Müritz Nationalpark

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    • Müritz Nationalpark

      Jens tourte gestern durch den Müritz Nationalpark und hat ein paar Bilder mitgebracht. Sehr beeindruckt war Jens von der Bewirtschaftung mit diesen hübschen Rindern:







      Und hier ein Seeadler neben einem Fischadlerhorst:



      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Natur erleben im Müritz-Nationalpark


      Düsseldorf (RPO). Seit mittlerweile 20 Jahren ist der Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern ein beliebtes Ausflugsziel für Naturfreunde und Erholungssuchende. Wo früher nur SED-Funktionäre zur Jagd gingen, hat sich eine prächtige Naturlandschaft mit seltener Flora und Fauna entwickelt.

      Naturschätze im Müritz-Nationalpark Fischadler, Biber und Rohrdommel waren in einer der am dünnsten besiedelten Regionen Deutschlands lange Zeit fast unter sich. "Seltene Tiere, Vögel und Pflanzen konnten sich ungestört entfalten", so Ulrich Meßner, Leiter des Nationalparkamts in Hohenzieritz. Knapp einen Monat vor dem offiziellen Ende der DDR wurde die Gunst der Stunde genutzt: Die erste und letzte demokratisch gewählte DDR-Regierung beschloss das Nationalpark-Programm, die Geburtsstunde von drei Nationalparks im Nordosten.

      Besucher der Region haben heute die Chance, eine Flora und Fauna zu sehen, die es sonst anderswo kaum noch gibt. Der Müritz-Nationalpark in der Mecklenburger Seenplatte mit seinen 32.000 Hektar liegt in einer der am dünnsten besiedelten Regionen Mitteleuropas. Auch das macht ihn für Touristen so attraktiv.

      Fotos Naturschätze in Mecklenburg-Vorpommern Oberstes Ziel ist es, die Natur sich selbst zu überlassen. Das funktioniert nur, wenn sich Landnutzer wie Tourismus, Fischerei oder Landwirtschaft dem Naturschutz unterordnen. Das hat im Müritz-Nationalpark weitgehend geklappt. Heute ist von den militärischen Hinterlassenschaften kaum noch etwas zu sehen, die Natur hat sich die Flächen zurückerobert.

      Mehr als 250 Vogelarten sind hier beheimatet. Die Stars im Luftraum sind Fisch- und Seeadler. Sie zeichnen sich durch ganz verschiedenes Verhalten aus: Der Seeadler bleibt der Müritz, aber auch seiner Partnerin auf Lebenszeit treu. Zum Brüten versteckt er sich in unzugänglichen Kiefern und vertilgt neben Fischen kleine Wasservögel und Aas.

      Fotos Müritz und mecklenburgische Seenplatte Auf "Adlersafari"

      Anders der Fischadler als "Charaktervogel" der Seenplatte: "58 Brutpaare gibt es im Müritzkreis, das ist die höchste Brutdichte in Europa", erklärt Alfred Bohnenstädt vom Nationalpark-Service in Federow. Auf der "Adlersafari" ermöglicht er Besuchern intime Einblicke in den Fischadlerhorst. Die Tour beginnt in der Informationsstelle mit Fernsehbildern, die eine Kamera aus 700 Metern Entfernung überträgt.

      Fischadler lieben die Rundumsicht, sie bauen offene Nester auf frei stehenden Bäumen oder Strommasten. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen kehrt der Fischadler aus Afrika zurück und bezieht sein Brutgebiet in der Nähe eines Sees. Er frisst nur Fisch, seine Fangmethode gleicht einer Performance. In 50 Meter Höhe steht er oft minutenlang rüttelnd über dem Wasser, im Sturzflug und mit vorgestreckten Fängen taucht er dann bis zu einen Meter tief ein und holt sich seine Beute.

      Fotos Rügen hat viele Highlights Am Rederangersee, südöstlich von Waren, fliegen im Herbst rotbemützte, stelzenbeinige und laut trompetende Vögel in Scharen ein: Kraniche auf der Durchreise in die Winterquartiere Südspaniens. Bei Einbruch der Dämmerung suchen sie sich einen Schlafplatz im Schilfgürtel des Sees. Weil immer mehr Gäste dieses Naturschauspiel beobachten wollen, ist der Zugang mit dem Kranich-Ticket begrenzt. Von Ende August bis Ende Oktober werden nachmittags die Wanderwege zum See gesperrt. Ornithologen führen Kleingruppen zu den Beobachtungshütten. Von dort sind die Vögel auch ohne Fernglas gut erlebbar.

      Auf dem Radweg von Federow nach Speck kann man die Werkstatt der Natur sehen, schmecken und riechen. Umgestürzte Bäume bleiben im Wald einfach liegen. Käfer, Pilze und Moose schaffen neues Leben. Unweit von Speck liegt der Käflingsbergturm auf einem 100 Meter hohen Hügel. "Es gibt keinen anderen Ort im Nationalpark, der eine so gute Aussicht auf die ausgedehnten Wald- und Wiesengebiete ermöglicht", sagt Bohnenstädt. Zur Aussichtsplattform führen 167 Metallstufen. Von oben fallen die vielen Rinnenseen auf. Sie entstanden zur letzten Eiszeit, als die Gletscher schmolzen und dabei frierende Wassermassen rinnenförmige Vertiefungen in den Untergrund spülten.

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      Wasserwandern im Nationalpark

      Von den mehr als 2000 Seen in Mecklenburg-Vorpommern liegen 107 im Müritz-Nationalpark. Wasserwandern ist auf zwei ausgewiesenen Strecken möglich: Die "Alte Fahrt" ist ein vier Kilometer langer Kanal zwischen der Müritz und der Mirower Seenkette. Und es gibt die "Obere Havel": 23 Kilometer sind es von der Havelquelle in Kratzeburg bis zum Useriner See, dem größten im Nationalpark. "Himmelfahrt und Pfingsten kann es auf den Flüssen schon mal eng werden, doch dank des nahtlosen Übergangs in die Seenplatte sind Paddeltouren beliebig ausdehnbar", erzählt Peggy Sarodnik von der Kanu-Mühle in Wesenberg.

      Urwüchsig zeigt sich die Natur auf der gewundenen Schwaanhavel zwischen Wesenberg und dem geschützten Plätlinsee. Barsche, Rotaugen und Muscheln, manchmal auch Biber und Fischotter lassen sich bei einer Glasboden-Kajak-Tour bestaunen. Sieben Dörfer und die Stadt Neustrelitz sind als Eingangstore des Parks ausgeschildert, das Wegenetz ist dicht gewebt. "Weil mehr als zwei Drittel der Gäste mit dem Rad im Park unterwegs sind, trägt das Schutzgebiet den Beinamen Fahrrad-Nationalpark", erzählt Amtschef Meßner, der die Geschicke des Nationalparks seit Anfang an mitlenkt.

      Unglaubliche Stille

      Auf der Nationalparklinie reisen Radfahrer mit Bus und Schiff zu den Ausflugszielen. Ein blaues M kennzeichnet den Nationalpark-Weg. Auf 163 Kilometern verbindet er die beiden Teile Müritz und Serrahn. Die alten Buchenwälder um Serrahn wurden jüngst zum UNESCO-Weltnaturerbe nominiert. Südlich von Waren, am Ostufer der Müritz, liegt der Müritzhof. Der Landschaftspflegehof ist nur zu Fuß oder per Rad erreichbar. Von Waren sind es rund 30 Minuten durch die Waldwildnis. Die Stille ist manchmal kaum auszuhalten, rätselhafte Baumgestalten regen alle Sinne an. Ein breiter Schilfgürtel umsäumt den Moorsee, ein guter Schutz für die Rohrdommel. Die dumpfen Balzrufe des Männchens sind kilometerweit zu hören.

      Um den Müritzhof herum liegen die bedeutendsten Wacholderhaine Mitteleuropas. Skandinavische Fjällrinder, Shetlandponys und Gotlandschafe tragen dazu bei, den Landschaftstyp "Hutweide" zu erhalten. Naturschutzvater Kurt Kretschmann sorgte 1953 für den Aufbau der ersten Naturschutz-Lehrstätte in Deutschland. Er entwarf auch die "Naturschutzeule": Die schwarze Waldohreule auf gelbem Schild gilt heute deutschlandweit als Symbol für Naturschutzgebiete.

      Info: Nationalparkamt Müritz, Schlossplatz 3, 17237 Hohenzieritz, Tel.: 039824/25 20, poststelle@npa-mueritz.mvnet.de, Internet mueritz-nationalpark.de, Wasserwandern: mecklenburgische-seenplatte.de, Wandern/Radfahren: auf-nach-mv.de/karte
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • 20 Jahre Müritz-Nationalpark

      Typisch Müritz-Nationalpark: Wälder und Wasser wie hier an den Wienpietschseen. Deutschlands größter Binnen-Nationalpark feiert sein 20-jähriges Bestehen: der Müritz-Nationalpark im Süden Mecklenburg-Vorpommerns. Das insgesamt mehr als 320 Quadratkilometer große Schutzgebiet teilt sich in zwei Bereiche. Die größere Fläche zieht sich vom Ostufer der Müritz, Norddeutschlands größtem Binnensee, bis westlich von Neustrelitz. Östlich der Stadt folgt das Teilgebiet Serrahn mit seinen Buchenwäldern. Für sie wurde der UNESCO-Weltnaturerbe-Status beantragt.

      Weite Wälder und idyllische Seen
      Zutritt verboten!
      In der DDR waren Teile des heutigen Nationalparks Jagdgebiet von Spitzenpolitikern, Erholungsgebiet für Angehörige des Militärs und Truppenübungsplatz. Für DDR-Bürger galt: Zutritt verboten! Die Natur konnte sich so weitgehend unberührt entwickeln. zum 1. Oktober 1990 stellte die DDR-Regierung das Gebiet mit einem Nationalpark-Programm unter Schutz.
      Mehr als 70 Prozent der Fläche des Nationalparks sind mit Wald bedeckt, 13 Prozent mit Wasser. Allein gut 100 Seen haben Flächen von jeweils mehr als einem Hektar. Damit ist der dünn besiedelte Müritz-Nationalpark Rückzugsgebiet vieler bedrohter Tierarten wie Fischotter, See- und Fischadler sowie Kranich. Für Vogelkundler lohnt sich ein Besuch besonders im Herbst, der Saison der Kraniche - und der Kranich-Führungen. An der Seenplatte sammeln sich ab Ende August zunächst die Brutpaare aus der näheren Umgebung. Ab Mitte September kommen Tausende Vögel aus Skandinavien hinzu. Vor dem Weiterflug nach Süden rasten sie in der Region. Im vergangenen Jahr wurden am allein am Rederangsee nahe der Müritz rund 8.000 Vögel gezählt.

      Mit dem Kranich-Ticket auf der Spur der "Vögel des Glücks"

      Die Kraniche sind zurück - im Herbst ziehen sie auch durch den Müritz-Nationalpark. Um die scheuen Vögel zu schützen, können die Besucher die Tiere bis zum 24. Oktober nur bei geführten Touren mit dem sogenannten Kranichticket beobachten. Das Kranichticket kostet 7,50 Euro und ist beim Nationalparkservice in Federow, im Müritzeum und in der Warener Touristeninformation erhältlich. Das Ticket beinhaltet die Busfahrt von Waren nach Federow und eine abendliche Wanderung zu den Rastplätzen am Rederangsee. Kranichführer des Nationalparkamtes erzählen auf der rund vier Kilometer langen Wanderung Wissenswertes über die "Vögel des Glücks". Außerdem achten sie darauf, dass die Tiere nicht gestört werden, denn laute Geräusche, helle Kleidung und Blitzlichter beunruhigen die Kraniche und können sie vertreiben.
      ."Alle künstlichen Abläufe, die der Mensch nach der Müritz-Absenkung 1860 hier angelegt hat, wurden 1990 geschlossen", erklärt der Ranger..
      Jetzt im September sind die Kraniche auch in den Wäldern und Mooren Mecklenburg-Vorpommerns anzutreffen.... Im Herbst machen die imposanten Vögel Station an der Müritz.


      Ein ausgedehntes Radwegenetz führt Besucher tief in den Naturpark. 400 Kilometer Rad- und Wanderwege gibt es im Nationalpark. Sie führen vorbei an kleinen Seen und Dörfern, grünen Weiden und durch romantische Wälder. Wer seine Tour direkt im Inneren des Parks beginnen möchte, kann mit dem Nationalpark-Bus dorthin fahren - die Mitnahme von Fahrrädern ist im Preis enthalten. Beliebtes Ausflugsziel ist das Dörfchen Speck am Hofsee. Der Ort bietet eine klassizistische Kirche, ein Schloss sowie eine Fischräucherei und ist gut geeignet für eine kleine Pause. Hier steht auch der größte Aussichtsturm des Nationalparks, der Käflingsbergturm. Von einer Plattform in 31 Metern Höhe haben Besucher einen weiten Blick über die Wald- und Seenlandschaft bis zur Müritz. Zwei weitere Türme stehen zwischen Schwarzenhof und Boek sowie südlich von Krienke.

      Ein Muss für Freunde von Miniaturen ist Boek, rund einen Kilometer vom Ostufer der Müritz entfernt. und beherbergt eine Zinnminiaturen-Werkstatt und ein Museum. Außerdem gibt es in Boek einen Wildpark mit einheimischen Tierarten sowie eine sehenswerte Backsteinkirche.

      Ein beliebtes Ziel am Rande des Naturparks auf der Strecke zwischen Waren und Neubrandenburg ist das Dorf Ankershagen. Dort verlebte der weltberühmte Altertumsforscher und Troja-Entdecker Heinrich Schliemann von 1823 bis 1831 acht Jahre seiner Kindheit. Heute ist sein Elternhaus ein Museum.


      ndr.de/reise_freizeit/urlaubsr…eenplatte/mueritz155.html
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    • "Bombodrom" soll Nationales Naturerbe werden


      Berlin (dapd-lmv). Das ehemalige "Bombodrom" in der Kyritz-Ruppiner Heide bei Wittstock soll Nationales Naturerbe werden. Bereits am Donnerstag beschloss der Haushaltsauschuss des Bundestages, den ehemaligen sowjetischen Truppenübungsplatz in das Programm einzubeziehen, wie der Bundestagsabgeordnete Eckhardt Rehberg (CDU) aus Mecklenburg-Vorpommern am Freitag mitteilte. Mit diesem Beschluss werde der Weg für eine sinnvolle Nutzung des 11.900 Hektar großen Areals weiter geebnet, sagte er. Im April hatte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) bekannt gegeben, dass die Bundeswehr das Gelände aufgeben werde. Zuvor hatte es jahrelange Proteste gegen eine weitere militärische Nutzung des Areals im Norden Brandenburgs an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern gegeben. Im März 2009 hatte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide als Bombenabwurfplatz untersagt.

      dapd
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    • Rettungspaket in Millionenhöhe
      Von Susanne Böhm



      Feldberg.

      1,5 Millionen Euro haben das Bundesamt für Naturschutz (BfN), die Deutsche Wildtierstiftung und das Land Mecklenburg-Vorpommern jetzt zum Schutz des vom Aussterben bedrohten Schreiadlers zur Verfügung gestellt. Mit der Förderung können ab diesem Jahr landesweit in fünf Schreiadler-Brutgebieten Waldflächen und Offenland auf schreiadlerfreundliche Bewirtschaftung umgestellt werden. Eines der vier Gebiete ist der Naturpark Feldberger Seenlandschaft.

      In Zeiten, in denen der auch als Pommernadler bekannte Schreiadler in Deutschland so selten geworden ist, dass es auf jedes einzelne Tier ankommt, gleicht das Projekt "Sicherung und Optimierung von Lebensräumen des Schreiadlers" einem Rettungsversuch in letzter Minute. Trägerin des Projektes ist die Deutsche Wildtierstiftung, die zusammen mit dem BfN, dem Land, dem Naturpark Feldberger Seenlandschaft und weiteren Partnern bereits vor vier Jahren mit den Voruntersuchungen und der Projekt-Planung begonnen hat. Jetzt sollen die Pläne umgesetzt werden, kündigte Andreas Kinser vom Referat für Forst- und Jagdpolitik bei der Deutschen Wildtierstiftung an.

      Bei Feldberg seien vier Brutplätze Teil des Projektes, in deren Umgebung jetzt jeweils etwa 50 Hektar große Waldschutzareale ausgewiesen werden. In Zusammenarbeit mit den Flächennutzern sollen diese Gebiete auf schreiadlerfreundliche Nutzung umgestellt werden. Das bedeutet: Ein Umkreis von 100 Metern zum Horst darf nicht mehr genutzt oder verändert werden. In einem Radius von 100 bis 300 Metern um den Horst sind land- und forstwirtschaftliche Aktivitäten nur außerhalb der Brut- und Aufzuchtzeiten möglich. Nah gelegenes Offenland soll nur extensiv genutzt werden. Die Landnutzer bekommen Ausgleichszahlungen, erklärte Andreas Kinser. Betroffen seien Landwirte, die Landesforst und Privatwaldbesitzer. Mit allen funktioniere die Zusammenarbeit "ganz hervorragend". Das Projekt laufe zunächst bis zum Jahr 2014.

      Wie Andreas Kinser erläuterte, handelt es sich um ein sogenanntes Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben, in dessen Rahmen erstmals Methoden und Verfahren zur Sicherung und Optimierung der Brutplätze entwickelt und umgesetzt werden. Es werde wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse dienten später als Grundlage, um Vertragsnaturschutzmodelle mit der EU erarbeiten zu können.

      Parallel zur Deutschen Wildtierstiftung bemüht sich der Landkreis Mecklenburg-Strelitz mit dem Großprojekt "Buchenwälder und Moore in der Feldberger Seenlandschaft" um Fördermittel des Bundes in zweistelliger Millionenhöhe (der Nordkurier berichtete). Die Bemühungen sind bisher erfolglos.

      Der Schreiadler steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Der kleinste Adler der Welt stirbt aus, weil sein Lebensraum - ungestörte Wälder und naturbelassene Wiesen - verschwindet. In der Feldberger Seenlandschaft kommen nur noch vereinzelt Jungvögel zur Welt. Von
      13 bekannten Brutplätzen sind noch sieben besetzt. Vier Adlerküken wurden im vergangenen Jahr flügge.
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Teure Schranken - Nationalpark sperrt Autofahrer aus

      Abkürzung per Schleichweg durch den Nationalpark? Damit soll an der Müritz Schluss sein. Schranken hindern Autofahrer künftig an der Weiterfahrt, sofern sie nicht im Nationalpark wohnen. Die Anlagen kosten nicht nur viel Geld, auch einige Bäume mussten gefällt werden.

      Einer der größten deutschen Nationalparks sperrt Autofahrer künftig weitgehend aus. Nach jahrzehntelangen Debatten werden im Müritz-Nationalpark derzeit drei Schrankenanlagen aufgebaut, die Ende Juni betriebsbereit sein sollen, wie ein Sprecher des Nationalparkamtes sagte. Danach soll es nach Abgaben des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte als Bauherr eine zweimonatige "Eingewöhnungsphase" geben und spätestens ab September würden die Schranken "scharf geschaltet". "Unser Hauptproblem sind die Holz-Lkw, die immer wieder die Wege kaputt fahren", sagte Manfred Schlüter, Bürgermeister von Kargow, der größten Gemeinde im Nationalpark.

      Mit den rund 180 000 Euro teuren Bauten - das Geld kommt zum größten Teil aus EU-Programmen - soll der Kraftfahrzeugverkehr in dem Schutzgebiet am Ostufer der Müritz stark verringert werden. Autofahrer aus den Kommunen im Park sollen Magnetchips erhalten. Der Müritz-Nationalpark ist ein knapp 32 000 Hektar großes Gebiet, zu dem als größerer Teil das "ostufer der Müritz" bei Waren und die Weltnaturerbe-Buchenwälder "Serrahn" östlich von Neustrelitz gehören.

      Die dünn besiedelte Region ist Rückzugsgebiet zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten. So können Fisch- und Seeadler, Kraniche, Rotwild, Biber, Fischotter und kleinere Vogel- und Insektenarten beobachtet werden. Schätzungen zufolge kommen jährlich mehrere hunderttausend Besucher, um die Natur im Schutzgebiet zu erleben. Vor 1990 hatte hier der frühere Ministerpräsident der DDR, Willi Stoph, am Specker Horst sein Jagdgebiet, das für Bewohner gesperrt war.

      Rund 1700 Autofahrer sollen Magnetchips erhalten

      Die drei Schranken stehen am Abzweig Krienke, bei Boek und im Nationalparkdorf Speck, das zu Kargow gehört. Urlauber und andere Autofahrer nutzten die neun Kilometer lange Strecke oft als Abkürzung nach Nordbrandenburg, Mirow oder Waren. Rund 1700 Autofahrer, die in den Dörfern im Parkgebiet wohnen, sollen Magnetchips erhalten, um die Absperrungen passieren zu können. Auch Rettungsdienste sollen durch die Schranken nicht aufgehalten werden. 18 Bäume mussten für die Sperranlagen weichen.

      "Wir hoffen auch darauf, dass das Radfahren danach wieder attraktiver im Nationalpark wird", erklärte Martin Kaiser vom Nationalparkamt. In den Sommern waren bis zu 500 Kraftfahrzeuge täglich zwischen Boek und Speck gezählt worden, im Winter etwa 100. Naturschützer hoffen, dass auch die Busse mit dem umweltfreundlichen Nationalpark-Ticket davon profitieren. Naturliebhaber können zwischen Waren, Boek und Röbel wandern und radeln und bei Bedarf auf Bus und Schiff umsteigen oder auch umgekehrt. Auch die Busbetreiber hatten moniert, dass die Lastwagen die Straßen im Park derart beschädigen, dass der Wartungsaufwand der Busse immer größer wird.

      Radler, die den 90 Kilometer langen Rundkurs um Deutschlands größten See - die Müritz - abfahren wollen, können die Busse ebenfalls nutzen. Die speziellen Busanhänger sind inzwischen auch für E-Bikes ausgelegt. Zuletzt waren 27 000 Gäste im Jahr mit dem Nationalpark-Ticket unterwegs.
      aus:
      nordkurier.de/cmlink/nordkurie…t-autofahrer-aus-1.584906