Philippinen stellen Biosprit in Frage
Kritiker sehen Gefahr für Lebensmittelproduktion / Präsidentin Arroyo will Reisanbau zusätzlich fördern
Rodolfo Biazon brachte seinen Standpunkt in zehn Wörtern auf den Punkt: „Ich kann Reis essen, aber ich kann keinen Sprit essen“, sagte der philippinische Senator.
Der Vizechef der Agrar-Kommission des Senats will die Umsetzung des nationalen Biosprit-Gesetzes verhindern. Das Gesetz schafft Anreize für die Produktion von Biosprit und schreibt dessen künftige Beimischung zu konventionellem Benzin vor. „Falls wir das Gesetz umsetzen, könnten wir die notwendige Produktionssteigerung von Lebensmitteln für das Volk gefährden“, warnt der Senator. Er bat Präsidentin Gloria Arroyo, den Senat beim Einfrieren des Biosprit-Gesetzes zu unterstützen.
„Wir sind bereit, den Vorschlag zu prüfen“, sagte ein Sprecher der Präsidentin. Dazu passt, dass Gloria Arroyo in dieser Woche ankündigte, eine Milliarde US-Dollar für die Förderung von zusätzlichem Reisanbau ausgeben zu wollen. Die philippinischen Bauern produzieren bislang nicht genug Reis, der Staat muss jährlich zwei Millionen Tonnen importieren.
Die Philippinen sind eines von mehreren Ländern in der Region Südostasien, die jüngst große Biosprit-Pläne schmiedeten. Thailand plant, bis 2020 unter anderem durch Biosprit ein Viertel seines Ölbedarfes zu sparen. Birma möchte seinen Ölexport durch Biosprit aus Jatrophafrüchten und Purgiernüssen ersetzen.
Malaysia und Indonesien setzten sich zum Ziel, gemeinsam 20 Prozent des Biospritbedarfs der EU zu decken, vor allem durch Öl aus Palmen. Die beiden Länder decken zusammen 85 Prozent des Palmöl-Weltmarktes ab. Indonesien kündigte an, mit Ölpalmen, Jatrophabüschen, Maniokpflanzen und Zuckerrohr bis 2010 jährlich 1,3 Milliarden Liter Biokraftstoff zu produzieren.
Aufgrund der gestiegenen Nahrungsmittelpreise prüfen nun manche Regierungen, inwieweit forcierter Anbau von Pflanzen für Biosprit die traditionelle Agrarwirtschaft bremst. Ein am Dienstag veröffentlichte internationaler Bericht zur landwirtschaftlichen Forschung und Technologie für Entwicklung rief die Weltgemeinschaft zu fundamentalen Veränderungen in der Landwirtschaft auf, um rasant steigenden Preisen, Hunger, sozialer Ungerechtigkeit und ökologischen Desastern Einhalt zu gebieten.
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 20.04.2008
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Da ich ein absoluter Gegner der EU Biospritverordnung bin, da dadurch ein nicht wieder gut zu machender Schaden welweit entsteht, habe ich dieses Thema eröffnet.
Brasilien verbrennt bereits zur Biospritgewinnung riesige Flächen des Amazonas, auch in Deutschland werden stillgelegte Flächen umgeackert, um Mais und Raps wieder anzubauen und natürlich mit einer riesengroßen chemischen Keule, die wieder alles abtötet.
Und dann, wie in diesem Artikel schon rübergebracht, wird die weltweite Hungergefahr noch vergrößert, da das Profitstreben der Menschen darauf keine Rücksicht nehmen wird und noch mehr Flächen für die Nahrungsmittelproduktion verloren gehen.
andy
Kritiker sehen Gefahr für Lebensmittelproduktion / Präsidentin Arroyo will Reisanbau zusätzlich fördern
Rodolfo Biazon brachte seinen Standpunkt in zehn Wörtern auf den Punkt: „Ich kann Reis essen, aber ich kann keinen Sprit essen“, sagte der philippinische Senator.
Der Vizechef der Agrar-Kommission des Senats will die Umsetzung des nationalen Biosprit-Gesetzes verhindern. Das Gesetz schafft Anreize für die Produktion von Biosprit und schreibt dessen künftige Beimischung zu konventionellem Benzin vor. „Falls wir das Gesetz umsetzen, könnten wir die notwendige Produktionssteigerung von Lebensmitteln für das Volk gefährden“, warnt der Senator. Er bat Präsidentin Gloria Arroyo, den Senat beim Einfrieren des Biosprit-Gesetzes zu unterstützen.
„Wir sind bereit, den Vorschlag zu prüfen“, sagte ein Sprecher der Präsidentin. Dazu passt, dass Gloria Arroyo in dieser Woche ankündigte, eine Milliarde US-Dollar für die Förderung von zusätzlichem Reisanbau ausgeben zu wollen. Die philippinischen Bauern produzieren bislang nicht genug Reis, der Staat muss jährlich zwei Millionen Tonnen importieren.
Die Philippinen sind eines von mehreren Ländern in der Region Südostasien, die jüngst große Biosprit-Pläne schmiedeten. Thailand plant, bis 2020 unter anderem durch Biosprit ein Viertel seines Ölbedarfes zu sparen. Birma möchte seinen Ölexport durch Biosprit aus Jatrophafrüchten und Purgiernüssen ersetzen.
Malaysia und Indonesien setzten sich zum Ziel, gemeinsam 20 Prozent des Biospritbedarfs der EU zu decken, vor allem durch Öl aus Palmen. Die beiden Länder decken zusammen 85 Prozent des Palmöl-Weltmarktes ab. Indonesien kündigte an, mit Ölpalmen, Jatrophabüschen, Maniokpflanzen und Zuckerrohr bis 2010 jährlich 1,3 Milliarden Liter Biokraftstoff zu produzieren.
Aufgrund der gestiegenen Nahrungsmittelpreise prüfen nun manche Regierungen, inwieweit forcierter Anbau von Pflanzen für Biosprit die traditionelle Agrarwirtschaft bremst. Ein am Dienstag veröffentlichte internationaler Bericht zur landwirtschaftlichen Forschung und Technologie für Entwicklung rief die Weltgemeinschaft zu fundamentalen Veränderungen in der Landwirtschaft auf, um rasant steigenden Preisen, Hunger, sozialer Ungerechtigkeit und ökologischen Desastern Einhalt zu gebieten.
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 20.04.2008
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Da ich ein absoluter Gegner der EU Biospritverordnung bin, da dadurch ein nicht wieder gut zu machender Schaden welweit entsteht, habe ich dieses Thema eröffnet.
Brasilien verbrennt bereits zur Biospritgewinnung riesige Flächen des Amazonas, auch in Deutschland werden stillgelegte Flächen umgeackert, um Mais und Raps wieder anzubauen und natürlich mit einer riesengroßen chemischen Keule, die wieder alles abtötet.
Und dann, wie in diesem Artikel schon rübergebracht, wird die weltweite Hungergefahr noch vergrößert, da das Profitstreben der Menschen darauf keine Rücksicht nehmen wird und noch mehr Flächen für die Nahrungsmittelproduktion verloren gehen.
andy
"Der Geist hat dir die Möglichkeit geschenkt, in der Schule der Natur zu lernen." (Lehre der Stoney)