Kormoran

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    • Mecklenburg-Vorpommern
      Debatte um Kormoran-Bekämpfung neu entbrannt



      Der Naturschutzbund kürte den gefiederten Fischfresser zum "Vogel des Jahres"In Mecklenburg-Vorpommern ist der Streit über den Umgang mit dem Kormoran neu entbrannt. Anlass ist nach einem Bericht von NDR 1 Radio MV die Ankündigung von Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD), den Vogel stärker zu bekämpfen. Naturschützer werfen dem Minister vor, er sei vor den Lobbyisten der Fischerei- und Jagdverbände eingeknickt.

      Backhaus hatte am Dienstag beim parlamentarischen Abend des Angler- und Jagdverbandes gesagt, es solle Eingriffe in die Kolonien geben. Mittels Wasserstrahl, Lasergerät oder gezielter Abschüsse einzelner Tiere sollten die Kormorane von ihren Nestern vertrieben werden. Ziel sei es, die Tiere, die als Gefahr für die Fischbestände angesehen werden, an der weiteren Vermehrung zu hindern. Einen massenhaften Abschuss wie vor Jahren im Anklamer Stadtbruch werde es aber nicht geben, so der Minister. Fischer und Angler fordern seit Langem die Dezimierung der Kormoranbestände. Der Naturschutzbund hat den Kormoran dagegen zum "Vogel des Jahres 2010" gekürt.

      Kritik von Umweltschützern
      Die Geschäftsführerin des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) im Nordosten, Corinna Cwielag, sprach von einem Vertrauensbruch. Es sei mit den Umweltverbänden nicht abgestimmt, dass es Eingriffe in die Kormoran-Bestände geben soll. Der Chef der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft im Land, Klaus-Dieter Feige, warf Backhaus vor, er handele gegen die Expertenmeinung seines eigenen Ministeriums. Es sei nicht belegt, dass der Kormoran zu existenziellen Gefährdung der Fischer führe.

      Wie NDR 1 Radio MV weiter berichtete, kamen aus dem Landwirtschaftsministerium bereits versöhnliche Töne. Es gebe Gespräche, zudem sei eine EU-weite Abstimmung nötig, wie mit dem Kormoran umgegangen werden soll.

      www1.ndr.de/nachrichten/meckle…rn/kormoranstreit100.html
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    • RE: KORMORAN

      Fischer und Angler erklären dem Kormoran den Krieg

      Nordkurier


      (Julia Schäfer). Schwerin. Sie haben einen gemeinsamen Feind: Ostseefischer, Angler und Binnenfischer kämpfen gegen den Kormoran. Karl-Heinz Brillowski, Präsident des Landesanglerverbands Mecklenburg-Vorpommern, steckt die Fronten ab: "Auf der einen Seite stehen der Mensch und die anderen Fischesser, auf der anderen die Kormorane", sagt er. Bei ihrem Kampf suchen Fischer und Angler Unterstützung: Bei einem Parlamentarischen Abend haben sich Vertreter von SPD, CDU, der Linken und FDP gegen eine Vermehrung des "Fischräubers" ausgesprochen.

      28 500 Kormorane, Durchzügler noch gar nicht mitgerechnet, leben in MV, rechnet Brillowski vor. Allein an den Binnenseen 4000. Und sie fressen Fisch - viel Fisch. Ein Exemplar verschlingt 500 Gramm pro Tag, das sind 182 Kilo Fisch jährlich. Allein für die Binnenseen bedeutet das einen Fischkonsum von fast 730 Tonnen Fisch - 50 Prozent mehr, als die Binnenfischer aus den Seen ziehen. Und Kormorane seien Feinschmecker: Genau wie der Mensch bevorzugen sie Aal, Barsch und Karpfen.

      Unterstützung bekommt der Präsident des Anglerverbands von der Landesregierung. Till Backhaus (SPD) will die Population auf 3000 Brutpaare im Land reduzieren. "Wir werden in diesem Jahr in neun Kolonien eingreifen", verspricht der Minister. Unter anderem im Küstenbereich. Allerdings nicht in der Härte, wie 2005 im Anklamer Stadtbruch geschehen, als fast 3000 Tiere abgeschossen wurden.

      Der CDU-Abgeordnete Udo Timm hat schon einschlägige Erfahrungen im Vergrämen des "Fischräubers". Er hat beobachtet, dass Kormorane verschwinden, wenn er mit einem Stock gegen Unterholz und Reisig schlägt. Bei Spaziergängen auf Rügen, wo die Vögel "die Bäume totscheißen", habe er das ausprobiert. Ob da nicht die Möglichkeit bestehe, dass diese Aufgabe jemand übernimmt, der alle halbe Stunde ins Unterholz schlagen könne?

      Backhaus denkt bei den "Eingriffen" eher an das Einölen, Bestrahlen oder das Auskühlen lassen der Kormoraneier, der auch von Brillowski bevorzugten Methode. Bei einigen Mitstreitern sitzt der Hass allerdings so tief, dass sie die Vögel am liebsten persönlich vor Kimme und Korn nehmen möchten. An einigen Gewässern ist es schon heute erlaubt, Kormorane "tödlich zu vergrämen", wie es in einem Papier des Landesfischereiverband heißt. Dazu werden einzelne Tiere geschossen und alle Kormorane verschwinden. Was mit den getöteten Tieren geschehen soll, wird am Buffet eindrucksvoll demonstriert. "Gedünstete Kormoranbrüstchen" gibt es da zu kosten. Und als Dreingabe die Rezepte. "Wenn das schmeckt", tuschelt eine Abgeordnete in der Schlange vorm Buffet, "wäre das doch etwas für die Kantine."

      Als "absolut geschmacklos" bezeichnet Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin des Bund für Umwelt und Naturschutz, das Verspeisen des geschützten Vogels. Und etwas anderes hat sie an dieser Veranstaltung gestört: "Wir sind erstaunt, dass der Minister solche Zusagen macht." Sie spricht von Eingriffen in Kormoran-Populationen im Küstenbereich. "Es gibt keine Studien, die beweisen, dass sich das positiv auswirkt." Bisher sei ein Schaden durch den Kormoran für die Fischerei nur bei Teichwirtschaft bewiesen.




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    • RE: KORMORAN

      Kormorane für Fischsterben verantwortlich gemacht

      Nordkurier M-V


      Umwelt. Ausgerechnet der Vogel des Jahres 2010 soll für die toten Fische, die vor der Rechenanlage in der alten Tollense treiben, verantwortlich sein.

      Von Roswitha Volk

      Altentreptow. Als Ironie könnte das derzeitige Fischsterben in der Tollense bezeichnet werden. Denn ausgerechnet der Kormoran, dessen Bestand selbst lange Zeit gefährdet war und der deshalb gerade zum Vogel des Jahres 2010 gekürt worden ist, soll dafür verantwortlich sein. Das zumindest behaupten Sybille Eingel und Arnim Schroeder vom Staatlichen Amt für Umwelt und Natur (StAUN) in Neubrandenburg.

      Tote Flossentiere jeder Art, wie Zander und Hechte, liegen zahlreich vor der Turbine in Altentreptow. Die meisten davon stattliche Fische mit einer Länge an die 30 Zentimeter, die viele Petrijünger bestimmt lieber an ihrer Angel gesehen hätten. Daran, dass Kormorane für das Sterben der Schuppentiere verantwortlich sind, besteht kein Zweifel, betont Sybille Eigner.

      „Die toten Fische weisen Bisswunden auf. Diese haben wir untersucht und eindeutig festgestellt, dass sie von den Vögeln stammen.“ Sie vermutet, dass die Kormorane versucht hätten, die großen Fische zu fangen und sie dabei so schwer verletzten, dass sie an ihren Wunden zugrunde gingen. „Etwa 100 Kilo werden derzeit wöchentlich vor die Rechenanlage gespült“, schätzt Arnim Schroeder. Die Menge der Kadaver könne sich aber auch bald wieder ändern, wenn die Kormorane sich ein anderes Jagdgebiet suchen würden. In Altentreptow fiele die Anzahl der toten Fische so stark auf, weil sie durch die Rechenanlage vor der Turbine nicht weg gespült werden können, ergänzt seine Kollegin. Ansonsten würden sie sich stärker verteilen und auch von anderen Tieren gefressen werden.

      „Für die Entsorgung der Kadaver ist der Turbinenbesitzer verantwortlich“, sagt Sibylle Eingel. „Denn seine Anlage sorgt dafür, dass sich die toten Fische dort anstauen.“ Das Entfernen der Tiere beschreibt Matthias Meyer-Mohns, Betreiber der Turbine, als sehr aufwändig. „Wir müssen die Kadaver alle rausfischen. Das sind seit zwei Wochen etwa 15 Kilo pro Tag“, sagt er. Ein spezielles Unternehmen würde sie dann entsorgen. „Gegen das Fischsterben muss etwas werden“, fordert Meyer-Mohns.

      Die StAUN-Mitarbeiter wissen indes nicht, wie es verhindert werden könnte. „Wir können die Vögel ja nicht einfach abschießen“, meinen sie. Auch im Schweriner Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucher sorgt der Komoran derzeit wieder für Gesprächststoff. Zurzeit werde gemeinsam mit der Universität Rostock nach einer Lösung gesucht, wie der Bestand der Kormorane möglichst natürlich reguliert werden könne, berichtet Marion Zinke, Pressesprecherin des Ministeriums auf Nordkurier-Nachfrage. Die Vögel zu jagen, käme aber nicht in Frage, fügt sie hinzu.

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    • RE: KORMORAN

      Annäherung im Kormoranstreit

      Gefräßige Räuber: Zehntausende Kormorane machen den Fischern den Fang streitig.


      Krisentreffen. Im Konflikt um die Vertreibung des in Europa geschützten Fischjägers gehen Land und Umweltschützer wieder aufeinander zu.

      Von Torsten Roth

      Schwerin. Dialog statt Konfrontation: Nach einem Krisengespräch haben Umweltschützer und Umweltminister Till Backhaus (SPD) gestern vereinbart, gemeinsam Strategien zu entwickeln, den Folgen des wachsenden Kormoranbestandes in MV Herr zu werden. In Teilen seien gemeinsame Lösungsansätze gefunden worden, sagte der Landesvorsitzende des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), Stefan Schwill, nach dem Treffen in Schwerin. Nach den Irritationen der Vergangenheit sei der "Gesprächsfaden wieder aufgenommen worden", erklärte Backhaus. Künftig solle in einer Arbeitsgruppe, besetzt mit Naturschützern, Fischern und Land, die Verständigung gesucht werden. Man sei wieder in einen "Dialog eingetreten", begrüßte Klaus-Dieter Feige, Chef der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Mecklenburg (OAMV), das Treffen. Es bleibe aber dabei: Es dürfe keine Reduzierung der Brutkolonien in Schutzgebieten erfolgen. Im Binnenland seien Eingriffe nur bei Schadensnachweis denkbar, sagte er.

      Die Ausbreitung des europaweit geschützten Kormorans sorgt seit langem für Zoff zwischen Fischern und Naturschützern. In den vergangenen Jahren hatte sich die Zahl der Brutpaare früheren Angaben zufolge von 3000 auf 13 000 deutlich erhöht und die Schäden in der Fischwirtschaft deutlich erhöht. Die Wirtschaft forderte zuletzt, den Vogelbestand in neun von 13 Brutkolonien zu reduzieren. Backhaus signalisierte Zustimmung. Umweltverbände warfen ihm daraufhin vor, vor der Angler- und Fischereilobby eingeknickt zu sein.

      Mit dem jetzigen Gesprächsangebot ist der Konflikt allerdings lange noch nicht ausgestanden: Umweltschützern hegen nach wie vor zweifel an dem von den Fischern angegebenen Ausmaß der Schäden durch die Kormorangriffe in Küsten- und Binnengewässern. "Die Kormorane sind keine schwarzen Monster und nicht die Unglücksursache für die Fischer", sagte Feige. Nur: Klar sei, der Kormoran genieße Schutz, er sorge in der Fischerei aber auch für große Schäden, meinte Backhaus. Angesichts des stark gewachsenen Bestandes müsse es ein Weg gefunden werden, wie schonend in die Brutkolonien Einfluss genommen werden könne, forderte er. Dabei gehe es um langfristige Eingriffe. Eine Studie belege, dass selbst dann, wenn man in den Brutgebieten ein Drittel der Gelege entnehmen würde, 100 Jahre notwendig wären, um den Bestand wieder auf 3000 Brutpaare zu reduzieren, sagte Backhaus.

      Zwar wollen die Fischer den Kormoran jetzt offenbar nur noch in fünf statt wie bisher vorgesehen neun Brutkolonien in geschützten Gebieten vertreiben - in Niederhof bei Stralsund, in der Lieps bei Neustrelitz, nahe Pennemünde, im Stuerischen See (Müritzkreis) und dem Röggeliner See (Nordwestmecklenburg). Aber Widerstand ist programmiert: "Eingriffe in Schutzgebieten lehnen wir ab", sagte Nabu-Chef Schwill. Naturschutzgebiete seien aus gutem Grund geschützte Regionen und dürften nicht "zur experimentellen Spielweise" für die Kormoranbekämpfung werden, erklärte Feige. Dennoch wolle man "nicht blockieren" und nicht "per se nein sagen". Aber: "Wenn es eine Sondergenehmigung geben soll, muss sie stark begründet sein", schränkte er ein. Die lassen die Fischer derzeit aber noch vermissen.

      Wie in den Vorjahren gebe es noch keinen qualifizierten Antrag von den Fischern, erklärte Backhaus. Ohne eine fundierte Begründung, werde es keinen Bestandseingriff geben, sagte er.


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    • RE: KORMORAN

      Nordkurier - Pasewalker Zeitung

      Artikel vom 03.02.2010

      Gefräßige Raubvögel stehen unter Beschuss


      Von Franca Niendorf

      Müritz/Uecker-Randow. Der gefiederte Räuber lauert mit Vorliebe dort, wo sich viele Fische tummeln: Im Uecker-Randow-Kreis am Haff; im Müritzkreis an den Teichwirtschaften. Wenn möglich, lässt Ulrich Paetsch seine beiden Teichwirtschaften mit einer Gesamtgröße von 225 Hektar bewachen. Und nicht nur das: Der Prokurist der Fischerei Müritz-Plau GmbH hat auch die Erlaubnis zum Schuss auf den Kormoran. Aus Angst um seinen Fischbestand. Denn 70 bis 80 Prozent Verlust fährt Paetsch ein, weil der Vogel sich auf seine schuppigen Tiere stürzt. „Etwa 500 Gramm vertilgt jeder Räuber pro Tag. Bei etwa 2000 bis 3000 Tieren, die sich im Jahr ungefähr 100 Tage in unserer Region aufhalten, kommen schnell 100 Tonnen zusammen, die die Vögel verspeisen “, so Paetsch. Wohl ein Grund, warum der Umweltminister von MV, Till Backhaus (SPD), die Bestände von 15 000 Brutpaaren drastisch reduzieren möchte. 3000

      Paare seien ausreichend, hieß es aus dem Ministerium.

      Für Naturschützer wie Stefan Schwill ein rotes Tuch. Der Landesvorsitzende des Naturschutzbundes (NABU) hält die Reduzierung des Bestandes für unnötig. Außerdem sei die Zielsetzung des Ministers „illusorisch. Zwei Drittel der Jungvögel müssten dafür jedes Jahr abgeschossen werden“, so Schwill. Da sich die meisten Kolonien in Schutzgebieten aufhalten, wo ein Abschuss generell verboten sei, also nicht nur ein moralischer Verstoß. Er rät stattdessen zu „Vergrämungsmaßnahmen“, was so viel heißt wie die Kormorane mit akustischen und optischen Mitteln fern zu halten.

      Für Fischer Paetsch eine Zumutung. „Solche Schutzmaßnahmen sind teuer. Sie würden mich eine knappe Million kosten.“ Dafür fehle das Geld. Zudem würden die Teiche, die Biotope und Lebensraum für andere geschützte Tiere seien, so gestört. Die Situation sei so dramatisch, dass es um die Existenz vieler Fischereien gehe. „Nicht ohne Grund schrecken wir nicht vor dem Abschuss zurück“, so der Prokurist. Eigentlich bräuchte er sechs zusätzliche Mitarbeiter allein für die Bewachung der Areale.

      Erst seien es nur drei Kormorane, beschreibt er. Wenn man sie nicht bemerke, würden sich schnell 80 über seine Fische her machen. Um gegen die Kormorane vorgehen zu können, müsse ein „qualifizierter Schadensantrag mit wissenschaftlichem Hintergrund“ gestellt werden, so Naturschützer Schwill.

      Paetsch sieht die Probleme nicht nur auf Teichen, sondern ebenso auf Binnengewässern. „Ab Juli fliegen die Jungvögel zu Tausenden von der Küste und aus anderen Kolonien durch die Region, um zu fressen. Auf ihrer Wanderschaft halten sie auch auf unseren Gewässern.“ Über den Fischereiverband setzt er sich deshalb für ein Kormoran-Management ein, das einen übergroßen Bestand verhindern soll. Und zwar durch unblutige Methoden wie Einölen der Eier oder das Vertreiben aus Nestern.


      nordkurier.de/lokal.php?objekt=nk.lokales.pasewalk&id=628803
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    • Kormoran-Attacke auf Umweltpark
      von Jens Griesbach



      Der extreme Winter setzt den Kormoranen zu, sie finden kaum noch was zu fressen. Experten rechnen damit, dass es wegen der derzeit harten Bedingungen dieses Jahr weniger Kormorane im Land geben wird.

      GÜSTROW - Mitten im hitzigen Kormoran-Streit zwischen Landwirtschaftsminister Till Backhaus und Tierschützern in Mecklenburg-Vorpommern (SVZ berichtete) haben jetzt 13 dieser gefräßigen Vögel den Aqua-Tunnel im Güstrower Natur- und Umweltpark (Nup) geplündert. Zahlreiche Fische im Herzstück des Nup fielen den Kormoranen zum Opfer. "Sie fressen alles, was sie schlucken können, versuchen sich auch an großen Forellen", so Nup-Leiter Klaus Tuscher. Der Schaden sei so groß, dass Fische nachgesetzt werden müssten. Erstmals ergriff der Nup deshalb Schutzmaßnahmen gegen die Kormorane, um seinen wertvollen Fischbestand zu schützen: Über dem Teich mit dem Aqua-Tunnel wurde ein Netz gespannt.

      Harter Winter nimmt Vögeln

      die Nahrungsgrundlage

      Ursache der Kormoran-Attacke ist der extreme Winter. Viele Gewässer sind zugefroren, die Tiere finden nichts mehr zu fressen. "Auch die Nebel ist zugefroren, da kommt den Kormoranen so ein schönes Becken wie bei uns gerade recht. Sie haben einfach Hunger", sagt Klaus Tuscher. Es sei zwar nicht gerade schön gewesen, als die 13 Tiere über den Aqua-Tunnel hergefallen sind, aber verdammen will Tuscher die Vögel nicht. "Ich nehme es den Kormoranen nicht übel. Sie versuchen sich zu ernähren. Das ist eine normale Sache in dieser Ex tremsituation."

      Zu solchen Vorfällen könne es bei dem harten Winter kommen, sagt Christof Hermann, Mitarbeiter Artenschutz beim Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie in Güstrow. Er spricht jedoch gleichzeitig von einem Einzelfall. Auch am noch offenen Schlossgraben in Güstrow hätten vor zwei Wochen zehn Kormorane gefischt. Der Großteil der Tiere sei aber bereits aus dem Binnenland Mecklenburg-Vorpommerns abgezogen, weil sie keine Nahrung mehr finden würden. "Wo Eis ist sind keine Kormorane", sagt der Fachmann. Der Raum für die noch verbliebenen Tiere werde immer enger. Hermann rechnet mit enormen Winterverlusten bei Kormoranen. "Durch den harten Winter wird es dieses Jahr weniger Kormorane im Land geben", prognostiziert er.

      Die Kormoran-Population ist laut Hermann in den vergangenen 15 Jahren in MV weitgehend konstant geblieben. Er schätzt den Bestand im Binnenland auf rund 2000 Brutpaare. Die einzige Kormoran-Kolonie im Landkreis Güstrow befindet sich am Krakower Obersee. Hier wurden zuletzt 525 Paare gezählt. Damit befindet sich in Krakow am See der größte von Kormoranen für die Aufzucht der Jungen bevorzugte Standort an Binnengewässern in MV. Eine weitere große Kormoran-Kolonie gibt es direkt an der Grenze zum Landkreis Parchim. Hier am Bolzer See bei Mustin brüteten zuletzt 294 Paare. Diese Kormoran-Kolonie besteht bereits seit 1964 und ist damit die älteste im Binnenland von MV.

      Fischer und Angler in Mecklenburg-Vorpommern machen seit vielen Jahren den Kormoran für wirtschaftliche Einbußen in der Fischerei verantwortlich. Der Deutsche Tierschutzbund ist jedoch der Überzeugung, dass eine Gefährdung bestimmter Fischarten nicht einseitig dieser Vogelart angelastet werden könne. Vielmehr sei es an der Zeit, die Kormorane als natürlichen Bestandteil der Gewässerökologie anzusehen. Der Naturschutzbund MV erteilte jüngst der Forderung von Minister Backhaus, die Population auf 3000 Kormoran-Paare in MV zu beschränken, eine Absage.




      svz.de/nachrichten/lokales/gue…tacke-auf-umweltpark.html
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    • Nordkurier - Pasewalker Zeitung

      Artikel vom 11.02.2010

      Fischer bangen um Existenz des Berufes Von Lutz Storbeck

      Ueckermünde. „Die Küstenfischerei geht in die Knie.“ Zu diesem Schluss kommen die Fischer der Fischereigenossenschaft „Haffküste“. Und diese betrübliche Bilanz sei keinesfalls nur eine Befürchtung, sondern Realität. Von den nach der Wende noch 128 aktiven Fischern an der Südküste des Haffs sind nicht mehr viele übrig. Der aktuelle Bestand beträgt 23 – im Vorjahr waren es noch 29, sagt der Genossenschaftsvorsitzende, Dietrich Radloff. Damit liegen die Küstenfischer vom Haff im Landestrend, denn von den einstmals 4000 Küstenfischern sind noch 360 übrig.

      Dass die Zahlen rückläufig sind, hat auch mit einem ganz bestimmten Tier zu tun, dem Kormoran nämlich. Dass der zu der Ehre gekommen ist, zum Vogel des Jahres 2010 gekürt zu werden, stößt bei den Fischern, gelinde gesagt, auf Unmut. Denn immerhin vernichte der Kormoran ihre Lebensgrundlage, sagen die Fischer. Sie spüren dies an den seit Jahren rückläufigen Fangergebnissen. Dass es so gekommen ist, führen die Männer um Dietrich Radloff zum großen Teil auf die aus ihrer Sicht übergroße Population von Kormoranen im Anklamer Stadtbruch zurück. „Dort gibt es 2400 bis 2500 Brutpaare“, sagt Fischer Matthias Schulz. Wenn die Elterntiere ihre Jungen versorgen, dann geht es vor allem den Jungfischen im nahen Haff an den Kragen. „Die behaupten immer, ein Kormoran benötigt 400, 500 Gramm Fisch am Tag – aber das sind kleine Fische, zehn, 15 – und wenn man das auf ausgewachsene Fische hochrechnet, dann würden das fünf Kilo am Tag sein“, sagt Schulz. Doch gegen die Kormoranplage können die Fischer

      nichts unternehmen. Während ihnen durch eine Begrenzung von Fanggeräten und die Einhaltung von Laichzeiten für bestimmte Zeiten die Hände gebunden sind, können sich die Kormorane in eben jenen Laichschutzgebieten gütlich tun und dabei den Fischnachwuchs dezimieren. „Wie sich das auswirkt, haben wir 2005 gemerkt. Damals sind um die 7000 Jungvögel geschossen worden – in diesem Jahr und in den Folgejahren hatten wir bei Barsch und Zander die besten Fangergebnisse“, sagt Schulz. Er und seine Berufskollegen sind der Ansicht, dass es eine vernünftige Lösung geben muss, um den Kormoranbestand auf eine für die Fischer annehmbare Größe zu reduzieren und zu halten. Ob es jene 1000 Brutpaare sein müssen, die zu DDR-Zeiten in einer Kolonie am Strelasund lebten – das müssen die Fachleute entscheiden. Eine Reduzierung auf jene Zahl wäre aber im Interesse der Ueckermünder Fischer. Sie sagen auch, dass es dann wieder gelingen könnte, die Fischbestände im Haff auf ein normales Maß anwachsen zu lassen.

      „Wir wollen keinen Profit machen, aber wir wollen von unserer Arbeit überleben können“, betonen die Fischer. Und ergänzen: Die Fischerei hat es am Haff über Jahrhunderte hinweg gegeben – nie haben die Küstenfischer die Bestände gefährdet. Und auch heute würden sie das mit ihren „unbeweglichen Fanggeräten“ – etwa Reusen – nicht tun. Eine kontrollierte Kormoran-Reduzierung ist möglich, dafür gibt Dänemark ein gutes Beispiel, haben die Fischer herausgefunden. Sie fordern auch die Richtigstellung der unsinnigen Behauptung, dass der Kormoran fast ausgerottet gewesen sei. „Das stimmt nicht, wir hatten hier schon immer Kormorane – wenn auch nicht so viele wie heute“, wirft Radloff ein. Wobei er und seine Kollegen betonen, dass es ihnen nicht um die Ausrottung des Kormorans gehe. Offenbar interessiert sich an den Schaltstellen der Politik niemand ernsthaft für die Probleme der Küstenfischer – so jedenfalls der Eindruck. Das könnte einen Grund haben, wird in der Runde gemutmaßt: Die

      Kormorane sollen die Existenzgrundlagen der Küstenfischer zerstören – dann würde die fischereimäßige Bewirtschaftung des Haffs aufhören. Die Kormorane würden die „Bewirtschaftung“ übernehmen – mit verheerenden Folgen. Wer daran Interesse hat, das wüssten die Fischer zu gern.


      nordkurier.de/lokal.php?objekt=nk.lokales.pasewalk&id=632088
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    • GEROLZHOFEN


      Der Jäger im Fadenkreuz

      Der Kormoran frisst so viel Fisch, dass Teichwirte wie die Gerstners um die Existenz bangen. Für seinen Schutz im Binnenland haben sie kein Verständnis. ANZEIGE
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      Der Kormoran war zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in Deutschland fast ausgerottet. Seit der Fischjäger und Meistertauchen unter Schutz gestellt wurde, vermehrte er sich so stark, dass er nun selbst als Gejagter wieder auf der Abschussliste steht. Denn nicht jeder freut sich, wenn der europaweit geschützte Fischliebhaber buchstäblich auftaucht. Vor allem Teichwirte und Angelfischer könnten gut und gerne auf ihn verzichten und sehen sich wie die Fischzucht Gerstner durch den „Vogel des Jahres 2010“ in ihrer Existenz bedroht. Der renommierte Obervolkacher Betrieb bewirtschaftet an die 100 Teichanlagen, darunter die Hörnauer Seen und den Neuen See bei Gerolzhofen oder den Kleinrheinfelder See – und das „mit viel Liebe zur Natur in der vierten Generation“, betont Michaela Gerstner-Scheller.

      Bereits ein Drittel des Personal abgebaut
      Den Worten der Fischwirtschaftsmeisterin zufolge habe der Betrieb aufgrund der Verluste durch die Kormorane als äußerst intelligenten Vögeln bereits ein Drittel der Teichfläche aufgeben und ein Drittel des Personals abbauen müssen. Die am schlimmsten betroffenen Teiche wie der bei Kleinrheinfeld, wo die Verluste bei 95 Prozent lägen, seien dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) zum Kauf angeboten worden. Der habe aber wegen zu hoher Kosten abgelehnt.

      Michaela Gerstner-Scheller: „Bei uns hängt aber die Existenz davon ab. Durch die hungrigen Kormorane mit dem ganzjährigen Fraßdruck steht meine extensiv bewirtschaftete naturnahe Teichwirtschaft mit ihren zehn Mitarbeitern auf dem Spiel. Dass lässt mich persönlich verzweifeln.“

      Überhaupt nicht nachvollziehen könne sie auch, wenn Natur- und Vogelschützer zuschauen würden, wie einheimische Fischarten durch den Kormoran ausgerottet werden. Der Main, einst fischreichster Fluss Deutschlands, sei inzwischen fast fischleer, weshalb sich der Kormoran auf die voll besetzten Teiche stürze. Selbst im großen Vogelschutzgebiet Garstadt würden seltene einheimische Wasservögel wie die Rohrdommeln verhungern, weil ihnen der Kormoran alles weg fresse.

      Die Teichwirtin: „Vor zehn Jahren haben wir den Kormoran unterschätzt. Heute wissen wir aber welche Gefahren von ihm als Binnenvogel ausgehen. Deshalb sollten einheimische Fische und einheimische Binnenvögel Vorrang vor dem Kormoran haben.“

      Überhaupt fragt sie sich: „Warum soll der einstige Küstenvogel, der 30 Meter tief tauchen kann und im Binnenland keine natürlichen Feinde wie Waschbär und Seeadler hat, bei uns Brutkolonien bilden, ganzjährig bleiben und sich vermehren dürfen, statt wie sonst in sein Winterquartier nach Afrika weiterzufliegen?“

      Warten bis der Kormoran kommt?
      Alle Versuche, die Fische durch riesige Käfige zu schützen oder den ungebeten Teich-Gast durch Vergrämungsanlagen am Land und unter Wasser zu vertreiben, seien gescheitert. Der Kormoran sei einfach zu intelligent und schneller. Seine Bejagung sei auch nicht die Mutter aller Lösungen. Die Obervolkacherin: „Wir können uns nicht 24 Stunden am Tag an unseren 100 Teichen aufstellen und warten bis der Kormoran kommt.“

      Michaela Gerstner-Scheller: „Vor zehn Jahren haben wir den Kormoran unterschätzt. Heute wissen wir aber welche Gefahren von ihm als Binnenvogel ausgehen. Deshalb sollten einheimische Fische und Binnenvögel Vorrang vor ihm haben.

      Vom Kormoran kann auch Peter Wondrak ein Lied singen. Der Präsident des Fischereiverbandes Unterfranken: „Wir haben zurzeit 3000 Kormorane als Wintergäste hier. Die fressen täglich 1,5 Tonnen Fisch. Das halten die Fischbestände nicht aus“. Vor allem fließende Gewässer wie der Main seien betroffen, solange die stehenden noch zugefroren seien. „In manchem Fluss oder Bach sind die Fische fast ausgerottet“, so der Fischereiverbands-Präsident.





      Zur Lösung des Kormoran-Problems setzt Wondrak auf die Jagd – und auf eine politische Lösung: „Wir benötigen ein europäisches Kormoran-Management, das festlegt, wie viele dieser Vögel wir brauchen, damit die Art überlebt. Jetzt sind es zu viele.“

      Marc Sitkewitz, Leiter der LBV-Geschäftsstelle in Unterfranken, sieht die Sache naturgemäß anders. Er verkennt zwar nicht, dass der Kormoran dem Fischbestand der Region – vor allem der Äsche – arg zusetze und die Ausfälle bei den Teichwirten zwischen 60 bis 70 Prozent lägen, doch sei der Kormoran allein nicht das Hauptproblem: „Große Flüsse wie der Main sind durch Staustufen träge Gewässer geworden. Dort gibt es nicht mehr ausreichend Laichplätze und Versteckmöglichkeiten für die Fische.“ Die seien so leichte Beute für den Kormoran.

      Legt man die bayernweite Statistik zugrunde, dann ist festzustellen, dass die zuletzt wieder gestiegenen Abschusszahlen die Kormoranpopulation nicht wesentlich schwächen. Offensichtlich rücken die Zugvögel in Abschussgebiete nach – bis sie diese leer gefressen haben. Marc Sitkewitz hält vom systematischen Abschießen der Vögel ohnehin nichts: „Dann müsste man europaweit 200 000 Kormorane umbringen, um den Bestand merklich zu reduzieren.“

      Abschuss-Bestimmungen gelockert
      Der von der Regierung von Unterfranken kürzlich erlassene so genannte Allgemeinverfügung zum Abschuss der Kormorane ist in den Augen des Vogelschützers ausreichend. Die Behörde hat die Möglichkeit zum Abschuss des Wasservogels an Gewässern im gesamten Regierungsbezirk nicht zuletzt zum „Schutz der heimischen Tierwelt“ und wegen der „erheblichen fischereiwirtschaftlichen Schäden“ deutlich erweitert. Aufgrund der Lockerung der Bestimmungen ist die Tötung von Kormoranen jetzt grundsätzlich im Umkreis von 200 Metern um erwerbswirtschaftlich genutzte Teichanlagen als auch um Flüsse wie Main, Wern, oder Saale gestattet.

      Zugelassen wird nunmehr auch der ganzjährige Abschuss von Jungvögeln. Der von Altvögeln wurde bis zum 30. April verlängert. Und selbst innerhalb einzelner Natur- und Vogelschutzgebiete in Unterfranken dürfen Kormorane künftig in der Zeit vom 16. August bis 30. April geschossen werden.

      Außerdem ist nun der Weg frei, die Neugründung von Brutkolonien durch die Zerstörung neuer und bestehender Nester vor der Eiablage zu verhindern.

      Ausgenommen von der Abschusserlaubnis ist bislang nur noch das Vogel- und Naturschutzgebiet bei Garstadt und dessen so genannter Fouragierradius, wie das Jagdgebiet des Kormorans von bis zu 30 Kilometern um die Brutkolonie bezeichnet wird. Sitkewitz fürchtet nun, dass bald auch im einzigen großen unterfränkischen Kormoran-Brutgebiet großzügig abgeschossen werden darf.

      mainpost.de/lokales/schweinfur…Fadenkreuz;art769,5482786
      Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!

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    • 02.03.10 | 15:41 Uhr
      Naturschutzbund - NABU weist Entwurf für neue Kormoranverordnung zurück


      Der Naturschutzbund (NABU) Baden-Württemberg hat den Gesetzentwurf der Landesregierung für die neue Kormoranverordnung als «rechtswidrig» kritisiert. Die Vorlage schade der Natur, statt ihr zu helfen, erklärte NABU-Landesvorsitzender Andre Baumann am Dienstag in Stuttgart.

      Die neue Regelung erlaube den Abschuss der fischfressenden Vogelart nicht wie bisher nur innerhalb bestimmter Schutzgebiete, sondern pauschal im ganzen Land. Der Abschusszeitraum soll zudem schon im August beginnen und fiele damit mitten in die Zeit der Jungenaufzucht.

      Die Landesregierung hatte am Montag die Kormoranverordnung zur Anhörung freigegeben. Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) kündigte am Dienstag in Stuttgart an, es werde angesichts der auseinandergehenden Interessenlagen kaum gelingen, einen Konsens zu finden. Man strebe aber einen bestmöglichen Ausgleich zwischen den Anliegen der Fischerei und des Naturschutzes an.

      Der Kormoran wurde von BUND und Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) zum Vogel des Jahres 2010 gewählt. Da er sich von Fisch ernährt, gefährdet er nach Meinung des Umweltministeriums heimische, auch seltene Fischarten wie etwa den Strömer und die Äsche.

      Stuttgart (ddp-bwb)


      ad-hoc-news.de/naturschutzbund…ue--/de/Regional/21096674
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    • Kritik auch an neuer Kormoranverordnung


      Umweltministerin Gönner strebt mit einer neuen Kormoranverordnung einen Interessenausgleich an. Kritik kommt vom Naturschutzbund.

      Die Landesregierung hat am Montagabend den zwischen Naturschutz- und Fischereiverbänden umstrittenen Entwurf einer neuen Kormoranverordnung zur Anhörung freigegeben. "Wir streben einen bestmöglichen Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Interessen an und erhoffen uns von der Anhörung dafür wertvolle Anregungen", sagte die in der Landesregierung jetzt für den Naturschutz zuständige Umweltministerin Tanja Gönner in Stuttgart. Scharfe Kritik an dem Entwurf übt dagegen der Landesvorsitzende des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu), Andre Baumann. Mit der Kormoranverordnung wolle das Land es ermöglichen, den Vogel des Jahres 2010 nahezu flächendeckend abzuschießen. "Dieser Verordnungsentwurf ist in unseren Augen rechtswidrig, überflüssig und schadet der Natur, statt ihr zu helfen", sagt Baumann.

      Der Kormoran ernähre sich von Fisch und verursache "teilweise erhebliche Schäden an heimischen Fischarten", begründet Umweltministerin Gönner den Entwurf. "Darunter befinden sich auch seltene und gefährdete Fischarten wie der Strömer und die auf der Roten Liste stehende Äsche." Die neue Verordnung soll laut Gönner klare Vorgaben zur Regulierung des Kormoranbestandes ermöglichen.

      In der Vergangenheit stießen behördliche Versuche, den Kormoranbestand zu vermindern, seitens der Naturschützer auf teils erhebliche Kritik. "Es wird angesichts der auseinandergehenden Interessenlagen auch künftig kaum gelingen, einen Konsens zu finden", sagt Gönner. "Dennoch ist es unser Bemühen eine Lösung zu finden, die von allen Seiten akzeptiert werden kann."

      Nach Ansicht des Nabu hingegen stellt die Kormoran-Verordnung die Vogelschutzrichtlinie auf den Kopf. Baumann: "Diese besagt, dass Kormorane nur ausnahmsweise verjagt werden dürfen." Stattdessen solle eine flächendeckende Vergrämung erlaubt und der unter strengem Schutz stehende Kormoran nur noch ausnahmsweise geschützt werden. "Eine Ausnahme darf nicht zur Regel werden, sondern muss eine Ausnahme bleiben", sagt Baumann.

      Das Anhörungsverfahren, bei dem Verbände und Behörden Stellung zu dem Verordnungsentwurf nehmen können, soll nach sechs Wochen abgeschlossen werden. Der Nabu will in dieser Zeit seine Kritik erläutern und auch mögliche Kompromisse vorstellen. eb


      bietigheimerzeitung.de/bz1/new…tikel.php?artikel=4905521
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    • KOMMENTAR · KORMORAN: Verkorkstes Natur-Verständnis

      Feuer frei auf die Kormorane? Artenschutz mit der Jagdflinte? Wenn es um den eleganten Fischräuber geht, liefern sich Angler und Vogelschützer einen heftigen Kulturkampf der Naturburschen. Seit der Naturschutzbund den Kormoran zum Vogel des Jahres 2010 gekrönt hat, sehen die Fischer endgültig rot und wettern auf Großdemos gegen Kormoran und Tierschützer. Die Politik versucht mehr oder weniger hilflos, das Problem mit dem Vielfraß zu regulieren.

      Dabei ist der emotionale Streit nur Symptom eines tiefer liegenden Problems: Denn für das Aussterben von Arten, seien es Fische oder Vögel, ist am Ende noch immer der Mensch verantwortlich. Seit Jahrhunderten wurden Ufer verbaut, Flüsse begradigt und mit Wehren zerstückelt. Gesunde Fischpopulationen, die sich auf natürliche Art selbst erhalten, gibt es deshalb fast nirgends - also werfen Angler Jahr für Jahr Millionen Zuchtfische ins Wasser. Würden sie das nicht tun, wären die meisten Flüsse und Seen tot und leer. Stattdessen schwimmt dort nun zum Beispiel die aus den USA importierte Regenbogenforelle herum - zu Sportzwecken. Gesunde Ökosysteme sehen anders aus.

      Wenn nun in dieses Kuddelmuddel einst ausgerottete Wildtiere zurückkehren, sind die Probleme programmiert. Auch bei Biber und Wolf heulen Jäger und Bauern laut auf. Doch das Wehklagen ist unehrlich. Nicht zuletzt offenbart es immer noch ein verkorkstes Verständnis von Natur: Dass diese nämlich vom Menschen nach Belieben verwaltet und reguliert werden könne.

      Das mag in einem dicht besiedelten Industrieland manchmal leider nötig sein. Aber meistens gibt es intelligentere Lösungen als eine Ladung Schrot. ROLAND MÜLLER


      suedwest-aktiv.de/landundwelt/politik/4936956/artikel.php
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    • Spreewaldfischer protestieren in Ulm

      Spreewald Die Fischer, Angler und Teichwirte in Spreewald und Niederlausitz verbünden sich im Kampf um ein Kormoran-Management, das die Fischbestände in den natürlichen und Wirtschaftsgewässern schützt, mit Kollegen in ganz Deutschland. Spreewaldfischer Matthias Gutschmidt aus Dissen sagt: „Wir müssen unsere Interessen überall so stark vertreten wie beim Protest in Ulm.“


      Spreewaldfischer beim Protest in Ulm. Foto: Horst Adam Dort hatten Fischer, Angler und Teichwirte zeitgleich zum Artenschutzsymposium des Naturschutzbundes Deutschlands (Nabu) und des Vogelschutzbundes zum Kormoran auf einer Gegen-Kundgebung vor dem Dom demonstriert. Unter den etwa 7000 Teilnehmern aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz waren die hiesigen Fischer, Angler und Teichwirte vertreten. Von der Europäischen Union, dem Bund und den Ländern forderten die Fischer und Teichwirte, endlich Regelungen zu schaffen, um die Anzahl der Vögel auf einen erträglichem Bestand zu reduzieren.

      „Es geht nicht darum, den Kormoran auszurotten“, stellt Gutschmidt klar. „Es kann nur nicht sein, dass durch einen einseitigen Naturschutz die Tiere über dem Wasser geschützt und die im Wasser dafür geopfert werden“, ergänzt Alfred Ketzmerick aus Fehrow. Der Gesamtheit der Natur sei Rechnung zu tragen. Und den Fischern, die von der Fischerei lebten, müsse die Existenzgrundlage gesichert werden, so die Forderung.

      Der Kormoran sei ein großes Problem, betont Gutschmidt. „Von den etwa eine Million Kormoranen in Europa leben in Deutschland mehr als 100 000.“ Als gefährdete Vogelart gelte die Population nicht mehr. „Jeder Kormoran frisst täglich etwa 500 Gramm Fisch. Das sind pro Jahr in Deutschland fast 20 000 Tonnen“, rechnet Gutschmidt vor.

      Von Horst Adam
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    • Angler und Züchter protestieren gegen doppelten Schutz der Vögel


      NIEMEGK/ULM - „Im letzten Winter haben ungefähr 150 Kormorane die Plane von Fischen leer geräumt“, schimpft Michael Müller. Der Geschäftsführer der Binnenfischerei Potsdam GbR mit Sitz in Werder weiß um den bundesweit verursachten Schaden durch die Vögel und hat sich deshalb im baden-württembergischen Ulm unter 6000 Angler, Fischer und Teichwirte gemischt, um gegen die Fachtagung zum Kormoran zu demonstrieren. Sie ist vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und Landesbund für Vogelschutz Bayern dort abgehalten worden.

      „Wir Berufsfischer wollen nicht Opfer einer verfehlten Vogelschutzpolitik werden“, wettert Müller weiter. Obendrein hätten Nabu und Schutzbund den Kormoran zum „Vogel des Jahres“ auserkoren. Von einer Gefährdung der Tiere könne keine Rede sein, im Land Brandenburg würden 2500 Brutpaare leben, in Mecklenburg-Vorpommern sogar 13 000. „Die Anzahl reicht aus, um die ganze Bundesrepublik zu besiedeln“, meint Müller und unterstützt uneingeschränkt die Forderung seiner Berufskollegen: „Artenvielfalt statt Naturschutzeinfalt“.

      Dass zwei Verbände den Kormoran unter Schutz stellen, sieht Klaus Baaske in Bad Belzig eher als Provokation an. Der Binnenfischer zieht an der Springbachmühle Forellen für das Land Brandenburg auf und weiß um die Feinde des Edelfisches. „Neben Kormoranen machen uns Otter zu schaffen“, sagt er. Die jüngste Brut sei deshalb so gering ausgefallen wie seit 1965 noch nicht.

      Ernsthafte Probleme mit den Vögeln in der Region sieht Günter Kehl von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Potdam-Mittelmark nicht. An größeren Seen der Havel oder bei den Teichwirtschaften seien die Räuber eher ein Thema. In Brandenburg gebe es aber auch die Kormoran-Verordnung, nach der unter bestimmten Bedingungen die Tiere auch geschossen werden dürfen.

      Den eingangs beschriebenen winterlichen Raubzug von Kormoranen an der Plane nahe Werdermühle könne sich Kehl nur schwer vorstellen. Die Vögel würden sich leichte und schnelle Beute suchen. Dafür sei das Gewässer eher ungeeignet. (Von Gunnar Neubert)


      maerkischeallgemeine.de/cms/be…doppelten-Schutz-der.html
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    • Kölner Stadt-Anzeiger, 31.3.2010

      Kormorane wieder unter Schutz

      UMWELTSCHUTZ Die Jagd auf die gierigen Fischräuber ist vom 1. April an verboten

      Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen dürfen ab Donnerstag, 1. April, keine Kormorane mehr geschossen werden. Das NRW-Umweltministerium hat seine Kormoranverordnung nicht verlängert. Bislang durften die gänsegroßen schwarzen Vögel, die sich fast ausschließlich von Fisch ernähren, nach einer Verordnung von 2006 gejagt werden. Damit sollten bedrohte Fischarten vor der Ausrottung bewahrt werden. Ausnahmen von der Abschuss-Genehmigung galten nur für Naturschutzgebiete. Der Kormoran ist auch Vogel des Jahres 2010.

      "Um festzustellen, wie erfolgreich die Verordnung gewesen ist, müssen erst einmal die Fischbestände überprüft werden", sagte ein Ministeriumssprecher. Die Fischereien hätten gemeldet, dass sich viele Fischbestände erholt hätten.

      In NRW hat die Kormoranverordnung zu steigenden Abschusszahlen und sinkendem Bestand geführt. 2009 gab es in NRW nur noch 836 Brutpaare. Pro Jahr werden bundesweit etwa 15 000 Kormorane geschossen - in NRW waren es allein 4000 Tiere in der letzten Jagdsaison. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 24 000 Kormoran-Brutpaare in Deutschland gezählt.

      Zustimmung zum Abschussverbot kam vom Naturschutzbund NRW (Nabu). Angst vor einer Überpopulation der Tiere gebe es nicht, denn "der Kormoranbestand hat die Kapazitätsgrenzen seines Lebensraumes in Deutschland inzwischen erreicht", sagte Thorsten Wiegers vom Nabu. Mit einer "relevanten Wachstumsrate" sei nicht mehr zu rechnen. (dpa)
    • Kormoran - "Hingucker"
      Phalacrocorax carbo ist "Vogel des Jahres 2010"



      Der an Land eher plumpe Kormoran ist ein überaus geschickter Fischjäger, der bis zu 90 Sekunden lang und 30 Meter tief tauchen kann.
      Nach den Tauchgängen lässt er sein mit Wasser vollgesogenes dunkles Gefieder von Wind und Sonne trocknen und breitet dazu an einem Ruheplatz die Flügel aus, "ein einzigartiges Verhalten in der Vogelwelt", so Naturschutzbund (Nabu) und bayerischer Landesverband für Vogelschutz (LBV). In der Vogelwelt Deutschlands könne er als regelrechter "Hingucker" gelten, so ähnele der bis zu einem Meter große Vogel in der Luft einem "fliegenden Kreuz".

      Jahrzehntelang sei Phalacrocorax carbo aus Deutschland allerdings so gut wie verschwunden gewesen - nach "intensiver Verfolgung durch Fischer und Angler". Erst nach konsequentem Schutz durch die EU-Vogelschutzrichtlinie lebten hierzulande wieder 24.000 Brutpaare. Allerdings hätten unter dem "Vorwand" eines Kormoran-Managements fast alle Bundesländer Verordnungen erlassen, die die Tötung der Vögel erlaubten. So würden in Deutschland jährlich 15.000 Kormorane getötet.

      Mit der Wahl zum "Vogel des Jahres 2010" wollten die Verbände dafür werben, dass "fischfressende Vogelarten wie der Kormoran als natürlicher Bestandteil unserer Gewässerökosysteme akzeptiert werden". Demnach vernichten die Kormorane weder natürliche Fischbestände noch gefährden sie langfristig Fischarten. Kormorane ernähren sich laut Nabu und LBV vor allem von Kleinfischen und fressen nur selten "Edelfische" wie Felchen oder Äschen.

      Der Fischerei-Verband erklärte hingegen, die Benennung des Kormorans zum Vogel des Jahres sei "außerhalb jeglicher Vernunft" und "ein Schlag ins Gesicht aller Demokraten und wirklichen Naturschützer". Die Kormoran-Bestände in Europa hätten sich in den letzten 25 Jahren auf geschätzte 1,7 bis 1,8 Millionen Tiere verzwanzigfacht. Diese verursachten zunehmend Schäden an der Fischfauna. Daher lasse auch das Europäische Parlament ein EU-weites Kormoran-Management prüfen.


      3sat.de/dynamic/sitegen/bin/si…ano/glossar/kormoran.html
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    • Schonende Vergrämung fischender Kormorane

      Wirkung von „Seeadler K1“ durch NABU-Test bewiesen

      Der „Seeadler K1“ ist ein Gerät, welches auf dem Wasser schwimmt und in alle Richtungen Geräusche entsendet, von denen man aus entsprechenden Tests weiß, dass sie Kormorane vergrämen. Kormorane, die sich dem Gewässer nähern, werden gewarnt und bleiben dem Gewässer fern. Dadurch soll in Teichwirtschaften der Fraßdruck der Vögel auf die Fische herabgesetzt werden. Der „Seeadler K1“ wurde bereits in den Jahren 2001 und 2002 in Sachsen-Anhalt vom dortigen Landesfischereiverband (Lfv) getestet.
    • Kormoran gefährdet seltene Arten


      © OVB
      Rasante Vermehrung: Kormorane breiten sich deutschlandweit aus und richten erhebliche Schäden an.


      Vorausgeschickt sei, das ich dem Tier- und Naturschutz durchaus sehr positiv gegenüberstehe. Dennoch bin ich der Auffassung, dass die Kormorane in freier Wildbahn ausgerottet werden sollten.
      Dem markerschütternden Aufschrei der Tierschützer möchte ich mit folgenden Argumenten entgegnen, die zum Teil schon zum Allgemeinwissen gehören. Erstens: Der Kormoran ist in unserer Gegend nicht heimisch; er hat sich durch menschliches Zutun hier eingenistet. Zweitens: Er hat keine (Fress-)feinde und findet hier offenbar Bedingungen, die seine fast hemmungslose Vermehrung zulassen. Drittens: Wie sich zeigt, hat er sehr großen Appetit auf frischen Fisch, so groß, dass ganze Fischgründe leergefressen werden. Viertens eine Frage: Ist nicht auch der Fisch ein Tier, das schützenswert ist, zumal wenn die Gefahr besteht, dass ganze Arten zugrunde gehen?
      Tier- und Naturschutz sind hier Beispiele dafür, wie mehr oder weniger fanatisierte Interessenvertreter eine Polarisierung von Politik und Gesellschaft verursachen - und wie sie dabei den pragmatischen Einsatz von Verstand und Vernunft behindern oder sogar verhindern können.
      Eberhard Sohn


      ovb-online.de/leserbriefe/korm…en-709320.html?cmp=defrss
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    • Mecklenburg-Vorpommern
      Land will Fischern im Kampf gegen Kormorane helfen




      Für Naturschützer der "Vogel des Jahres 2010", für Fischer ein verhasster Konkurrent: der Kormoran.Im Kampf gegen den Kormoran haben sich die Fischer im Nordosten die Unterstützung von Agrarminister Till Backhaus (SPD) gesichert. Der Politiker sagte dem Landesfischereiverband bei seiner Verbandstagung am Wochenende in Görslow bei Schwerin finanzielle Hilfe zu, um den Bestand der Vögel zu verringern. Das berichtete NDR 1 Radio MV.

      13.400 Brutpaare im Land
      Laut Backhaus leben von den knapp 24.000 in Deutschland registrierten Kormoran-Brutpaaren etwa 13.400 im Nordosten. Jährlich würden diese etwa 570 Tonnen Fisch fressen - nach Angaben des Landesfischereiverbandes entspricht das etwa der Menge, die jedes Jahr von den Binnenfischern aus dem Wasser geholt wird.

      Management-Plan und Laser-Technik
      Backhaus will nun einen Managementplan entwickeln, um den Kormoranbestand im Land zu dezimieren. Ein Mittel könnte dabei die von der Universität Rostock untersuchte Methode sein, das Ausbrüten der Komoran-Eier zu stören. In kalten Nächten scheuchen die Wissenschaftler die Vögel mit einem Laser aus ihren Nestern auf, damit sich das Gelege abkühlt und die Embryos in den Eiern absterben. Die Vögel dürfen dabei nicht merken, dass mit ihrem Gelege etwas nicht stimmt, sonst legen sie gleich neue Eier.

      Nach Ansicht der Naturschützer ist es allerdings nicht belegt, dass der Kormoran zu existenziellen Gefährdung der Fischerei führt. Der Naturschutzbund hat das "Hassobjekt" der Fischer sogar zum "Vogel des Jahres 2010" gekürt.

      www1.ndr.de/nachrichten/meckle…rn/kormoranstreit104.html
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    • Die schwarze Pest


      Fast 13 400 Kormoran-Paare in Mecklenburg-Vorpommern


      Güstrow (ddp). In Mecklenburg-Vorpommern sind gegenwärtig fast 13 400 Kormoranpaare heimisch. Die als Fischräuber bekannten Vögel leben in 14 Kolonien, wie das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie am Mittwoch in Güstrow in seinem ersten Kormoranbericht mitteilte. Demnach beherbergt der Nordosten mehr als 50 Prozent des deutschen Brutbestandes. Durch entsprechende Genehmigungen wurden 2009 landesweit insgesamt 1629 Kormorane an Binnengewässern und Fischteichanlagen abgeschossen.

      Etwa 85 Prozent der Kormorane brüten an der Küste, insbesondere am Oderhaff, am Greifswalder Bodden und an westrügenschen Bodden. Zählungen zufolge ging der Brutbestand gegenüber 2008 um etwa 1000 Tiere zurück. Im Binnenland registrierten die Wissenschaftler dagegen einen seit 1994 weitgehend stabilen Bestand.

      Die Forscher stellten auch fest, dass Kormorane seit Anfang der 80er Jahre begannen, in Mecklenburg-Vorpommern zu überwintern. Die Überwinterungsbestände sind jedoch witterungsbedingt sehr schwankend.

      ddp


      de.news.yahoo.com/17/20100526/…-in-meckle-e24321a_1.html
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    • DIE SCHWARZE PEST

      Dort wo KORMORANE sind,dort sind auch Fische,eine Binsenweisheit;denn ohne Fisch kann er nicht existieren.

      Dort wo keine Kormorane sind gibt des kaum Fische,was aber nicht durch den Kormoran verursacht ist,denn er ist durchaus nicht so dumm sich seine eigenen Nahrungspfründe auszufischen.Dort liegen Wasserprobleme vor.

      Das Kormoranproblem betrifft vordergründig die Erwerbsfischerei und die Teichwirtschaften die vom Fischfang als selbständig tätige Fischer von ihrem Gewerbe leben müssen.

      Dazu bedarf es eines Gewerbescheines um das Fischereigewerbe auszuüben und die Fische verkaufen und in den Handel und Verkehr zu bringen.Natürlich steuerpflichtig.

      HOBBY-ANGLER sind keine FISCHER!
      Sie üben ihr Hobby des ANGELNS als Freizeitsport,Zeitvertreib oder Liebhaberei aus und NICHT zu Erwerbszwecken!Sie besitzen keinen Gewerbeschein für die Fischerei sondern lediglich einen ANGELSCHEIN!

      Dennoch spielen sie sich gern als FISCHER auf und lassen sich gern auch so anreden.

      Deshalb dürfen sie die von ihnen geangelten Fische auch nicht verkaufen oder anderweitig in den Handel oder Verkehr bringen.

      Der Tausch eines geangelten Fisches von einem Hobby-Angler gegen eine Flasche Schnaps oder andere Produkte würde bereits den Tatbestand des HANDELS - nämlich des TAUSCHHANDELS - erfüllen.

      Also,liebe HOBBY-ANGLER,was stören Euch die Kormorane so sehr?

      Seid Ihr wirklich so bedürftig,daß ihr Fische für Euere Lebens- und Ernährungsrundlage und Euer HOBBY auf Kosten des Lebens und der Gesundheit wild lebender Tiere wie den KORMORAN angeln müßt?

      Sinnloses Töten von Wirbeltieren - wie den KORMORAN - für ein HOBBY unterliegt dem § 4 des Tierschutzgesetzes und ist strtafbar.

      CICONIA-Horst
      Tiere sind unsere Mitgeschöpfe und wir haben die Pflicht - und SCHULDIGKEIT - diese Erde mit ihnen zu teilen!

      CICONIA-Horst
    • KOPFGELDJÄGER UND TRITTBRETTFAHRER

      Obwohl der Kormoran nicht zu den jagbaren Wasservögeln gehört wurde er vor Jahren auf Drängen der Fischereiteichwirtschaften und Deichwirtschaften infolge der erwerbswirtschaftlichen Schädigung zum dortigen Abschuß freigegeben.

      Als Trittbrettfahrer für diese Abschußregelung an Teichwrtschaften erwießen sich hier insbesonders die HOBBY-ANGLER an ihren nicht dem Gewerbe dienenden Angelgewässern,die je nach HOBBY-ANGLER-VEREIN 15,00 € Kopfprämie für den Abschuß eines Kormorans an den "Jäger" zahlen,sofern er den abgeschnittenen Kopf des Kormorans bei dem zuständigen Fischereiverein als Beweis vorlegen kann.

      Hier lassen sich Jäger als Handlanger der HOBBY-ANGLER und als "KOPFGELDJÄGER" mißbrauchen.

      Für einen geschoßenen Feldhasen gibt es im Verkauf allenfalls 10,00 €

      CICONIA-Horst
      Tiere sind unsere Mitgeschöpfe und wir haben die Pflicht - und SCHULDIGKEIT - diese Erde mit ihnen zu teilen!

      CICONIA-Horst

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    • Fischereitag - Jagd auf Kormorane wird fortgesetzt - Potsdam · 08.09.2013
      Fischer sehen Kormorane als Störenfriede. Lange haben sie um eine Verlängerung der Abschuss-Genehmigung gekämpft. Doch die Diskussion geht weiter.

      Kormorane fühlen sich in Brandenburg offenbar sehr wohl: Ihr Bestand ist gestiegen. Angler und Fischer treibt dies um. Umso größer ist die Erleichterung darüber, dass die großen Vögel auch weiterhin in begründeten Fällen abgeschossen werden dürfen, um den Fischbestand zu schützen. Knapp einen Monat bevor die geltende Kormoran-Verordnung ausläuft, kündigte Umweltministerin Anita Tack (Linke) nun die Verlängerung der Regelung an. „Das haben wir uns gewünscht und sind ganz froh“, begrüßte Lars Dettmann, Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes Brandenburg, die Entscheidung. Einzelheiten werden beim Fischereitag an diesem Mittwoch (11.9./11.00) diskutiert.
      Zum Abschuss der Kormorane in begründeten Fällen berechtigt sind Fischer mit Jagdschein und bestimmte Jäger. Das gesamte Jahr über dürfen Jungvögel getötet werden, Altvögel nur von Mitte August bis Mitte März. „Wir wollen den Jungvögeln nicht die Eltern wegschießen“, sagte Dettmann. Zudem seien Junge und Alte an der Farbe des Gefieders gut zu unterscheiden.
      Seit Anfang der 1990er Jahre ist der Kormoranbestand in Brandenburg stark gestiegen. Gab es 1990 noch 70 Brutpaare, erreichte die Zahl im Jahr 2001 einen Höchstwert von rund 2800 Paaren, wie aus einer Antwort von Umweltministerin Tack auf eine parlamentarische Anfrage hervorgeht. In diesem Jahr liegt er bei rund 1800 Paaren. Seit 1999 wurden jährlich zwischen etwa 100 und 1200 Kormorane geschossen.

      aus:
      nordkurier.de/brandenburg/jagd…ortgesetzt-081678109.html