Landkreis Uecker- Randow

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    • Großer Brachvogel

      Von Simone Weirauch

      Ueckermünde.
      Der Uecker-Randow-Kreis ist mit Reichtum nicht gesegnet. Dennoch gibt es hier Schätze, die es zu hüten lohnt. Es sind Schätze der Natur. Der Große Brachvogel zählt dazu, ebenso der Kiebitz, beides so genannte Wiesenbrüter. Der Große Brachvogel ist in Mecklenburg-Vorpommern vom Aussterben bedroht, der Kiebitz in seinem Bestand stark gefährdet. Als ehrenamtlicher Vogelbeobachter und Jäger sorgt sich auch Frank Joisten aus Eggesin um die faszinierenden Vögel, die einst hierzulande weit verbreitet waren. Zwei der vier Brutgebiete des Großen Brachvogels in Mecklenburg-Vorpommern befinden sich im Uecker-Randow-Kreis, und zwar in den Haffwiesen zwischen Mönkebude und Leopoldshagen sowie auf einer 300 Hektar großen Niedermoorfläche bei Borken. Gemeinsam sorgen ehrenamtliche Naturschützer, Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde und des Naturparks "Am Stettiner Haff", Jäger und Landwirte unter großem persönlichen Einsatz für den Schutz des Brachvogels. Mit Erfolg. In beiden Brutgebieten sind bereits mehrere Jungvögel flügge geworden. Die Jäger halten Fuchs und Marderhund kurz, um den Tieren eine Überlebenschance zu geben. Die Landwirte stimmen mit den Naturschützern ihre Arbeiten auf den bewirtschafteten Flächen ab, damit Gelege und Jungvögel nicht plattgewalzt oder vom Kreiselmäher zerschnitten werden. Allein diesem Schulterschluss von Naturschützern, Landwirten und Jägern ist es zu verdanken, dass der heimische Wildvogel mit dem langen, gebogenen Schnabel und dem charakteristischen Ruf noch nicht ausgestorben ist.

      Doch genau an diesem Schulterschluss hat es nach Meinung von Frank Joisten in dieser Woche gefehlt. Ein Landwirt hat auf dem Borken am 9. und 10. Mai eine große Grünfläche abgewalzt. Dabei wurden, so vermutet der ehrenamtliche Vogelbeobachter, die Hälfte der Gelege des gesamten Brutgebietes zerstört. Frank Joisten hat sofort die Behörden informiert.

      Mindesten zehn bis zwölf Kiebitzgelege sind der Walze zum Opfer gefallen, bestätigt Winfried Krämer von der Unteren Naturschutzbehörde. Außerdem waren auf dieser Fläche mehrere Brachvogelpaare beim Balzen beobachtet worden, so dass anzunehmen ist, dass die Tiere zum Zeitpunkt der landwirtschaftlichen Pflegearbeiten bereits ihr Nest bauten. Es habe allerdings keine gekennzeichneten Gelegeflächen gegeben. In diesem Jahr sei es besonders schwierig gewesen, die Tiere genau zu orten, räumt er ein. "Wir sind tatsächlich auf den guten Willen der Landwirte angewiesen", sagt Winfried Krämer. Es gebe keine gesetzliche Regelung für eine naturschutzgerechte Grünlandbewirtschaftung. Torsten Dinse vom Naturpark "Am Stettiner Haff" gibt zu bedenken, dass sich die Landwirte in einer Zwickmühle befinden. "Wir haben kein Gelege genau ausmachen können, darum sind die Wiesenarbeiten so gelaufen." Er sprach sich dafür aus, dass Naturschützer und Landwirte nach der Saison erneut gemeinsam über dieses Thema reden. Frank Joisten reicht das nicht aus. Er fordert vom Landwirtschaftsministerium eine für beide Seiten praktikable Regelung. Dass dies möglich ist, zeige die bisherige Zusammenarbeit mit gutwilligen Landwirten

      , sowohl auf dem Borken als auch am Haff.

      Der Große Brachvogel ist ein Wiesenbrüter, er gehört zur Familie der Schnepfen. Ohne Schutz geeigneter Mähwiesen als Biotop kann er nicht überleben. Er brütet 30 Tage, sechs Wochen brauchen die Jungvögel, bis sie flügge sind.

      Auf mit modernen landwirtschaftlichen Maschinen bewirtschafteten Wiesen hat er diese Zeit nicht. Darum ist er in seiner angestammten Heimat fast ausgestorben.

      Im gesamten Land gibt es vier Brutgebiete mit insgesamt 30 Brutpaaren.

      Noch vor 30 Jahren brüteten allein in der Friedländer Großen Wiese 25 Paare. Im Landkreis Uecker-Randow sind vor drei Jahren Landwirte, Jäger und Naturschützer geehrt worden, weil sie aktiv am Schutz dieses vom Aussterben bedrohten Vogels mitwirken.

      Dafür ist entscheidend, dass der Vogel erfolgreich seinen Nachwuchs aufziehen kann. Allein die Anzahl gesichteter Brachvögel lässt noch keinen Rückschluss auf einen stabilen Bestand zu, da die Vögel sehr alt werden können. Ein ausreichender Bruterfolg im Kulturland setzt voraus, dass dem Brachvogel auf den Nutzungsflächen genügend Zeit zum Brüten bleibt. Mähtermine sollten darauf abgestimmt werden, fordert auch der Naturschutzbund Deutschland.

      "Wir

      sind auf

      den

      guten

      Willen der

      Landwirte

      angewiesen."
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Volksbund bittet um Hinweise auf Kriegsgräber aus April 1945

      Pasewalk (NK).

      Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wird in den kommenden Tagen beginnen, nahe der polnischen Grenze Hinweisen auf Grablagen von Kriegstoten des April 1945 nachzugehen. Die Rückzugskämpfe westlich der Oder sind ein besonderer Schwerpunkt. Viele der Gefallenen wurden in Gräbern an Straßen und Wegen beigesetzt. Orte in diesen Bereichen, in denen recherchiert und nach Grabanlagen gesucht werden soll, sind u.a. Pomellen, Nadrensee, Linken, Marienhof, Neuenkrug, Bismark und Hintersee. Die Umbetter des Volksbundes werden bei ihrer Recherche von angehenden Historikern der Universität Rostock unterstützt. Zeitzeugen und heimatgeschichtlich interessierte Personen, die mit Informationen weiterhelfen können, werden gebeten, sich umgehend telefonisch beim Volksbund zu melden:

      Telefon: 0383762900
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    • Kreistag gegen Endlager-Überlegung

      Uecker-Randow-Kreis

      Abgewiesen. Kein Kohlendioxidendlager im Uecker-Randow-Kreis: So beschließen es die Parlamentarier und fordern das Land zum Handeln auf.

      Von Rainer Marten

      Pasewalk. Das Thema birgt Sprengstoff. Bündnis 90/Die Grünen haben das erkannt und positionierten sich bereits gegen Überlegungen der Bundesregierung, geeignete geologische Formationen in Südvorpommern für ein unterirdisches Kohlendioxid-Endlager zu erkunden (der Nordkurier berichtete). Für eine Lagerung im Gespräch waren Gebiete zwischen Löcknitz und Boock sowie der Raum Waldeshöhe-Dargitz südwestlich von Jatznick. Die Verpressung, so fürchten die Grünen, kann zum Aufstieg von Salzwasser führen oder Erderschütterungen auslösen.

      Mit einer inhaltlich fast identischen Auffassung versuchte während des Kreistages die NPD auf den Zug aufzuspringen. Mit einem Änderung- und Ergänzungsantrag zum NPD-Vorstoß widmeten sich die CDU und schließlich die anderen Fraktionen dem Thema. CDU-Fraktionsvorsitzende Beate Schlupp erläuterte, dass es in der Sache um das Gesetz zur Demonstration und Anwendung von Technologien zur Abscheidung, zum Transport und zur dauerhaften Speicherung von Kohlendioxid geht.

      "Das Gesetz ist die Voraussetzung, um in Deutschland Modellprojekte zur Erprobung der CCS-Technologie auf EU-Ebene zu fördern. CCS bedeutet die Abscheidung von Kohlendioxid sowie die behälterlose Lagerung in unterirdische Gesteinsschichten." Sie erinnerte daran, dass das Gesetz derzeit nur die Erprobung und Demonstration von Verfahren zulässt. Erst 2017 soll über die Frage der breiten Einführung von CCS entschieden werden, und zwar in Abhängigkeit davon, ob ein ausreichender Nachweis über die Sicherheit der Speicherung erbracht werden konnte.

      Für die Bereiche Löcknitz und Spiegelberg waren bereits im Zusammenhang mit dem geplanten Steinkohlekraftwerk in Lubmin bergrechtliche Erkundungserlaubnisse erteilt worden. Diese sind jedoch am 30. April 2011 ausgelaufen. Eine Verlängerung wurde nicht beantragt. Im Zusammenhang mit der von den Grünen entfachten Debatte des Themas verkniff sich die CDU-Politikerin nicht einen Seitenhieb in Richtung Grün: Der Wahlkampf stehe bevor, "und die Grünen, von denen seit Jahren nichts zu hören war, haben sich bereits des Themas angenommen".

      Mit zwei Gegenstimmen bei vier Enthaltungen positionierte sich der Kreistag laut CDU-Erweiterungs- und Ergänzungsantrag so zu dem Thema: Der Landrat wurde beauftragt, die Landesregierung über die ablehnende Haltung des Kreistages zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid im Landkreis zu informieren. Weit über den NPD-Antrag hinaus geht eine weitere Ergänzung: Der Landkreis forderte die Landesregierung auf, von der Ausstiegsklausel des Gesetzes zur dauerhaften unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid Gebrauch zu machen. Der Uecker-Randow-Kreis soll als Gebiet ausgewiesen werden, in dem eine unterirdische Kohlendioxidspeicherung nicht zulässig ist.
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    • Uecker-Randow: EHEC hat offenbar den Landkreis erreicht



      Seuche. Ein anonymer Anrufer berichtet der Redaktion von erster Erkrankung. Bestätigung gibt es vom Amt.

      Von Angela Stegemann

      Uecker-Randow. Nun hat EHEC auch den Uecker-Randow-Kreis erreicht. Am Montagnachmittag gab es in der Redaktion unserer Zeitung einen anonymen Anruf, dass es eine erste Erkrankung gebe. "Ich darf dazu nichts sagen. Darüber gibt das Landesamt für Gesundheit und Soziales Auskunft", sagte Kreis-Sprecher Achim Froitzheim auf Nachfrage.
      Sprecherin des in Rostock ansässigen Landesamtes für Gesundheit und Soziales ist Anja Neutzling. "Ich kann bestätigen, dass es einen Fall im Uecker-Randow-Kreis gibt", sagte sie. Dann hüllte sie sich allerdings in Schweigen. Da es sich um einen Einzelfall handele, gelte der Patientenschutz, begründete sie. Mehr wolle sie nicht sagen. So bleibt vorerst unklar, womit und wo Der- oder Diejenige sich mit dem gefährlichen Darmkeim angesteckt haben könnte.

      Die Pasewalker Asklepios Klinik war am Montagnachmittag noch nicht über eine Erkrankung informiert. "Wir haben aber schon damit gerechnet, dass es nur eine Frage der Zeit ist", sagte Asklepios-Geschäftsführer Steffen Vollrath. Schon vor einigen Tagen habe das Landesamt nachgefragt, ob im Fall einer Erkrankung Patenten aufgenommen werden könnten. "Wir haben die Voraussetzungen getroffen, dass wir einige wenige in unserem Haus behandeln könnten", sagte der Geschäftsführer.

      Auch die Ameos-Klinik hat sich bereits seit Tagen auf den "Ernstfall" vorbereitet. Das medizinische Personal sei informiert und belehrt worden, wie mit einer solchen Erkrankung umzugehen sei, meinte Klinik-Sprecherin Synke Drechsler auf Nachfrage. Sowohl in Ueckermünde als auch am Anklamer Standort der Ameos-Klinik stünden zwei Insolationszimmer bereit. Es wurden Möglichkeiten zur Dialyse geschaffen. Nach einer Anfrage des Landesamtes habe sich Ameos bereit erklärt, auch Patienten aus den anderen Bundesländern aufzunehmen. Engen Kontakt gebe es sowohl mit dem Robert-Koch-Institut als auch mit dem Lehrstuhl für Hygiene an der Greifwalder Uni. "Aber derzeit haben wir noch keinen Fall", sagte Drechsler.
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    • Die Schwarzen Berge bei Grünz bleiben naturnahe Höhen


      Rainer Marten

      Grünz.
      In den Schwarzen Bergen bei Grünz haben das Silbergras, die Sandstrohblume oder die Kartäuser-Nelke, aber auch die Sibirische Glockenblume ein Rückzugsgebiet gefunden. Diese und weitere Pflanzen gedeihen dort auf den basen- bis kalkreichen Standorten. Sie mögen das subkontinentale bis kontinentale Klima an den Hanglagen. Die Situation in diesem Randgebiet des Landkreises und an der Grenze zu Brandenburg ist bisweilen mit Steppen vergleichbar.

      Bereits vor Jahren wurden Botaniker auf die Besonderheiten dieses Gebietes aufmerksam. 697 Hektar Fläche wurden deshalb 2004 auf der Grundlage der FFH-Richtlinie (Flora, Fauna, Habitat-Richtlinie) vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume der Pflanzen sowie der wild lebenden Tiere unter Schutz gestellt. Es ist ein Schutz-Status von europäischem Rang. Hauptziel der Richtlinie ist es, dass gerade wertvolle Gebiete in ihrer biologischen Vielfalt erhalten werden. Das schließt allerdings die menschliche Tätigkeit in derartigen Gebieten nicht aus. Im Gegenteil: Sie kann sogar gefördert werden.

      Unter Leitung des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Vorpommern erarbeitet das Planungsbüro Grünspektrum-Landschaftsökologie aus Neubrandenburg den Managementplan für das FFH-Gebiet "Randowtal bei Grünz und Schwarze Berge" (der Nordkurier berichtete). Das Gebiet wurde über Jahre wissenschaftlich bewertet, die Ergebnisse erstmals im März 2009, ein weiteres Mal im September 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt.

      Im Rahmen eines weiteren Maßnahmenteils wurden von dem Planungsbüro die vorhandenen und geplanten Nutzungen in diesem Gebiet auf ihre Verträglichkeit bewertet und Erhaltungs-, Wiederherstellungs- sowie Entwicklungsmaßnahmen mit den beteiligten Landwirten oder Flächennutzern festgelegt. In einer nun dritten Veranstaltung Ende Mai wurde die Ergebnisse erneut der Öffentlichkeit, insbesondere aber den Landnutzern, vorgestellt. Denn in diesem Bereich sind sechs Landwirte im Haupt- und zwei im Nebenerwerb tätig.

      In der jetzt dritten Zusammenkunft wurde eines deutlich: Das Gebiet unterliegt einem Wandel. Die einst erfassten schutz- und erhaltungswürdigen Zonen existieren heute nicht mehr so, wie sie in den 90-er Jahren und später registriert worden sind. Von den einst 1,6 Hektar Seen sind heute nur noch 0,92 Hektar vorhanden. Beachtlich zurück gegangen ist der naturnahe Kalktrockenrasen und deren Verbuschungsstadien von 32,4 Hektar auf jetzt 5,44 Hektar. Zugenommen hat in diesem Gebiet dagegen der subpannonische Steppentrockenrasen von einst 7,32 Hektar auf jetzt 13,31 Hektar. Von einst insgesamt 39,72 Hektar Trockenrasen sind heute nur noch 18,75 Hektar vorhanden. Aufgrund dieser Entwicklung leiten die Fachleute unterschiedliche Maßnahmen ab: Die wertvollen Flächen sollen geschützt werden, durch Nutzung erhalten bleiben, bei Bedeutungsverlust in den Ursprung wieder hergestellt und bei besonderer Bedeutung vorrangig entwickelt werden.

      In der Zusammenkunft mit den Landwirten wurden Details dargelegt, wie der Wert des Gebietes erhalten werden kann. Damit auch künftig der Eremit, ein seltener Käfer, in der Region leben kann, sind vor allem die Altbäume zu erhalten. Für den Erhalt des Fischotterbestandes soll unter anderem der Durchlass Radewitzer Graben vergrößert sowie der Stau bei Friedefeld zurückgebaut werden. Die extensive Beweidung wird ebenso fortgesetzt wie eine Entbuschung und Auflichtung spezieller Flächen. Die Maßnahmen in dem Gebiet werden über die Richtlinie zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung von Gewässern und Feuchtlebensräumen gefördert.
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Bilder von thurs Ausflügen in die einzigartige Natur dort:
      Die Bilder habe ich bei besseren Wetter im Landschaftsschutzgebiet Pasewalker Kirchenforst gemacht.



      Braunkolbiger Braundickkopf



      Feldhase



      Frühlings-Mistkäfer



      Gemeine Heidelibelle, ein Weibchen
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry

    • Hainschnirkelschnecke mit Streifen



      Hainschnirkelschnecke mit einem Streifen ...



      und eine ohne Streifen. Diese Schneckenart ist farblich sehr vielgestaltig. Typisch ist aber bei allen der schwarzbraune Mundsaum.



      Hainschnirkelschnecke
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • thur war heute unterwegs und erzählt:

      Heute war ich mit Jule unterwegs und wir hatten viel Glück. Wir waren im Umfeld vom Großen Koblentzer See und den Zerrenthiner Wiesen unterwegs. Gesehen haben wir 29 Silberreiher, verteilt in den überschwemmten Flächen, Seeadler, Kraniche, Braunkehlchen, Bekassinen, Rot- und Grünschenkel, Kiebitze, Bruchwasserläufer und andere.


      Kiebitze


      Kiebitze


      Löffelenten


      Silber- und Graureiher


      Braunkehlchen


      Braunkehlchen


      junger Mäusebussard


      junger Mäusebussard
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Die ersten Menschen kamen vor 12 000 Jahren in die Region

      Die Vorträge im Pasewalker Stadtmuseum, hier mit dem Archäologen Hartmuth Stange, sind eine Fundgrube für jeden heimatgeschichtlich Interessierten. Der nächste Vortrag findet am 5. Oktober statt. Dann berichtet Thomas Hoche über Stadtkernarchäologie in Pasewalk.

      Von Angela Stegemann

      Pasewalk.


      Für manch einen sind sie Bau-Verhinderer. Doch fest steht: Ohne Ärchäologen wäre das Wissen über die Vergangenheit geringer. Das zeigte sich auch bei "Mittwochs im Pasewalker Stadtmuseum". Dort referierte der Schweriner Archäologe Hartmuth Stange über die Germanen, Slawen und Deutschen in der Uecker- und Randow-Region. Belegt wurde das anhand von Ausgrabungsergebnissen. Anteil daran hatten zu DDR-Zeiten bereits die ehrenamtlich wirkenden Bodendenmalpfleger.

      Dass Mammuts vor 16 000 Jahren auch das Gebiet des Altkreises Uecker-Randow bevölkerten, konnte anhand von Mammutzähnen nachgewiesen werden. Der Mensch besiedelte die Gegend aber erst vor rund 12 000 Jahren, als das Eis abgeschmolzen war. Die Rentiere waren hier allerdings nur für kurze Zeit zu Hause, da sich das Klima erwärmte. Interessant wird es, als die Jäger und Sammler sich in der Ueckermünder Heide ansiedelten. Ihre Rastplätze wiesen ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger bereits um 1980 am Rothenklempenower Latzigsee nach, berichtet Stange. Im Altkreis wurde Bandkeramik (um 5000 v. u. Z.) ebenso gefunden wie die Trichterbecherkultur (4000 bis 2300 v. u. Z.). Das ist auch die Zeit, in der die Großsteingräber errichtet wurden. Zum Ende der Steinzeit wanderten die ersten Indoeuropäer in die hiesige Gegend ein. In der Bronzezeit (2000 bis 600 v. u. Z.) wurden die Hügelgräber errichtet, wie sie bei Rollwitz zu finden sind. "Leider haben wir keines untersucht", bedauert der Referent. Die Anfänge der Eisenindustrie in der Region reichen bis in die Jungbronzezeit (600 bis 200 v. u. Z.) und die vorrömische Eisenzeit zurück. Die Germanen waren erst ab 400 v. u. Z. nachzuweisen. Danach verschwanden sie für 100 Jahre, da andere Völkerstämme einwanderten. Mit ihrer erneuten Rückkehr im ersten und zweiten Jahrhundert kamen allerdings "gewaltige Menschenströme" in die Region. Aus der Zeit stammen auch die in der Uecker gefundenen römischen Schwerter, die den Kriegsgöttern als Opfer dargebracht wurden. Um einen Kultbau könnte es sich nach den Aussagen des Archäologen auch bei dem in Gegensee entdeckten Überresten eines Hauses handeln. Im Wandel der Zeit von der römischen Kaiserzeit über die Völkerwanderungszeit bis in das hohe Mittelalter konnte Stange viel Interessantes berichten, auch, dass in den 1970er-Jahren bei Friedberg eine aus der zweiten Hälfte des

      6. Jahrhunderts stammende Abfallgrube der Slawen untersucht wurde. In Gruppen wanderten die Slawen aber erst ab dem 9. Jahrhundert ein. Der Archäologe wies darauf hin, dass die Menschen sich nicht nur bekriegten, sondern auch friedlich miteinander lebten. "Nur das schreibt keiner auf."
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    • Führung durch

      Vogelparadies



      Koblentz.

      Die Stiftung Umwelt- und Naturschutz M-V bietet eine geführte Wanderung "Vögel, Orchideen und Salzwiesen" an. Am Sonnabend, 15. Oktober, von 8 bis 10.30 Uhr führen Kees Vegelin und Winfried Krämer durch das Vogelparadies der Koblentzer Seewiesen, in dem Kiebitze, Kraniche, Rohrdommeln, Bekassinen und auch Rotschenkel und Kleinrallen leben.

      Treffpunkt ist die alte Försterei nördlich von Koblentz. Informationen gibt es bei der Stiftung Umwelt- und Naturschutz unter Telefon 0385 7609995.
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    • Vertrauen wächst langsam wie das Moor

      Von Simone Weirauch

      Hintersee.

      Im Martenschen Bruch soll das Moor wachsen. Das kann dauern, 100 Jahre reichen nicht. Mit den Sorgen der Menschen geht es schneller. Am Rande des Vernässungsprojektes von Wingas und Deutscher Bundesstiftung Umwelt (DBU) schießt die Angst vor einem unkontrolierten Grundwasseranstieg dagegen schnell ins Kraut. Kein Wunder. Die Hinterseer haben schlechte Erfahrungen gemacht mit dem Wasser. Und noch schlechtere mit "Umweltexperten von außerhalb" und ihren Modellrechnungen. Ehrgeizige ökologische Projekte wie die Vernässung des Martenschen Bruchs wecken das Misstrauen bei den Leuten vor Ort, die seit Generationen Felder und Wiesen nutzen. Um fest verankerte Vorurteile abzubauen, brauchen Leute wie Dr. Heinz-Otto Denstorf von der DBU Naturerbe GmbH oder Marco Breiding von Wingas mindestens so viel Geduld wie für das Wachsen des Moores. Damit es nicht 100 Jahre und länger dauert, sollen Informationen und die Anschauung vor Ort schrittweise Vertrauen schaffen. Das ist das Ziel der Forstwirte und Umweltplaner, die heute über das 7500 Hektar umfassende Vernässungsprojekt Martensches Bruch informieren. Heute wollen sie den Hinterseern zeigen und erklären, was schon gebaut wurde und was jetzt passiert. Außerdem sind Gespräche mit der Aktionsgruppe vorgesehen, die sich mit Unterstützung aller Gemeinden im Amtsbereich gegen das Projekt wehrt.

      Gerade im Juni hatte es wieder eine Protestaktion der Gruppe unter Leitung von Peter Höhne gegeben. Sein Vorwurf: Bislang gibt es nur ein Sandkastenmodell. Keiner weiß, ob die Renaturierungsmaßnahme wirklich so funktioniert. Höhne verweist in diesem Zusammenhang auf die Maßnahme am Galenbecker See. Sieben Jahre sollte es dort dauern, bis sich die neue Fläche mit Wasser füllt. Dann ging alles viel schneller, und der Damm an der Straße Heinrichswalde-Fleethof drohte zu brechen.

      Auch der Stauprozess im Durchströmungsmoor im Martenschen Bruch wird von den Experten mit acht Jahren angegeben. Reguliert werden soll das System über Staubauwerke, so genannte Solgleiten. Die ersten sind bereits fertig und wurden bei einer Besichtungungstour durch das Projektgebiet den Bürgermeistern im Amtsbereich, Amtsausschussmitgliedern, Forstleuten, Vertretern von Naturschutzverbänden und des Naturparks gezeigt. Forstdirektor Gerhard Berges erläuterte, wie der Wasserdurchlauf geregelt wird, damit das Nass im Boden bleibt und das Moor wächst. Von der Vernässung profitiere auch der Waldboden, der im Laufe der Jahre wegen fehlendes Wassers so tief abgesackt ist, dass die Erlen wie auf Stelzen stehen.
      Während der Wald in Zukunft sich selbst überlassen werden soll, werden die Gräben auch weiterhin gepflegt, so die Auskunft der Planer.

      Hintersees Bürgermeisterin

      Edelgard Ziegfeld hat Zweifel:

      Wie wirkt sich das auf den Grundwasserspiegel in der Ortslage aus und was lässt sich mit der Solschwelle noch regulieren, wenn das Wasser plötzlich unter den Dielen der Wohnhäuser steht und die neuen Klärgruben außer Betrieb gesetzt werden? Dafür reicht 60 Zentimeter höheres Grundwasser, weiß sie. A

      ls Dr. Peter

      Faber erläuterte, wie das Grund-

      wasser in einem Netz von 17 Messstellen kontrolliert wird, hatte

      er sehr aufmerksame Zuhörer. Zehn bis 15 Meter tiefe Brunnen

      in Form eines geschlitzten Rohres und mit einem Sensor versehen,

      liefern stündlich die Messwerte. Sie werden gespeichert und

      dokumentiert. Das funktioniert bereits seit eineinhalb Jahren.

      Dr. Heinz-Otto Denstorf versicherte der Hinterseer Bürgermeis-

      terin, dass die vorhandenen Messpunkte mit denen abgeglichen

      werden, die ein Gutachten der

      Aktionsgruppe für erforderlich hält.

      Auch ein Schritt in Richtung Vertrauensbildung.
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • RWE-Manager Fritz Vahrenholt wird Chef der Wildtier Stiftung

      Der RWE-Manager und frühere Hamburger Umweltsenator Fritz Vahrenholt wird von August an Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. Professor Vahrenholt sei ein bekannter Mann mit ökologischer und ökonomischer Kompetenz, der über die Fähigkeit zum Querdenken verfüge, erklärte sein Vorgänger an der Spitze der Stiftung, Haymo Rethwisch (73), am Mittwoch in Hamburg.

      Vahrenholt: Natur ist schützenswert. Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv
      Hamburg. Der umstrittene Umweltexperte Vahrenholt hatte kürzlich für Entrüstung gesorgt, weil der 62-Jährige in seinem neuen Buch alle bisherigen Prognosen über die nahende Klimakatastrophe anzweifelte. Der Klimawandel sei Panikmache, die Sonne kühle sich ab, hatte er erklärt.

      Vahrenholt ist bereits seit 2010 Mitglied des Kuratoriums der Wildtier Stiftung. Er ist noch bis zum 1. Juli Vorstandsvorsitzender der RWE-Gesellschaft RWE Innogy, dann soll er in den Aufsichtsrat des Unternehmens wechseln.

      Die 1992 gegründete Deutsche Wildtier Stiftung mit Sitz in Hamburg hat das Ziel, Wildtiere in Deutschland zu schützen und dem Thema Natur- und Artenschutz einen höheren gesellschaftlichen Stellenwert zu verschaffen. "Eine intakte und schöne Natur in unserer Heimat ist aber nicht nur unverzichtbarer Lebensraum für Wildtiere. Sie bedeutet auch Lebensfreude und Lebensqualität für die Menschen", sagte Vahrenholt. Deshalb wolle er sich mit viel Freude für seine neue Aufgabe einsetzen.

      dpa
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Das unterschätzte Paradies am Großen Koblentzer See


      Von unserem Mitarbeiter
      Norbert Warmbier

      Wenn es um Schönheit
      und Natur im Großkreis geht, blicken alle immer gleich
      zur Insel Usedom.
      Dass es aber auch in der Uecker-Randow-Region wunderschöne Flecken gibt, weiß kaum jemand.
      Den ehrenamtlichen Natürschützern aus
      dem gesamten Großkreis jedenfalls verschlug es die Sprache, als sie das Naturschutzgebiet
      unweit von Pasewalk
      unter die Lupe nahmen.

      Vorpommern-Greifswald.Eine Premiere am Großen Koblentzer See: Zum ersten Mal haben sich ehrenamtlich engagierte Naturschutzmitarbeiter aus dem gesamten Großkreis zu einer Lehrexkursion im Südteil des Altkreises Uecker-Randow getroffen.20 Naturschutzwarte, auch aus der Greifswalder, Usedomer, Wolgaster, Anklamer, Ueckermünder und Pasewalker Gegend, kamen ins Naturschutzgebiet „Großer Koblentzer See“, wo Winfried Krämer, Mitarbeiter der unteren Naturschutzbehörde, durch den Lehrpfad führte. Das Schutzgebiet mit 397 Hektar liegt etwa zehn Kilometer nordöstlich von Pasewalk in einem westlichen Ausläufer des Randowtales. Nach der Eiszeit vermoorte die Fläche und stellt heute ein von einzelnen Mineralbodenrücken durchragtes Durchströmungsmoor dar. Der Große Koblentzer See ist als Talmoorblänke in diesem Moorgebiet erhalten geblieben. Erstaunlich ist, so Krämer, dass das Wasser des Sees gering salzhaltig ist. Diese Salzstellen am Ufer des Sees sind durch das Aufsteigen salzhaltigen Grundwassers aus der Kreide bedingt, die hier an der Nordflanke der Salzstruktur Löcknitz in etwa 50 Metern Tiefe ansteht. Bis in das 17. Jahrhundert hinein wurde hier eine Saline betrieben. Die Salzstellen sind gekennzeichnet durch einige seltene Pflanzen im norddeutschen Binnenland. So findet man hier noch den Strand-Dreizack, den Erdbeerklee und den Strand-Wegerich.
      Damit im Revier keine Verbuschung eintritt, findet im ufernahen Seebereich eine Weidewirtschaft statt. Die Robustrinder, sagte Krämer, treten hier als biologische Rasenmäher auf, sodass auch heute noch immer wieder der Große Brachvogel auftritt.
      Die größte Watvogelart der Welt brütet nicht nur hier, sondern besitzt in der Uferzone Schlafgemeinschaften von 250 Exemplaren. Auch der Kiebitz ist hier noch mit mehreren Paaren vertreten. Bei dieser Art hat bereits der Frühsommerzug begonnen, denn mehr als 50 Kiebitze zogen schon in westliche Richtung. Immer wieder standen auf den Wiesen oder flogen flach über die Moorflächen Kraniche, die hier einen guten Brutbestand haben. Zu den Zugzeiten finden sich in den Flachwasserbereichen auch immer wieder Kraniche mit mehreren Tausend Exemplaren ein. Sehr schön war auch der Anblick auf eine Graureiher-Brutkolonie, in deren Horsten bereits halbwüchsige Jungvögel waren.
      Immer wieder leuchteten im Uferbereich große Bestände der bizarren Wasserschwertlilie. In vielen Gebieten des Großkreises hat der Rotmilan erschreckend abgenommen, doch um Koblentz zeigte sich der Greif mit dem langen roten, tief eingekerbten Schwanz immer wieder. Dieser Raubvogel wird auch Gabelweihe genannt und ist der Geier des Nordens, da er überwiegend als Aasfresser auftritt. Die Lufthoheit haben aber Seeadler, die hier Jagd auf die Graugänse machen. Beeindruckend auch die vielen Biberschnittplätze, die auf eine stabile Population im Naturschutzgebiet schließen lassen.
      Danach fuhren die Teilnehmer der Lehrveranstaltung zum Storchenpflegehof Papendorf. Hier empfing sie „Storchenvater“ Jens Krüger. Der Naturschützer machte darauf aufmerksam, dass sich der „Gemeinnützige Verein Wildvogelaufnahme & Naturschutz“, der ebenfalls hier seinen Sitz hat, schon seit Jahren für den Storchenschutz und auch für andere Wildvögel einsetzt. So sind jetzt neben Störchen und Gänsen dort auch mehrere Waldkäuze in Pflege. Aber auch ein kleines Findelkind, ein ganz zartes Kitz, welches sich prächtig entwickelte, fand hier erstmals ein neues Zuhause. Der Verein bemüht sich zudem mit einer Steinkauzzuchtanlage um die Wiederbesiedlung dieses überaus seltenen Nachtgreifs in MV.
      Und auch „Big Brother“ wohnt im Storchenhorst Papendorf: Mit einer Kamera wird alles aufgezeichnet. Erst ging es nicht so richtig voran, doch jetzt entwickeln sich die zwei Jungen prächtig, erzählte Krüger.


      nordkurier.de/cmlink/nordkurie…n-koblentzer-see-1.438877
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Nordkurier 27.06.2012

      Ein neues Naturwunder stelzt durch die Sümpfe Vorpommerns

      Von unserem Mitarbeiter
      Norbert Warmbier

      Sie sind extrem selten, aber bei uns wieder zu Hause! In den Sümpfen des Peenetals entdeckten Ornithologen jetzt bis zu sechs Stelzenläufer, für die Experten eine echte Sensation. Bemerkenswert sind die langen Beine der Vögel, die ihnen beim Sex allerdings ziemliche Schwierigkeiten
      bereiten können.

      Vorpommern.In den riesigen Renaturierungsflächen des Peenetalmoors stellen sich immer mehr seltene Tierarten ein. Der Klimawandel bringt also zumindest bei uns nicht das befürchtete große Artensterben, sondern immer mehr „Neubürger“ siedeln sich in der Region an. Jetzt also auch der Stelzenläufer, einer der seltsamsten Vögel der Welt.
      In Deutschland verlässt man sich allerdings nicht gerne auf Zufälle, und so ist es eben auch bei der Ansiedlung des Stelzenläufers kein Zufall. Es sind gezielte Naturschutzmaßnahmen, die zu diesen Erfolgen führen. Viele Eigeninitiative und hohe Kosten sind da natürlich inbegriffen: Die Renaturierung des Naturparks Flusslandschaft Peenetal schlug mit fast 30 Millionen Euro zu Buche.
      Besonders zu DDR-Zeiten verkamen die Moorwiesen der Hafflandschaft und im Peenetalmoor durch eine tiefgründige Entwässerung zur Kultursteppe, wo Schmetterlinge durch Wirtschaftsgräser keine Saugpause mehr einlegen konnten und den Sumpfvögeln die Jungen verhungerten. Insekten gab es in solchen Monokulturen nur wenige, und kam doch einmal eine Brut vom Kiebitz oder vom Großen Brachvogel durch, flog kurz vor dem Flüggewerden der Watvögel alles geschreddert durch den Häcksler. So endete zu DDR-Zeiten die erste Flugstunde vieler seltener Arten in den Peene- und Haffbruchwiesen fast immer mit dem Tod. Heute ist Deutschland, hier besonders unser Großkreis, eindeutig der Primus im weltweiten Naturschutz. Unter der Federführung der unteren Naturschutzbehörde arbeiten hier ehrenamtlich gut 50 Naturschutzwarte bei der Adlererfassung, Fledermausüberwachung, Schutzgebietsbetreuung, Weißstorch- und Wasservogelzählung. In den Sümpfen des Peenetals entdeckten Ornithologen dabei bis zu sechs Stelzenläufer, was für mitteleuropäische Verhältnisse eine sehr große Ansammlung ist. Der nur taubengroße, kaum 180 Gramm wiegende, aber mit 40 Zentimeter langen Beinen ausgestattete Stelzenläufer ist eine der seltsamsten und schönsten Vogelarten der Welt. In den vergangenen Jahren wurde er bei Menzlin, Bugewitz und der Greifswalder Region bei Ladebow und den Kooser Wiesen beobachtet. Es mutet schon grotesk an, wenn der langschnäblige „Strandreiter“, wie er liebevoll von den Vogelkundlern genannt wird, im Schlamm watet. Mit seinen überdimensionalen roten Beinen ist er einem „Ministorch“ recht ähnlich. In den Niederungsflächen des Peenetals blieb es aber nicht nur bei attraktiven Balzflügen mit melodischen Rufreihen: Ein Paar entschloss sich sogar zur Familiengründung. Ein artistischer Balanceakt war dann die Paarung, denn irgendwie störten die langen Stelzenbeine den Bräutigam beim Ritt auf dem Rücken des Weibchens. Erst beim dritten Aufsitzen war die Paarung dann endlich vollzogen.
      Danach bauten die Tiere auf schlammigem Untergrund ihr Nest. Da Sommerhochwasser dem Nest auf der Renaturierungsfläche gefährlich werden könnte, haben die Langbeiner eine ganz besondere Überlebensstrategie entwickelt. So besteht der Nestunterbau aus umherliegenden Ästchen. Hierauf formen sie aus Binsen und anderen Wasserpflanzen ein Körbchen, das bei Hochwasser abhebt. Eine Art Rettungsfloß. So würde das Nest mitsamt den Eiern auf den Wellen treiben wie einst das Körbchen mit Moses auf dem Nil. Nach 26-tägiger Brutzeit schlüpfen die Küken und haben eine solche Rettungsaktion nicht mehr nötig –sie sind Nestflüchter. Zwar dümpeln sie mehr schlecht als recht wie ein Sektkorken dahin, doch es genügt, um dem nassen Tod zu entrinnen.
      Auch wenn die Rote Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten also immer länger wird, ist es doch ein toller Erfolg, dass Neubürger unsere von Menschen für sie umgestaltete Heimat neu beleben.
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Unser thur war wiedermals (endlich!!! :) :) :)) unterwegs und hat so schöne Bilder mitgebracht:

      Der Galenbecker See ist ja als Vogelparadis bekannt. Zur Zugzeit im Herbst sind dort tausende Kraniche, Gänse und Enten zu beobachten. Die Bilder habe ich an einem Freitagabend gemacht, wo ungefähr 7.500 Kraniche am Schlafplatz einfielen. Daneben waren Grau-, Saat-, Bläß- und Nonnengänse, Silberreiher und Große Brachvögel gut zu beobachten.











      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Immer gerne, lieber Henry!!!

      Hier kommen noch einige wunderschöne Bilder von thur:
      Der sogenannte Silbersee ist ein Waldteich, welche teilweise im Landschaftsschutzgebiet Pasewalker Kirchenforst liegt. Dieses LSG zählt zu unseren ältesteten, wurde 1961 unter Schutz gestellt.
      Dieser Waldteich hat eine wechselvolle Geschicht. Ich kenne ihn noch aus den 70igern, da brütetet Graugans, Rothalstaucher, Reieherente und Co dort. Es war soviel Wasser drin, dass man dort auch baden konnte (hab ich =)). Dann setzten meliorative Maßnahmen dem ein Ende. Ein großes Teichgebiet am Seegraben wurde wären der Brutzeit trocken gelegt. Der Silbersee hängt mit dem Wasserstand am Seegraben zusammen. Seegraben tiefer gelegt - Silbersee ausgetrocknet. Erst die letzten beiden Jahre gaben viel Wasser und der Silbersee, zwar nicht in seiner vollen Ausdehnung, ist wieder da.




      Bläßralle

      balzender Kranich



      Kranich beim Nestbau


      Dieses Brutpaar hat zu dicht am Weg versucht ein Nest zu bauen, hat aber nicht mit der Brut geklappt. Der See wurde regelmäßig von Menschen besucht, leider auch welche mit nicht angeleinten Hunden.


      Mordwanze

      Kiefernspanner
      Viele Grüße von
      Brit

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      Antoine de Saint-Exupéry
    • thur war wieder unterwegs


      Rehkitz


      Ein Merlin-Weibchen.


      Der Merlin gehört zu den kleinsten Falken Europas.


      Beim Merlin kann man bei ausgewachsenen Vögeln die Geschlechter gut unterscheiden. Das Männchen ist auf der Oberseite blaugrau und das Weibchen brau gefärbt.




      Die Goldene Acht, eine Weißlingsart.




      Diese Rehkitze waren nicht besonders scheu, wohl weil sie mich noch nicht entdeckt haben ;).


      Sumpf-Schrecke
      :)
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Lieber thur,

      erst jetzt habe ich mal wieder auf diese Seite schauen können .. und ich muss feststellen, dass eine Menge schöner Bilder von Dir hinzugekommen sind.
      Die Abendrotbilder mit den Kranichen sind wunderschön.
      Aber die Bilder vom Nestbau der Kraniche haben ja schon beinahe Seltenheitswert. Denn es ist ja eigentlich recht schwierig, so dicht an die scheuen
      Kraniche heranzukommen. Warst Du auf 'nem Hochstand? Schade, dass es mit einer Brut nicht geklappt hat.
      Der Silbersee ist wirklich sehr schön. Hoffentlich kommt nicht sobald wieder eine Dürreperiode, sodass er erneut austrocknet :(.
      Doch auch die anderen Bilder sind schön anzusehen - ein Turmfalke, Rehe, Falter, Wanze, Heuschrecke (?), Schwäne, eine Blessralle ... tolle Ausbeute! :)

      Danke fürs Einstellen, liebe Brit - und an thur fürs Bereitstellen =).


      Liebe Grüße von
      Heidi und Bernd
      bdrosien.eu
    • Liebe Brit,
      danke fürs Reinstellen =).

      Liebe Heidi und lieber Bernd,
      danke für die lobenden Worte. Ja, mit den Kranichen habe ich wirklich Glück gehabt. Ich habe einen guten Platz auf einen Hochstand gefunden und wollte den Morgen genießen. Da kamen die zwei angeflogen und begannen zu rufen und den Nesthügel aufzuschichten.
      Nur etwa 20 Meter von meinem Standort spielte sich alles ab.

      Viele Grüße
      thur
      Ich liebe das Leben.
    • Ärger um Wildschweine von [email=red-pasewalk@nordkurier.de?subject=Nachricht an den Autor zum Artikel: Pasewalk: Jetzt geht die Schweinerei auch in Pasewalk los]Angela Stegemann[/email]
      [email=red-pasewalk@nordkurier.de?subject=Nachricht an den Autor zum Artikel: Pasewalk: Jetzt geht die Schweinerei auch in Pasewalk los][/email]
      Jetzt geht die Schweinerei auch in Pasewalk los

      Nach Torgelow scheinen die Wildschweine nun auch Pasewalks Wohngebiete zu entdecken. Sehr zum Leidwesen der Anwohner. Ausgewachsenen Wildschweinen wie diesen möchten wohl nicht nur die Pasewalker besser nicht begegnen.

      Der Pasewalker ... glaubte in dieser Woche seinen Augen nicht zu trauen: Mitten am Tag ging in der Pasewalker Saar- und Bahnstraße ein Wildschwein spazieren. Auch Fuchs und Marder halten sich gern in dem Gebiet am Stadtrand, das an der Bahnlinie in Richtung Löcknitz/Stettin liegt, auf. „Unsere Hühner sind schon fast alle ausgerottet“, erzählt der Pasewalker, der auch Stadtvertreter und Bauausschussmitglied ist. Aber nun auch noch ein Wildschwein, das ist den Anwohnern doch zu viel.

      Grünflächen sind umgewühlt. Allerdings könnten in manchen Fällen auch Krähen die Übeltäter sein, mutmaßt Pasewalks Bauamtsleiterin Monika Hänsel. Sie kennt die Wildschweinplage aus eigenem Erleben. Monika Hänsel wohnt in einem Dorf. Auch ihr gruben die Schweine schon den Garten um. Aber einfach mal so den Jäger rufen, geht nicht. In Wohngebieten darf nicht geschossen werden. Beim Lokaltermin unserer Zeitung vor Ort wurde aber auch schnell sichtbar, was das Wohngebiet für Wildschweine so beliebt macht: Zwischen der Bahnstraße und dem Bahngleis verläuft ein Weg. Dort hat jemand Kompost und Äpfel entsorgt.

      Komposthaufen als begehrte Nahrungsquelle

      Die Befürchtung, dass die Tiere auch einen Spielplatz umgepflügt haben könnten, stellte sich am Donnerstag allerdings als Gerücht heraus. Dort war nur der Rasen gemäht worden und der Traktor falsch eingestellt. Über das Abladen von Kompost sollte jeder nachdenken, der sich jetzt über die Wildschweine vor der Haustür wundert, sagt Kreissprecher Achim Froitzheim. Komposthaufen sollten nicht außerhalb der Grundstücksgrenzen angelegt, auf ihnen keine Obstabfälle oder Küchenreste gelagert werden. Zunächst rät er jedem Anwohner, die Grundstückseinzäunungen zu überprüfen, ob diese auch heil sind, damit die Tiere nicht noch auf die Höfe gelangen.

      Ob sich allerdings Wildschweine oder Krähen auf den Grünstreifen zu schaffen gemacht haben, kann man leicht erkennen, sagt der Sprecher, der selbst Jäger ist. Wildschweine nehmen mit ihrem Wurf, so heißt die Nase, die gesamte Rasendeckschicht auf und werfen diese auf der Suche nach Engerlingen, Mäusen und Regenwürmern beiseite. „Das sieht aus wie Rollrasen.“ Ein solches Chaos könnten keine Krähen anrichten. Die Stadt Pasewalk als für das Wohngebiet zuständige Behörde will sich jetzt kümmern.

      aus: nordkurier.de

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von antje ()

    • WER KEIN HEGER,DER KEIN JÄGER

      Die Aufgabe der Jagd besteht vordergründig darin eine Hege unter den Wildbeständen durchzuführen um sie den Nahrungsbedingungen der entsprechenden Biotope anzupassen und Überbestände z.B. an Rehen als "Verbißmeister" und Rotwild als "Schälmeister" im Forst in Grenzen zu halten.
      Das gilt auch für das Schwarzwild das bevorzugt Kartoffel-,Rüben- und Maisfelder heimsucht aber auch Wiesen und regelrecht "umpflügt".

      Der Jäger bzw. entsprechende Jagdpächter ist zur diesbezüglichen Hege in seinem Revier gesetzmäßig verpflichtet.Nimmt der Schwarzwildbestand über Hand oder wandert gar schon in die Siedlungen ein,so hat der Jagdrevierpächter seine Aufgabe in der Hege nicht erfüllt.

      Da Schwarzwild in einer Nacht mitunter bis zu 20 km weit wandert sind damit auch die Jagdpächter,Jäger und Heger der umliegenden Jagdreviere zur Erfüllung ihrer Hegepflichten angesprochen.

      Nichterfüllung der Hegepflicht hat rechtliche Konsequenzen!

      CICONIA-Horst
      Tiere sind unsere Mitgeschöpfe und wir haben die Pflicht - und SCHULDIGKEIT - diese Erde mit ihnen zu teilen!

      CICONIA-Horst
    • Unser thur war wieder unterwegs! :) :) :):

      Die ersten Bilder stammen alles vom Latzigsee, war dort einmal Abends und einmal Morgens unterwegs.



      Der Biber frisst sich hier überall durch, zuerst die Weichhölzer (Weide, Pappel, Birke) dann die anderen, Erle und so. Unser ehemaliger Landkreis Uecker-Randow ist mit Biberfamilien abgesättigt. Der Naturpark hat auf seiner Fläche um die 100 Familien gezählt (1 Familie = 2-5 Biber). Der Naturpark nimmt knapp die Hälfte vom ehemaligen Landkreis ein. Der geschätzte Biberbestand beläuft sich wohl auf ca. 130 - 140 Familien. Er ist in fast allen Gewässern anzutreffen.
      Das hat der Biber in knapp 15 Jahren geschafft. Was für eine Leistung.









      Am Latzigsee war am Abend, neben Biber, einige Kraniche zu hören. Dicht an der Beobachtungskanzel rief dann im Schummerlicht die Rohrdommel ihr lautes "Uuuummmp". Die ersten Fledermäuse gingen auf Jagd und die Waldschnepfe flog ihre Reviergrenzen rufend ab. Es war ein schöner Abend und es sangen viele Vögel, ich mag sie garnicht alle aufzählen. Stellvertretend für alle hier nur mal das Braunkehlchen:



      Und außerdem gab es da natürlich auch noch andere Frühlingsboten, wie z.B.:

      Buschwindröchen


      Huflattich
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry