Biber

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    • Das war zu erwarten und wir hier im Zwei-Strom-Land (Uecker-Randow-Kreis) haben noch Glück. Wir haben keine Deiche an den Flüssen, die er durchgraben kann. Bei uns ist der Biber in der Dämmerung, wenn er sich ungestört glaubt zu beobachten. Im Nordteil des Kreises hat er einige beachtlich große Knüppelburgen gebaut.

      Viele Grüße
      thur
      Ich liebe das Leben.
    • In der Heimat des Bibers
      05.03.2010


      Tussenhausen Mit großer Begeisterung rückten die „Dorffüchse“, eine Kindergruppe des Landesbundes für Vogelschutz, ins Tussenhausener Moos aus. Dort schnitten sie die etwa einen Zentimeter starken Triebe der Kopfweiden zurück und sortierten sie nach Stärken, um sie in einem geplanten Weidenflechtkurs weiterverarbeiten zu können.
      Während ihrer Arbeit sahen die Kinder an zahlreichen Spuren, dass nicht nur sie sich für die Kopfweiden interessierten. Wie sie von Rudolf Mendle vom Bund Naturschutz erfuhren, waren das Tussenhausener Moos und der Moosgraben im vergangenen Jahr immer wieder auch Lebensraum für einen oder mehrere Biber. Weil er jedoch dazu beigetragen hatte, dass sich die Straßendecke absenkte, war das laut Mendle für einen intakten, artenreichen Lebensraum äußerst wichtige Kerlchen ausgesiedelt worden.

      Dem Lehrer zufolge könnte ein geschickteres Bibermanagement dem emsigen Nager aber doch noch zu einer Heimat im Tussenhausener Moos verhelfen. „Naheliegend wäre die Aufforstung von Teilen des Mooses an geeigneten Stellen mit Kurzzeitplantagen“, sagte Mendle. Diese würden sowohl dem Biber Nahrung bieten als auch Landwirten den Zuerwerb als Energiewirt ermöglichen und dadurch Konflikte mit anderen Nutzungsformen der Landwirtschaft vermeiden helfen.

      Ein weiterer Nebeneffekt: Die Bäume würden bei Hochwasser das Wasser zurückhalten. Im Hinblick auf die Nutzung der nachwachsenden Rohstoffe böte sich die Zusammenarbeit mit Energiedienstleistern an, so Mendle. Eine weitere Möglichkeit wäre seiner Meinung nach die Einbindung in ein angedachtes Energiekonzept, das auch die Verwertung nachwachsender Rohstoffe als Hackschnitzel für Heizungszwecke ins Auge fassen könnte.

      Der Biber würde als Dank für den zur Verfügung gestellten Lebensraum eine kostenlose Vernässung beisteuern und so zum Wachstum der Weiden und zur Artenvielfalt beitragen. Schon jetzt wird der Graben immer wieder von so seltenen Arten wie Bekassine und Waldwasserläufer aufgesucht. Die von der Gemeinde gestalteten Tümpel im Bereich der Ausgleichsfläche nutzen Grasfrösche zum Ablaichen. Diese könnten auch dem mit Sehnsucht erwarteten Tussenhausener Storch zugute kommen. (mz)


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      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Neumarkt: Biber ging Häschern im Stadtpark ins Netz



      Jungtier hatte sich mitten in die Stadt verirrt - Gefangen und andernorts wieder in Freiheit entlassen
      Neumarkt: Biber ging Häschern im Stadtpark ins Netz


      Es war kein Aprilscherz. Tatsächlich hatte sich gestern ein Biber in den Neumarkter Stadtpark verirrt. Er wurde gefangen und deportiert.

      NEUMARKT (hcb) - Das Auftauchen des großen Nagers im Leitgraben hinter dem Amtsgericht versetzte Spaziergänger in Staunen und ihre Hunde in helle Aufregung. Das war natürlich auch nicht gut für das Nervenkostüm des Bibers. Vermutlich handelt es sich um ein junges Tier, das von den Eltern aus dem Bau geworfen wurde und sich auf die Suche nach einem eigenen Revier machen musste. Es war eine denkbar ungünstige Wahl für den scheuen Wasserbewohner, obgleich viele Neumarkter so erstmals Gelegenheit hatten, einen Biber in mehr oder weniger freier Natur zu beobachten. Verstecken konnte er sich in dem lichten Bachabschnitt nicht. Er versuchte sich selbst zu überlisten, steckte den Kopf unter eine Baumwurzel und nahm wohl an, dass, wenn er nichts mehr sieht, er auch nicht mehr gesehen wird.

      Ein wild rum springender Kläffer belehrte ihn schnell eines Besseren. Man hätte jetzt abwarten können, ob der Biber die Nachtstunden nützen würde, sich über den Leitgraben in menschenleerere Gebiete zu verziehen.

      Der Biberbeauftragte Alfred Geitner und Uwe Österling von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt entschieden sich aber dann dafür, das Tier einzufangen.

      Begeisterte Unterstützung bekamen sie von Mitarbeitern der Stadtgärtnerei, die gerade in der Nähe zu tun hatten. Ganz vorne mit dabei ihr Chef Georg Ziegler, der ein großes Netz aufgetrieben hatte.

      Mit Rechen, Gabeln und Stangen versuchten die Häscher den Biber zu ermüden. Schließlich suchte er sein Heil in der Flucht aus dem Wasser. Das war ein Fehler. Oder auch nicht. In einer Transportkiste trat er den Weg in eine neue Freiheit an.


      nm-online.de/artikel.asp?art=1200762&kat=16&man=5
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    • Forscher entdeckt riesigen Biberdamm aus dem Weltall


      Toronto (dpa) - Den vermutlich größten Biberdamm der Welt hat ein kanadischer Forscher entdeckt - mit Bildern aus dem Weltall. Das von den Nagern errichtete gewaltige Bauwerk ist nach einem Bericht der «Los Angeles Times» 850 Meter lang und liegt im Wood-Buffalo-Nationalpark in Alberta in Nordwestkanada. Der Ökologe habe eigentlich messen wollen, wie schnell der Dauerfrost in dem Gebiet zurückgeht. Dabei sei er auf den Satellitenbildern auf den riesigen Biberdamm gestoßen. Selbst die größten bisher entdeckten Biberdämme waren nur halb so lang.

      Der Umweltforscher Jean Thie hatte den Damm schon 2007 entdeckt. Erst als er jetzt in einem Internetblog erwähnte, er habe einen Damm ausgemacht, «den man sogar vom Weltraum sehen kann», wurde sein Fund bekannt. Nach seinen Forschungen müssen Generationen von Bibern an dem Bauwerk gearbeitet haben. Schon auf Bildern aus den siebziger Jahren seien Strukturen zu erkennen.

      Biber bauen Dämme, um Flüsse aufzustauen und einen höheren Wasserstand zu halten. Das lässt nicht nur Wasserpflanzen wachsen, die ihnen als Nahrung dienen, sondern schützt auch ihre Burgen, in denen sie ihre Nachkommen versorgen. Ein Biber kann in einer Nacht einen Baum fällen, der einen halben Meter dick ist.

      Der Wood-Buffalo-Nationalpark ist der größte Nationalpark Kanadas und mit 44 800 Quadratkilometern fast so groß wie Niedersachsen. Das schwer zugängliche Gebiet ist seit 1983 Weltnaturerbe der UNESCO.

      bibermanagement.de
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    • Nachtaktive Nager werden zur Plage

      Frankfurt (Oder) (dapd). Der botanische Garten in Frankfurt (Oder) ist eine grüne Idylle mitten in der Stadt mit wertvollem Baumbestand, sorgfältig gepflegten Beeten und einem malerischen Teich in der Mitte. An dessen Ufer gibt es lauschige Sitzecken, die derzeit allerdings vielfach unerreicht bleiben. Denn große Teile der Gartenanlage sind mit metallenen Absperrzäunen verbarrikadiert. "Schade, aber hier besteht Einsturzgefahr", sagt eine Passantin und weist auf entsprechende Hinweisschilder. Spätestens beim Anblick angenagter Baumstämme wird klar, wer der "Verursacher" der Sperrungen ist: Biber haben den Botanischen Garten durch ihre Tunnelbauten so stark unterwühlt, dass Spaziergänger nicht mehr sicher sind. Auf gut 100 Exemplare an 30 Standorten schätzt die Frankfurter Umweltamtsleiterin Anette Eger den städtischen Bestand der streng geschützten Nager. Ihren Angaben nach kann die Stadt so viele Biber nicht verkraften, zumal sie unübersehbare Schäden anrichten. Eger fordert deshalb eine wirksame Regulierung sowie einen Fonds, aus dem entsprechende Maßnahmen bezahlt werden.

      Den Tieren aus dem Botanischen Garten soll es allerdings nicht wirklich an den Kragen gehen. Geplant war bisher lediglich ein Umzug. Antje Reetz, Bibermanagerin des Gewässer- und Deichverbandes Oderbruch (GEDO), hatte die Biber-Mutter bereits mit einer Lebendfalle gefangen. Sie hoffte bisher, dass ihr auch Vater und Nachwuchs "ins Netz gehen" würden. Denn eigentlich sollte die Biberfamilie komplett in den Nationalpark Unteres Odertal umgesiedelt werden, erzählt sie.

      Nach Protesten von Naturschützern gegen das Einfangen der Frankfurter Biberfamilie hat die Stadt jetzt jedoch entschieden, die Tierfamilie im Botanischen Garten vorerst bis zum Frühjahr unbehelligt zu lassen. Bis dahin soll ein neuer Aussetzungsort gefunden werden. Denn es gebe im gesamten Land Brandenburg "keine Gebiete zur schadlosen Umsiedlung der Biber", teilte die Stadtverwaltung nach Rücksprache mit Naturschutzverbänden mit.

      Das Problem kann Frankfurt (Oder) allein nicht lösen, ein Alleingang bringe nichts. "Wir brauchen vom Land verlässliche Handlungsempfehlungen angesichts der wachsenden Biber-Population", fordert Frankfurts Kultur- und Umweltdezernent Markus Derling. Matthias Freude, Präsident des Landesumweltamtes, hält weder eine Umsiedlung von "Problem-Bibern" noch im Einzelfall den Abschuss von Tieren für dauerhaft wirksame Varianten. "Leerstehende Reviere werden sofort wieder von neuen Bibern besetzt. Bester Schutz vor weiterem Zuzug ist daher ein besetztes Revier", sagt er.

      Während in Frankfurt noch nach Lösungen gesucht wird, herrscht an den Oderdeichen bei Neurüdnitz, Neuranft, Groß Neuendorf und Kienitz schon eifrige Bautätigkeit. Hier muss ausgebessert werden, was während des Oder-Hochwassers im späten Frühjahr entdeckt wurde: große Löcher, die die Standsicherheit der Dämme gefährden, laut Landesumweltamt insgesamt 77 auf 172 Deichkilometern. "Das hat es in Deutschland bisher so nie gegeben", sagt Freude.

      Deichläufer hatten allein im Bereich Neuranft auf einem 200 Meter langen Abschnitt 17 Biberbaue, bestehend aus verzweigten Röhren und sogenannten Kesseln, entdeckt. Erst kürzlich war ein Mähfahrzeug des GEDO in eine bis dato noch nicht entdeckte unterirdische Höhle eingebrochen.

      Während des Hochwassers waren es die nachtaktiven Nager, jetzt sind es Bagger, die sich in die schützenden Wasserbauwerke graben. Die Reparatur ist aufwendig. In mehreren Schichten müssen die Krater - teilweise bis zu zwei Meter im Durchmesser - verfüllt und verdichtet werden, damit die Statik des Deiches wiederhergestellt wird.

      Um zu verhindern, dass die Wühlerei der Biber von vorn beginnt, werden auf besonders gefährdeten Abschnitten zudem Stahlgitter an der Wasserseite in den Deich gebracht. "Das betrifft etwa 2.000 Meter. Abschließend kommt der Mutterboden rauf und Rasen wird angesäht", sagt Günter Wartenberg vom Brandenburger Landesumweltamt, dessen Angaben nach bis spätestens Weihnachten die meisten Schäden repariert sein dürften.

      "Der Biber lebt eigentlich im Deichvorland, flüchtet nur in höher gelegene Gebiete, wenn das Wasser steigt", sagt Wartenberg. Im Falle einer erneuten Oder-Flut sollen deshalb sogenannte Wildrettungshügel mit Kunströhren die Biber von den Deichen fernhalten. Zwei werden nach Angaben des Landesumweltamtes im erhöhten Deichvorland des südlichen Oderbruchs demnächst gebaut.

      Derartige "Fluchtburgen" hält Karsten Birkholz, Amtsdirektor des Amtes Barnim-Oderbruch, für wenig sinnvoll. An Deichabschnitten wie bei Neuranft reiche die Schilfkante bis an den Deichfuß. "Da ist der Biber bei Hochwasser sofort wieder im Deich", sagt Birkholz, der gleichfalls für einen Abschuss von Bibern plädiert, sobald durch sie Menschen in Gefahr geraten.

      dapd
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    • Breitschwänze werden immer öfter zu Verkehrsopfern

      Nordkurier
      Anklam (NW/sit).


      Täglich radelt Hermann Falk gemeinsam mit seinem Schäferhund Bodo zur Redoute bei Anklam. Doch diesen Morgen vergisst der Anklamer nicht so schnell, denn unmittelbar am Radweg lag ein großes zottiges Wirbeltier leblos am Boden. Zeitgleich traf Norbert Warmbier an der Redoute ein. Der Naturführer erkannte sofort, dass es sich um einen Biber handelt. Bereits vor 35 Jahren war der NABU-Ortsgruppenleiter bei der Aussetzung der Biber aus Mitteldeutschland an der Peene dabei. "Ein Riesenerfolg für Pommerns Naturschutz, denn der einst ausgestorbene Biber in Norddeutschland ist heute wieder in allen größeren Gewässern zwischen Greifswalder Bodden, der Insel Usedom, dem Peenetal bis hin zu den Haffmooren heimisch", erklärt der Naturfreund.

      Gemeinsam stellten Hermann Falk und Norbert Warmbier den

      toten Riesennager sicher. Rasch wurde das Verkehrsopfer im Jeep verstaut und zum Jäger Erfried Kramber gebracht. Der Ziethener konnte in seiner Wildannahmestelle auch die für solch ein Prachtexemplar geeignete geeichte Waage vorweisen. Das Ergebnisse erstaunte die beiden Naturfreunde: Der Bock brachte ganze 26 Kilogramm auf die Waage - bei einer Länge von 116 Zentimetern. "So ein verhängnissvoller Verkehrsunfall stimmte uns Naturfreunde traurig", erinnert sich Warmbier. Bald, im März, sei Paarungszeit, und dann würden die ansonsten so behäbigen Tiere recht dynamisch werden.

      Nicht selten blieben die "Holzfäller" bis zu drei Jahre im elterlichen Bau. Unterdrückten sie ihren Geschlechtstrieb nicht, würden sie von den Eltern verbissen, erklärt der Fachmann weiter. "Meist suchen sich die Biber einen eigenen Lebensraum, und sei er noch so weit entfernt. Manchmal wandern die Meisterschwimmer mehr als 50 Kilometer vom Geburtsort entfernt", sagt Warmbier und fügt hinzu: Verstärkt besiedelt wird seinen Angaben zufolge zur Zeit das Naturschutzgebiet Karlsburger Holz und der Lassaner Winkel mit seinen vielen kleinen Bach- und Grabenläufen.

      Der Anklamer NABU sieht im Bereich an der Redoute eine große Gefahrenquelle für wandernde Biber und Fischotter. Der Ortsgruppenleiter erklärt dazu: "Der Durchlass des Ziethener Mühlbaches unter der Bundesstraße ist viel zu eng. In solch ein dunkles Loch mögen die Wildsäuger nicht hineinschwimmen. So überqueren sie die Bundesstraße 109 vor den beiden völlig falsch gesetzten Wildwechselschildern." Siedele der Biber in den Sümpfen des Peenetals, so würden gewaltige Holzburgen gebaut. Allein um die Kreisstadt Anklam gebe es sechs verschiedene dieser schlammverputzten Wohnstätten. Aber auch Erdhöhlen wie an den Zuckerfabrikgräben buddelten die Tiere. Allein um die Lilienthalstadt herum leben 50 Biber, schätzt Warmbier.

      Der NABU-Ortsgruppenleiter bittet die Leser unserer Zeitung in diesem Zusammenhang darum, Funde verunglückter Biber oder Fischotter zu melden (Telefon 03971 833932). So könnten die geschützten Tiere sichergestellt und die Todesursachen erforscht werden. "Nur so ist es möglich, Gefahrenquellen in Ostvorpommern und anderen Regionen zu erkennen und Unfallschwerpunkte zu entschärfen", sagte Warmbier.
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    • Nordkurier

      Ostvorpommern gilt als Pilotprojekt für Biber

      Von Norbert Warmbier
      Janow.

      In Nordamerika gibt es einen gewaltigen 850 Meter langen Staudamm, der aus dem Weltall zu sehen sein und an dem Generationen von Bibern gebaut haben sollen. Dieses Biber-Bauwerk wurde von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

      Ganz so weit ist es im Landgrabental bei Landskron - südwestlich von Janow - noch nicht, doch kleine Bachläufe werden auch hier vom tierischen Wasserbau-Ingenieur im Bruchwald angestaut. Für die Anklamer NABU-Mitglieder steht fest, hier haben die pelzigen Wildsäuger einen perfekten Lebensraum gefunden, denn überall

      im Revier zeugen auch gefällte Bäume und wie Bleistifte angespitzte Weiden von der Anwesenheit der biologischen Motorsägen auf vier Pfoten. Die Kontrollen der Naturschützer und der Jagdhelfer belegen, dass sich in diesem Abschnitt zwei Biberfamilien häuslich eingerichtet haben. Es wurden fünf Burgen und einige Erdhöhlen gefunden.

      Bestandsanalysen in Ostvorpommern sind wichtig, da die Karriere des Bibers auch eine Schattenseite hat. Das emsige Wirken des cleveren Landschaftsgestalters trifft auch zwischen Greifswalder Bodden, Peene und Landgrabental, wo er in großer Dichte auftritt, so an der Swinow bei Gützkow und an den Grabensystemen zwischen Karlsburg und Groß Bünzow, bei Land-, Forst- und Wasserwirten nicht immer auf Gegenliebe. Stein des Anstoßes sind oftmals unterminierte Uferbereiche und Fahrwege sowie vernässte Äcker und Wiesen.

      Als einziges deutsches Wildtier ist der Biber allerdings in der Lage, seinen Lebensraum aktiv zu gestalten. Übrigens, Biber zählen in Deutschland und der EU zu den geschützten Tieren. Dies war nicht immer so, denn um 1770 wurde der letzte Biber in Norddeutschland erbeutet, da sein Pelz und sein Fleisch sehr geschätzt wurden. Da die Tiere einen beschuppten Schwanz besitzen und sehr ans Wasser gebunden sind, fanden sich damals Wissenschaftler, die sie den Fischen zuordneten. Schnell wurden sie im Mittelalter zu einer beliebten Fastenspeise.

      1975 begann man mit der Umsiedlung der Meisterschwimmer aus der Mulde bei Halle, die dann unter anderem im Peenetal bei Gützkow ausgewildert wurden. Die 35 Breitschwänze aus Sachsen/Anhalt haben sich bis heute von dort aus über ganz Ostvorpommern ausgebreitet.

      Als ausgesprochener Vegetarier ernährt sich der Biber in der Vegetationsperiode von frischen Weiden- und Pappeltrieben sowie von Schilf und Wildkräutern. Jetzt aber wird er zum Holzfäller. Da er nachtaktiv ist, wird er trotz seiner Größe von 1,30 Metern und 35 Kilogramm Gewicht kaum einmal direkt in seinem Lebensraum beobachtet. Doch mit Glück kann man ihn doch erleben: Durch seine Bauaktivitäten an der Burg ist er manchmal nicht zu übersehen. Die Knüppelbauten werden beispielsweise mit Schlamm verschmiert und regelrecht witterungsfest gemacht. Überall finden sich die sanduhrenförmigen Fällschnitte der größten Nager der nördlichen Halbkugel. Er wird nur durch das Wasserschwein aus Südamerika übertroffen.

      Vor der Burg im Wasser legen sich die Biber einen Nahrungsvorrat aus Ästen an. In solch einer Burg können bis zu zehn Biber leben. Allerdings pflanzen sich nur die Elterntiere fort. Die Reproduktionsrate beläuft sich meistens auf zwei bis fünf Jungbiber. Natürliche Feinde des Bibers sind der Mink, Amerikanischer Nerz genannt und streunende Hunde.

      Die Wiederansiedlung der Biber in Ostvorpommern war ein großer Erfolg des Naturschutzes der ehemaligen DDR und fand auch international positiven Anklang. Praktisch gesehen, war der Landkreis Ostvorpommern das Pilotprojekt für die Ansiedlungen der Biber in vielen Ländern Europas.
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!
    • Nordkurier.de 01.03.2013

      Neubrandenburgs Biber im Liebestaumel
      Am Gätenbach in Neubrandenburg hat ein Biber ein Zuhause gefunden. Und er nagt sich akribisch durch die Baumlandschaft der Umgebung – Tendenz steigend.

      Neubrandenburg (pj)
      Ganze Arbeit hat er geleistet. Der Jungbaum ist gefällt. Spitz zulaufend sind die Bissstellen: Der Biber war am Gätenbach zu Werke.

      Erika Beerbalk hat das auf ihrem Weg in die Stadt bemerkt. Ihren Augen wollte sie dabei kaum trauen, denn der Jungbaum, dessen Stamm Unterarm dick ist, habe quer gelegen. Einfach umgenietet. Um Stämme einzelner Jungbäume am Gätenbach wurde ein Drahtgestell gelegt, zur Sicherung. Aber einigen Bäumen fehlt es und das kritisiert Erika Beerbalk. Sie fragt sich, ob anstelle des gefällten Baums nun ein neuer gepflanzt und an anderen Bäumen der Metallschutz nachgerüstet werde.

      „Das wird nicht passieren“, sagt Heinz Beisheim vom Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt. Wenn alle Bäume diesen Metallschutz hätten, „hätte der Biber nichts zu beißen“, sagt er. Außerdem gäbe es für derartige Arbeiten keinen Haushaltstitel, sprich kein Geld. Ein Titel wäre überhaupt nur möglich, wenn durch menschliches Versagen verursachte Schäden wieder auszugleichen seien.
      In den vergangenen Jahren sind immer wieder Biber, die streng geschützt sind, im Neubrandenburger Stadtgebiet gesichtet worden, zum Beispiel im Reitbahnweg.

      Die Biberburg wird gerade ordentlich in Schuss gebracht

      Dass Biber derzeit besonders agil sind und jetzt oft beobachtet werden können, liegt an der Paarungszeit, erklärt Reinhard Simon von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises. Der Bau – die Biberburg – wird ordentlich in Schuss gebracht. Ein „Eingreifen“ sei nur geboten, wenn die allgemeine Sicherheit gefährdet wäre, zum Beispiel Überschwemmungen durch Dammbauten.

      Rund 15 Biber sind vor Kurzem im Stadtgebiet Neubrandenburg gezählt worden. 2008 waren es noch zehn, informiert Kristin Zscheile vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie in Güstrow. Insbesondere der nördliche Bereich der Tollense sei derzeit bei den Plattschwänzen ganz begehrt. „Die Torfstiche dort sind für sie optimal“, sagt sie. Die Entwicklung des dortigen Biberbestandes werde nun weiter beobachtet.
      Viele Grüße von
      Brit

      „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

      Antoine de Saint-Exupéry
    • Parteiübergreifende Einigkeit Bibern geht es an den Kragen
      Potsdam · 09.09.2013
      Am Ufer einer überschwemmten Wiese knabbert ein Biber die Rinde von Weidenästen ab. Geht es nach den Willen von vier Landtagsfraktionen sollen Eingriffe in den Bestand der Nager künftig möglich sein.
      Dem Biber könnte es in Brandenburg schon bald an den Kragen gehen. Auf einen entsprechenden Antrag haben sich die Koalitionsfraktionen von SPD und Linker sowie die Opposition von CDU und FDP geeinigt. Er lässt es zu, Biber notfalls sogar zu töten, wenn nicht auf andere Weise Schäden an Gewässern, Deichen und Teichanlagen abzuwenden sind. Der Antrag fordere die Landesregierung auf, eine landesweit geltende Biber-Verordnung zu erarbeiten, teilte CDU-Fraktionschef Dieter Dombrowski mit. Auf ihrer Grundlage könnten beispielsweise künftig nicht besetzte Biberburgen beseitigt werden.
      Dem Antrag zufolge sollen die Landkreise und kreisfreien Städte besonders gefährdete Gebiete festlegen, wo Eingriffe in den Bestand der Nager infrage kommen. Außerdem soll es möglich sein, vorbeugende Maßnahmen gegen den Biber in der neuen EU-Förderperiode mit Geld aus Brüssel zu finanzieren.
      Der fraktionsübergreifende Vorstoß geht auf einen FDP-Antrag zurück, der ursprünglich einen „Biber-Managementplan“ gefordert hatte. Dieser musste überarbeitet werden, um die gesetzlichen Vorschriften der Europäischen Union und Bundesrecht zum Schutz wildlebender Tier- und Pflanzenarten einzuhalten. Die europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie lasse im Fall des Bibers Ausnahmen vom strengen Schutzstatus zu, „um erhebliche wirtschaftliche Schäden abzuwenden oder um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten“.
      Mit dem neuen Antrag werde sich am Mittwoch der Umweltausschuss des Landtages beschäftigen, bestätigte die SPD-Landtagsabgeordnete Martina Gregor-Ness. Umweltministerin Anita Tack (Linke) sah bisher keine Veranlassung, für das ganze Land einen Biber-Managementplan aufzustellen. Die bisherigen „Vollzugshinweise Biber“ des Ressorts hätten sich nicht bewährt, begründete Dombrowski die jetzt gefundene Lösung.
      Die Zahl der Elbebiber in Brandenburg wird auf rund 2200 geschätzt. Bauern hatten in der Vergangenheit immer wieder wegen der angerichteten Schäden einen begrenzten Abschuss der geschützten Tiere gefordert.
      aus:
      nordkurier.de/brandenburg/bibe….html?page=0%2C1#galerie1