Worms, PLZ 67547
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Tiergarten Worms: Jungstörche auf weiter Reise per App im Blick behalten
Von Sandra König
WORMS - Gut gewachsen, nur mit dem Gefieder etwas zurück: Am Samstag hatten die Tierpfleger sowie Nabu-Fachleute Gelegenheit, die Wormser Tiergarten-Jungstörche ganz aus der Nähe zu betrachten. Die vier Vögel erhielten ihre Beringung von der Vogelwarte Radolfzell; drei wurden zusätzlich mit Sendern ausgestattet – und sollen von ihrem Ausflug an nicht nur wichtige wissenschaftliche Daten sammeln, sondern auch für Storchenfans per Smartphone-App zu orten sein. Namen bekamen sie in diesem Zuge ebenfalls.
Mit routinierten Griffen drückt Ingrid Dorner die schwarzen Ringe oberhalb des Storchen-Knies zu, notiert die individuelle Nummer darauf, das Gewicht der Jungvögel und deren Maße, die ihr Dr. Wolfgang Fiedler vom Max-Planck-Institut für Ornithologie ansagt. Schnell ist klar, dass den ersten drei im Wormser Tiergarten geschlüpften Storchenkinder eine besondere Aufgabe zukommen wird; Nummer vier ist noch zu klein: Sie werden neben der Beringung mit Sendern ausgestattet, die wie kleine Rucksäcke zwischen ihren Schulterblättern festgeschnallt werden, und sollen via GPS sowie weiteren Sensoren wichtige Daten an das rheinland-pfälzische Storchenzentrum in Bornheim senden. Mit ihnen wollen die Wissenschaftler mehr über die Flugrouten, Futtersuche und Verweildauer der Jungstörche erfahren.
Hoffen auf Überleben der Vögel
Möglich wurde diese Premiere für Tiergarten-Jungstörche durch finanzielle Unterstützung von Sponsoren, darunter des Wormser Nabu, wie Beisitzer Dr. Hilmar Kienzl berichtete. Steht das Geschlecht der Jungstörche fest – wofür sie bei der Beringung eine Feder lassen mussten, deren DNA nun untersucht wird –, finanziert der Verein den knapp 2500 Euro teuren Sender für „Rudi“. Entpuppt sich der Storch als Weibchen, wird er „Blanca“ heißen. Die anderen Storchenkinder sollen unter den Namen „Andra“ sowie „Jona“ beziehungsweise „Ayla“ – wiederum je nach Geschlecht – in der App zu finden sein.
Auch wenn die Beringung des Storchennachwuchses jedes Jahr im Tiergarten ansteht, ist das Interesse bei Mitarbeitern wie Besuchern groß. Neugierig verfolgen sie, wie der Hubsteiger vom Wirtschaftsweg der Anlage heranfährt und sich der Korb immer näher ans Nest schiebt. Aufgeregt fliegen die Altvögel auf, lassen sich in Steinwurfweite nieder und behalten alles im Blick. Dann geht es schnell: Die Küken kommen in einen Karton und werden mit einem Handtuch abgedeckt. Ihr Instinkt, sich bei Gefahr tot zu stellen, macht das Hantieren mit ihnen einfach. Um die dreieinhalb Kilo wiegen die Jungvögel aktuell, die sich trotz des Unwetters Ende Mai, als es kurzzeitig schlecht um sie stand (wir berichteten), gut entwickeln, wie der zoologische Tiergartenleiter, Marco Mitzinger, zufrieden feststellt.
Auch die Experten aus Radolfzell und Bornheim sind zufrieden. „Hoffentlich haben wir in diesem Jahr mehr Glück“, sagt Christiane Hilsendegen, die die Besenderung für das Storchenzentrum koordiniert. Denn von den 26 Tieren, die sie 2015 gekennzeichnet haben, sind nur noch zwei am Leben. Auch die Tiergartenstörche schafften es nicht und starben auf ihrem Weg ins Warme irgendwo in Spanien. Doch nun ist bald die neue Generation unterwegs: Insgesamt knapp 20 Beringungen sowie 14 Besenderungen stehen für die Wissenschaftler allein an diesem Wochenende in der ganzen Region an.Viele Grüße von
Brit
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Antoine de Saint-Exupéry -
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Viele Grüße von
Brit
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Antoine de Saint-Exupéry -
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wormser-zeitung.de/lokales/nac…t-in-spanien_17463929.htm
Rudi lebt in Spanien
Von Susanne Müller
STORCHENPROJEKT Neun Jungvögel sind tot / Infos auch im Tiergarten Worms
RHEIN-NECKAR/BORNHEIM - Rudi lässt es sich gutgehen. Der letzte überlebende der drei Störche, die im Wormser Tiergarten geboren, mit Sendern versehen wurden und dann in den Süden gestartet sind, ist seit geraumer Zeit in Spanien. Und dort war er seit Mitte Oktober zunächst zwischen einer Deponie und Orten zum Trinken gewechselt, so etwa Flüsse, Teiche oder auch Sickerwässern an Deponien. „In der Gegend um Sevilla oder Jerez de la Frontera können die Tiere ihre Nahrung auch aus bewässerten Feldern beziehen. Oft wird aber alle ein bis zwei Tage auf den umliegenden Deponien nach „Nahrungsergänzung“ gesucht“, weiß die Leiterin des Bornheimer Storchenzentrums, Christiane Hilsendegen. Rudi macht das nicht mehr. Er holt sich Futter nun nur noch in den bewässerten Feldern. Das machen auch weitere elf besenderte Störche so, sie halten sich nur noch in bewässerten Feldern bei Isla Major und in La Janda auf.
Die Aktion Pfalzstorch hat in diesem Jahr wieder 21 Adebare aus der Pfalz und Rheinhessen mit Sendern versehen, muss aber bis heute neun tote Jungstörche melden. Sie erlitten Genickbrüche, erlitten tödliche Stromschläge an Sendemasten. Auch drei Störche, die im Wormser Tiergarten geboren worden waren, hatten im Juli kleine Rücksäckchen mit Sendeelektronik erhalten, von ihnen lebt nur noch Rudi. Jona war seit Anfang August bei Dijon verschollen, von Andra gibt es seit Mitte September kein Lebenszeichen mehr.
Von den 26 Jungstörchen, die im vergangenen Jahr von der Aktion Pfalzstorch mit einem Sender ausgestattet worden waren, lebt nur noch einer: Odysseus. Er hält sich bei Lleida in Spanien auf und pendelt zwischen einer Deponie und Flüssen.
Wer dem Jungstorch Rudi folgen will, kann dies tun über die App
„Animaltracker“ – oder auch im Tiergarten Worms schauen. Hier hat Dr.
Hilmar Kienzl, Storchenbeauftragter des NABU-Worms Wonnegau, im
Schaukasten Flugroutenbildern aufgehängt. Unter der Überschrift „ Rudi,
wo bist Du? und „Rudi, was machst Du in Spanien?“ ist zu erkennen, dass
ihm in Andalusien südlich von Sevilla frisch bewässerte Reisfelder genug
Nahrung bieten.viele Grüße, Baska
Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.
Albert Schweitzer -
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