Windkraft oder Naturpark?
In Blankensee, das zum Teil in einem Naturpark liegt, ist das Thema angekommen. Bei den Bürgern vieler anderer Gemeinden noch lange nicht: Der Regionale Planungsverband Vorpommern will 2014/15 die Flächen erweitern, auf denen Investoren Windfelder errichten dürfen.
Blankensee.Geschäftsführer Reinhard Senckpiel ist froh über die Entwicklung: Ein Windfeld im Gemeindegebiet von Blankensee würde für die Agrar GmbH Pampow/Blankensee & Co.KG einen Geldregen bedeuten. Eine Fläche in Höhe des Obersees/Richtung Bismark soll als Eignungsfläche für Windkraftanlagen im regio-
nalen Raumentwicklungsprogramm ausgewiesen werden. „Wir sind in dem Gebiet teilweise Flächeneigentümer“, sagte Senckpiel. Der Traum allerdings wäre aus, käme das Gebiet zum Naturpark. Auf der Einwohnerversammlung in Pampow warb er um Verständnis für die Idee vor allem des Bürgermeisters, den Investoren für Windkraftanlagen im Gemeindegebiet Tür und Tor zu öffnen. Denn etwa zehn Arbeitsplätze stehen laut Senckpiel in seinem Unternehmen im Bereich der Tierproduktion auf dem Spiel. Dort sind Arbeitsproduktivität und Wertschöpfung nicht hoch. Über die Windkraftanlagen können zusätzliche Einnahmen erzielt – und die Arbeitsplätze gesichert werden.
Senckpiel stand allerdings weitgehend allein als Windkraft-Befürworter da. Selbst Bürgermeister Alfons Heimer sagte, er sei absolut kein Freund von Windkraftanlagen. „Aber die Gemeinde muss sich Einnahmemöglichkeiten erschließen.“ Er zeichnete vor den rund 60 Bürgern Blankensees das Bild einer Kommune nach, die bald pleite ist. Die acht leeren Wohnungen verursachen nur Kosten, Pampows Wohnblock muss saniert und 280000 Euro Schulden, ebenfalls auf gemeindeeigenen Wohnbauten lastend, müssen abgezahlt werden. Derzeit stimmt laut Heimer die Infrastruktur, Straßen und Wege sind in Ordnung; es existieren mehrere Gemeindetreffpunkte. „Ich habe erheblich Zweifel, ob wir uns das langfristig leisten können.“
Die Dafür-Argumente stießen auf heftige Dagegen-Argumente. Uwe Kein etwa ist mit der Familie wegen der Belastungen bewusst aus einem Windfeldgebiet der Nordsee nach Blankensee gezogen. Jetzt sieht die Familie dieselben Probleme auf sich zukommen. Andere Bürger befürchten später sanierte, aber leere Wohnungen, weil die Gemeinde ihren Wohnwert verloren hat. Eines der stärksten Argumente, sich nicht auf Versprechungen der Windkraftinvestoren einzulassen, kam von der Leitenden Verwaltungsbeamtin Sigrid Sieber, als sie zum Thema Finanzen gefragt wurde: Sie kenne in Amtsbereich keine Gemeinde mit einem Windfeld, die sich durch Einnahmen aus der Windenergie finanziell saniert hat. Verträge seien nach einer rechtlichen Würdigung oft für unwirksam erklärt worden. Wegen der Gesetzeslage sei dieser Bereich aus Sicht einer Kommune „schlecht zu fassen“.
aus:
nordkurier.de/cmlink/nordkurie…t-oder-naturpark-1.588343
In Blankensee, das zum Teil in einem Naturpark liegt, ist das Thema angekommen. Bei den Bürgern vieler anderer Gemeinden noch lange nicht: Der Regionale Planungsverband Vorpommern will 2014/15 die Flächen erweitern, auf denen Investoren Windfelder errichten dürfen.
Blankensee.Geschäftsführer Reinhard Senckpiel ist froh über die Entwicklung: Ein Windfeld im Gemeindegebiet von Blankensee würde für die Agrar GmbH Pampow/Blankensee & Co.KG einen Geldregen bedeuten. Eine Fläche in Höhe des Obersees/Richtung Bismark soll als Eignungsfläche für Windkraftanlagen im regio-
nalen Raumentwicklungsprogramm ausgewiesen werden. „Wir sind in dem Gebiet teilweise Flächeneigentümer“, sagte Senckpiel. Der Traum allerdings wäre aus, käme das Gebiet zum Naturpark. Auf der Einwohnerversammlung in Pampow warb er um Verständnis für die Idee vor allem des Bürgermeisters, den Investoren für Windkraftanlagen im Gemeindegebiet Tür und Tor zu öffnen. Denn etwa zehn Arbeitsplätze stehen laut Senckpiel in seinem Unternehmen im Bereich der Tierproduktion auf dem Spiel. Dort sind Arbeitsproduktivität und Wertschöpfung nicht hoch. Über die Windkraftanlagen können zusätzliche Einnahmen erzielt – und die Arbeitsplätze gesichert werden.
Senckpiel stand allerdings weitgehend allein als Windkraft-Befürworter da. Selbst Bürgermeister Alfons Heimer sagte, er sei absolut kein Freund von Windkraftanlagen. „Aber die Gemeinde muss sich Einnahmemöglichkeiten erschließen.“ Er zeichnete vor den rund 60 Bürgern Blankensees das Bild einer Kommune nach, die bald pleite ist. Die acht leeren Wohnungen verursachen nur Kosten, Pampows Wohnblock muss saniert und 280000 Euro Schulden, ebenfalls auf gemeindeeigenen Wohnbauten lastend, müssen abgezahlt werden. Derzeit stimmt laut Heimer die Infrastruktur, Straßen und Wege sind in Ordnung; es existieren mehrere Gemeindetreffpunkte. „Ich habe erheblich Zweifel, ob wir uns das langfristig leisten können.“
Die Dafür-Argumente stießen auf heftige Dagegen-Argumente. Uwe Kein etwa ist mit der Familie wegen der Belastungen bewusst aus einem Windfeldgebiet der Nordsee nach Blankensee gezogen. Jetzt sieht die Familie dieselben Probleme auf sich zukommen. Andere Bürger befürchten später sanierte, aber leere Wohnungen, weil die Gemeinde ihren Wohnwert verloren hat. Eines der stärksten Argumente, sich nicht auf Versprechungen der Windkraftinvestoren einzulassen, kam von der Leitenden Verwaltungsbeamtin Sigrid Sieber, als sie zum Thema Finanzen gefragt wurde: Sie kenne in Amtsbereich keine Gemeinde mit einem Windfeld, die sich durch Einnahmen aus der Windenergie finanziell saniert hat. Verträge seien nach einer rechtlichen Würdigung oft für unwirksam erklärt worden. Wegen der Gesetzeslage sei dieser Bereich aus Sicht einer Kommune „schlecht zu fassen“.
aus:
nordkurier.de/cmlink/nordkurie…t-oder-naturpark-1.588343