Komitee gegen den Vogelmord e.V.

    • Vogelschutz-Newsletter 16/2024

      Liebe Leserinnen und Leser,
      jetzt, Mitte Oktober, befinden sich unsere Herbst-Vogelschutzcamps auf Malta und Zypern sowie in Italien auf dem Höhepunkt, dort sind aktuell 14 Komitee-Teams im Einsatz. Zwei weitere Teams beginnen in Kürze einen Vogelschutz-Einsatz im Westen Spaniens.

      Vogelfanganlagen in Brescia stillgelegt

      Unweit der norditalienischen Industriestadt Brescia (Lombardei) haben Komitee-Teams in den letzten Tagen zusammen mit der Polizei drei Wilderer mit Netzen erwischt. In der Nähe des Idrosees hatte ein lizenzierter Jäger an einem Dorfrand eine Anlage mit insgesamt 4 Netzen errichtet. Ein weiterer Mann – ohne Jagdschein – konnte bei der Kontrolle von zwei Netzen, die er im Val Trompia aufgestellt hatte, ertappt werden. Beim dritten Fall handelte es sich um ein großes Einzelnetz, das ein Jäger in den Weinbergen am Iseosee betrieb. Die Täter haben es in der Regel auf Rotkehlchen oder Drosseln abgesehen. Während die Rotkehlchen getötet und gegessen werden, enden Singdrosseln und Amseln meist als lebende Lockvögel für die Singvogeljagd. Insgesamt wurden in den ersten 10 Tagen des Vogelschutzcamps in Brescia 29 Netze sichergestellt.

      Zypern: 552 geschützte Vögel freigelassen und 25 Wilderer geschnappt

      Während unseres großen Vogelschutzcamps auf Zypern haben wir im September – dem wichtigsten Monat für den Singvogelzug auf der Insel – einen Anstieg des Vogelfangs von über 90 % dokumentiert. Innerhalb von nur 30 Tagen wurden von uns insgesamt 71 aktive Fangplätze gefunden und den Behörden gemeldet. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum noch 37. Durch die Aktionen unserer Teams wurden 25 Wilderer von den Behörden überführt und auch 883 Leimruten, 51 Netze und mehrere Dutzend illegale Lockgeräte beschlagnahmt. Dabei konnten wir mit der Polizei und der Jagdaufsicht 552 frisch gefangene Vögel aus den Netzen und Leimruten befreien – ein neuer Rekord! Bei einem Großteil der Vögel handelte es sich um Mönchsgrasmücken, aber auch um geschützte Eulen, Würger, Grasmücken, Nachtigallen und andere Singvögel. Komitee-Teams sind noch bis Mitte November auf Zypern im Einsatz, um gegen den illegalen Vogelfang vorzugehen.

      Unsere Pressemeldung zum Anstieg des Vogelfangs, die mittlerweile in den großen Tageszeitungen Zypern gedruckt wurde lesen Sie hier: komitee.de/de/aktu...

      Rotmilan-Vergiftung in Bayern

      Ende Mai wurde ein besenderter Rotmilan des LIFE EUROKITE Projektes im Kreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim in Mittelfranken gemeldet. Der Sender des Tieres hatte längere Zeit keine Bewegung mehr aufgezeichnet. Bei einer Kontrolle der Stelle wurde der Vogel tot auf einem Acker gefunden, er hatte noch Nahrungsreste im Schnabel und lag neben Fleisch- und Knochenresten (mutmaßliche Köder). Aufgrund der eindeutigen Fundumstände entschloss das Komitee, gemeinsam mit LIFE EUROKITE eine Strafanzeige gegen Unbekannt zu erstatten. Der Verdacht hat sich nun bestätigt, das zweijährige Tier wurde nachweislich mit dem seit 2008 verbotenen Pestizid Carbofuran vergiftet. Als Aasfresser sind Rotmilane besonders anfällig für Vergiftungen. Seit 2020 haben wir in Deutschland 110 illegal getötete Rotmilane dokumentiert - mehr als 90 % von ihnen wurden vergiftet. In diesem Fall nimmt die Staatsanwaltschaft nun die Ermittlungen auf.

      5.200 € Geldstrafe für Wilderer auf Ischia/Italien

      Auf der süditalienischen Ferieninsel Ischia ist ein Wilderer zu einer Haftstrafe von 16 Monaten auf Bewährung und 5.200 € Geldstrafe verurteilt worden. Der 64jährige Mann war im Mai 2021 vom Komitee und den Jagdaufsehern des WWF mithilfe einer versteckten Kamera überführt worden. Die Videoaufnahmen zeigten ihn außerhalb der Jagdzeit mit einer Flinte an einem praktisch unzugänglichen Küstenabschnitt in Forio im Westen der Insel. Da der Mann keinen Jagdschein hat, veranlasste die Polizei aufgrund der von uns erstellten Videoaufnahmen eine Hausdurchsuchung. Dabei wurden neben Flinte und Munition auch mehr als 50 frisch geschossene Vögel gefunden - unter anderem Pirole, Steinschmätzer, Trauerschnäpper und Braunkehlchen. Dem inselbekannten Wilderer, der nach Luis Stevensons Roman "freccia nera" ("Schwarzer Pfeil") genannt wird, waren wir mehrere Jahre auf der Spur – das Urteil ist ein befriedigendes Ergebnis unserer Bemühungen.

      Schleiereulen auf Zypern gerettet

      Während einer nächtlichen Patrouille entdeckte ein auf Zypern eingesetztes Komitee-Team in der Nähe des Dorfes Kofinou 60 ausgelegte Leimruten. Bei der Kontrolle der Fangstelle fanden sie neben mehreren frisch gefangenen Mönchsgrasmücken und einem Zilpzalp auch zwei Schleiereulen (ein erwachsenes Männchen und ein junges Weibchen). Die Singvögel ließen sich leicht von den Fallen befreien, das Gefieder der Eulen war dagegen komplett verklebt. Während die von uns gerufene Jagdaufsicht mit dem Räumen der Fangstelle beschäftigt war, ist unser Team zurück zum Basislager gefahren, um die beiden Vögel zu versorgen. Nach der gründlichen Säuberung konnte der Altvogel direkt freigelassen werden, während das Jungtier zu geschwächt ist und erst bei einem Tierarzt aufgepäppelt werden muss.

      Unsere Vogelschutzcamps und zahlreiche kleinere Einsätze laufen noch bis Mitte Dezember. Vielen Dank, dass Sie unsere Arbeit für eine besseren Zugvogelschutz unterstützen!
      Alexander Heyd und Lloyd Scott
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Vogelschutz-Newsletter 17/2024

      Liebe Leserinnen und Leser,
      die ersten Vogelschutzcamps in Norditalien und Ostspanien sind abgeschlossen. In Südspanien, auf Malta und Zypern laufen unsere Einsätze noch. Dort decken wir wichtige Rastgebiete und Trittsteine der Zugvögel ab und versuchen mit den Behörden so viele Wilderer wie möglich zu überführen.

      Vogelschutzcamp in Norditalien abgeschlossen

      Das große Vogelschutzcamp des Komitees gegen den Vogelmord (CABS) im norditalienischen Brescia ist jetzt abgeschlossen. Die insgesamt 38 Teilnehmenden aus Großbritannien, Italien, Spanien, der Schweiz, Österreich, Polen und Deutschland haben fünf Wochen lang die Berge zwischen Gardasee und Iseosee nach Fangstellen kontrolliert. An den von uns gefundenen aktiven Fallen und Netzen konnten wir zusammen mit der Polizei und der Jagdaufsicht 32 Wilderer überführen. Die Beamten stellten bei den Tätern 393 Schlagfallen, 13 Netzfallen, 63 Bogenfallen, 8 Fangschlingen, 1 Leimrute, 76 Stellnetze, 23 Jagdwaffen, rund 500 Schuss Schrotmunition und 316 tote Vögel sicher. 280 Vögel – vor allem Drosseln, Erlenzeisige, Buch- und Bergfinken – wurden aus Fallen und Netzen befreit oder als lebende Lockvögel beschlagnahmt und in Auffangstationen gebracht. Alles in allem sind die Zahlen positiv: Bei Fallen haben wir historische Tiefstände und die Zahl der aktiven Fangstellen war ebenso wie die der überführten Täter noch nie so gering. 40 Einsatzjahre (der Start unserer Aktionen war im Jahr 1984) machen sich deutlich bemerkbar!

      Ein kleines Kurzvideo zum Vogelfang mit Schlagfallen finden Sie hier auf unserem YouTube-Kanal.

      Malta: Prominenter Jagdfunktionär beim Wildern erwischt

      Ein Komitee-Team hat Ende Oktober auf Malta ein hochrangiges Vorstandsmitglied der maltesischen Jägervereinigung FKNK beim illegalen Fang von Finken gefilmt. Der Polizei gelang es, den Mann auf frischer Tat zu stellen. 14 lebende Lockvögel und die gesamte Fangausrüstung wurden beschlagnahmt. Der Fall zeigt einmal mehr die tief verwurzelte Heuchelei der FKNK, deren Funktionäre nicht müde werden, das Ausmaß der Wilderei auf Malta kleinzureden. Gleichzeitig ist er ein weiterer Beleg dafür, dass es sich bei Maltas angeblichen „Forschungsprojekt“ zum Finkenfang um nichts anderes als eine große Lüge handelt – hier geht es nicht um Wissenschaft, sondern einzig und allein um gefiederten Nachschub für ihre Volieren und den Schwarzmarkt. Wie die Times of Malta berichtet, hat die Jägervereinigung mittlerweile reagiert und dem Mann alle Ämter entzogen.

      Ein Video auf YouTube zum erfolgreichen Einsatz finden Sie hier.

      Spanien: 2.000 Leimruten eingesammelt – Vogelschutzcamp in Ostspanien abgeschlossen

      Unser erster mehrwöchiger Einsatz an der Ostküste Spaniens zwischen Katalonien und Castellón ist beendet. Trotz des anhaltenden schlechten Wetters, das auch zu Überschwemmungen führte, hat unser Team gemeinsam mit der Polizei 9 Wilderer überführt. 13 Netze, 32 Vogelfallen, 7 elektronische Lockgeräte sowie sage und schreibe 2.000 Leimruten wurden von den Beamten sichergestellt. Unsere 8 Teilnehmenden aus Spanien, Italien und Zypern konnten 30 Singdrosseln und Mönchsgrasmücken befreien. Die Spanien-Aktionen des Komitees gehen jetzt in Alicante und Andalusien weiter.

      Neuigkeiten von unserem Einsatz auf Zypern

      Mit den in den letzten Tagen stetig sinkenden Temperaturen sind auch die ersten größeren Trupps von überwinternden Drosseln, Lerchen und anderen Überwinterern eingetroffen. Das ist leider auch den Jägern nicht verborgen geblieben, die überall auf der Insel illegale elektronische Lockanlagen aufgebaut haben. Gleichzeitig finden wir auch immer noch aktive Fanganlagen, hauptsächlich Netze, mit denen Vogelfänger Grasmücken und anderen Kleinvögeln nachstellen. Seit Beginn unseres Vogelschutzcamps Anfang September haben die Teams insgesamt 91 aktive Fangstellen entdeckt und zusammen mit der Polizei 1.022 Leimruten, 67 Netze und 39 elektronische Lockvögel unschädlich gemacht. Insgesamt konnten 630 Vögel lebend aus Fallen befreit und freigelassen werden. Bisher wurden 37 Vogelfänger und 9 Jäger nach unseren Anzeigen von der Polizei überführt und zu Geldstrafen verurteilt. Der Komitee-Einsatz auf Zypern dauert noch bis Ende November.

      Ein kurzes Video von einer erfolgreichen Aktion auf Zypern finden Sie hier.

      Schreiadlerrettung im Libanon

      Trotz der aktuellen Sicherheitslage hören unsere Freunde und Vogelschützer von SPNL und MESHC nicht auf, verletzte Zugvögel zu retten. Vor zwei Wochen erhielt Maroun, ein regelmäßiger Teilnehmer unseres Vogelschutzcamps einen Anruf von einem Mann aus dem Bergdorf Laqlouq, der einen verletzten Schreiadler gefunden hatte. Die gesamte europäische Population von etwa 40.000 ausgewachsenen Vögeln zieht jeden Oktober auf dem Weg in ihre Überwinterungsgebiete durch den Libanon, wo sie häufig Opfer von Wilderern werden. Nach einer mehrstündigen Autofahrt, um den Vogel nach Beirut zu einem Tierarzt zu bringen, bestätigte eine Röntgenaufnahme unseren Verdacht: Der Vogel hat eine zwei bis drei Wochen alte Schrot-Verletzung. Trotzdem ist der Flügel in einem guten Zustand, deswegen wurde der Adler in eine kleine Auffangstation unseres Partners gebracht. Dem Tier geht es mittlerweile wieder besser. Anders als ein paar anderen Vögeln. Eine Schleiereule, ein Schwarzstorch, eine Nebelkrähe und ein Rotfußfalke – alle mit Schussverletzungen, mussten leider eingeschläfert werden.

      Unbelehrbar

      Auf Malta sind in der letzten Woche zwei Vogelfänger von einem Gericht zu einer Geldstrafe von je 1.500 Euro und einem lebenslangen Fangverbot verurteilt worden. Die einschlägig vorbestraften Männer waren im März von einem Komitee-Team bei Dingli und Zurrieq wegen Vogelfangs außerhalb der erlaubten Fangzeit bei der Umweltpolizei (EPU) angezeigt und von den Beamten auf frischer Tat ertappt worden. Da es sich bei den beiden Vogelfängern um Wiederholungstäter handelt, wurde ihnen vom Gericht die Fanglizenz auf Lebenszeit entzogen. Gleichzeitig haben unsere Teams seit Beginn der diesjährigen umstrittenen Fangsaison am 20. Oktober bisher 15 Vogelfänger erwischt. Sie hatten entweder an einem nicht lizenzierten Fangplatz gefangen, mehr Netze als erlaubt verwendet oder geschützte Arten gefangen. 24 Paar Schlagnetze und 285 Vögel wurden nach unseren Hinweisen von der Polizei beschlagnahmt. Über die sozialen Medien und unsere Webseite haben wir zahlreiche Hinweise auf illegale Fangstellen erhalten. Unsere Teams sind grade dabei, diese Standorte zu überprüfen.

      Beste Grüße,
      Alexander Heyd und Lloyd Scott
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Vogelschutz-Newsletter 18/2024

      Liebe Leserinnen und Leser,
      unsere Einsätze gegen die Zugvogelverfolgung im Mittelmeerraum neigen sich für dieses Jahr langsam dem Ende entgegen. Während die ersten großen Vogelschutzcamps bereits beendet sind, laufen sie auf Zypern, in Südostspanien sowie kleinere Aktionen noch weiter. Im folgenden Newsletter lesen Sie, was sich auf den Zugwegen in den letzten Tagen abgespielt hat.

      Italien – Bogenfallen sterben aus

      Bogenfallen sind brutale Vogelfallen für den Fang von Rotkehlchen. Einst waren sie in ganz Europa weit verbreitet, heute gibt es sie nur noch in einer kleinen Bergregion am Gardasee in Norditalien (Provinz Brescia). Die Fallen bestehen aus einem auf Spannung stehenden Bogen, einer Fangschlinge und einem kleinen Stöckchen als Fangmechanismus. Die mit roten Vogelbeeren angelockten Tiere setzen sich auf das Stöckchen, lösen damit die Falle aus und geraten mit den Beinen in die Schlinge. Lebendig hängen sie dann stundenlang kopfüber in dem Gerät, bis sie verbluten oder vom Wilderer getötet werden. Sie enden als Delikatesse auf dem Teller angeblicher „Gourmets“. Verboten sind Bogenfallen seit Jahrzehnten, doch eine Handvoll ewig gestriger Traditionalisten verwenden sie bis heute. Das Komitee gegen den Vogelmord kämpft seit 1984 gegen den Rotkehlchenfang in Norditalien und hat mit der Zeit über 150.000 Bogenfallen in Brescia eingesammelt und zusammen mit der Polizei mehr als 850 Vogelfänger überführt. Inzwischen sind die Fallen fast gänzlich verschwunden – im Jahr 2001 haben wir über noch 12.000 Stück gefunden und eingesammelt, jetzt im Herbst 2024 waren nur 63! In wenigen Jahren wird diese brutale Tradition wohl für immer verschwunden sein!
      Ein Video zu den berüchtigten Bogenfallen in Norditalien finden Sie hier: youtube.com/shorts/KDvq6TPE-YY

      Zypern

      In den letzten zwei Wochen sind unsere Komitee-Teams auf Zypern verstärkt gegen die illegale Jagd vorgegangen. Dabei wurden von uns bisher 16 Jäger wegen des Abschusses von geschützten Arten wie Bachstelzen, Weidensperlingen und Wiesenpiepern oder der Nutzung verbotener elektronischer Lockgeräten überführt. Die Behörden stellten nach unseren Hinweisen insgesamt 33 Lockgeräte sicher, die zum Zeitpunkt des Einsatzes auf die Rufe von Feldlerchen und Drosseln eingestellt waren. Ein Mann hatte sein Lockgerät in seinem Garten aufgestellt, ihm droht eine besonders hohe Strafe, da die Jagd in Wohngebieten auf Zypern strengstens verboten ist. Unsere Teams werden noch bis Dezember auf der Insel im Einsatz sein.

      Vogelschutzcamps auf Malta abgeschlossen – 370 Vögel gerettet

      Seit Mitte September war ein 20-köpfiges Komitee-Team auf Malta und der kleineren Nachbarinsel Gozo im Einsatz, um gegen den Abschuss geschützter Arten und den Vogelfang vorzugehen. Die Inselgruppe ist ein wichtiger Trittstein für die Zugvögel auf ihrem Weg von Europa nach Nordafrika und ein Brennpunkt der Wilderei. Während des neunwöchigen Vogelschutzcamps haben wir insgesamt 21 Wilderer überführt, 24 Paar Schlagnetze und andere Fangutensilien wurden nach unseren Hinweisen von der Umweltpolizei (EPU) beschlagnahmt. Dabei sind auch über 370 Vögel sichergestellt worden, überwiegend Stieglitze, Hänflinge und Kernbeißer. Die Vogelfänger hatten sie als lebende Lockvögel an den Fanganlagen verwendet. Unter den überführten Tätern befand sich auch ein Vorstandsmitglied des maltesischen Jagdverbandes FKNK, dem inzwischen alle Ämter entzogen wurden.

      Komitee-Kontrolle in Nordfrankreich – keine Vogelfallen mehr entdeckt!

      In den Ardennen an der französisch-belgischen Grenze werden seit Jahrhunderten Rosshaarschlingen verwendet, um Drosseln und Rotkehlchen zu fangen. Bis 2021 hatten die Vogelfänger dafür eine Genehmigung – mit 500.000 Schlingen durften sie bis zu 20.000 Drosseln im Herbst fangen. Der Französische Staatsrat hat dem Treiben 2021 einen Riegel vorgeschoben, weil die brutale Methode gegen EU-Recht verstößt. Bereits vor 3 Jahren war ein Team des Komitees in den Ardennen, um nachzuschauen, ob sich die Vogelfänger an das Verbot halten. Das Ergebnis damals: Keine Fangstelle war aktiv, aber viele waren vorbereitet. Am vergangenen Wochenende hat wieder eine Kontrolle stattgefunden – und nun steht fest: Die Vogelfänger haben offenbar aufgegeben. Alle uns bekannten Fangstellen sind verwaist. Der Vogelfang mit Rosshaarschlingen in Frankreich ist ausgestorben!

      Abschluss der Vogelschutzcamps in Südspanien

      In den beiden südspanischen Regionen Andalusien und Alicante haben Komitee-Teams in den letzten zwei Wochen Fangstellen und Jagdgebiete kontrolliert. Dabei wurden trotz durchwachsenem Regenwetter fünf Wilderer überführt – sie hatten illegale Netze für den Vogelfang in Gebrauch oder aber mit verbotenen elektronischen Lockanlagen Jagd auf Singvögel gemacht. Die Polizei hat insgesamt drei Schlagnetze, zwei Stellnetze, eine Lockanlage, zwei Jagdwaffen und 40 Schlagfallen für den Rotkehlchen sowie 13 lebende Lockvögel (Finken) sichergestellt. Dazu kommen 110 Drahtschlingen, die Unbekannte zum Fang von Wildkaninchen aufgestellt hatten. Unsere Aktionen auf der Iberischen Halbinsel, die Mitte Oktober begonnen haben, sind noch nicht abgeschlossen – weiter geht es jetzt an der Küste Ostspaniens, wo wir gegen den illegalen Finkenfang vorgehen wollen.
      Vielen Dank für Ihr Interesse am Vogelschutz und der Komitee-Arbeit.

      Beste Grüße,
      Alexander Heyd und Lloyd Scott
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry