"Müritz-Ötzi" am Schädel operiert
Rostock (dpa). Schon in der Jungsteinzeit vor 4900 Jahren sind Menschen am Schädel operiert worden - und haben den Eingriff überlebt. Das haben Mediziner der Universitätskliniken in Rostock durch Untersuchungen am Schädel des sogenannten "Müritz-Ötzi" nachgewiesen. Sie fanden heraus, dass der in Mecklenburg-Vorpommern gefundene Steinzeitmensch am offenen Schädel operiert wurde und danach noch mehrere Wochen oder Monate gelebt hat.
"Die Erkenntnisse zeigen, dass bereits in der Jungsteinzeit relativ ausgefeilte Operationstechniken existierten", teilte Landesarchäologe Detlef Jantzen gestern mit. Der Schädel wurde 2007 bei archäologischen Untersuchungen im Vorfeld einer Baumaßnahme in Vietzen am Südende der Müritz entdeckt.
Die Operationen seien mit Feuersteinen vorgenommen worden, sagte Jürgen Piek, Leiter der Neurochirurgie am Universitätsklinikum Rostock. Es sei geschnitten und geschabt worden. Über eine mögliche Betäubung dabei können die Wissenschaftler nur spekulieren. "Wer das getan hat, muss sein Handwerk gut verstanden haben", sagte Piek anerkennend. Es sei eine respektable Leistung, mit primitiven Instrumenten die Schädeldecke zu öffnen, ohne dabei die Hirnhaut zu verletzen. Nur so habe der Patient den Eingriff überleben können.
Außerdem habe er erstmals Hinweise darauf gefunden, dass vor einer derartigen Operation in der Jungsteinzeit die Kopfhaut eingeschnitten worden sei.
Der Schädel des "Müritz-Ötzi" habe zwei etwa acht mal fünf Zentimeter große Löcher im Schädel gehabt. Anhand des nachweisbar eingesetzten Selbstheilungsprozesses an den Schnittstellen, konnten die Mediziner das Überleben nach der Operation nachweisen. Der Schädel befindet sich bereits wieder im Landesamt für Kultur und Denkmalpflege.
Rostock (dpa). Schon in der Jungsteinzeit vor 4900 Jahren sind Menschen am Schädel operiert worden - und haben den Eingriff überlebt. Das haben Mediziner der Universitätskliniken in Rostock durch Untersuchungen am Schädel des sogenannten "Müritz-Ötzi" nachgewiesen. Sie fanden heraus, dass der in Mecklenburg-Vorpommern gefundene Steinzeitmensch am offenen Schädel operiert wurde und danach noch mehrere Wochen oder Monate gelebt hat.
"Die Erkenntnisse zeigen, dass bereits in der Jungsteinzeit relativ ausgefeilte Operationstechniken existierten", teilte Landesarchäologe Detlef Jantzen gestern mit. Der Schädel wurde 2007 bei archäologischen Untersuchungen im Vorfeld einer Baumaßnahme in Vietzen am Südende der Müritz entdeckt.
Die Operationen seien mit Feuersteinen vorgenommen worden, sagte Jürgen Piek, Leiter der Neurochirurgie am Universitätsklinikum Rostock. Es sei geschnitten und geschabt worden. Über eine mögliche Betäubung dabei können die Wissenschaftler nur spekulieren. "Wer das getan hat, muss sein Handwerk gut verstanden haben", sagte Piek anerkennend. Es sei eine respektable Leistung, mit primitiven Instrumenten die Schädeldecke zu öffnen, ohne dabei die Hirnhaut zu verletzen. Nur so habe der Patient den Eingriff überleben können.
Außerdem habe er erstmals Hinweise darauf gefunden, dass vor einer derartigen Operation in der Jungsteinzeit die Kopfhaut eingeschnitten worden sei.
Der Schädel des "Müritz-Ötzi" habe zwei etwa acht mal fünf Zentimeter große Löcher im Schädel gehabt. Anhand des nachweisbar eingesetzten Selbstheilungsprozesses an den Schnittstellen, konnten die Mediziner das Überleben nach der Operation nachweisen. Der Schädel befindet sich bereits wieder im Landesamt für Kultur und Denkmalpflege.
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