute Morgen beringt und sie wiegen 1,660g und 1,710g.

      Beide Mädchen haben jetzt auch Namen, wieder unserem bisherigen Plan folgend, unsere Vögel nach örtlichen Flüssen zu benennen.

      1R - Cerist (zweites Junges 1,660g)

      2R - Clarach (erstes Junges 1710g)

      Kurz nachdem wir das Nest verlassen hatten, brachte Monty eine wunderbare Meerforelle und Cerist und Clarach fraßen gut. Mehr dazu später …

      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Beringungstag
      geposted 08-08-2013 von Emyr

      Am Dienstagmorgen, 06. August, beringten wir unsere beiden Fischadlerküken.

      An eine bewölkten aber windlosen Tag kam das Beringungsteam um 09:15 Uhr am Nest an und das erste was unseren Blick anzog war Monty zweites Nest. Riesig!

      Viele Gedanken darüber, warum Monty das neue Nest baute – siehe hier

      Monty Zweitwohnsitz – genau über seinem Hauptsitz


      Wie erwartet erhob sich Glesni in die Luft, als wir in die Nähe des Nestes kamen und rief alle paar Sekunden. Diese Kommunikation ist direkt auf die Küken bezogen und ist eine Art Alarmruf – der die Jungen anweist in Deckung zu gehen und sich tot zu stellen. Tarnung ist die einzige Möglichkeit der Verteidigung der Jungen in diesem Vor-Flügge Stadium. Wenn ein echtes Raubtier in der Nähe wäre, hat die Evolution ihnen ein ausgezeichnetes Mittel gegeben zur Tarnung, basierend auf List und Tarnung.

      'Thanatosis' - Nahaufnahme


      Vogelberinger Tony Cross war dieses Jahr wieder bei uns mit Hilfe von Beringer Chris Townsend und sobald Tony die Küken herunterbrachte und sie aus seinem Rucksack nahm, war ein Moment der Stille. Beide Vögel sahen absolut großartig aus – sie sahen wohlgenährt aus, sie waren sauber und sie schauten gesund aus.

      Tony begann mit dem ersten Fischadler aus der Tasche und befestigte ihm vorsichtig einen kleinen BTO (Britsh Trust for Ornithology) Metallring an sein linkes Bein und dann einen Plastik ‚Darvic‘ Ring an sein rechtes Bein. Der Darvic war Blue 1R und wurde so angelegt, dass er vom Fuß nach oben zu lesen ist, wie es in GB sein sollte.



      1R wurde dann vorsichtig in eine Tasche zum Wiegen gelegt. Es gibt zwei hauptsächliche Arten das Geschlecht einen jungen Fischadlers im Feld zu bestimmen – die Dicke des ‚Tarsi‘ (im Grunde das untere Bein) und das Gesamtgewicht des Vogels. Dieser Fischadler hatte sehr dicke Beine und wog 1,660g – fast ohne Zweifel ein Weibchen.

      Tony wog Blue 1R, 1.66kf – ein sehr gesundes Gewicht für ein Weibchen.


      Wir wandten uns dann dem anderen Küken zu. Dieses wog mehr als das erste! 2R hatte gleich dicke Beinchen und wog beeindruckende 1,710g, der zweitschwerste Fischadler der in Wales gewogen wurde (von 31 Küken seit 2005).

      Schauen Sie sich die Beine an!


      Obwohl wir dieses Jahr die Jungvögel nicht besendern, glaubten wir doch, ihnen Namen geben zu können. Weiter wie in der Vergangenheit nennen wir unsere Küken nach örtlichen Flüssen, unsere zwei Weibchen werden so genannt:

      1R - Cerist
      2R – Clarach

      (Aussprache: Beide haben ein hartes C , wie in Carol und das ‘ch’ in Clarach wird ausgesprochen wie das Schottiche Loch. Wie üblich haben wir beide Namen mit unserem Volontär Posh Pete ausprobiert und er bestand es mit Bravour. Wenn Pete Cerist und Clarach aussprechen kann, dann kann das jeder!)


      Cerist mit ihrem neuen großen Schmuckstück


      Um ehrlich zu sein, es ist keine Überraschung, dass beide Vögel um die 1,7 kg wiegen. Das gute Wetter hat zweifelsohne in diesem Jahr geholfen, aber genauso die Qualität der Fürsorge durch die Eltern. Wir wissen, was Monty für ein guter Fischer ist, doch manchmal vergessen wir, dass Glesni selbst nur drei Jahre alt ist und zum ersten Mal in ihrem Leben eine Familie großzieht. Sie haben beide tolle Arbeit geleistet.

      Die Bedeutung dieser Gewichte darf nicht unterschätzt werden. Zu der Zeit, wenn sie auf ihren ersten Zug in den Süden in sieben oder acht Wochen gehen, werden beide Cerist und Clarach dieses extra Gewicht haben (und daher Energie) um ihnen den Schwung zu geben. Ich habe keine Statistik zur Hand, aber ich bin sicher, dass es einen positiven Zusammenhang zwischen dem Gewicht der Jungen und der Rückkehr Rate in einigen Jahren gibt. Das heißt, dass gut genährte Jungen statistisch wahrscheinlicher als magere Vögel überleben und zurück nach GB kommen werden.

      Montgomeryshire Wildlife Trust möchte sich wieder bei dem Beringer Team bedanken. Diese Jungs sind Experten auf ihrem Gebiet und machen all diese Arbeiten für uns ehrenamtlich.


      Tony Cross - Beringer
      Chris Townsend - Beringer
      Al Davies - Leiter

      Und speziellen Dank an den jungen Justin, der , nachdem er bei DOP viele Jahre ehrenamtlich gearbeitet hat, dieses Jahr zum ersten Mal mit zur Beringung kam und sah diese wunderschönen Vögel aus der Nähe.



      Hier ist ein Video von der Beringung zusammengeschnitten auf weniger als fünf Minuten, fast alleine von Justin (mit Janine an der Nestkamera im Büro) aufgenommen.

      Vielen Dank an alle, die und bei unserer Arbeit unterstützen.

      Ich hoffe Sie werden das zum zweiten Mal 2015 oder 2016 lesen, nachdem Cerist oder Clarach eben in GB wiedergesehen wurden, wenn sie auf der Suche nach einen Brutplatz sind, um zu sehen, wie sie mit 5 ½ Wochen aussahen.

      VIDEO
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Clarach und Cerist sind flügge
      Gepostet am 25.08.2013 von Emyr – MWT

      Beide Geschwister sind diese Woche flügge geworden. Clarach (2R) flog am letzten Sonntag, 18. August, zum ersten Mal und Cerist (1R) zwei Tage später. Sie waren beide 51 Tage alt, als sie anfingen zu fliegen, ziemlich jung für Fischadler, besonders Weibchen.

      Von allen Fischadlern die wir kennen und von denen wir Daten haben in Wales, sind Clarach und Cerist die jüngsten Weibchen die flügge wurden. Tatsächlich flogen sie auch früher als die meisten Fischadler Männchen, die im Durchschnitt, ein oder zwei Tage früher fliegen.

      Clarach und Cerist (ganz rechts). Weibchen in roter Farbe, Männchen in blauer.

      (PS: Ceulan - 3C, wurde letztes Jahr mit 53 Tagen flügge)

      So, warum sind diese beiden Schwestern so früh flügge geworden? Es scheint klar, dass es geringe Störungen gab, gerade bevor die beiden Mädchen losflogen, Glesni war in der Luft und rief bei beiden Gelegenheiten. Die Akinese (tot spielen) die ihnen in ihrem Leben bisher so gute Dienste erwiesen hat, war plötzlich überflüssig. Clarach und Cerist, zwei Tage später, beschlossen, dass Fliegen jetzt die bessere Option als Verstecken sei.

      Clarachs Jungfernflug war ein kurzer, gerade mal über zwei Minuten. Clarach landete genau am gleichen Fleck von dem aus sie gestartet war, dem Nest. Ihre Flugzeit betrug 2 Minuten 13 Sekunden.

      Clarach flog an diesem Tag nicht noch einmal, hatte beschlossen, dass die Sicherheit des Nestes der beste Platz für sie sei. Am folgenden Tag (Montag) flog sie wieder und dieses Mal sah sie Montys Zweitnest aus einer ganz anderen Perspektive. Es muss ihr gefallen haben, denn sie landete darin.

      Clarach besucht ihren Papa in seinem Rückzugsnest und wird von tausenden von Fliegen begrüßt


      Clarachs Flugfähigkeiten verbesserten sich schnell während der nächsten paar Tage und jetzt, genau eine Woche nach ihrem ersten Testflug, sind die Starts und Landungen das reinste Kinderspiel. Es ist ihr sogar gelungen zwei Flugplätze in einer Woche zu nutzen!


      Cerists Jungfernflug war eine ganz andere Sache. Der Start war ziemlich Standard, Abflug um 09:06h am Dienstagmorgen. Das Problem war das Ziel.

      Wir sahen sie ungefähr eine Minute nach dem Start und dann war sie verschwunden. Wir haben keine Ahnung, wie lange sie flog, wie weit oder gar wo sie landete. Am Dienstag kam sie überhaupt nicht mehr zurück, doch das war kein Grund zur Sorge, es ist durchaus üblich, das Junge, die flügge werden nicht am gleichen Tag ins Nest zurückkommen.

      Clarach zum ersten Mal alleine zuhause.


      Am darauffolgenden Morgen war sie immer noch nicht zurück, auch kam sie den ganzen Tag nicht wieder. Bis Mittwochabend waren wir richtig in Sorge. Ja, es gibt viele Beispiele, dass Fischadler, mehrere Tage nach dem flügge werden, wieder ins Nest zurückkehren, doch wir wussten, dass Jungvögel dazu neigen am Boden zu bleiben und wir sind mitten in den höchsten Überflutungen des Jahres. Wenn sie irgendwo am Boden gestrandet war, auch wenn in dichter Vegetation und relativ sicher vor Raubtieren auf dem Boden, war da die Möglichkeit, dass sie ertrinken könnte.

      Am Donnerstagmorgen, jetzt zwei Tage nachdem Cerist zum ersten Mal geflogen ist und verschwand, arrangierten wir schnell einen Suchtrupp. Wir wissen, dass junge Fischadler die auf dem Boden sind von ihren Eltern nicht gefüttert werden, auch hatten wir keinerlei Anzeichen dafür gesehen, das Monty oder Glesni das machten. Donnerstag war die richtige Zeit zu gehen, bevor der Hunger einsetzte und unmittelbar vor der höchsten Flut. Wir würden auch die verbliebenen drei Fischadler stören, so konnten wir nicht auf die Suche gehen, während Clarach Anfang der Woche noch ihre Flugkünste trainierte. Wir hätten eine ganze Reihe neuer Probleme ausgelöst beim Versuch ein anderes zu lösen.

      (Auf diesem Weg hier ein großes Dankeschön an Vanessa Greene. Vanessa hat Fischadler in Minnesota 20 Jahre lang studiert und hat in diesen zwei Jahrzehnten Fischadler häufig auf dem Boden landen sehen. Vanessa erzählte uns von ihren Erfahrungen und was sie uns erklärte half uns unsere Entscheidung zu treffen. Sie können in Vanessas kurzem Blog HIER lesen was sie zum flügge werden der Fischadler Anfang des Monats geschrieben hat – bevor Cerist verschwunden war. Vielen Dank dafür!)
      17 lächelnde und saubere Volontäre versammeln sich am DOP um 10 Uhr.


      Wir starteten an der äußersten Spitze des Reservoirs und arbeiteten uns systematisch vorwärts in westliche Richtung zum Fischadlernest hin. Wir wussten, dass, falls Cerist noch lebte, wir eine gute Chance hatten, wahrscheinlich war sie nicht zu weit weg vom Nest, obwohl ihre Eltern ihre Ortung nicht preisgaben.
      Die drei DOP Mitarbeiter, Janine, Alwyn und ich, hatten Walkie-Talkes, sodass wir effektiv miteinander und mit den Volontären in der dichten Vegetation kommunizieren konnten. Zu behaupten, dass es schwer vorwärtsging, ist eine Untertreibung! Die Hitze half auch nichts, und die Mücken schon gar nicht.


      Gegen 13 Uhr näherten wir uns dem Nest, als Alwyn per Funk mitteilte „Fischadler gerade vom Boden aufgeflogen“. Nun, das klang vielversprechend, hatten wir doch erwartet, dass ein junger Fischadler sich ruhig verhalten würde und verstecken, besonders da Monty und Glesni zu dieser Zeit in der Luft waren und Alarm riefen. Dennoch hatte sich der Fischadler vom Boden erhoben, zusammen mit 25 Kiebitzen, einigen Brachvögeln und der obligatorischen Schar von Schnepfen. Der Fischadler flog weg von uns (offensichtlich) in Richtung Dyfi Eisenbahn Knotenpunkt.

      Um 14 Uhr waren wir alle zurück am DOP. Monty und Glesni waren da, wie auch ein junger Fischadler hoch oben auf dem Kreuzungsmast, aber noch keine Spur von Cerist am Nest. Wir haben hier in der Vergangenheit Leri, Einion, Dulas und Ceulan sitzen sehen, so war das nichts Neues – es musste Clarach sein, dachten wir.

      Nachdem wir schnell etwas getrunken und ein Sandwich gegessen hatten, teilten wir uns in drei Gruppen auf um den südlichen Teil des Cors Dyfi am Nachmittag abzusuchen. Jeder ging eigene Wege und ungefähr eine halbe Stunde später kam ein durchdringender Schrei über Funk. Maria war wieder am Stützpunkt zurück und überwachte für uns die Kameras und die Funk Kommunikationen…

      "1R, CERIST – ZURÜCK AUF DEM NEST - CERIST - 1R - NEST – SIE IST ZURÜCK - CERIST - 1R - NEST"

      Wir bekamen die Nachricht. Nach 54 Stunden Abwesenheit vom Nest, war Cerist zurückgekehrt.

      Eine der drei Suchteams suchte ziemlich nah am Dyfi Mast und obwohl sie keinen Fischadler gesehen hatten, müssen sie sie genug gestört haben, dass sie aufflog.

      Eine schnelle Überprüfung des Rings am Bein war alles, was Maria brauchte um 17 Volontäre und ein Besucher Zentrum und Versteck voll von Menschen absolut aus dem Häuschen werden zu lassen.

      1R, Cerist, willkommen zurück.


      So hier ist ein VIDEO von beiden, Clarach und Cerist diese Woche flügge geworden, einschließlich der emotionalen Rückkehr von 1R

      Ich muss zugeben, dass ich keine große Hoffnung hatte, Cerist nach zwei Tagen Abwesenheit nach ihrem Jungfernflug zu finden in einem ziemlich unwirklichen Gelände, anfällig für Überschwemmungen. Es war etwa so wie eine Nadel im Heuhaufen zu finden, nur mit dem Unterschied, dass man nicht wusste, wo der Heuhaufen ist. Es wäre ein ziemlich langer Winter mit Gewissenskampf geworden, wenn wir es nicht versucht hätten! Eine Anhäufung von „Was wäre wenn“ mit der man sein Gewissen nicht belasten muss, nachdem man 50% des diesjährigen Nachwuchses unter unbekannten Umständen verloren hat.

      Wäre Cerist zum Nest zurückgekommen, wenn man sie nicht unmittelbar 300 Meter vom Nest aufgescheucht hätte? Wahrscheinlich, vielleicht, - wen kümmerts. Sie ist zurück und das ist das einzig Wesentliche!

      Nur noch ein schnelles Ding über Verhaltensweisen, bevor wir zum Wesentlichen kommen. Wenn Fischadler zum Nest zurückkehren nach mehreren Tagen Abwesenheit, berichten Beobachter oft von aggressivem Verhalten der Eltern gegenüber dem langvermissten Kind. Das passierte mit Blue 44 letztes Jahr am Loch of the Lowes, es passierte auch in Rutland 2012 und auch an anderen Brutplätzen. 2005 die Lake District Fischadler fallen ein.

      Was glauben Sie? Es passierte auch hier am Dyfi. Einige Minuten nach der Rückkehr in das obere Nest und dem Anbetteln der Mutter nach Nahrung, kam Cerist plötzlich unter Angriff von Glesni. Nichts zu Gravierendes, nur drei sturzflugähnliche Attacken bevor der Frieden wieder hergestellt war.

      Schauen Sie hier:
      VIDEO: Glesnis Aggressionen Cerist gegenüber

      Also, was hat das alles zu bedeuten? Hat Glesni Cerist als Bedrohung wahrgenommen? Hat sie sie gleich erkannt?

      Wahrscheinlich ist es eine Reaktion auf eine Sorge. Ein Nachwuchs der nach 2 ½ Tagen Abwesenheit wiederkommt, von Glesni nicht gefüttert wurde, nach Futter wie eine Verrückte schreit, verwahrlost und zerzaust aussieht, ein vorbeifahrender Zug. All das zusammen könnte in Glesni etwas Belastendes ausgelöst haben und eine allgemeine Reaktion auf Stress ist Aggression. In einfachen Worten, fühlt man sich mit etwas nicht wohl und ist es etwas, was man vorher noch nicht erlebt hat, oder es fremd ist – wählt man Aggression als erste Reaktion. Beim nächsten Mal könnte die Stresssituation ernster sein und Aggressionen könnten lebensrettend sein.

      Es ist im Interesse des Vogels, Aggression als Standard zu wählen, falls mit Unsicherheit konfrontiert. Sie machen das immer so. Ganz sicher war es keine „Standpauke“!

      So ist es wieder eine glückliche Familie, die Sonne scheint und es ist in England Feiertag. Genießen sie ihn und die Fischadler, bald werden die bis zur nächsten Saison verschwunden sein.

      Clarach fragt sich, warum all die Aufregung…


      Ein ganz besonderes Dankeschön vom Montgomeryshire Wildlife Trust an alle die bei DOP am Donnerstag, den Kameraführer, dem Such Team und all den Volontären, die das Projekt besetzten während die Mitarbeiter draußen auf der Suche waren. Ein phänomenales Ergebnis von wirklich fürsorglichen Menschen. Teamarbeit vom Feinsten.
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry