Düstere Prognosen für Nachttiere
Von unserem Redaktionsmitglied
Anett Seidel
Die Schleiereulen haben sich rar gemacht. In Neverin haben die Eulenkenner gestern einen Brutkasten in den Kirchturm gebaut in der Hoffnung, dass die Vögel dort Unterschlupf suchen.
Neverin.Eulen mögen’s dunkel. Doch derzeit sieht es düster aus, wenn die Ornithologen die Bestände unter die Lupe nehmen. „Der Bestand an Eulen ist zusammengebrochen“, macht Hobby-Ornithologe Andreas Hofmann deutlich. Gestern hat er gemeinsam mit Manfred Kurth einen speziellen Eulenbrutkasten in den Neveriner Kirchturm gesetzt. Die beiden Tierschützer hoffen, dass sich nun in Neverin ein Brutpaar findet und künftig kleine Eulen in den Kästen flügge werden.
„Die Neveriner Kirche ist eines der wenigen Gotteshäuser in der Region, das noch keinen Kasten hat“, beschreibt Andreas Hofmann. Ansonsten können die Naturkundler auf ein fast flächendeckendes Netz an Holzbehausungen in den Kirchtürmen der Region verweisen. Nur die Eulen machen sich rar. Lediglich in Sandhagen hat sich ein Brutpaar gefunden. Zu wenig, sind sich Hofmann und Kurth einig. Aber die Gründe dafür sind vielfältig, wissen die beiden. „Vor fünf Jahren hatten wir noch rund 350 Brutpaare – 2011 waren es vermutlich nur 25 Paare in ganz Mecklenburg“, stellt Andreas Hofmann das Dilemma anhand von Zahlen dar. Die beiden letzten schneereichen Winter haben der Eulenpopulation im Land mächtig zugesetzt. „Acht Mäuse benötigt die Eule am Tag“, erklärt der Vogelkenner. Fett frisst sich so ein Nachttier nicht an. Doch im Schnee sind Mäuse schwer zu finden und so sind zahlreiche Eulen verhungert. Hinzu kommen veränderte Bewirtschaftungsformen unter anderem in der Landwirtschaft. Die Eulen finden kaum noch Unterschlupf in Ställen. „Wir haben in ganz Mecklenburg einen Aufruf gestartet, wo sich Leute melden sollten, die Schleiereulen gefunden haben“, verweist Hofmann. Reiterhöfe bieten beste Bedingungen mit teilweise offenen Ställen und Mäuse finden sich dort ebenfalls. Andreas Hofmann bittet darum, sich bei ihm zu melden, wenn es Hinweise auf Brutpaare gibt (Tel. 0171 6570946 ). Ein weiteres Dilemma sind die kurzen Fruchtfolgen und die Monokulturen in der Landwirtschaft. Wenn der Mais eine bestimmte Größe hat, finden Mäuse wiederum keine Nahrung. Ein Kreislauf mit Folgen.
Aber Andreas Hofmann ist guter Dinge, dass sich in den Kisten in den Kirchtürmen der Region künftig wieder mehr Eulen finden. In Jatzke und Sadelkow wurden die Eulenbehausungen jüngst erneuert. In Rossow haben Einwohner dafür gesorgt, dass auch in dieser Kirche Voraussetzungen für die Ansiedlung eines Brutpaares geschaffen werden. Zudem will der Landwirt vor Ort aktiv werden.
Die Holzkästen haben ein Loch nach draußen und einen Deckel, der den Ornithologen die Möglichkeit der Kontrolle verschafft. „Wichtig für Eulen ist das Dunkelbrett im Kasten“, so Hofmann. Denn Eulen mögen’s dunkel.
Von unserem Redaktionsmitglied
Anett Seidel
Die Schleiereulen haben sich rar gemacht. In Neverin haben die Eulenkenner gestern einen Brutkasten in den Kirchturm gebaut in der Hoffnung, dass die Vögel dort Unterschlupf suchen.
Neverin.Eulen mögen’s dunkel. Doch derzeit sieht es düster aus, wenn die Ornithologen die Bestände unter die Lupe nehmen. „Der Bestand an Eulen ist zusammengebrochen“, macht Hobby-Ornithologe Andreas Hofmann deutlich. Gestern hat er gemeinsam mit Manfred Kurth einen speziellen Eulenbrutkasten in den Neveriner Kirchturm gesetzt. Die beiden Tierschützer hoffen, dass sich nun in Neverin ein Brutpaar findet und künftig kleine Eulen in den Kästen flügge werden.
„Die Neveriner Kirche ist eines der wenigen Gotteshäuser in der Region, das noch keinen Kasten hat“, beschreibt Andreas Hofmann. Ansonsten können die Naturkundler auf ein fast flächendeckendes Netz an Holzbehausungen in den Kirchtürmen der Region verweisen. Nur die Eulen machen sich rar. Lediglich in Sandhagen hat sich ein Brutpaar gefunden. Zu wenig, sind sich Hofmann und Kurth einig. Aber die Gründe dafür sind vielfältig, wissen die beiden. „Vor fünf Jahren hatten wir noch rund 350 Brutpaare – 2011 waren es vermutlich nur 25 Paare in ganz Mecklenburg“, stellt Andreas Hofmann das Dilemma anhand von Zahlen dar. Die beiden letzten schneereichen Winter haben der Eulenpopulation im Land mächtig zugesetzt. „Acht Mäuse benötigt die Eule am Tag“, erklärt der Vogelkenner. Fett frisst sich so ein Nachttier nicht an. Doch im Schnee sind Mäuse schwer zu finden und so sind zahlreiche Eulen verhungert. Hinzu kommen veränderte Bewirtschaftungsformen unter anderem in der Landwirtschaft. Die Eulen finden kaum noch Unterschlupf in Ställen. „Wir haben in ganz Mecklenburg einen Aufruf gestartet, wo sich Leute melden sollten, die Schleiereulen gefunden haben“, verweist Hofmann. Reiterhöfe bieten beste Bedingungen mit teilweise offenen Ställen und Mäuse finden sich dort ebenfalls. Andreas Hofmann bittet darum, sich bei ihm zu melden, wenn es Hinweise auf Brutpaare gibt (Tel. 0171 6570946 ). Ein weiteres Dilemma sind die kurzen Fruchtfolgen und die Monokulturen in der Landwirtschaft. Wenn der Mais eine bestimmte Größe hat, finden Mäuse wiederum keine Nahrung. Ein Kreislauf mit Folgen.
Aber Andreas Hofmann ist guter Dinge, dass sich in den Kisten in den Kirchtürmen der Region künftig wieder mehr Eulen finden. In Jatzke und Sadelkow wurden die Eulenbehausungen jüngst erneuert. In Rossow haben Einwohner dafür gesorgt, dass auch in dieser Kirche Voraussetzungen für die Ansiedlung eines Brutpaares geschaffen werden. Zudem will der Landwirt vor Ort aktiv werden.
Die Holzkästen haben ein Loch nach draußen und einen Deckel, der den Ornithologen die Möglichkeit der Kontrolle verschafft. „Wichtig für Eulen ist das Dunkelbrett im Kasten“, so Hofmann. Denn Eulen mögen’s dunkel.
Viele Grüße von
Brit
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Antoine de Saint-Exupéry
Brit
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Antoine de Saint-Exupéry